US-Politiker Ron Paul fordert Abzug der US-Truppen aus Syrien

Die USA halten völkerrechtswidrig Gebiete im Norden Syriens besetzt, bilden dort Terroristen aus und stehlen Erdöl. Jüngst kamen sie immer mehr unter Druck. Am 23. März griffen US-Flugzeuge Stellungen der Syrian Aarab Army und der vom Iran unterstützten Gruppen in Deir Ezzor an und töteten dabei Berichten zufolge sechs SAA-Soldaten. Die Angriffe wurden als Reaktion auf den Tod eines amerikanischen Auftragnehmers bei einem Angriff von Widerstandsgruppen durchgeführt.

Am 24. März griffen SAA- und iranisch unterstützte Gruppen US-Stellungen in der CONOCO-Anlage, im Ölfeld Omar und in al-Shaddadi mit mehreren Raketen und Drohnen an. Berichten zufolge wurde ein US-Soldat verwundet.

Am 25. März erklärte US-Präsident Joe Biden, dass die Vereinigten Staaten trotz der anhaltenden Eskalation “keinen Konflikt mit dem Iran anstreben – nicht, wie ich betonen möchte”.

Der erfahrene US-Politiker Ron Paul geht in seiner wöchentlichen Kolumne auf die Beteiligung der USA am Krieg in Syrien ein. Paul war zwischen 1976 und 2013 (mit Unterbrechungen) als Republikaner Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten.

Er fragt nach dem Grund für die plötzliche Eskalation des Konflikts in Syrien und stellt fest, dass „die grundlegenden Veränderungen im Nahen Osten in den letzten Monaten deutlich gemacht haben, wie unvertretbar die fortgesetzte US-Besetzung Syriens und des Irak ist“.

Er nimmt als Beispiel die jüngste historische Verbesserung der Beziehungen zwischen den ehemaligen Erzfeinden Saudi-Arabien und Iran, die von Washingtons eigenem Erzfeind, China, vermittelt wurde. Die US-Politik im Nahen Osten sei seit langem eine Politik des “Teile und Herrsche”, die mindestens bis zum Krieg zwischen Iran und Irak in den 1980er Jahren zurückreiche. „Dass die USA in diesem Krieg die Seiten wechselten, garantierte, dass ein Höchstmaß an Blut vergossen wurde und dass der schwelende Hass weiterhin jede Art von dauerhaftem Frieden verhindern würde.“

Paul arbeitet ganz klar den Unterschied zwischen der Politik der USA und China heraus:

„Dann marschierten die USA vor zwanzig Jahren in den Irak ein und machten den Irak zu einem Verbündeten des Iran. Das ist die Außenpolitik der Neokonservativen: eine 100-prozentige Fehlschlagquote.

Diesen Monat hat China, das an der Schaffung eines regionalen Verkehrskorridors interessiert ist, der auch den Iran einschließen würde, statt zu bombardieren, einzumarschieren und zu besetzen – Washingtons Modus Operandi – die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran vermittelt.

Sowohl die Republikaner als auch die Demokraten in den USA lieben es, China anzugreifen, aber China hat erreicht, was die USA seit Jahren bekämpft haben: Frieden in der Region. Sollte es uns überraschen, dass die anhaltende US-Besetzung im Nahen Osten nicht willkommen ist?“

Was machen die USA genau in Syrien? Und wie haben sei es geschafft Millionen Menschen aus dem Land zu vertreiben?

Die Vereinigten Staaten besetzen den großen Teil Syriens, in dem sich das Öl und die Landwirtschaft befinden, und das Ziel scheint darin zu bestehen, Gewinne für die multinationalen US-Konzerne aus den gestohlenen Bodenschätzen zu erzielen und zu verhindern, dass der natürliche Reichtum Syriens für den Wiederaufbau des Landes genutzt wird. „Ist es da ein Wunder, dass die USA im Nahen Osten so unpopulär sind?“ fragt Ron Paul.

Krass ist, dass die USA im Westen und insbesondere in den Medien in Europa damit durchkommen, dass sie in Syrien genau das machen, was sie den Russen in der Ukraine vorwerfen. Der Unterschied in den Beziehungen zwischen den Russen in der Ukraine und den Russen in Russland zu den Beziehungen der Amerikaner mit den Tausende Kilometern entfernten Arabern in Syrien noch gar nicht mitgerechnet. Das sieht auch Ron Paul so:

„Wie heuchlerisch ist es, dass die Biden-Regierung 100 Milliarden Dollar unserer Dollars ausgegeben hat, um Russland davon abzuhalten, in der Ukraine verhältnismäßig weniger Territorium zu besetzen als Washington in Syrien? Und Washington behauptet, für eine “internationale, auf Regeln basierende Ordnung” einzutreten, während es einen Irak und Afghanistan dezimiert, die uns nicht angegriffen haben, und davor ein Serbien, das uns nicht hätte bedrohen können, selbst wenn es das gewollt hätte.“

Gegen einen politisch geeinten Nahen Osten haben die USA keine Chance mehr weiter Unruhe zu stiften und Terroristen zur Unterstützung ihrer Ziele einzusetzen. Sie sind in den vergangenen Wochen militärisch von allen Seiten unter Druck geraten. Ron Paul beschreibt die wahrscheinliche Entwicklung so:

„Das Ende der US-Besatzung des Nahen Ostens ist nahe, und je früher wir das erkennen, desto besser. Wir haben kein Recht, uns in ihre Politik einzumischen, ihr Gebiet zu besetzen und ihre Ressourcen zu stehlen. Die Amerikaner sind dem US-Militär beigetreten, um die Vereinigten Staaten gegen alle Feinde zu verteidigen, sowohl gegen ausländische als auch gegen inländische, doch sie wurden von korrupten DC-Beamten dazu manipuliert, fremde Länder zu besetzen und ihr Öl zu stehlen. Ist das vielleicht der Grund, warum das US-Militär seine Rekrutierungsziele nicht erreichen kann?

Es gibt einen einfachen Weg, die US-Streitkräfte in Syrien vor weiteren Angriffen der “Iran-Verbündeten” zu schützen: Holen Sie sie nach Hause. Und zwar morgen. Warten Sie keinen weiteren Tag!“

Das ist übrigens auch der Weg die Flüchtlingskrise zu meistern. Millionen von vertriebenen Syrern belasten die umliegenden Länder Libanon, Jordanien und die Türkei. Und einige davon sind auch bei uns in Europa gelandet. Zu hoffen ist, dass sie bald in ihr eigenes Land zurückkehren können. China und Russland bemühen sich offenbar mittlerweile erfolgreich darum, die Bedingungen dafür zu schaffen.

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