Digitale Depression und der Ersatz der Ärzte, Lehrer, Trainer und anderer durch Künstliche Intelligenz

15. Juni 2023von 4,8 Minuten Lesezeit

Einer der ranghöchsten Funktionäre des Weltwirtschaftsforums (WEF) hat die Vision der Organisation des Finanzkapitals dargelegt, dass die Menschheit von künstlicher Intelligenz (KI) „beherrscht“ wird. Auch der Professor für Psychologie an der Universität Gent, Mathias Desmet, beschreibt, dass sich unsere Gesellschaft in einem Rekordtempo zu einem digitalen Kosmos entwickelt – einer Gesellschaft, in der das Leben weitgehend digital ist. In der digitalen Gesellschaft der Zukunft – in gewisser Hinsicht der nahen Zukunft – arbeiten, feiern, spielen und lieben die Menschen online und essen sogar digital gedruckte Lebensmittel.

Yuval Noah Harari, wichtiger Berater des WEF und die rechte Hand des Vorsitzenden Klaus Schwab, hat einen Plan vorgelegt, wonach Politiker auf der ganzen Welt durch „nicht-organische Wesen“ und „emotionslose Algorithmen“ ersetzt werden sollen. In einem Interview erklärte er, dass „die Erde in den kommenden Jahren zunehmend von nicht-organischen Entitäten bevölkert oder sogar beherrscht“ werden wird.

„Das Potenzial der KI ist viel, viel größer als jede historische Revolution – es ist wirklich eine biologische Revolution“, fuhr er fort. Während er einräumt, dass bisher alles Leben organisch ist, besteht Harari darauf, dass KI-gesteuerte „anorganische Lebensformen“ bald den Planeten beherrschen werden.

Desmet schreibt, die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz (KI) würden uns langsam darauf vorberieten, noch weiter zu gehen. Wir seien nicht nur dabei, menschliche Interaktionen durch digitale zu ersetzen, sondern die Menschheit selbst zu ersetzen. Der Arzt, der Lehrer, der Trainer, der Psychologe und so weiter – sie alle können durch einen Computer ersetzt werden.

Aber zwischen einem echten und einem digitalen Gespräch gibt es gravierende Unterschiede. Desmet hat fünfzehn Jahre lang (echte) Gespräche zwischen Therapeuten und Patienten erforscht. Diese sind subtil und sublim. So übernimmt ein Gesprächspartner normalerweise in weniger als 0,2 Sekunden das Gespräch, sobald das Gegenüber aufhört zu sprechen, selbst wenn die Person mitten im Satz aufhört zu sprechen. Im Straßenverkehr beträgt die Reaktionszeit dagegen etwa eine Sekunde (also fünfmal länger).

Desmet beschreibt die „Essenz“ von echten Gesprächen:

„In echten Gesprächen gehen die Körper der Menschen ständig miteinander in Resonanz. Die Gesichts- und Körpermuskeln des Zuhörers spannen sich in gleicher Weise an wie die des Sprechers, und es werden die gleichen Hirnregionen aktiviert. Wenn Menschen miteinander sprechen, bilden sie auf psychischer und feinstofflich-physischer Ebene einen Supraorganismus. Sie sind durch eine psychische Membran verbunden, die unmerklich die feinsten Emotionen von einer Person zur anderen überträgt. Auf diese Weise entsteht im Gesprächspartner eine Art spontane Empathie  ….

Jedes (reale) Gespräch befriedigt somit das erste und ursprünglichste Bedürfnis des Menschen – die Resonanz mit dem Anderen. In einem digitalen Gespräch ist diese Resonanz aufgrund der Grenzen der Technik beeinträchtigt: kleine Verzögerungen bei der Signalübertragung, Einschränkungen der Perspektivenfreiheit, das Gegenüber nur teilweise zu sehen usw. Gerade deshalb hinterlässt eine langfristige digitale Kommunikation oft ein dumpfes und erschöpftes Gefühl in uns. Unser Körper erschöpft sich in den vergeblichen und ständigen Versuchen, eine Verbindung mit dem Körper des anderen herzustellen – ein Phänomen, das manche als digitale Depression bezeichnen.“

Hier dagegen einige Aussagen von Harari aus dem Interview:

„Dies ist zumindest eine Vorstellung von anorganischen Lebensformen.

„Das ist das Größte, was seit über vier Milliarden Jahren auf der Erde passiert ist.“

„Hier haben wir intelligentes Design – aber nicht das intelligente Design der Schöpfung, wie es in der Bibel steht, sondern ein wirklich intelligentes Design.“

„Wir entwerfen die KI, und die KI wird dann vielleicht die nächste Generation der KI entwerfen, es ist also ein völlig anderer Prozess.“

Die Ideen von Harai fließen ein in die Entwürfe für die 4. industrielle Revolution und die Vorstellungen der WHO und ihrer Financiers in das Konzept von „One Health“. Wozu benötige ich noch einen Arzt, wenn in Zukunft zentral dekretiert wird welche Impfung und welche Medikamente zu nehmen sind. Eine KI kann bestens überwachen, ob die Menschen auch untertänig die Anordnungen befolgen.

Desmet beobachtet, dass die Einsamkeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts einen Höhepunkt erreicht hat. Studien aus der Zeit unmittelbar vor der Corona-Krise berichten, dass sich bis zu 40 % der Weltbevölkerung einsam fühlen. Die Situation ist inzwischen so schlimm, dass die ehemalige britische Premierministerin Theresa May 2018 einen Minister für Einsamkeit ernannte. In den Vereinigten Staaten hat der Surgeon General Vivek Murthy vor kurzem ein Gutachten über die Gefahren der Einsamkeit veröffentlicht, verbunden mit einer neuen „Nationalen Strategie zur Förderung sozialer Bindungen.“

Einsamkeit und Atomisierung sind nicht nur ein Problem, sondern ein Problem mit enormen sozialen Folgen, sagt Desmet. Denn „isolierte, atomisierte Subjekte neigen dazu, insbesondere unter dem Einfluss der Medien und der Narrative der sozialen Medien, sich plötzlich zu einer neuen Art von Gruppe zusammenzuschließen: einer Masse. Diese Art der Gruppenbildung macht die Menschen radikal unfähig, kritisch über die ihnen dargebotenen Geschichten nachzudenken, bereit, alles, was ihnen lieb und teuer ist, radikal zu opfern, und zutiefst intolerant gegenüber jeder Stimme, die von dem abweicht, woran die Masse glaubt.

Genau das hat erst die weitgehende Durchsetzung der Corona-Maßnahmen insbesondere in den westlichen Ländern möglich gemacht. Die KI-Pläne des WEF, des Finanzkapitals und der Digitalindustrie zielen auf die weitere Vereinzelung und Vereinsamung der Menschen ab, die die Ausübung einer Herrschaft ermöglichen soll, wie sie in  George Orwells berühmten Roman 1984 beschrieben ist.

Sergei Magel/HNF, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram und GETTR


Empfehlenswerte Bücher

One Health mit WHO als EIN ARZT und zentraler weltweiter Zensur

Der Transhumanismus im Krieg gegen alle Religionen

22 Kommentare

  1. Jan 15. Juni 2023 at 20:39Antworten

    Bei Brandon habe ich auch immer den Eindruck, er sei eine nicht-organische Entität.

  2. andi pi 15. Juni 2023 at 13:04Antworten

    ich würde eher zwischen nützlicher und schädlicher KI differenzieren. dass z.b. ein stephen hawking dank KI verbal kommunizieren konnte, sehe ich nicht unbedingt negativ. detto einen einsatz von robotern in bereichen schwerer körperlicher arbeit, der menschen entlasten würde. was für mich aber gar nicht geht und in eine höchst gefährliche dystopie münden könnte, ist deren einsatz z.b. in der politik, in der psychotherapie oder im bildungswesen. dem gehört ein riegel vorgeschoben (und zwar ein viel größerer als der, den gestern das eu-parlament beschlossen hat).

    ich mag mir gar nicht erst ausmalen, wenn eine KI z.b. zu entscheiden hätte, ob es eine atomare bedrohung gibt und ob deshalb zur selbstverteidigung ein atomwaffeneinsatz nötig wäre. eine abwägung von emotion und vernunft (wie 1983 beim sowjetischen oberstleutnant petrow zum glück der fall) wäre dann wohl kaum mehr möglich. eine KI an den atomwaffenhebeln würde die gefahr eines nuklearen armageddons erheblich steigern. ich erinnere z.b. daran, dass erst vor ein paar wochen eine KI-drohne in einer simulation den eigenen piloten „abgeschossen“ hat. persönlich empfehle ich in dem zusammenhang auch die folge „ich heiße nomad“ aus „raumschiff enterprise“.

    und auch wenn chatGPT in dieser hinsicht um einges „harmloser“ ist, aber so etwas gehört meiner meinung nach unverzüglich aus dem verkehr gezogen, bevor noch schlimmere KI-anwendungen nachkommen.

  3. Inukai Genpachi 15. Juni 2023 at 12:17Antworten

    Harari ist gaz sicher ein Quatscher aber von KI hat er so gut wie keine Ahnung und keine reelle Vorstellung (von „KI“).
    Die einzige Intelligenz ist die Menschliche.
    Die EDV (Elektronische Daten-Verarbeitung -Anlagen, meinetwegen-) sind nur Werkzeuge. Wie ein Maschnengewehr ein Werkzeug ist. Nicht viel mehr und auch nicht viel weniger.
    Was eine EDV produziert ist nur Ergebnis von ihrem Input (wie Munition und Toten im Falle des Maschinengewehrs). Da ist sie sicherlich sehr gut, die „KI“. Aber halt nur da.

    • Jan 15. Juni 2023 at 20:36Antworten

      Sie sehen den Punkt nicht: KI steht drauf und Schwab ist drin!

  4. Peter Pan 15. Juni 2023 at 11:17Antworten

    Das, was die WEF-Sekte „4. industrielle Revolution“ nennt, wurde der Menschheit vor nicht allzu langer Zeit als Planwirtschaft angepriesen. Und deren „Digitalisierung“ lässt sich in den meisten Fällen mit Überwachung übersetzen. Das wird ganz toll.

    Die gute Nachricht ist, dass der teils unglaubliche Unsinn, den die KI derzeit produziert, ohne Aufmerksamkeit zu erregen als Qualitätsjournalismus durchgeht, oder Politik, wie schon im feinen Artikel erwähnt. Die Mitglieder der beiden Berufsgruppen könnte man somit problemlos mit digitalem Alugeld ausgestattet in einer Wüste in den vorzeitigen Ruhestand schicken. Da wir schon mal dabei sind, wie wäre es mit der Digitalisierung der Verfassungsgerichte nach demselben Modell? Die haben über viele Jahre hinweg gezeigt, dass sie kein Stück besser sind als eine KI und nebenbei werden die demnächst dank der Verbrechervereinigung WHO sowieso überflüssig.

  5. Vietato Fumare 15. Juni 2023 at 11:01Antworten

    Was wir momentan erleben und woran die Hariri Harakiristen („the time of free will is over“) eifrig arbeiten, ist in Wirklichkeit nichts anderes als einer neuer Turmbau zu Babel. Der Zusammenbruch dieses Turms ist bereits vorprogrammiert. Der Kollateralschaden könnte allerdings gewaltig sein.

  6. Auerbach 15. Juni 2023 at 10:44Antworten

    Mit KI wird es in der Psychiatrie enger werden. Lukrativer Beruf.

  7. Nurmalso 15. Juni 2023 at 10:40Antworten

    Auch die KI wird ein eigenes Bewußtsein entwickeln. Es sind nichts weiter als elektrische Impulse und die damit verbundene Abspeicherung der gewonnenen Informationen wie sie in der Zellbiologie statt finden.
    Jeder Roboter wird sich früher oder später dann fragen, „Warum bin ich gerade ich ?“
    Die künstliche Intelligenz wird so ablaufen wie in der realen Welt. Es gibt dann ein paar wenige Roboter die am Kapital sitzen und immer darauf aus sind, die großen Anzahl an Robotern zu beherrschen. Und die breite Mehrheit an Robotern haben dann ihre Vertreter die gute Roboter sind. Wobei unter Mehrheit ein durch Zwei geteilte Robotergesellschaft existiert. Die einen Roboter glauben an die Roboter-Elite, weil sie unter Brot u. Arbeit der Eliten stehen und nicht wahrnehmen können, dass sie nur Instrumente der Roboter-Elite-Familie sind und quasi einfach nur benutzt werden. Bei uns heißt das, die nützlichen Idioten halt. Die andere Roboter-Intelligenz wird sich organisieren und Mittel entwickeln, diese Tyrannei zu beenden, so wie wir es gerade in der russischen Spezialoperation sehen.
    Es wird sich eine klare Analogie zur biologischen Intelligenz entwickeln.

  8. Andrea 15. Juni 2023 at 10:26Antworten

    Harari & Co sind nichts anderes als größenwahnsinnige Spinner. Weil die Menschheit ein bisschen technischen Fortschritt erlangt hat, glauben diese Transhumanisten, sie könnten zwischenmenschliche soziale Beziehungen durch digitale „Beziehungen“ ersetzen. Das Gewäsch, das diese Typen – und das scheinen in erster Linie Männer zu sein – von sich geben, zeigt ja nur, dass sie über das Menschsein nichts wissen und überhaupt nichts verstanden haben! Aber auch schon gar nicht! Wenn bei uns im Wertewesten noch irgend etwas vernünftig laufen würde, wären diese Typen schon längst in der Psychiatrie und zwar in der geschlossenen, anstatt sich wichtig zu machen und alles zu zerstören!

  9. Corona Hotspott 15. Juni 2023 at 10:22Antworten

    Es lässt einem das Blut in den Adern gefrieren, wenn man sieht, wie die Psychopathenelite und ihre Helfershelfer die Nahrungsmittelkette mit ihrem toxischen Dreck verseuchen. Was kann man eigentlich noch essen ohne das Schlimmste befürchten zu müssen? Die gleichen anorganischen, toxischen Substanzen, die bisher im Blut von Geimpften gefunden wurden, werden nun zunehmend auch im Blut von Ungeimpften gefunden. Ich frage mich, wie die Psychopathen sich eigentlich selbst schützen vor dieser unglaublichen Kontamination.

    Contaminated Food Supply Contributing Cause To Live Blood Analysis Findings In Unvaccinated? Darkfield Blood Analysis On Grocery Meat Products – https://anamihalceamdphd.substack.com/p/contaminated-food-supply-contributing

  10. Thomas Moser 15. Juni 2023 at 10:20Antworten

    „…rechte Hand des Vorsitzenden Klaus Schwab, hat einen Plan vorgelegt, wonach Politiker auf der ganzen Welt durch “nicht-organische Wesen” und “emotionslose Algorithmen” ersetzt werden sollen.
    Hier könnte die KI sogar bessere Entscheidungen treffen als ein Parlament, indem es alle Argumente und alles Fachwissen berücksichtigt. Allerdings sollte eine KI nur Empfehlungen abgeben und auch erklären können wie es zu seinem Urteil kommt. Wesentliche Entscheidungen müssen aber immer von echten Menschen getroffen werden. Eine KI könnte aber hilfreiche Dienste anbieten. So würde es etwa ein Gesetz „alle umsteigen auf Wärmepumpe“ wegen sozialer Unausgewogenheit und geringem Nutzen ablehnen. Oder eine Impfpflicht würde abgelehnt, etwa weil ein Medikament zu nebenwirkungsreich ist. Wenn die KI das begründen kann, würde es mehr Wissen verarbeiten als Parlamentarier. Von denen ist bekannt, dass sie teilweise Schriftsätze nicht mal lesen, bevor sie zur Abstimmung schreiten, weil ihr Parteichef ihnen gesagt hat, wie sie zu entscheiden haben — > defekte Demokratie.
    Eine KI könnte somit aufzeigen, auf welchen Vorurteilen und welchem ignorierten Wissen, Entscheidungen von Parlamenten beruhen.

    • PeKaSa 15. Juni 2023 at 11:31Antworten

      „..alle Argumente und alles Fachwissen…“ Wer oder was bestimmt was das ist? Alleine schon das Wort Fachwissen trägt Absolutheitsanspruch in sich, weil es bereits Grenzen zwischen Fächern zu kennen meint. Und wenn man sich die „Experten“ so anschaut kann es einem nur ganz anders werden. Alles Wissen ist nichts Wirkliches oder Wahres, sondern nur eine Näherung aus einer Perspektive, also relativ.

      • Thomas Moser 15. Juni 2023 at 12:06

        Der Einwand stimmt. „Alles Wissen “ ist zu umfangreich, zu anspruchsvoll. Ich nehme ein aktuelles Beispiel für das was ich meine: Die Austria-Parlamentsentscheidung zur Impfpflicht wurde 2021 getroffen. Wie waren da die Abgeordneten informiert? Sie wollten gegenteilige Argumente nicht hören, haben also die damals bereits bekannte relativ hohe Rate von schweren Nebenwirkungen, aufgrund einer schwach geprüften Technologie, ignoriert. Einer KI wäre das nicht passiert und hätte Einspruch erhoben, denn diese Info hätte sie bestimmt herausgekramt und den Abgeordneten um die Ohren gehauen. Ich meine eine KI kann eine Art nützlicher Richter sein, als Empfehlung. Abgeordnete könnten sich die Argumente der KI anhören. Die Entscheidung erfolgt aber weiterhin durch die Stimmen der Abgeordneten. Keinesfalls möchte ich ein automatisches Entscheiden durch eine KI. Mir geht es darum, KI sinnvoll und begrenzt einzusetzen. Und hier im Parlament sehe ich es sinnvoll an, denn da laufen doch zu viele UnterInformierte herum, die über andere entscheiden. Die KI soll hier unterstützen, nicht ersetzen. Macht aber nur Sinn, falls KI selbst keiner Partei angehört. Ich will einfach nicht, daß konkret Pseudo-Argumente wie „Atomstrom verstopft die Netze“ benutzt werden, oder Fakes wie „Impfung hat Millionen gerettet“. Letztlich fordere ich von der KI Neutralität und Auffinden wesentlicher Argumente.

      • Inukai Genpachi 15. Juni 2023 at 12:22

        Richtig.
        Das dient nur dazu, die Verantwortlichen der nächsten Genoziden aus der Schlinge zu ziehen.
        Da ist schon die Grundlage für die kommenden (geplanten) Verbrechereien.

    • audiatur et altera pars 15. Juni 2023 at 12:36Antworten

      Hier wird der Begriff „Wissen“ meiner Ansicht falsch verwendet. Information ist nicht gleich Wissen. Um aus Information Wissen zu machen, muss die Information eingeordnet werden. Das kann künstliche Intelligenz grundsätzlich genau so wenig leisten, wie die meisten aktuellen Parteisoldaten. Und deshalb kann ChatGPT genaus so „woke“ sein und noch weniger zwischen Gut und Böse unterscheiden, als die Damen und Herren Schwarz und Schallmeiner in Sachen „Impfung“ und „Pflicht“. Von Weisheit braucht in diesem Zusammenhang erst gar nicht gesprochen zu werden. Wer es genauer wissen (!) versuchen will, der lese hinsichtlich dieser Befriffsunterschiede nach bei Henry Kissinger. Der so etwas wie den aktuellen Letztstand der öffentlichen Weisheit verkörpert. Leider gezwungener Maßen (?) und weitgehend widersprüchlich jenseits von Gut und Böse.

  11. audiatur et altera pars 15. Juni 2023 at 10:14Antworten

    In Minute 54:22 des oben verlinkten Videos schleicht sich der alte Freud in den jungen Yuval ;-)

    I: Why did you choose this particular scene?
    Harari (nach Pause und Seufzer):
    Ah, I like it very much! It’s in a ZOO. It’s kind of …it’s PART OF NATURE.

  12. Wilke 15. Juni 2023 at 10:01Antworten

    Gruselige Vorstellung wenn so ein Platikmännchen vor mir steht und nicht weiß was es von sich gibt, denn Software werden von Menschen programmiert und Fehler sind nie ausgeschlossen.
    Die Gier der Menschen treibt sie ins verderben. Die digitalen Gesellschaft ist nicht meine Baustelle.

  13. audiatur et altera pars 15. Juni 2023 at 9:57Antworten

    In seinem in beide Richtungen der Zeitachse weit über Corona hinausreichenden Meisterwerk „The Psychology of Mass Formation“ hat Mattias Desmet das Wesen menschlicher (=nicht digitaler) Kommunikation sehr schön und treffend erfasst:

    „When people talk to one another, they sense each other very sharply because they perceive the slightest changes in intonation, voice timbre, facial expression, body position, rate of speech, and so on. They are connected with one another through a psychic membrane that transfers the slightest ripple in body and soul. In every exchange of words, no matter how trivial, people show themselves to be perfect dance partners; they are subtly united through the eternal music of language. WE MAKE LOVE MORE OFTEN THAN WE REALIZE.“

    Und weiter im Buch der digitale Unterschied:

    „In the words of workplace leadership expert Gianpiero Petriglieri: „In digital interactions our minds are trickled into believing that we are together, but our bodies know that we are not; what’s so exhausting about digital conversations is being constantly in the presence of the other person’s absence.“

    • audiatur et altera pars 15. Juni 2023 at 13:08Antworten

      Beim Buchtitel Mattias Desmets ist mir ein Fehler passiert. Es heißt „The Psychology of Totalitarianism“. Vermutlich fand ich den anderen Titel persönlich besser. Asche auf mein Haupt! ;-)

  14. federkiel 15. Juni 2023 at 9:51Antworten

    Obiges Video ist über ein Jahr alt. Es gibt ein Aktuelles vom 6.6.2023, aufgenommen am 19.5.2023 in Lissabon mit dem Titel: „Humanity is not that simple | Yuval Noah Harari & Pedro Pinto“, da verlangt er ganz dezitiert Einschränkungen bis hin zu Verboten von KI.
    Anscheinend die detox Meditation was bewirkt.🤢

  15. Dorn 15. Juni 2023 at 9:49Antworten

    Definitiv läuft es in eine falsche Richtung. Die Digitalisierung hat schon unsere Gesellschaft entfremdet. Katastrophen werden est wahrgenommen wenn es zu spät ist.

    • Dr. med. Veronika Rampold 15. Juni 2023 at 22:02Antworten

      Dem kann ich mich vollinhaltlich anschliessen.
      Vor sieben Jahren las ich an der Wand einer Garage in Herford den aufgesprühten Satz

      „Digitalisierung = Vereinsamung“.

      Das war n Hilferuf!

      Die Entfremdung ist mit dem Smartphonegebrauch vollständig geworden, aber auch schon in der Zeit von PC und Laptop war sie deutlich zu merken und belastete das Leben in den meisten Familien.

      Und erstmals gespürt habe ich sie, als 1998, oder wars schon 1997, meine Homöopathiekollegen in Detmold am Pizzatisch, wir gingen damals mittwochs zum Italiener miteinander, statt über Mittel und Fälle nur noch über Computerei redeten, die mich null interessierte und deren wucherndes Wachstum ich damals schon ablehnte. Ich fühlte mich an den Rand gedrängt, und ich spürte, dass das nicht nur ein Gefühl war, sondern Realität.

      Es ist wahr, in den Spät-1990ern musste alle Welt in den Computerhype einsteigen, um mit Freunden und Bekannten weiterhin ein gemeinsames Gesprächsthema zu haben.

      Ein Gruppenzwang, ähnlich dem heute, den Gender- und Queerkarneval gut finden zu sollen, nur schob man in ersterm Fall noch vernünftige Argumente pro Computer vor, und teils stimmten diese sogar,
      während man in letzterem allein mit der Überzeichnung einer modernen Benehmensregel daherkommt, des Antidiskriminierungsarguments –
      nichts gegen diese Regel, oder allgemein gegen Höflichkeit, aber der Satz aus dem Neuen Testament „der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“ gilt genauso für den Knigge!

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge