Alle gegen Guérot

8. Juni 2022von 3,7 Minuten Lesezeit

Das Imperium der Wissensgesellschaft aus Politik, Medien und „Experten“ hat ein neues Ziel gefunden: Ulrike Guérot. Auf sie ergießt sich seit Tagen ein brutaler Shitstorm. Warum ist leicht erklärt. Sie ist selbst ein Teil dieser Wissensgesellschaft. Zumindest noch. 

Es geht dem Imperium der herrschenden Meinung gegen den Strich: Ulrike Guérot, die 2014 noch mit öffentlichen und Soros-Geldern das „European Democracy Lab“ gegründet oder bis vor Kurzem an der Donau Universität Krems, die als politische Kaderschmiede aller Couleur dient, gelehrt hat, widerspricht.

Moral mit Guérot

Seit Corona macht sie auf die unfassbaren Verdrehungen und Tabubrüche aufmerksam, es folgte meist Spott und Häme. Vergangene Woche war es dann ein an seine moralischen Grenzen stoßender Markus Lanz und sein Podium, das die Einsprüche Guérots zur Ukraine-Krise empörte.

Tags darauf folgte noch ein treffend pointierter Tweet: „In der Corona-Krise will man um jeden Preis Leben retten und opfert dafür die Freiheit. Im Ukraine-Krieg will man um jeden Preis die Freiheit retten und opfert dafür Leben. In beiden Krisen gilt als moralisches Verhalten, Andersmeinenden die Moral abzusprechen.“

Spätestens dann kam der geballte Angriff der „extremen Mitte“, jener bürgerlich-(links-)liberalen (Pseudo-)Wissensgesellschaft, die sich in den letzten zwei Jahren fürchterlich radikalisiert hat. Florian Klenk riet ihr zu einer „Exkursion nach Butscha“ etwa, ein anderer Journalist warf ihr „Geschäftstüchtigkeit“ vor. In ihrer Twitter-Blase bestätigen sie sich gegenseitig. Wie Fische im Wasser fühlen sie sich, während der neue autoritär-liberale Geist auf die ehemalige Weggefährtin losgeht.

Doch warum prügelt nun scheinbar die gesamte Wissensgesellschaft des staatlich-medialen Komplexes sprachlich auf Guérot ein? Manche vermuten schon, Guérot solle der neu aufgekommenen Opposition im Auftrag von George Soros und Klaus Schwab die europäische Republik schmackhaft machen. Während sie für andere eine Agentin Putins ist.

Aus dem Herzen des Imperiums

Guérot kommt aus dem Herzen Brüssels. Sie steht hinter dem Gedanken einer „europäischen Republik“, wollte vor Corona die EU, die für sie oftmals synonym für Europa steht, auf eine neue Stufe heben. Angesichts der autoritären Wende in Brüssel im März 2020 zweifellos ein furchteinflößender Gedanke. Und ob die EU reformierbar ist, sodass Regionen oder Nationen Autonomie wiedererlangen, ist ebenso zweifelhaft.

Ein Zersplittern in Kleinstaaten würde jedenfalls wieder nur die großen Nationen – Frankreich, Deutschland – in ihrer Macht bestärken. Dasselbe Problem gäbe es bei der schönen Idee einer „europäischen Föderation“. Wie könnte eine solche Föderation den Einfluss der europäischen Großmächte begrenzen?

So oder so: Der geballte Angriff der extremen Mitte kommt gerade deshalb, weil Guérot eine von ihnen ist. Sie ist nicht Herbert Kickl oder die AfD-Abgeordnete Christine Anderson. Mit solchen „Gegnern“ tut man sich leicht. Bei Guérot ist das anders. Sie kommt genau aus jenem Milieu, das seit 2020 immer totalitärer argumentiert und sich dennoch moralisch auf der richtigen Seite wähnt. Genau aus diesem Milieu darf es keinen Widerspruch geben. Wohl auch deshalb ließ man ihr Buch „Wer schweigt, stimmt zu“ (Ortwin Rosner rezensierte das Buch für TKP) noch durchgehen. Spott entlud sich zwar bereits, doch „gecancelt“ hatte man sie noch nicht. Ein Ausdruck des Unbehagens innerhalb der autoritär-liberalen Meinungsmacher.

Nicht nur Shitstorm

Ein ähnliches Beispiel in weitaus kleinerem Umfang, erlebte man in Österreich im Winter bei Christian Felber. Felber ist der Mitgründer von Attac und ein jahrzehntelanges Gesicht der linksliberalen Zivilgesellschaft, ähnlich wie Guérot. Er veröffentlichte im November 2021 „30 Gründe, warum ich mich derzeit nicht impfen lasse“. Die Empörung in eben jenem Lager der extremen Mitte folgte prompt. „Faktenchecker“ rückten aus, nannten seinen Text „esoterisch aufgeladen“ und „vollkommen entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen“.

Felber soll es danach wochenlang mit gesundheitlichen Problemen gekämpft haben. Seither schweigt er wieder. Guérot hat den Lehrstuhl für Europapolitik an der Universität Bonn inne. Fragt sich bloß, wie lange noch. Eine Plagiatsaffäre taucht bereits am Horizont auf. Auch im Mainstream dürfte man sie nicht mehr allzu lange sehen, die ersten Absagen sind bereits eingetrudelt.

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Ulrike Guérots Buch „Wer schweigt, stimmt zu“: Aufruf zu einer neuen radikalen Aufklärung

Giorgio Agamben: Über das Recht auf Widerstand

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30 Kommentare

  1. Eric Vieira 20. Juni 2022 at 20:22Antworten

    Frau Guérot gibt im neuen Doku von Marijn Poels „Pandamned“ ein Interview. Zu empfehlen.

  2. anonym 11. Juni 2022 at 22:06Antworten

    „Ein lächerlicher Narr.“

    Er ist wie viele der größten Psy-Op seit mind. 75J auf den Leim gegangen. Die Propaganda lässt die Menschen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Wir müssen diese Reflexionen in unsere Bewertungen miteinpreisen sonst sind wir auch nicht besser. War übrigens sehr schön ihre Worte über Frau Guerot zu lesen.

  3. zaungast 9. Juni 2022 at 6:55Antworten

    Sicher war man im „Mainstream“ seit Frau Guérots Position in der Corona-Frage überrascht: sie galt bis dahin als die zuverlässigste und eloquenteste Verteidigung der „EU“. Es dürfte für die Intelligenteren unter den politischen und medialen Konformisten einen gewissen Schock bereiten, dass eine kluge Frau zu sachbezogener Selbstkritik fähig ist und nicht bewusstlos mitplappert wie der deutsche Standardintellektuelle 1933, Verzeihung 2022. Im Klartext: als Propagandistin für den intendierten medicotechnokratischen Zwangsstaat ist sie verloren. Gut so – und rechnen wir ihr nicht Fehleinschätzungen vor. Wer ist selbst vor solchen sicher? Angesichts der menschenverachtenden und personenvernichtenden Propaganda der Mainstream-Medien : ihr Sympathie und Solidarität: Die kommenden Wochen werden zeigen, ob im deutschen Universitätssystem überhaupt noch ein Rest von Wissenschaftsfreiheit vorhanden ist oder alles den (Lauter)Bach heruntergeht!

  4. Josch 9. Juni 2022 at 5:12Antworten

    Gut geschriebener Beitrag – Chapeau.

    • Thomas Oysmüller 9. Juni 2022 at 11:51Antworten

      Herzlichen Danke, das erfreut!
      Ebenso wie die lebhafte Diskussion.

  5. Andreas I. 8. Juni 2022 at 19:36Antworten

    Hallo,
    ja klar sind Apparatschiks im Mark getroffen, aber was soll „Linksliberal“ sein?!
    Liberal ist für freien Markt, also für unbegrenzten finanziellen Reichtum einerseits und unbegrenzte finanzielle Armmut andererseits.
    Links ist für Regulierung, Gleichverteilung usw..
    Das ist entgegengesetzt, ein Widerspruch.
    Also was soll „linksliberal“ sein?
    Vielleicht freier Markt mit ein bisschen Regulierung?
    Könnte hinkommen, aber inwiefern ist das noch liberal?
    Man könnte liberal ja auch von der persönlichen Freiheit her begreifen, die für alle letztendlich nur existiert, wenn Gewaltenteilung bzw. Rechtsstaatlichkeit existieren, das wäre dann also eher sowas wie „bürgerrechts-liberal“ auch wenn das etwas sperriger klingen mag.

    Aber bitteschön, wie soll politische Verständigung funktionieren, wenn die Begriffe diffus und widersprüchlich sind?!
    Ja es ist eher schwer als einfach, aber könnte man sich nicht wenigstens bemühen?

    • jakobmeier12 9. Juni 2022 at 9:09Antworten

      Es ist schon, wie auch andere feststellten, erstaunlich wie punktuell ihre „Kritik“ ausfällt, wie sehr sie Argumente nutzt die dem Gegner den Ball zuspielen und ihre Vergangenheit als genutzt Chance herunterspielt.

      Auch scheint man zu ignorieren dass solche Talkformate nie eine wirkliche Gegenstimme einladen die anhand weniger Stichpunkte jedweden Angriff abwehren könnte: Minsk2, Asow, Bodenreform, Odessa,…

      Hier bedient sie also auch wieder nur den sich für gebildet haltenden „Pöbel“ der sich mit ihr identifizieren kann und eben nicht mit Inhalten.

    • Al 9. Juni 2022 at 12:02Antworten

      Guter Punkt. Unsere Wörter/Begriff werden seit Jahren gezielt ausgehöhlt, sinnentstellt, deformiert. Das ist auch eine wesentliche Funktion der Manipulations-Medien. Früher war die cDU „rechts“ – und damit natürlich auch die 40% cDU-Wähler, heute sind „Rechte“ Verfassungsfeinde, Gefährder, ja „Verschwörungstheoretiker“ und oft genug auch gleich noch *ntisemiten und *azis.

  6. Archimedes 8. Juni 2022 at 17:21Antworten

    Ich habe schon öfter feststellen können, dass Lanz völlig aufgedreht wirkt, seine Gesprächspartner behandelt, als wäre es ein Verhör, ständig unterbricht und den Gast keinen einzigen Satz zuende reden lässt. Ich glaube daher, dass der Mann kokst. Ich habe die letzte Sendung nur ausschnittsweise im Internet gesehen. Aber es war der Höhepunkt seiner bisherigen Verfehlungen. So geht man einfach nicht mit einem Gast um. Überhaupt sollten sich die deutschen Talkmaster einmal den Moderator ansehen, der auf Servus-TV die Sendung „Talk im Hangar“ moderiert. Das ist Moderation! Was Lanz abgeliefert hat ist widerwärtig.

    • G. R. 8. Juni 2022 at 18:37Antworten

      Ich denke Fr. Guèrot wird das unbeschadet überstehen. Auch für sie gilt: Jede/r kann dazulernen und/oder die Meinung ändern. Auf der anderen Seite stehen die Kleingläubigen und bezahlten Schreiber, sowie Moderatoren für die schon dieses Wort falsch angewandt ist. Ich halte Fr. Guérot beide Daumen. MFG

  7. Jens Tiefschneider 8. Juni 2022 at 14:07Antworten

    Lanz ist doch auch nur ne gekaufte Talk-Nutte, wie Maischberger, Will und Illner. Ob Guérot zur kontrollierten Opposition gehört, wird man sehen. Soros hat schon ganz andere „Störenfriede“ finanziert. So z.B. die Protest-Plattform Campact. Ist seine Plattform – bzw. ohne das Geld von Soro’s E.D.G.E. ist sie nichts. Artikel in meinem Blog.

  8. Kara B 8. Juni 2022 at 13:00Antworten

    Quizfrage: Mit welchen Worten hat Eugen Hadamovsky den ersten deutschen Fernsehsender in Betrieb genommen?

    Aufgeweckte Menschen sollten sich von geskripteten Hypnoseformaten fernhalten. Es gibt im Erbrochenen keine Perlen zu tauchen. Wer bei Lanz zum Schauspielern gecastet wird, gehört zur Familie. IMMER, ALLE, keine Ausnahme.

    Unsere kindliche Sehnsucht sucht nach heiler Welt und möchte sich hinter starken Stimmen verstecken. PR-Agenturen nutzen das gezielt aus.

    Profile wie „der Gemäßigte“, „der Impulsive“, „der Intellektuelle“, „die Unangepasste“, „die Natürliche“ werden LANGFRISTIG aufgebaut und sollen dem Unbewussten Modell stehen. Sie dienen als Stellvertreter für Konfliktteile in der Zuschauerpsyche, ähnlich wie bei „Familienaufstellungen“.

    Schon die Erwähnung solcher Sendungen lenkt Aufmerksamkeit dorthin und arbeitet gegen uns.

    • Andreas I. 8. Juni 2022 at 19:40Antworten

      Hallo,
      „Schon die Erwähnung solcher Sendungen lenkt Aufmerksamkeit dorthin und arbeitet gegen uns.“

      Sehe ich auch so.

  9. Beile Ratut 8. Juni 2022 at 12:29Antworten

    Die Rolle von Guerot scheint aber bei genauerem Hinsehen doch eine andere zu sein. Ein trojanisches Pferd? Ein Ablenkungsmanöver? Mag sein, dass sie redlich ist. Mag sein, dass sie es nicht ist. Bei ihrer Vergangenheit täte es not, einmal nachzufragen, wie sie heute zu diesen Positionen steht und weshalb sie diese Vergangenheit in dieser Form überhaupt hat?

    https://report24.news/die-zwei-gesichter-der-ulrike-guerot-im-57-lebensjahr-entdeckte-sie-die-freiheit/?feed_id=17118&fbclid=IwAR2FbF1v8deT7TkwqogmMUhGdgTKQSgY3Sgk7jV0TDeXHWzbkWr9TumHyJk

    • HelmutK 12. Juni 2022 at 18:35Antworten

      Warum die Bankenkrise der Beginn ihrer kritischen Sicht auf die EU war, erläutert Guerot bei Infrarot – Sicht ins Dunkel. Auf mich wirkt die Politikwissenschaftlerin glaubwürdig und integer.

  10. Pfeiffer C. 8. Juni 2022 at 12:12Antworten

    Florian Klenk riet ihr zu einer „Exkursion nach Butscha“ – Klenk, den ich wegen seinen investigativen Arbeiten einmal schätzte, spricht damit heute aus der Position bellingcat / insider / ff dem verordneten Narrativ das Wort, schade: Entweder ist er so dumm oder stellt sich dumm und hält damit uns kritische Leser damit für dumm, seis drum:

    Prof. Dr. Rainer Mausfeld sagt in seiner eochalen Arbeit „Warum schweigen die Lämmer?“:

    „Besonders die sogenannte gebildeten Schichten sind anfällig für die Illusion des Informiertseins. Diese Schichten sind aus naheliegenden Gründen in besonderem Grade durch die jeweils herrschende Ideologie indoktriniert – das war im Nationalsozialismus nicht anders als heute; sie sind durch ihre schweigende Duldung (oder hirnlose Wiederholung des verordneten, denkbetreuten Narrativs – Anmerkung meinerseits) ein wichtiges Stabilisierungselement der jeweils herrschenden Ideologien“.

    Den Aufsatz kann man in Buchform im faltershop erwerben, Herr Klenk! Aber Sie sind ja damit beschäftigt, bellingcat großflächig zu featuren, die dahingehende schriftliche Kritik treten Sie in die Tonne, Sie Feigling!

    Wissen Sie nicht, wer bellingcat finanziert? Mhm? Wenn Sie es wissen, Schande über Sie!

    • Tony Malony 8. Juni 2022 at 14:02Antworten

      Klenk ist ein feiger Schreiberling für das Establishment und das Kapital.

  11. Hans Im Glück 8. Juni 2022 at 11:55Antworten

    Ich kann mich eigentlich nur wundern, dass sich jemand diese ÖR Propagandaveranstaltungen noch ansieht. Lanz, Will und wie der ganze Dreck auch heißt – das ist auf „die Guten haben recht“, die andere haben keine Ahnung, ausgelegt.
    Auf MSM sehe ich mir nur noch Wetterbericht und Dokus an. Den Rest erspare ich mir.
    Die eingesparte Zeit ist mit „Walking Dead“ oder „Better Call Saul“ beim Streamingdienst besser und vor allem nervenschonender investiert.

  12. Ulriken-Rubriken 8. Juni 2022 at 11:02Antworten

    Ich gehöre zu denen, die zB bei Psychotests mehr korrekte Lösungen finden, als der Erfinder in Betracht gezogen hat und das in einem Bruchteil der Zeit. Ich bin also „vorbelastet“.

    Der Grund, warum ich dieser Dame seit so vielen Jahren so gerne lausche liegt ergo schon alleine darin, dass sie absolut stringent sie selbst ist. Wenn ich ihr zuhöre entstehen in mir keinerlei Verwirrungen, jedes Wort passt mit jedem Ton (Gefühl) zusammen, jede Gestik bestätigt wiederum den Ton, usw. Alles was sie denkt und fühlt – und daher spricht – hat sie vorher zu ihrem Selbst gemacht, es verinnerlicht, ihre ureigenen Schlüsse daraus gezogen. Was sie sagt kommt daher immer aus ihrem tieferen Inneren.

    Sie mag sich irren wo immer sie will – ich weiß es wäre ein Irrtum und niemals Lüge. Und nur solche Menschen sind es mir wert, aufmerksam zuzuhören.

    Ein Florian Klenk beweist mit seinen Äußerungen lediglich sein Abgleiten vom Journalismus in den Propagandismus. Er ist das genaue Gegenteil von Guerot’s Stringenz aus Denken-Fühlen-Handeln. Ein lächerlicher Narr.

  13. audiatur et altera pars 8. Juni 2022 at 10:45Antworten

    Jeder wahrhaft gutgesinnte Frauenheld müsste der arg angegriffenen Mitautorin doch jetzt kühn zur Seite springen, nicht?

    Doch Spaß beiseite: Frau Guérot ist (wie ihr Name schon sagt) kein gutes Opfer. Sie bekam vergleichsweise viel Sendezeit. Die sie kurz körperlich und atemtechnisch überrascht, aber dann doch schlau wie eine Füchsin im Staccato einer Flugabwehrkanone für sich zu nutzen wusste. Ein transgendernder Herbert Kickl im roten Pelz hätte es nicht besser machen können.
    Tatsächliches Opfer der stürmischen Shit-Show ist zunächst der hübsche Lanz selbst. Ein Opfer seines Gewissens? Gut möglich, dass es ihm einen Streich spielte und ihn so seine Sympathiequoten auf dem zunehmend abstrusen Altar der politischen Korrektur preisgeben ließ.
    Eine genauere Analyse verlangte auch einen Blick auf Lanzens-Schildknappen:
    Numero 1: Eine nicht sehr sympathisch wirkende Dame mit einer Telegenität aus den Zeiten der deutschen Wochenschau.
    Numero 2: Ein argumentativer Mehrfachpleitier. Qualifikation: Sohn eines Journalisten.
    Numero 3: War da noch jemand?
    Drei Schäfchen plus Dekoration gegen ein Raubtierchen? Seit wann werden die Arenen der Talkshows von Bewusstlosen gecastet? Wer glaubt, dass einer der vergleichsweise kühl kalkulierenden deutschen Talkshow-Tanten ähnliches auch nur ansatzweise (abgesehen von absichtlich) „passiert“ wäre? Der Weihnachtsmann?

  14. Rosa 8. Juni 2022 at 10:25Antworten

    Erstaunlich – oder auch nicht -, wie gereizt, ja geradezu wütend, die woke Meute inzwischen zu reagieren pflegt. Schwimmen die Felle davon?

  15. Ulf Martin 8. Juni 2022 at 10:13Antworten

    Man kann über Guérots Ansichten und Werdegang unterschiedlicher Meinung sein. Es ist jedoch etwas ganz anderes, wenn jemand aufgrund seiner Auffassungen in einer angeblich demokratischen Gesellschaft von öffentlichen Institutionen einer polemischen Vernichtungsaktion unterworfen wird.

    https://weltexperiment.com/doc/offener-brief-zur-polemik-gegen-guerot/

  16. suedtiroler 8. Juni 2022 at 9:59Antworten

    „Getroffene Hunde bellen“

    sehen wir bei den Links/Grün/Woken wieder exemplarisch schön.

  17. Vietato Fumare 8. Juni 2022 at 9:54Antworten

    Das was wir „Wissenschaft“ nennen, ist längst eine Art Nichtwissenwollenschaft. In smartem Anzug, keine Frage, aber in Wirklichkeit grenzenlose Naivität, Willfährigkeit und man muss schon fast sagen: regelrechte Infantilität. Vielen wird es den Boden wegziehen, wenn sie erkennen, dass sie mit ihrem „Followen der Science“ in Wirklichkeit dunkelstem und zerstörerischstem Aberglauben aufgesessen sind.

    • wellenreiten 8. Juni 2022 at 16:15Antworten

      Robert Malone hat auf Substack einen interessanten Artikel (in zwei Teilen) über „Science“ und „Scientism“ geschrieben.

  18. homedoc 8. Juni 2022 at 9:22Antworten

    Es könnte aber auch sein, daß „man“ sieht, daß die Agenda zu Ende geht und man U-Boote aus dem eigenen Lager braucht um Erklärungen abzugeben. Frau Guerot konnte so ein U-Boot sein. Irgendwie wird man sehr mißtrauisch und entwickelt einen Verfolgungswahn?
    Alle, die mal kurz in den 2 vergangenen Jahren aus der Deckung kamen und ihren Job weiter haben, sind wieder in Deckung gegangen. Siehe Hr. Kekule.

    • Ulriken-Rubriken 8. Juni 2022 at 10:41Antworten

      @homedoc
      Nein, so eine IST U.G. aber nicht.
      Ich höre dieser Dame seit sehr vielen Jahren sehr gerne zu. Sie ist sich selbst dabei immer treu geblieben – und das sind nicht die Menschen, die einer fremden Agenda folgen.

      Ihr Denken und sichtbares Fühlen hat sich nicht geändert. Neue Erkenntnisse ihrerseits sind als solche nachvollziehbar und keine Haken, wie sie Polit-Hasen und Dr. Ostens schlagen.

      Dieser überaus klugen und authentischen Frau wird großes Unrecht getan.
      Auch darum wird sie eines Tages den Status einer Hannah Arendt erreichen und unsere Kindeskinder werden hoffentlich über sie – und von ihr – in der Schule lernen.

      Diese Frau ist etwas Besonderes – und genau das ist ihr Problem. Denn die Herausragenden sind immer die Ersten, die man versucht einen Kopf kürzer zu machen. Nicht nur beim Garteln…..aber da wie dort wachsen sie weiter und weiter.

    • David K. 8. Juni 2022 at 15:22Antworten

      Es fällt mir bei Frau Guerot auch schwer zu glauben, daß sie kein weiblicher Emmanuel Goldstein ist. Über ihre WEF-Vergangenheit scheint sie nicht sprechen zu wollen, zumindest hat sie Mark Friedrich darauf nicht geantwortet. Zusätzlich auch noch von Soros gesponsert! In einer Podiumsdiskussion vor ein paar Jahren meinte sie, der jetzige deutsche Bundeskanzler sei links! Vielleicht hatte sie damit recht, wenn links bedeutet, was die ganzen Lifestyle-Linken, Grünen, Sozialisten etc. seit über 2 Jahren so machen.

      Ich muß auch gestehen, daß ich den Lebensweg von Frau Guerot bisher kaum verfolgt habe, vielleicht bin ich auch schon zu paranoid und sie meint es wirklich ehrlich.

      Bleibt ungeimpft,
      David

      • Ulriken-Rubriken 9. Juni 2022 at 8:02

        Jede Vergangenheit kann man so oder so „gestalten“….;))

        Ich war einmal ORF-Redakteur.
        Bin ich deshalb heute automatisch eine Mainstream-Hure, weil ich in den 90ern beim Aufbau von FM4 mitgewirkt habe, bevor es mir selbst nach wenigen Monaten zu blöd wurde?

        Ich bin in meiner Studienzeit mit den Linken für „freien Zugang zu freier Bildung“ auf der Straße gewesen – 2022 demonstriert dafür der RFS und die „Linken“ schreien „Nazis vom Campus pfizern“. Ich glaube ergo nicht, dass dieses „Links-Rechts-Schema“ jemals sinnvoll war. Ich bin immer noch für freien Zugang, also heute eben Rechter mit derselben Forderung, mit der ich vor 30 Jahren ohne Frage linkslinkes Gesindel war.

        In den 15 Jahren, die mir U.G. ein Begriff ist und ich ihren Argumenten zuhöre, hat sie nie darauf vergessen, die Umstände und Vorraussetzungen für ihre Ideen und Gedanken mitzuliefern.
        Man muss ihre Vision von Europa nicht teilen – tue ich auch nicht zu 100% – aber man sollte ihre Vision niemals mit jenen des WEF auf dieselbe Stufe stellen. So hat sie in der jüngeren Vergangenheit wiederholt klargestellt, dass ihre Vision unter solchen Entwicklungen der letzten Jahre nicht umsetzbar ist, da zB der Grad an Rechtsstaatlichkeit dafür nicht ausreicht (vereinfacht gesagt). So zu tun als hätte sie gerade eben erst den Freiheitsgedanken und Individualismus entdeckt – wie hier jemand andeutete – finde ich schlicht absurd.

        Den Bezug zu Hannah Arendt habe ich vollkommen bewusst hergestellt – weil H.A. in derselben Weise absichtlich „missverstanden“ wurde (und bekämpft) und man ihr alle möglichen Absurditäten unterstellte, weil man lediglich zu dumm war ihre gesamte Argumentation zu durchdringen oder ihre bitteren Wahrheiten zu verkraften.

        Klar wirken meine Statements hier wie eine Liebeserklärung. Verwechseln Sie sie also nicht damit, sind sind nur Ausdruck meiner Gewissheit und absoluten Überzeugung.

      • David K. 9. Juni 2022 at 15:39

        Wie gesagt, wir leben in Zeiten, in denen man nicht mehr weiß, was man glauben soll. Ich finde die Aussagen von Frau Guerot sehr gut und ich verurteile auch niemand für seine Vergangenheit, sofern sich jeder ändern kann. Ich habe auch bereits gesagt, daß ich ihre Vergangenheit zu wenig kenne. Es gibt sicher in jedem Bereich Menschen, ob Journalismus oder Bildungseinrichtungen etc., die ehrlich sind und sich für die gute Sache einsetzen.

        Es spricht aus mir die Enttäuschung, die ich in den letzten zwei Jahren erfahren habe. Wie viele Menschen haben sich ganz gegen meinen Erwartungen verhalten! Zum Glück haben mich wiederum andere Menschen sehr positiv überrascht!

        Viele von uns haben den Wandel vom Linken zum Rechten durchgemacht. Daher halte ich ebenfalls nichts von diesem Rechts-Links-Schema. Dient nur dazu, uns zu spalten.

        Bleibt ungeimpft,
        David

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