Peter Thiel: Die Eine-Welt-Regierung ist die größte Bedrohung für die Menschheit

18. August 2025von 4,2 Minuten Lesezeit

Der milliardenschwere Tech-Investor Peter Thiel warnt davor, dass die größte Bedrohung für die Zukunft der Menschheit nicht von einem Atomkrieg, dem Klimawandel oder künstlicher Intelligenz (KI) ausgeht, sondern vom Aufstieg einer globalen Eine-Welt-Regierung, die diese Krisen als Vorwand nutzt, um die totale Kontrolle zu erlangen.

Der Deutsche Peter Thiel ist einer der erfolgreichsten Investoren und Tech-Mogule in den USA. Gemeinsam mit dem Südafrikaner Elon Musk gründete er PayPal und mit Palantir hat er eines der aggressivsten Überwachungstools der Welt geschaffen. Er wird in einem offenen Interview mit dem Kolumnisten Ross Douthat von der New York Times auch als einer der „frühesten Investoren in die politische Karriere von Donald Trump und JD Vance“ bezeichnet. Im finanzialisierten Kapitalismus ist die Investition in politische Karrieren also möglich. Das sehen wir auch in der derzeitigen politischen Klasse in Europa, in deren Karrieren das World Economic Forum (WEF) über das Young Global Leader Programm investierte.

In dem Interview äußerte der Mitbegründer von PayPal und Palantir Besorgnis wegen einer von ihm so bezeichneten „schlechten Singularität“. Thiel warnt davor, dass ein supranationales Regime die Freiheit im Namen der „Sicherheit“ zerstören werde, wie  wir das in der EU immer durlicher zu spüren bekommen. Thiel, der Investor in die Karrieren des US-Präsidenten und des Vizepräsidenten deckt damit auch Denkmuster der beiden Politiker auf.

„Es besteht die Gefahr eines Atomkrieges, einer Umweltkatastrophe, von Biowaffen und bestimmten Risiken im Zusammenhang mit KI“, sagte Thiel.

„Die Standardlösung, die die Menschen für all diese existenziellen Risiken haben, ist eine Eine-Welt-Regierung.”

Er warnte, dass Forderungen nach einer Stärkung der Vereinten Nationen zur Überwachung von Atomwaffen oder Vorschläge zur Schaffung einer globalen KI-„Computing Governance”, einschließlich Plänen zur „Protokollierung jedes einzelnen Tastenanschlags”, den Weg für einen permanenten, technokratischen Überwachungsstaat ebnen. Originell ist dabei, dass seine Software Palantir genau dass versucht.

Thiel verglich diese Denkweise mit einem Film der Federation of American Scientists aus den 1940er Jahren mit dem Titel „One World or None“ (Eine Welt oder keine).

Der Film argumentierte, dass nur eine globale Regierung die nukleare Vernichtung verhindern könne.

Anstatt jedoch in einer solchen Einheit die Rettung zu sehen, sieht Thiel einen direkten Weg in die Tyrannei. Er zog eine theologische Analogie und stellte die Wahl als „Antichrist oder Armageddon“ dar.

Der Weg zu einer zentralisierten Kontrolle führe nicht über einen charismatischen Diktator, sondern über ununterbrochene Panikmache. Genau das wurde mit Covid sehr erfolgreich erprobt, mit dem angeblich durch menschliche Aktivitäten verursachten Klimawandel funktioniert es allerdings weniger, aber man versucht es gerade wieder mit Chikungunya.

Das One-World Government soll unter anderem auch durch das One-Health Konzept erreicht werden, dem im Zuge der Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften und des WHO-Pandemievertrags viele Regierungen blindlings zugestimmt haben. Im Grunde haben sie ihre eigenen Entmachtung bestätigt.

„Der Antichrist würde die Welt erobern, indem man ununterbrochen vom Armageddon spricht“, meint Thiel.

Er stellte dies auch früheren Epochen des wissenschaftlichen Optimismus gegenüber, in denen die Angst vor einem „bösen Genie“ bestand, das die Technologie missbraucht.

Heute, so Thiel, komme die Gefahr davon, den Fortschritt unter dem Vorwand der Rettung des Planeten vollständig zum Stillstand zu bringen.

„In unserer Welt ist es viel wahrscheinlicher, dass es Greta Thunberg ist als Dr. Strangelove“, witzelte er und stellte die radikale Klimabewegung als modernes Vehikel für einen fortschrittsfeindlichen Autoritarismus dar.

In Bezug auf künstliche Intelligenz nahm Thiel eine zurückhaltende Haltung ein. Er lehnte sowohl utopischen Hype als auch Weltuntergangsprognosen ab.

Er verglich das Potenzial der KI mit dem Internetboom der späten 1990er Jahre: Sie könne „einige großartige Unternehmen“ hervorbringen und das BIP moderat steigern, aber wahrscheinlich nicht im Alleingang die Wirtschaft verändern.

„Es ist mehr als ein Nichts, aber weniger als eine totale Transformation unserer Gesellschaft“, sagte er.

Dennoch investiert Thiels Founders Fund massiv in die Infrastruktur der KI. Das Unternehmen hat kürzlich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600 Millionen Dollar für Crusoe, eine vertikal integrierte KI-Plattform, angeführt.

„Das größte Risiko bei KI ist, dass wir nicht groß genug denken”, sagte Thiel damals.

„Crusoe ist dazu da, uns von der Insel der begrenzten Ambitionen zu befreien.”

Für Thiel ist die größte Gefahr nicht eine einzelne Katastrophe, sondern die Konsolidierung der globalen politischen Macht unter dem Vorwand, eine solche zu verhindern. Seiner Ansicht nach könnte der Tausch von Freiheit gegen zentralisierte „Sicherheit“ das größte existenzielle Risiko überhaupt sein.

Die Zwiespältigkeit zwischen Denken und Handeln von Thiel ist übrigens auch bei Elon Musk zu beobachten.

Hier das spannende Interview:

Bild: Screenshot aus dem Video

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6 Kommentare

  1. Glass Steagall Act 18. August 2025 um 12:11 Uhr - Antworten

    Thiel redet ganz schön wirres Zeugs zusammen! Solche Tech-Nerds glauben immer, dass Technologie die Welt „retten“ wird und dass ohne KI die Welt im Stillstand landen wird. Dabei vergessen diese Leute, dass ihre Technologien die Menschheit immer an einen Punkt of „no return“ bringen und dabei immer ein weiters Stück Menschlichkeit auf der Strecke bleibt! Denn die wahren Probleme werden ignoriert und sie sollen stattdessen mit Hightech gelöst werden! Ein typischer und zugleich gefährlicher Irrglaube! Genauso wie der dumme Spruch, dass Stillstand Rückschritt sei!

  2. Peter Ruzsicska 18. August 2025 um 11:05 Uhr - Antworten

    Der letzte Satz dieses Artikels erweist sich als schüchterner Hinweis das Grundwesentlichste:

    „Die Zwiespältigkeit zwischen Denken und Handeln von Thiel ist übrigens auch bei Elon Musk zu beobachten.“

    Nun Klartext in aller Deutlichkeit gewürzt in etwas barocker Arabeskie:

    Trump als auch Thiel schon allein grundtatsächlichst gemäß als folgerichtigst, daß es sich bei beiden um Multimilliardäre handelt, in ihren Interessensräumen rettungslos als auch rücksichtslosest gefangen –
    Nichts weiter als sich betulichst lautersam inszenierende Zwingherrn (= gnadenlosest selbsterfrommende Mafiabosse) ihrer Abhängigenmeuten aller Art, welche ebenfalls in deren Interessensräumen rettungslos selbstverstetigt selbstprisoniert sich a priori erwiesen.
    Restlosest Alles, was aus deren Rachen herausgetextet, ist niemals für die geringste Fortun des Abhängigen aller Art bestimmt – Immer soll ein kurzweiliges Gefühl von Zustimmungsbereitschaft simpelst rational selbstbegründbar dem Unterniederten aller Art vermittelt sein, gleichzeitigst durch größtkotzigste Inszenierungswiederholungsmanien in Luce prächtigsten Großzuges ostentierendster Beschiedenheit von grundgütigster Benevolenz.
    Ausnahmslosest Sämtliche deren Provinienz haben virtuoseste Übung darin, ihren Abhängigen schlicht Zuckerbrot und Peitsche vorzuhalten, welches vom Propaganda- und Verlautbarungstrommelpersonal aller Art übers Erdenrund geschüttet wird.
    Jeder zog als zieht sowieso seine Schlüsse, Handlungen sowie Unterlassungen daraus.
    Je totaler Herrschaft sich übers Erdenrund zuspitzt, je chaotischer die Gemengelage.

    Herrschaft ist das destruktivste Überlebenskonzept des Menschen, so der Gospoderie an sich und endet maximaleskalierendst in erweitertster Massensuizidalität – Schlicht als eine Art Selbstbeschränkungsprogramm der Natur – That’s it.

    • Peter Ruzsicska 18. August 2025 um 11:11 Uhr - Antworten

      P.S.:
      Einer der seltsämlichen Adlaten hier zu Lande, ein gewisser Kurz in Bückdiensten eines Thiel, sei dabei dreckig schmunzelnd randnotiert…

  3. Jan 18. August 2025 um 10:11 Uhr - Antworten

    Auf einer endlichen Erde ist unendliches Wachstum nicht möglich. Kapitalismus benötigt aber – über Konjunkturzyklen hinweg – stetes Wachstum. Die Grenzen des Wachstums sehen wir überall. Spätestens, wenn wir uns vorstellen, dass die Chinesen und Inder einen Ölverbrauch wie die Amerikaner hätten, werden uns die Grenzen deutlich. Minuswachstum wird aber nicht nur durch sinkende Produktivität bei der Ressourcenbeschaffung erzeugt, sondern auch durch Degrowth, wie er durch Bevölkerungsrückgang entsteht. Man schaue sich die Fertilitätsraten an, alle deutlich unter 2,2, nur die muslimischen Staaten und Afrika wachsen noch.

    Mit dem Ende des Wachstum entsteht Mangel, der vor allem zu einer Desintegration technischer Komplexität führt. Unsere Gesellschaften sind aber abhängig von dieser Komplexität und wir werden immer abhängiger gemacht, weil das das Geschäftsmodell von Big Tech ist und weil hier die Wirtschaft noch wachsen kann, ohne – relativ – allzuviel Energie zu benötigen.

    Die Theorie sagt, Demokratie sei im Mangel nicht möglich, da die Kompromisse zu schmerzhaft seien. Es brauche jemanden, der einigermaßen fair entscheidet. Dieses Narrativ wird derzeit überall durchgedrückt. Wenn ein Blackout kommt, müssten die Grundrechte eingeschränkt werden. Dieses Narrativ wird nicht einmal hinterfragt. Die Krise zerstört alle Checks and Balances.

    Während Corona wurde der Individualverkehr eingeschränkt. Dies hat einen absehbaren Mangel an den Ölmärkten – Fatih Birol hatte einen „supply crunch“ für 2020 vorhergesagt – in einen Überschuss gedreht. Mit Krisen lassen sich also knappe Ressourcen steuern – ganz gleich ob diese „echt“ oder „unecht“, also hausgemacht, sind. Das unberechenbare Element dabei ist notwendig, damit möglichst wenige mit der Verknappung spekulieren können.

    Dies ist der sachliche Hintergrund der Entwicklung, in der ein gutes Stück Esoterik mitschwingt, man erkennt das nicht zuletzt an der Symbolik. Es dürfte entsprechende Netzwerke im Hintergrund geben. Die Kritik nun fokussiert sich darauf zu erklären, dass alles gelogen sei und Rothschild mal besser liefern solle! Das ist ein bisschen wenig. Damit werden die tatsächlichen Probleme, die seit siebzig Jahren wissenschaftlich aufgearbeitet worden sind, nicht nur ausgeblendet, sondern negiert. So entsteht kein konkurrierendes Modell. Man überlässt die Themenführerschaft den One-World-Trommlern. Und die Mehrheit befindet sich sowieso in Schockstarre.

  4. Daisy 18. August 2025 um 9:41 Uhr - Antworten

    Da hat er recht. Deswegen ist es ja sehr zu begrüßen, dass Russland gewinnt und so eine multipolare Weltordnung entsteht. Aber Momenterl, Russland und die BRICS – vor allem China – sind bei der WHO und machen beim Klimawahn mit, nur die USA nicht mehr….auch da ist was Zwiespältiges im Denken, zumal die Russ. Akademie der Wissenschaften längst erklärt hat, dass CO2 keinen Klimawandel verursachen kann. Für China ist es ein gutes Geschäft, auch zwecks Ausverkauf der europ. Firmen und der Deindustrislisierung EUropas. Die EU hat keinerlei Chancen mehr, ihren Abstieg noch aufzuhalten.

    Paypal ist eine Datenkralle. Habe kein Konto dort.

  5. cwsuisse 18. August 2025 um 9:10 Uhr - Antworten

    Wir driften auf eine Einheitsregierung zu. In Europa haben wir inzwischen keine souveräne Regierung mehr, denn Europa wird von Vasallentum gegenüber den USA geprägt.

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