Israel erwägt trotz US-Gesprächen Angriff auf Irans Nuklearanlagen – Reuters

20. April 2025von 2,4 Minuten Lesezeit

Israel könnte in den kommenden Monaten einen Angriff auf iranische Nuklearanlagen starten. Die Vereinigten Staaten unterstützen diesen Schritt nicht und fordern, sich auf Verhandlungen zu konzentrieren.

Israel erwägt die Möglichkeit, bereits in den kommenden Monaten einen begrenzten Militärschlag gegen die iranische Nuklearinfrastruktur zu starten, auch ohne direkte Unterstützung der USA, berichtet Reuters. Obwohl Präsident Donald Trump bei einem Treffen im Weißen Haus gegenüber Premierminister Benjamin Netanjahu deutlich gemacht hat, dass Washington sich derzeit auf die Diplomatie konzentrieren will, bereitet Israel mehrere Szenarien für Militäroperationen vor – von Luftangriffen bis hin zu gezielten Spezialeinsätzen.

Laut Reuters-Quellen könnten solche Angriffe das iranische Atomprogramm vorübergehend verlangsamen.

Am Samstag fand in Rom die zweite Runde der Vorverhandlungen zwischen amerikanischen und iranischen Diplomaten über das iranische Atomprogramm statt.

Gleichzeitig glaubt Israel, dass die aktuellen Verhandlungen nicht zu einer echten Rücknahme des iranischen Programms führen könnten, was für Netanjahu eine Grundvoraussetzung ist.

Position der USA

Unterdessen hat der Iran bereits auf die mögliche Drohung reagiert. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte erklärte, dass jeder Angriff auf iranische Einrichtungen eine „harte und unnachgiebige Reaktion“ provozieren würde. Israel sei nie in der Lage den Iran anzugreifen erklärte Außenminister Araghchi.

Quellen weisen darauf hin, dass Netanjahu vor dem Hintergrund innenpolitischer Herausforderungen an einem externen Konflikt interessiert sein könnte, um die Wählerschaft zu mobilisieren.

Jeder Angriff ohne Abstimmung mit den Vereinigten Staaten könnte jedoch die Unterstützung Israels auf der internationalen Bühne schwächen.

Trump betonte, dass er härtere Maßnahmen in Zukunft nicht ausschließt, aber derzeit „keine Eile“ habe, eine militärische Option zu wählen.

„Ich denke, dass der Iran die Chance hat, ein großartiges Land zu sein und ohne Tod glücklich zu leben. Das ist meine erste Option. Wenn es eine zweite Option gibt, wäre das meiner Meinung nach sehr schlecht für den Iran, und ich glaube, dass der Iran reden will“, sagte Trump.

Kürzlich lehnte der Iran die Forderungen der Vereinigten Staaten bezüglich seines Atomprogramms ab und stellte eigene Forderungen. Dies geschah während eines Besuchs von Trumps Nahost-Sonderbeauftragten Steve Witkoff. Insbesondere erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghchi, dass Teheran nicht vorhabe, sein Atomprogramm aufzugeben.

Der bisher letzte Angriff auf den Iran am 25./26. Oktober 2024 dürfte von der Luftabwehr des Iran erfolgreich abgewehrt worden sein. Die Kapazitäten zur Abwehr von Angriffen dürften seither dank der engen Kooperation des Iran mit China und Russland erheblich ausgebaut worden sein.


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8 Kommentare

  1. Wolliku 21. April 2025 um 11:13 Uhr - Antworten

    Wenn man eine personenbezogene Beurteilung über Kriegsparteien durchführt, sieht man spielend leicht die Doppelmoral der „freien westlichen Welt“. Den Netanjahu will der neue dt. Bundeskanzler Merz hofieren trotz israelischer Kriegsverbrechen (deklariert als „Unfälle“), Putin wird verteufelt und zum Kriegsverbrecher erklärt, weil er ungefragt Kinder aus den Kampfgebieten umsiedelt. Ein aktueller Präsident des Hegemons USA kann es wirklich nicht leicht haben, weil die schlimmsten Beelzebuben der jüngsten Weltgeschichte immer aus dem eigenen Land kamen. Es wird nicht gelingen, der Welt präsidential zu erklären, der schreckliche Krieg gegen Russland wäre nicht sein Krieg und der schreckliche Krieg im Gaza, Libanon oder anstehend gegen Iran wäre nur Terrorbekämpfung mit schrecklichen Kollateralschäden in der Bevölkerung! Trump muss jetzt gehörig aufpassen, um nicht als ein weiterer typischer US-Kriegspräsident in den Geschichtsbüchern zu landen. Bei seinen militärischen Geplänkeln im Jemen könnte man – mit großem Wohlwollen und wegen meiner Unkenntnisse zu den Details – noch von militärischer Notwehr sprechen. Ein untätiges Zuschauen wenn Israel gegen den Iran eskaliert, wird ihm die „eigentlich freie und globale Welt“ nicht durchgehen lassen. Der Nahe Osten ist auch prädestiniert den 3. Weltkrieg zu befeuern. Ich gebe die Hoffnung auf Trump noch nicht auf, denn Alternativen gibt’s keine und die EU darf gerne das Licht ausmachen.

  2. Daisy 21. April 2025 um 6:19 Uhr - Antworten

    Meine Oma wohnte bei uns im Haus. Die große Familie kam immer zu uns. Sie ließen auch ihre Kinder bei Oma. Ein Cousin war ihr Herzipinki, denn er war das Kind ihrer einzigen Tochter. Später hat er mit zwei Stipendien Jazzmusik in Boston studiert, sehr begabt. Er war eine Krätzn, wie man bei uns sagt.
    Oft hat er andere provoziert und sobald man sich revanchieren wollte, ist er hinter Omas Rockzipfeln geflüchtet und hat furchtbar aufgeheult und geklagt. Als ich ihn mal mit einem Schneeball bestrafte, detto. Er schluchzte und plärrte hinter Omas Schürze. Oma hielt mir eine Standpauke und ich sah dabei nur ihn an. Er war ruhig und es kam ihm immer wieder das triumphierende Lachen aus. Da sagte ich – die Oma habe ich ignoriert – zu ihm: „Pass nur auf, dass dir das Lachen nicht auskommt.“ Er lachte. Von da an hat er diese Show mir gegenüber zumind. nicht mehr abgezogen.

    Netanjahu reizt den viel mächtigeren Iran und hofft auf amerikan. Beistand, falls dieser zurückschlägt. Dass er damit da unten einen Flächenbrand verursacht, denn der Iran hat auch große Verbündete, ist ihm völlig wurst. Das hätte dann Amerika auszubaden.

    Israel ist auch so wie Omas Herzipinki, das es versteht, den starken Beschützer immer wieder dazu zu bringen, ihm zu helfen – durch Jammern und falsche Geschichten. Warum Amerika das tut, kann nur eine Verschwörungstheorie sein. Man sagt, es ist das Kapital gewisser Kreise, mit dem man sich die Schutzmacht erkauft. Möglicherweise sind es aber auch Erpressungen. Ansonsten wäre es unverständlich, denn so süß wie mein Cousin mit seinen goldenen Haaren und blauen Augen ist Israel ja nicht…

  3. cwsuisse 20. April 2025 um 22:36 Uhr - Antworten

    Bibi Netanyahu ist ein ausser Kontrolle geratener Kriegsverbrecher.

    • Daisy 21. April 2025 um 6:20 Uhr - Antworten

      Er ist reif für die Gummizelle…

  4. Andreas I. 20. April 2025 um 19:04 Uhr - Antworten

    Hallo,
    hat Israel eigene Aufklärungssatelliten, eigenes GPS o.ä. und wenn nicht, wie finden Lenkwaffen dann ihre Ziele?
    Kann sich USA, während sie den Krieg an Russlands Grenze gerade verliert, eine Intensivierung seiner Stänkereien im Nahen und Mittleren Osten überhaupt leisten? Noch dazu während Mr. President gleichzeitig einen Handelskrieg gegen China führt?
    Falls nicht, braucht man über Israel nicht spekulieren, denn ja sicherlich, Israel will immer Iran angreifen, aber ohne USA ist Israel nur ein Streifen trockener Sand an der Küste ohne vertriebene Ureinwohner und mit religiösen Extremisten, die allerdings eben ohne USA auch nur gewöhnliche Irre wären …
    Und das bedeutet: Reuters streut Gerüchte oder Mr. President und Bibi spielen eine Show oder beides … jedenfalls Fake News all over the place.

    • therMOnukular 20. April 2025 um 23:52 Uhr - Antworten

      „hat Israel eigene Aufklärungssatelliten, eigenes GPS o.ä“

      Was Israel auf gar keinen Fall hat: eine Abwehrmöglichkeit gegen einen Gegenschlag auf die eigene Atomwaffen-Produktion/Wartung/Lagerung.

      Ihre Beschreibung Israels trifft es amS…;))

  5. therMOnukular 20. April 2025 um 17:05 Uhr - Antworten

    Wer das Schwert in die Hand nimmt, wird durch das Schwert umkommen.

    Also nur zu, Bibi.
    Ich würde nur Demona prophylaktisch evakuieren…..

  6. Varus 20. April 2025 um 14:20 Uhr - Antworten

    Hier in TKP gab es mal in zwei Artikeln zwei komplett widersprüchliche Angaben über die iranische Luftabwehr: (1) die Zionisten haben sie mühelos pulverisiert, (2) die zwang bereits mal das Zionistenstan zum Abbruch gestarteter Bombardierung. Bald könnten wir erfahren, was davon zutrifft?

    Bei Gelegenheit – aus dem Telegramm-Kanal Podoljakas, automatisch übersetzt – zur aktuellen Ostern-Waffenruhe von 30 Stunden:

    … Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation kündigte offiziell 444 Fälle von Beschuss der Positionen unserer Truppen mit Gewehren und Mörser sowie 900 UAV-Angriffen an. …

    Es wird erwartet, dass es ab heute 22 Uhr (2 Stunden später in Moskau) mit dem Krieg offiziell weitergeht. Wenn der Westen am Dnepr noch kräftiger verliert, werden vielleicht die Zionisten zurückhaltender?

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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