Landwirte permanent überwacht

12. Februar 2024von 3,5 Minuten Lesezeit

Die EU-Landwirtschaft wird durch die EU-Kontrolle erdrückt und permanent überwacht. Diese Überwachung hat massive Auswüchse angenommen. 

Wie weit fortgeschritten der digitale Überwachungsstaat bereits ist, zeigt sich in der Landwirtschaft. Im Zuge der Bauernproteste kommt einiges an die Öffentlichkeit, das bisher kaum von Interesse gewesen ist. Die Landwirte der EU unterliegen etwa einer permanenten Satellitenüberwachung.

Satellitenüberwachung

So klärt in der Lippischen Wochenzeitung der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe, Dieter Hagedorn, über die aktuellen Umstände der landwirtschaftlichen Tätigkeit auf. Die Auflagen und Vorschriften seien ein wilder Dschungel, den „man fast gar nicht mehr durchblickt“. Von einer „selbstständigen Arbeit“ könne man bei der heutigen Landwirtschaft kaum mehr sprechen – und die Überwachung des Staates hat abstruse Ausmaße angenommen.

Im Bericht der Regionalzeitung vom Freitag heißt es (Hervorhebungen TKP):

So unterliegen die Landwirte etwa einer permanenten Satellitenüberwachung der Landwirtschaftskammer. Alle fünf Tage werden die Ackerflächen fotografiert, überprüft und verglichen. Dieter Hagedorn moniert: „Die Überwachung ist schon etwas ’spookie’. Gibt es Ungereimtheiten auf dem Foto, kommen Kontrolleure und prüfen vor Ort. Sie brauchen sich nicht anzumelden.“ Oft, so der Lagenser Landwirt weiter, seien es keine Fachleute, was immer wieder zu Problemen führe.

Diese Überwachung wie auch alle weiteren Vorschriften liegen laut Dieter Hagedorn im sogenannten „Green Deal“ der EU begründet. Dieser und die daraus resultieren Auflagen seien absolut realitätsfremd, beklagt Hagedorn. Dazu gehöre die vierprozentige Ackerflächenstilllegung ab diesem Jahr genauso, wie die Einsaat-Vorschriften, die auf den Tag genau eingehalten werden müssten (Satellitenüberwachung).

An der Realität gehen die Vorschriften völlig vorbei, aber die Arbeit der Bauern erschweren sie enorm. Hagedorn schildert weiter in der Zeitung: „Wie unsinnig und realitätsfremd das ist, zeigt doch der vergangene November. Die vorgeschriebenen Einsaaten am 15. November konnten aufgrund der Regenmengen gar nicht vorgenommen werden. Ein Landwirt ist auch Unternehmer und muss doch selbst und unabhängig von der Wetterlage entscheiden, wann er was in die Erde bringt.“ 

In Österreich gilt die Satellitenüberwachung ebenfalls. So kann man etwa bei der Landwirtschaftskammer Kärnten genaueres über die Überwachungsmethode nachlesen. Dort heißt es: „Die für das Flächenmonitoring verwendeten Bilder stammen von den Sentinel-Satelliten, die alle drei bis fünf Tage über Österreich kreisen. Eine Überprüfung der Flächenbeantragung mittels der Satellitenbilder wird jedoch nicht im selben Abstand vorgenommen, sondern in der Hauptvegetationszeit alle 14 Tage und außerhalb der Hauptvegetationszeit einmal im Monat.“ Ohne dieser Überwachung gibt es keine Subventionen.

Vorgaben und Vorschriften kennen kein Ende: Verbot der Winterfurche auf abgeernteten Acker, Fruchtwechsel ist massiv eingeschränkt, Moorschutz, Dauergründlandhaltung, Pufferstreifen, Abbrennverbot von Stoppelfeldern. Und jede Vorschrift wird bis ins Detail geregelt.

Das Urteil des Landwirts: „Brüssel oder Berlin kann eigentlich nicht bestimmen, wie Hagedorn zu arbeiten hat, tun sie aber. Doch unsere Arbeit ist nicht abstrakt und vom Schreibtisch aus zu regeln, wird sie aber.“

Aber Politik der EU geht weiter. So berichtet die Wochenzeitung abschließend:

Ebenfalls stehe das Pflanzenschutzmittelreduktionsgesetz in den Startlöchern und der neuste Plan sei es, europaweit alle Böden und ihre Zustände zu erfassen. „Was für ein Datenwahnsinn. Wir müssen dringend zur Normalität zurückfinden. Man hat den Eindruck, dass vielen die Fachlichkeit fehlt und vielmehr das ideologische Handeln im Vordergrund steht“, sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe.

Seine Kollegen aus der Viehzucht und der Milchwirtschaft treffe es auf andere Weise und teilweise noch schlimmer, sagt der Landwirt. Die Frage nach dem geplanten Tierwohl-Cent des Landwirtschaftsministers beantwortet er damit, dass die Erfahrung zeige, dass alle Prämienregelungen in der Vergangenheit gezeigt hätten, dass sie nicht beim Landwirt ankämen.

„Wir dürfen bei allem nicht vergessen, wir Bauern sind immer noch dazu da, die Menschen zu ernähren. Die vielen und massiven Auflagen führen letztlich aber auch dazu, den Regionalgedanken kaputtzumachen“, so Hagedorn abschließend und prophezeit, dass sich die Proteste fortsetzen würden.

Bild „Surveillance“ by Rambo2100 is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.


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Weitere Angriffe gegen Bauern und gesunde Nahrungsmittel

Bauern in Wut

12 Kommentare

  1. Jurgen 13. Februar 2024 at 15:31Antworten

    Da hilft nur ein Schutzschirm gegen die Überwachung aus dem Orbit… Anbau unter Folie oder wie es die Indianer in den Tropen machen, 4 Früchte zusammen anbauen auf einem einzigen Feld, die sich gegenseitig unterstützen. Und natürlich viele hohe Bäume verteilt auf dem Acker haben…

    • renz 15. Februar 2024 at 15:13Antworten

      Diese Idee ist gut und wird auf der Schwäbischen Alb schon seit Jahrhunderten praktiziert. Streuobstwiesen – bringen Obst und Weideflächen; Linsen zusammen mit anderen Ackerfrüchten. Allerdings sind diese Verfahren subventioniert und erbringen suboptimale Hektarerträge.
      Es gibt da einige Punkte zu diskutieren wie: Dürfen wir bei der anhaltenden Bevölkerungsexplosion die Erträge der Landwirtschaft reduzieren? Weniger Angebot bei wachsender Nachfrage ist ethisch vertretbar? Wir müssten als reiches Volk den Hungernden der 3. Welt die Nahrungsmittel wegkaufen. Oder sollen wir für die Armen hungern? Dürfen wir Mindererträge politisch durchsetzen, weil Herbizide, Fungizide und Pestizide politisch nicht gewollt sind? Das gilt auch für genetische Lebensmittel. Wollen wir Insekten fressen, weil Rinder zu viel furzen?

  2. Jan 13. Februar 2024 at 7:48Antworten

    Dieses Thema ist wichtiger als CO2 und Gender.

    Leider besteht ein Zusammenhang zwischen Nahrungsmittelproduktion und Bevölkerungsgröße, auch wenn die Gegner Malthus‘ das verneinen.

    • lbrecht torz 14. Februar 2024 at 10:26Antworten

      Ich frage mich wie man bei einem Irren wie Malthus nicht Gegner sein will. Seine Behauptung, Bevölkerung wachse exponenziell, Nahrung aber nur linear ist völliger unrealistischer Unsinn. Ein absolut untypischer Ausnahmefall für kurze Zeit vielleicht – aber nie eine Regel! Schon gar keine Grundregel des Lebens. Überall im Leben sieht man logistische Funktionen. Alles andere ist Hirngespinst.

      Malthus und Darwin sind die Urgötter des menschenverachtenden, menschenfressenden Kapitalismus. Malthusianismus ist die Religion der Reichen und Darwin deren Prophet für ihre Selbstbeweihräucherung.

  3. rudi fluegl 13. Februar 2024 at 0:57Antworten

    Leider ist da wieder wer im Schongang gegen Hetzer und Spalter unterwegs!?!?
    Daher ein zweiter Versuch obenauf!
    Da ist doch tatsächlich ein anderer Exgrüner über Sie oder andere Weise gestolpert!
    Sein Artikel wird unten angeführt.
    Da glaubten doch tatsächlich so Träumer wie ich, es wäre möglich unsere wichtigsten Produktionsmittel von sich immer mehr zentralisierenden Konzernpolitiken, fern zu halten.
    Kleine bis große Landwirte mit Unmut bezüglich „Verpfändung“ ihrer Gründe, ihres Saatgutes, ihrer
    Freiheit in etwas unwichtigeren Dingen auch Verfahren der Vorfahren an zu wenden um nicht in Stellungen zu kommen, die Knechte ihrerseits bei ihren Bauerngroßvätern hatten.
    Die glaubten, es wäre möglich die Pläne, die die wirklichen Landwirtschafts-Großherren für sie hatten,
    aus zu setzen. Ob Düngung, Herbizide, Fungizide, Finanzpläne, Anbaumethoden, Erntezeiten, Erlöse, Investitionen, alles war von der wahren Elite, vor bereitet.
    Die Jahre die sie brauchten um auf, wie sie ketzerisch dachten, schonendere Weise, verantwortungsvoller, letztendlich Lebensmittel herzustellen, die „grüner“, saftiger geschmacksvoller, einfach besser waren, werden doch schon täglich in den gediegenen Produktbeschreibungen des A..Gütesiegels eindrucksvoll widerlegt. Das beschreiben doch sogar die Jungsäue, die durch familiären Umgang sprechen lernten!
    Bauern in Indien die sich selber dahinraffen entsprechen doch nur den Verschwörungsmythen, die böse Menschen zu Coronazeiten, gegen die unersetzlichen Medikamente-Produzenten in die Welt setzten.
    Wie falsch das alles ist sieht man doch an der heiligen Allianz zwischen Landwirtschafts und Pharma-industrie in die sich nun auch noch die Tabakindustrie einmischt um wirklich unverfälscht mit nunmehr gutem Gewissen, gutes zu tun!
    Man sieht doch klar, dass sich sogar der Boden, dem widersetzt was seit Jahrhunderten durch Versuch und reinem Irrtum angetan wurde. Wie schnell können aus unberührten Böden mit modernsten Verfahren herrlich ausschauende Früchte gewonnen werden.
    Und wie hilflos stehen Landwirte dann auf denselben Böden und schaffen dann nicht mal verschrumpeltes Gemüse. Es ist für jedermann ersichtlich wie dumm die Kritiker nebst meinereiner wirklich sind.
    Bitte noch mehrere solchen Kommentare und ich lasse mir die Spritze, spät, unverdient, aber doch reuig geben!
    „““Matthias Berninger, ehemals Spitzenpolitiker von Bündnis 90/Die Grünen, leitet seit 2019 bei der Bayer AG die Öffentlichkeitsarbeit.“““
    „“Im April 2021 beschloss die Regierung Sri Lankas unter Applaus vieler in der Ökobewegung, Kunstdünger zu verbieten. Schon sieben Monate nach Inkrafttreten wurde das Verbot wieder aufgehoben. Zuerst waren die Landwirte wegen der Ernteausfälle bankrott, dann war die Wirtschaft ruiniert, und wenig später implodierte die Regierung.
    Schweigen im Felde
    Sicher, auch andere Faktoren trugen zum Niedergang bei. Die Fürsprecher der „Agrar­ökologie“ weigern sich aber zu gestehen, dass ihre Strategie einen entscheidenden Dominostein zu Fall gebracht und damit zur derzeitigen Krise des Landes beigetragen hat. Stattdessen nur Schweigen im Felde.
    Die Nachfrage nach tierischem Eiweiß muss durch alternative Pro­­teine gedrosselt werden. Nahrungsmittel dürfen nicht verschwendet werden. Das gilt für die Kühlschränke unserer Wohlstandsgesellschaft, aber auch für den fahrlässigen Verzicht auf Pflanzenschutz. Je mehr Baumwolle wir in Kreisläufen halten können, desto weniger muss angebaut werden. Je erfolgreicher wir Zwischenfrüchte als Energiepflanzen etablieren, desto weniger Konkurrenz zwischen Nahrung und Chemierohstoffen.
    Die Pflanzenzucht ausbauen…
    Um nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft durchzusetzen, bedarf es einer massiven Transformation. Wir müssen Digi­talisierung flächendeckend einführen. Das ermöglicht es, zielgenauer Pflanzenschutz, Dünger und Saatgut einzusetzen, aber auch weniger produktive Flächen der Natur zu überlassen und Landwirte für Kohlenstoffbindung belohnen zu ­können.
    Wir brauchen einen Quantensprung bei der Pflanzenzucht, um die Erträge massiv zu erhöhen. Kurzhalmmais und Hybridweizen versprechen zum Beispiel jeweils zweistellige Ertragszuwächse. Energie­intensiver und gewässerbelastender Mineraldünger, der heute global fast die Hälfte aller Ernteerträge ermöglicht, kann
    einerseits durch Mikroben reduziert werden, die selbst Reis, Mais und Weizen besser mit Stickstoff versorgen und andererseits nachhaltiger produziert werden, indem grüner Wasserstoff Erdgas ersetzt.““

  4. Ulrich5411 13. Februar 2024 at 0:10Antworten

    2030 niemand besitzt mehr etwas und ALLE sind „glücklich“.

    Die Zeit drängt und sie läuft DENEN weg. Auch entgleitet den Ultramachtbesessenen am Ende die Macht vollkommen, weil sie eben Besessene sind. Schlicht grössenwahnsinnig.

    Das Weisse Haus besteht jetzt darauf das Biden voll zurechnungsfähig ist – obwohl er genau das Gegenteil davon ist.

    Die Ukraine/NATO/USA haben den Krieg bereits verloren und trotzdem wird er jeden Tag aufs neue als gewinnbar in der Zukunft beschworen.

    Diese Eliten und ihre Lakaien haben vollends die Bodenhaftung verloren und das wird ihr Untergang sein.

    Schön wird das nicht sein, dem beobachten beizuwohnen. Es braucht grosse psychische Resilienz, um diesen Zerfall zuversichtlich zu durchschreiten. Wer das nicht kann wird mit untergehen.

    Wir leben im grossen Zeitenwandel und der bekommt von Woche zu Woche immer mehr biblische Ausmasse. Es geht ums über- und weiterleben.

  5. Dr. Rolf Lindner 12. Februar 2024 at 19:26Antworten

    Kommt so ein EU-Beamter auf einen Bauernhof und will dessen Felder auf unerlaubten Anbau kontrollieren. Der Bauer warnt ihn ein bestimmtes Feld nicht zu betreten. Der Beamte zeigt seinen Ausweis und insistiert, jeden Acker betreten zu dürfen. Der Bauer geht an seine Arbeit und lässt den Beamten kontrollieren. Nach einer Weile hört man Hilferufe. Ein Bulle ist hinter dem Beamten her. Der Bauer ruft: „Zeig ihm den Ausweis.“

  6. Georg Uttenthaler 12. Februar 2024 at 18:32Antworten

    Die Grünen führen einen gnadenlosen Krieg gegen die moderne Landwirtschaft. Sie vernichten effiziente Betriebe, weil sie nicht nachhaltig genug seien. WEF und die UN stehen hinter den Plänen der Grünen, die wiederum im Sold der Finanz- Mafia stehen (Hal Harvey HP- Foundation).

    Die Grünen führen zudem Krieg gegen die Automobilindustrie- Verbrenner, gegen die Kernkraftwerke, die sauberer sind als Windräder, gegen die Öl- und Gasindustrie und somit auch gegen fast alle Industriezweige.

    Ein gutes Beispiel für die Folgen grüner Landwirtschaft, zeigt sich in aktuell Sri Lanka. Dort beschloss die Regierung, dass die Landwirte keinen Kunstdünger mehr benutzen dürfen und auf alte organische Methoden umsteigen. Prompt erlitten 85 Prozent der Betriebe Ernteverluste, ein Drittel aller Betriebe musste stillgelegt werden. Es kam zu Unruhen und Volksaufständen. ( grüne Träumerei!!!)

    Nein, der Krieg wird gegen die Menschheit geführt. Und alle die rot-grün gewählt haben oder noch wählen, machen mit.

    • rudi fluegl 12. Februar 2024 at 23:25Antworten

      Da ist doch tatsächlich ein anderer Exgrüner über Sie oder andere Weise gestolpert!
      Sein Artikel wird unten angeführt.
      Da glaubten doch tatsächlich so Träumer wie ich, es wäre möglich unsere wichtigsten Produktionsmittel von sich immer mehr zentralisierenden Konzernpolitiken, fern zu halten.
      Kleine bis große Landwirte mit Unmut bezüglich „Verpfändung“ ihrer Gründe, ihres Saatgutes, ihrer
      Freiheit in etwas unwichtigeren Dingen auch Verfahren der Vorfahren an zu wenden um nicht in Stellungen zu kommen, die Knechte ihrerseits bei ihren Bauerngroßvätern hatten.
      Die glaubten, es wäre möglich die Pläne, die die wirklichen Landwirtschafts-Großherren für sie hatten,
      aus zu setzen. Ob Düngung, Herbizide, Fungizide, Finanzpläne, Anbaumethoden, Erntezeiten, Erlöse, Investitionen, alles war von der wahren Elite, vor bereitet.
      Die Jahre die sie brauchten um auf, wie sie ketzerisch dachten, schonendere Weise, verantwortungsvoller, letztendlich Lebensmittel herzustellen, die „grüner“, saftiger geschmacksvoller, einfach besser waren, werden doch schon täglich in den gediegenen Produktbeschreibungen des A..Gütesiegels eindrucksvoll widerlegt. Das beschreiben doch sogar die Jungsäue, die durch familiären Umgang sprechen lernten!
      Bauern in Indien die sich selber dahinraffen entsprechen doch nur den Verschwörungsmythen, die böse Menschen zu Coronazeiten, gegen die unersetzlichen Medikamente-Produzenten in die Welt setzten.
      Wie falsch das alles ist sieht man doch an der heiligen Allianz zwischen Landwirtschafts und Pharma-industrie in die sich nun auch noch die Tabakindustrie einmischt um wirklich unverfälscht mit nunmehr gutem Gewissen, gutes zu tun!
      Man sieht doch klar, dass sich sogar der Boden, dem widersetzt was seit Jahrhunderten durch Versuch und reinem Irrtum angetan wurde. Wie schnell können aus unberührten Böden mit modernsten Verfahren herrlich ausschauende Früchte gewonnen werden.
      Und wie hilflos stehen Landwirte dann auf denselben Böden und schaffen dann nicht mal verschrumpeltes Gemüse. Es ist für jedermann ersichtlich wie dumm die Kritiker nebst meinereiner wirklich sind.
      Bitte noch mehrere solchen Kommentare und ich lasse mir die Spritze, spät, unverdient, aber doch reuig geben!
      „““Matthias Berninger, ehemals Spitzenpolitiker von Bündnis 90/Die Grünen, leitet seit 2019 bei der Bayer AG die Öffentlichkeitsarbeit.“““
      „“Im April 2021 beschloss die Regierung Sri Lankas unter Applaus vieler in der Ökobewegung, Kunstdünger zu verbieten. Schon sieben Monate nach Inkrafttreten wurde das Verbot wieder aufgehoben. Zuerst waren die Landwirte wegen der Ernteausfälle bankrott, dann war die Wirtschaft ruiniert, und wenig später implodierte die Regierung.
      Schweigen im Felde
      Sicher, auch andere Faktoren trugen zum Niedergang bei. Die Fürsprecher der „Agrar­ökologie“ weigern sich aber zu gestehen, dass ihre Strategie einen entscheidenden Dominostein zu Fall gebracht und damit zur derzeitigen Krise des Landes beigetragen hat. Stattdessen nur Schweigen im Felde.
      Die Nachfrage nach tierischem Eiweiß muss durch alternative Pro­­teine gedrosselt werden. Nahrungsmittel dürfen nicht verschwendet werden. Das gilt für die Kühlschränke unserer Wohlstandsgesellschaft, aber auch für den fahrlässigen Verzicht auf Pflanzenschutz. Je mehr Baumwolle wir in Kreisläufen halten können, desto weniger muss angebaut werden. Je erfolgreicher wir Zwischenfrüchte als Energiepflanzen etablieren, desto weniger Konkurrenz zwischen Nahrung und Chemierohstoffen.
      Die Pflanzenzucht ausbauen…
      Um nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft durchzusetzen, bedarf es einer massiven Transformation. Wir müssen Digi­talisierung flächendeckend einführen. Das ermöglicht es, zielgenauer Pflanzenschutz, Dünger und Saatgut einzusetzen, aber auch weniger produktive Flächen der Natur zu überlassen und Landwirte für Kohlenstoffbindung belohnen zu ­können.
      Wir brauchen einen Quantensprung bei der Pflanzenzucht, um die Erträge massiv zu erhöhen. Kurzhalmmais und Hybridweizen versprechen zum Beispiel jeweils zweistellige Ertragszuwächse. Energie­intensiver und gewässerbelastender Mineraldünger, der heute global fast die Hälfte aller Ernteerträge ermöglicht, kann
      einerseits durch Mikroben reduziert werden, die selbst Reis, Mais und Weizen besser mit Stickstoff versorgen und andererseits nachhaltiger produziert werden, indem grüner Wasserstoff Erdgas ersetzt.““

  7. Gabriele 12. Februar 2024 at 18:02Antworten

    Da kommt man zu spät mit dieser Hoffnung – im Film „Das System Milch“ kann man sehen, dass es schon seit langem bei der EU sogar eine Gedenkminute gibt für die, welche sich jedes Jahr aus Verzweiflung über die entsetzlichen Zustände umbringen.
    Allerdings bin ich so ehrlich zu sagen – es gibt nicht nur lauter „arme“ nette Bauern, die sich ach so um unser Wohl sorgen, sondern genug von denen, für die es nur um Gewinnsucht geht und in deren Riesenställen die Tiere wie Abfall behandelt werden. Viele Kälber werden in solchen grauenhaften Monsterbetrieben einfach sofort nach der Geburt entsorgt wie Müll, weil man sie nur braucht, damit die Kuh weiter Milch gibt… es sind zum Teil furchtbare Zustände.
    Wer immer daran endlich etwas ändert, macht es für mich richtig, denn so kann es auch nicht weitergehen.
    Man sieht sogar den Streit zwischen einem jungen Mann, der es besser machen will, mit seinem Vater, der ihm einredet, er soll sich nicht wehren und nicht so sentimental sein… weil es ist halt so, dass man mit Tieren derart umspringt.
    Die Medaille hat hier wirklich zwei Seiten. Und dass Bauern nicht einmal mehr einen Grünstreifen zwischen ihren Feldern stehen lassen wollen, aus lauter Gier um jeden Quadratmeter, ist auch ein Faktum. Sogar hier in meiner Gegend deutlich sichtbar – nichts als endlose Maisfelder, die nach Chemie stinken.
    Man muss schon die ganze Wahrheit auch in diesem Fall einmal sagen dürfen…
    Biobauern wird demgegenüber das Leben gerne schwer gemacht.

    • konerad 12. Februar 2024 at 22:09Antworten

      Ob das die Wahrheit ist, kann ich nicht nachprüfen. Aber die Forderungen von Dr. Geiersberger im BR vor ungefähr 55 Jahren, die ich junger Bursch im Landfunk hörte, könnten immerhin der Auslöser sein: „Ihr müßt euch spezialisieren. “
      Aber glauben kann ich das nicht. Wenn PETA die Karussellpferdchen abschaffen will.

  8. George 12. Februar 2024 at 17:05Antworten

    wie viele wunderbare Menschen, die keinem etwas getan haben, sehen (demnächst) keinen anderen Ausweg mehr als sich das Leben zu nehmen? Bitte niemals, denn denen, die euch (oder uns) in diese ausweglose Lage treiben, ist das scheißegal.

    Kann sein, dass es noch lange dauern wird, bis die gerechte Strafe kommt, aber sie wird kommen..

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