Gentechnik-Pflanzen vorgeblich gegen Klimawandel letztlich aber gegen Bauern

30. Januar 2024von 4,1 Minuten Lesezeit

Seit nunmehr rund 70 Jahren wird versucht die Selbständigkeit der Bauern zu unterminieren und die Produktion von Nahrungsmitteln zu industrialisieren. So lange haben Milliardäre wie Rockefeller und Ford schon in die Entwicklung von gentechnisch verändertes und damit patentierbares Saatgut investiert.

Hochertragssorten, das ‚Wundersaatgut‘ (miracle seed), das von dem Pflanzenzüchter Dr. Norman Borlaug in Zusammenarbeit mit der Rockefeller Stiftung und der Ford Stiftung entwickelt wurde, sollte die rückständigen Bauern in Afrika, Asien und Südamerika von Großkonzernen abhängig machen, wie zum Beispiel hier berichtet. Ergänzt wurden diese Programme durch Institutionen wie dem „Peace Corps“ und der militärischen Terrortruppe der „Green Berets“, die im Vietnamkrieg für ihre Verbrechen bekannt wurden.

Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes wird weiter versucht die Bauern unter Kontrolle zu bringen. Das zeigt ein Artikel in „Trends in Plant Science“ von Emma Kovak et al mit dem TitelGenetically modified crops support climate change mitigation“ (Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen unterstützen die Eindämmung des Klimawandels).

Darin heißt es:

„Gentechnisch veränderte Pflanzen können dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu verringern. Zusätzlich zu einer möglichen Verringerung der Produktionsemissionen mindern gentechnisch veränderte Ertragssteigerungen auch die Landnutzungsänderung und die damit verbundenen Emissionen. Eine breitere Einführung bereits vorhandener gentechnisch veränderter Nutzpflanzen in Europa könnte zu einer Verringerung führen, die 7,5 % der gesamten landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen in Europa entspricht.“

Die öffentliche Debatte über gentechnisch veränderte Nutzpflanzen sei insbesondere in Europa fehlgeleitet. Die tatsächlichen und potenziellen Vorteile würden außer Acht gelassen. Dabei würden GV-Kulturen zu wirtschaftlichen, ökologischen und gesundheitlichen Vorteilen durch höhere Ernteerträge führen.

Aber mehr noch: „Einige Studien zeigen auch, dass bestimmte Anwendungen von GV-Kulturen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen und die Kohlenstoffbindung im Boden fördern, indem sie eine reduzierte Bodenbearbeitung ermöglichen.

Die Autoren versuchen zu zeigen, dass „die Ertragssteigerungen von GV-Kulturen zusätzliche positive Auswirkungen auf die Abschwächung des Klimawandels haben können, die bisher nicht berücksichtigt und quantifiziert wurden. Da die weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln weiter steigt, können Ertragssteigerungen bei Nutzpflanzen den Bedarf an neuen Anbauflächen verringern und so zusätzliche CO2-Emissionen durch Landnutzungsänderungen verhindern (Abbildung 1). Derzeit sind Landnutzungsänderungen für über 30 % der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die Autoren propagieren die Einführung von GV-Sorten in der EU bei fünf wichtigen Kulturpflanzen: Mais, Soja, Baumwolle, Raps und Zuckerrüben.

„Wir konzentrieren uns aus zwei Gründen auf die EU. Erstens hat die EU noch nicht in großem Umfang gentechnisch veränderte Pflanzen eingeführt, was vor allem auf Probleme mit der öffentlichen Akzeptanz und damit verbundene politische Hürden zurückzuführen ist. Daher können wir ein hypothetisches Szenario mit der Einführung von GV-Kulturen mit dem Status quo vergleichen, in dem kaum GV-Kulturen angebaut werden. Zweitens wird in der EU derzeit eine Neubewertung ihrer Regulierungspolitik für GVO vorgenommen; daher könnte diese Analyse dazu beitragen, ein umfassenderes Bild der wahrscheinlichen Auswirkungen einer Änderung der Politik zu vermitteln.“

Der Vorteil wäre „Insektenresistenz (IR) und Herbizidtoleranz (HT)“. Damit seien durchschnittliche Ertragsvorteile durch GV-Pflanzen von ca. 22 % erreichbar.

Die Autoren theoretisieren dann, wie über geringere Importe, reduzierte Landnutzung und ähnliches eine verbesserte Umweltbilanz erreichbar sei. Das passt natürlich gut zu den „Renaturierungs“-Plänen der EU, die auf eine Vertreibung und Enteignung von Bauern hinauslaufen soll.

Da ein Ziel die Erhöhung der „Herbizidtoleranz“ ist, darf man davon ausgehen, dass mehr Unkrautvernichtungsmittel zum Einsatz gelangen. Die dadurch verursachten gesundheitlichen Schäden, werden in dem Artikel nicht einmal erwähnt. Die Autoren geben jedoch zu, dass eine Einführung in der EU starke Auswirkungen auch auf den Herbizid-Einsatz in anderen Ländern hätte. Da Gentechnik in der EU bisher verboten ist, hat es die Einführung auch in anderen Ländern behindert. Aber „eine stärkere Verbreitung von GV-Pflanzen in der EU [würde] wahrscheinlich auch zu einer stärkeren Verbreitung in anderen Ländern führen.“.

Letztlich geht es beim Einsatz von Gentechnik um die Industrialisierung der Landwirtschaft und darum die Bauern von Agrarkonzernen und der Finanzindustrie zuerst abhängig zu machen und sie dann von ihrem Grund und Boden zu vertreiben, wie das die Niederlande zunächst mit 3000 Landwirten versucht haben. Das hat sich allerdings bereits zu den europäischen Bauern herumgesprochen und zu den massiven Demonstrationen geführt.

Membeth, CC0, via Wikimedia Commons

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8 Kommentare

  1. lbrecht torz 31. Januar 2024 at 9:53Antworten

    „könnte zu einer Verringerung führen, die 7,5 % “

    Da wurden leider drölfzehn Kommastellen vergessen. Richtig und einzig wahr, sicher und 100% korrekt heißt es:

    7,57834236592385u0239%

  2. Monika 31. Januar 2024 at 4:45Antworten

    es gibt einen verein in deutschland von kleinen saatguterhaltern, die alte sorten seit jeher erhalten und weitergeben. der verein heisst VEN. dort kann man für kleine preise saatgut bei jeden erhalter selbst kaufen……und somit auch selbst erhalten….kaufen wir bei kleinerhaltern alte sorten , so erhalten wir unsere vielfalt

    • Jan 31. Januar 2024 at 10:15Antworten

      Für Deutschland gibt es auch Vern. Für die Schweiz Pro Specie Rara und für Österreich Arche Noah.

      Alte Sorten sind regional angepasst, daher sind regionale Anbieter wichtig.

      Viele Supermärkte arbeiten mit diesen Vereinen zusammen. „Hybrid“ oder „F1“ lassen sich nicht durch Samen weitervermehren (aber bei Stauden evtl durch Teilung). „Bio“ sollte funktionieren, „samenfest“ ist am sichersten.

      Die Preise sind leider meist nicht so klein…

  3. Georg Uttenthaler 30. Januar 2024 at 18:56Antworten

    Gentechnik führt zu mehr Gift auf dem Acker, das freut besonders den linken Komplex der ÖKO- Kommunisten rotgrün.
    Die meisten Gentechnik-Pflanzen, die zurzeit angebaut werden, sind derart gentechnisch verändert, dass sie gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel immun sind. Dabei werden das Saatgut und das dazu passende Gift oft von ein und derselben Firma vertrieben. Derzeitiger Marktführer ist Monsanto mit herbizidresistenten Pflanzen, die gegen das Spritzmittel Glyphosat („Roundup“) unempfindlich sind („Roundup Ready“). Das gleiche System, teils mit anderen Wirkstoffen, wird auch von Bayer, die inzwischen Monsanto aufgekauft haben, Syngenta, Dow oder Pioneer angeboten.

    Durch den systematischen Einsatz auf den Gentechnik-Feldern werden die zu bekämpfenden Ackerunkräuter gegen das Spritzmittel resistent. Kennen wir aus den Krankenhaus-Keimen, die gegen Antibiotika resistent sind und jährlich 40 000 Tote in D. in Ö. 4 000 produzieren.

    Dadurch bedarf es immer größerer Mengen an Gift, um dem zum Problem gewordenen Unkraut Herr zu werden. Oft werden auch ältere, noch giftigere Wirkstoffe eingesetzt. Die meisten Resistenzen gibt es in den USA, wo circa 90 Prozent von Soja, Mais und Baumwolle gentechnisch verändert sind. Die Industrie versucht, mit dem gentechnischen Einbau mehrerer Giftresistenzen in eine Pflanze („Stacked Events“) eine Lösung anzubieten – dies führt aber eher zu einem Wettrüsten auf dem Acker und zum Einsatz von Giftcocktails. Es sind immer mehr Fälle von Resistenzen bekannt, das Gift wirkt nicht mehr gegen die Schädlinge.
    Das ist der Grund, warum die US- Superreichen jetzt Land in den USA- Ukraine und später bei uns aufkaufen möchten, um diese Giftorgien gegen die Bauern mit Landwirtschaftlichen Konzernen ab 5000 Hektar produzieren können.
    Aber die Bauern brennen derzeit Frankreich nieder, was uns die „LÜGENPRESSE“ noch veerschweigt, D.Ö. wird folgen, wenn die Regierungen nicht einlenken!!! Bauern sind hart, gottseidank!!!

    • Dr. Peter F. Mayer 30. Januar 2024 at 21:18Antworten

      Kämpfen Sie gegen die Kommunisten oder gegen die Kapitalisten und Faschisten Rockefeller und Ford? Kontrollierte Opposition? Absichtliche Ablenkung von denen, die hinter der Agenda stecken???

  4. Jurgen 30. Januar 2024 at 14:50Antworten

    Gentechnikpflanzen sind gegen das Leben selbst!

    Abschaffung aller Patente und Patentgesetze jetzt SOFORT! Zum Schutz des Lebens und der Ökologie… mit Leben spielt man nicht!

    • Jan 31. Januar 2024 at 10:06Antworten

      In der vorindustriellen Landwirtschaft wurden regional angepasste Sorten ausgelesen, die resilienter waren und weniger Bedarf an Chemie hatten. Die petrochemische Landwirtschaft schafft die Probleme erst, die sie dann löst! Aber eine Umstellung ist nicht innerhalb von 30 Sekunden möglich. Auch gibt es einen Zusammenhang Nahrungsangebot – Bevölkerungsgröße und wenn wir unsere fruchtbaren Äcker zubetonieren, geht Versorgung nur über Handel, der deutlich weniger zuverlässig ist, als Selbstversorgung.

      Saaten mit der Bezeichnung „samenfest“ können selbst weiter gezogen werden. Solche Samen sind in vielen Supermärkten erhältlich.

      Das Standardwerk dazu ist: Heistinger, Handbuch Samengärtnerei.

      Wenn mehrere Bürger eigenes Saatgut bevorraten, wäre es bei einem staatlichen Versagen immerhin möglich, in der folgenden Saison Nahrungsmittel zu ernten und nicht erst zwei, drei Jahre später, wenn neues Saatgut zur Verfügung steht.

  5. A-w-n-3 30. Januar 2024 at 13:13Antworten

    Man gibt ,falsche verpackte Leitlinien‘ aus, wie Carbonneutralität, Klimawandel, Landnutzung (sogar auf Infosperber wird land usage, also Landnutzung, im Deutschen als ,Landverbrauch‘ wiedergegeben) und dann wird etwas wie genveränderte Pflanzen und industrieller Anbau ‚passend‘ geschrieben. Und es geht noch weiter, da sollen Monokulturen chemisch gedünkt und insektengeschützt werden, überwacht durch Dronen. Also, Chemie, Pharma, Gentechnik, Digital- und Überwachungsindustrie wollen sich weitere Anwendungsgebiete schaffen bzw. sich weitere traditionelle Kulturgüter und Wirtschaftsvorgänge einverleiben und abhängig machen. Und alles nach überholten Denkmodellen, man hoffte bei Rücknahme der Flurbegradigungen auf ein Umdenken…auch der Mensch soll mit mRNA ein genveränderter Organismus werden etc.

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