Studien: Erhöhtes Schlaganfallrisiko für ältere Menschen nach Corona- und hochdosierter/adjuvierter Grippeimpfung

17. November 2023von 3,4 Minuten Lesezeit

Im Vaccine Safety Datalink (VSD) der CDC wurde ein Sicherheitssignal für ischämische Schlaganfälle bei Erwachsenen über 65 Jahren entdeckt. Sie treten ein bis 21 Tage nach der Verabreichung der monovalenten Comirnaty-mRNA-Impfung von Pfizer/BioNTech und der bivalenten Version auf. Das neu erwachte Interesse an Impfschäden zeigt nun auch, dass Grippeimpfungen keineswegs ohne sind.

Der VSD, eine von der CDC betriebene geschlossene Datenbank mit medizinischen Aufzeichnungen von Gesundheitsorganisationen,2 wies auch ein Schlaganfallrisiko bei Personen nach, die am selben Tag sowohl die monovalente Comirnaty-Impfung und/oder die bivalente Impfung als auch einen hochdosierten oder adjuvantierten Grippeimpfstoff erhielten; dieses Risiko war höher als das Schlaganfallrisiko nach der alleinigen Verabreichung der monovalenten Comirnaty-Impfung oder der bivalenten-Impfung. (Lu Y. et al. Evaluation of Stroke Risk Following COVID-19 mRNA Bivalent Vaccines Among U.S. Adults Aged ≥65 Years. medRxiv Oct. 15, 2023)

Die FDA hat vor kurzem eine Sekundäranalyse durchgeführt, die ein erhöhtes Risiko für einen nicht-hämorrhagischen Schlaganfall (NHS) nach Verabreichung eines hochdosierten oder adjuvantierten Grippeimpfstoffs ergab. (Lu Y. et al. Evaluation of Stroke Risk Following COVID-19 mRNA Bivalent Vaccines Among U.S. Adults Aged ≥65 Years. medRxiv Oct. 15,)

Primäranalyse ergab erhöhtes Schlaganfallrisiko bei älteren Menschen nach COVID-Impfungen

Die erste CDC-Analyse untersuchte das Schlaganfallrisiko nach einer bivalenten COVID-Impfung. Die Stichprobenpopulation der Studie umfasste 5.397.278 Erwachsene über 65 Jahre, die entweder die monovalente oder bivalente Impfung mit Comirnaty oder die bivalente Spikevax-Impfung von Moderna/NIAID erhalten hatten.

Es gab 2.886 Fälle von NHS, 2.641 Fälle von transitorischen ischämischen Attacken (TIA), 4.788 Fälle von NHS/TIA und 808 Fälle von hämorrhagischen Schlaganfällen (HS) bei beiden Herstellern der COVID-Impfung. Etwa 10-15 Prozent der Stichprobenfälle gaben an, zwischen 31 und 365 Tagen vor dem Schlaganfall an COVID erkrankt zu sein, und 34-45 Prozent hatten zur gleichen Zeit eine hochdosierte oder adjuvante Grippeimpfung erhalten.

Die Ergebnisse der primären Analyse zeigten, dass es keinen statistisch signifikanten Zusammenhang mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko nach der Verabreichung der bivalenten COVID-Impfung gab. Bei den Personen, die die monovalente Comirnaty- und die bivalente Impfung erhielten, wurde jedoch ein erhöhtes Risiko für nicht-hämorrhagische Schlaganfälle bei Personen über 85 Jahren beobachtet. Außerdem wurde bei den Personen, die das bivalente Spikevax erhielten, in der Altersgruppe der 65-74-Jährigen ein erhöhtes Risiko sowohl für NHS als auch für TIA festgestellt.

Bei Personen, die gleichzeitig den hochdosierten/adjuvanten Influenza-Impfstoff sowie die monovalente Comirnaty- und die bivalente Impfung erhielten, wurde ein erhöhtes Risiko für NHS festgestellt. Bei denjenigen, die gleichzeitig eine hochdosierte/adjuvante Grippeimpfung und eine bivalente Spikevax-Impfung erhielten, wurde ein erhöhtes Risiko für TIA festgestellt.

Sekundäranalyse ergab signifikant erhöhtes Schlaganfallrisiko nach hochdosierten/adjuvantierten Grippeschutzimpfungen

Da die primäre Analyse der VSD ein erhöhtes Schlaganfallrisiko ergab, wenn die bivalente COVID-Impfung und der Grippeimpfstoff gleichzeitig verabreicht wurden, führten die Forscher eine sekundäre Analyse durch, um das Schlaganfallrisiko nach der Verabreichung eines hochdosierten/adjuvierten Grippeimpfstoffs im selben Zeitraum der Studie zu bewerten.

Die Studie umfasste 6.961.413 berechtigte Medicare-Patienten, die einen hochdosierten/adjuvanten Grippeimpfstoff erhielten. Es gab 5.497 Fälle von NHS, 4.871 Fälle von TIA, 9.065 Fälle von NHS/TIA und 1.498 Fälle von hämorrhagischen Schlaganfällen. Die Ergebnisse der Analyse zeigten ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für NHS nach einer hochdosierten/adjuvantierten Grippeimpfung, was darauf hindeutet, dass der hochdosierte/adjuvantierte Grippeimpfstoff für den in der Studie beobachteten Anstieg der Schlaganfälle verantwortlich sein könnte.

Es wurde festgestellt, dass bei Personen, die sowohl eine Corona-Impfung als auch einen Grippeimpfstoff erhielten, das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls mit der bivalenten Impfung um 20 Prozent und mit der bivalenten Spikevax-Impfung um 35 Prozent erhöht war.

Die Impfpolitik bleibt trotz der Studie, die ein erhöhtes Schlaganfallrisiko nach Corona zeigt, unangetastet.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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16 Kommentare

  1. Jurgen 19. November 2023 at 12:21Antworten

    Also, ich würde es vermeiden mich den Risikofaktoren auszusetzen (Ärzte, Impfung, Smartphone, WLAN, Soja, Zucker, Weizen, Insektendreck) und mich lieber mit nacktem Oberkörper in die Mittagssonne setzen, um etwas Vitamin D zu tanken… egal ob es nun Wind hat oder nicht…

  2. MEDIEN - AustriaInfoCenter 17. November 2023 at 23:01Antworten

    […] 17.11.2023    Studien: Erhöhtes Schlaganfallrisiko für ältere Menschen nach Corona- und hochdosierter/adjuviert… […]

  3. andi pi 17. November 2023 at 17:19Antworten

    bei einer altersgruppe mit ohnehin höherem schlaganfallrisiko finde ich solche studien etwas problematisch, weil sie gewisse faktoren ausklammern (und erinnert mich ein wenig an all jene, die aufgrund der hohen corona-fallzahlen unter älteren vorerkrankten menschen covid-19 als für die allgemeinheit viel dramatischer als die übliche saisonale influenza ansahen). insofern fände ich es vergleichsweise viel wichtiger zu thematisieren, wieso zuletzt auch bei unter-65jährigen die zahl der schlaganfälle und herzerkrankungen ziemlich zugenommen hat. sowie anscheinend auch – wie ich in manchen (durchaus mainstream-)medien lese – fälle von gürtelrose. gerade ein eventueller zusammenhang zwischen corona-impfung und gürtelrose würde mich durchaus interessieren (sofern es dazu bereits studien gibt…?).

  4. Gabriele 17. November 2023 at 17:10Antworten

    War erstens zu erwarten, ist zweitens ein Verbrechen gegenüber älteren Menschen (vor allem in Heimen) und drittens, wer das freiwillig nimmt, den kann man sowieso nur noch bedauern. Dahinter steht dann völlige Ignoranz oder schlichte Dummheit. Oder sterben die Leute einfach lieber an der Impfung als – wie prophezeit – an Grippe? Es ist wirklich nur noch unfassbar.

  5. Sven 17. November 2023 at 15:24Antworten

    Da kennt sich doch niemand mehr aus.
    Da steht in dieser Studie:
    „Die Ergebnisse unserer Analyse des bivalenten COVID-19-Impfstoffs tragen zu einer wachsenden Zahl von Beweisen dafür bei, dass die bivalenten COVID-19-mRNA-Impfstoffe bei älteren Menschen sicher sind“
    Es gibt einige Einschränkungen für unsere Studie. Erstens ist Schlaganfall eine bekannte Komplikation nach der Diagnose von COVID-19. Obwohl wir Fälle mit COVID-19 in den 30 Tagen vor dem Ergebnisdatum ausgeschlossen haben, werden Fälle, bei denen ein Heimantigentest positiv war, nicht in den Schadensunterlagen dokumentiert. Diese unzureichende Erfassung von COVID-19-Diagnosen hat möglicherweise unsere Ergebnisse verzerrt und das Schlaganfallrisiko überschätzt.30,31 Zweitens wurde in unserer Studie die Annahme des SCCS verletzt, dass Schlaganfallereignisse die Todeswahrscheinlichkeit nicht erhöhen. Wir haben diese Verzerrung jedoch minimiert, indem wir diese Patienten mithilfe der Farrington-Anpassung in die Analyse einbezogen haben.15 Drittens haben wir möglicherweise einige Begünstigte mit Schlaganfallergebnissen übersehen oder einige Begünstigte falsch klassifiziert, die aufgrund verspäteter Berichterstattung vor dem Ende der Nachbeobachtung verstorben sind. Bei der Berechnung des Studienenddatums für jedes Ergebnis haben wir jedoch Verzögerungen bei den Ansprüchen berücksichtigt. Viertens haben wir mehrere Tests durchgeführt, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen könnten, statistisch signifikante Ergebnisse zu ermitteln, wenn kein erhöhtes Risiko bestand. Schließlich haben wir zwar die Saisonalität bei den Schlaganfallergebnissen berücksichtigt, es kann jedoch eine zusätzliche Verzerrung durch nicht gemessene zeitvariable Kovariaten wie zirkulierende COVID-19- und Influenzavirusvarianten geben, die das Schlaganfallrisiko verändert haben könnten.

    Eine Studie um der Studie willens, ohne jede Aussagkraft, wie tausende andere auch.
    Und dann under dem Deckmantel “ Wissenschaft“, so verkaufen wollen als ob sie irgenetwas beweisen könnte.
    Armseelig.
    Nein Danke. Das geb ich mir nicht. Auf nimmer wiedersehen

    • rudi&maria fluegl 17. November 2023 at 17:06Antworten

      Welch Glück, die SVEN Buchstabenkombination von diesem Autor als ausgedient vermittelt, dem sehendem Auge lesen zu lassen!
      Die Zeit bis zu neuerlichen Attacken unter noch mehr wikingergefärbten, Furcht verbreitendem Pseudonym, ein Prinzip mit dem so manche gefährliche Kampfhunde, die eigentlich Familienhunde sind, Gassi führen, sollte Genutzt werden um Signale in Datenbanken von Produzenten initiierten Studien zu unterscheiden.
      Das bringt auch destruktiven Motivationen etwas. Es liest sich dann einfach nicht mehr so tröge!

      • Sven 17. November 2023 at 19:15

        rudi&maria fluegl
        17. November 2023 at 17:06Antworten

        Nur der Hunde wegen.
        Wir waren tatsächlich nach dem Mittagessen am Strand gassi.
        Wissen eh‘ , kalt wird‘s außer bei uns auf La Palma in unserm Winterdomizil.

    • andi pi 17. November 2023 at 17:22Antworten

      @ Sven
      17. November 2023 at 15:24

      „Erstens ist Schlaganfall eine bekannte Komplikation nach der Diagnose von COVID-19.“

      das wäre mir allerdings neu und insofern nicht bekannt. gibt es denn studien, die diese theorie belegen könnten?

      • Dr. Peter F. Mayer 17. November 2023 at 17:29

        Unter dem Artikel verlinkt.

      • Sven 17. November 2023 at 18:40

        andi pi
        17. November 2023 at 17:22Antworten
        “Erstens ist Schlaganfall eine bekannte Komplikation nach der Diagnose von COVID-19.”
        Dies ist ein Zitat der Autoren aus der Studie.
        Bei diesem Thema sind Sie so voreingenommen dass es Ihnen entgangen sein dürfte dass eine COVID Infektion sehr wohl das Schlaganfall Risiko als auch Myokarditis hervorrufen kann.
        Aus diesem Grund ist die Suche nach, durch Impfung oder Infektion, zum scheitern verurteilt.
        Die meisten Leute haben eine oder mehrere COVID Infektionen hinter sich.

      • lbrecht torz 18. November 2023 at 12:13

        Interessant. Also erst nach einer Diagnose tritt die Komplikation auf? Eine unerkannte Grippe (neudeutsch „COvid19“, wie lächerlich, ein Virus von 2019 gibt es heute ganz gewiss nicht mehr, also auch nicht die assoziierte Krankheit. Reden wir bald von „Influenza24“ oder „Mumps17“) führt also nicht zu dieser Komplikation? Da bewährt sich meine Strategie: meide Ärzte wie und wo es nur geht.

    • andi pi 17. November 2023 at 20:08Antworten

      @ Sven
      17. November 2023 at 18:40

      „Bei diesem Thema sind Sie so voreingenommen (…)“

      ich bemühe mich, es eben möglichst nicht zu sein und manches hier geäußerte selber zu hinterfragen. und ich habe (vermutlich auch aus eigener journalistischer erfahrung heraus) alles, was in einem blog oder auf diversen internetkanälen (ob mainstream oder alternativ) stand, bezüglich der originalquellen unbedingt nachrecherchieren wollen. die seite der schwedischen gesundheitsbehörde z.b. habe ich seinerzeit als lesezeichen gespeichert, weil sie bezüglich corona in schweden teils ziemlich anderes berichtet hat, als in unseren medien stand.

      aber zur oben erwähnten studie – dort stand nur:

      „First, stroke is a known complication following COVID-19 diagnosis.“

      das alleine ist für mich noch kein faktum, sondern „a known complication“ bestenfalls eine behauptung. dort wird auch auf zwei studien verwiesen, wovon ich eine, die primär alle möglichen omikron-untervarianten aufzählt, als eher unseriös empfinde. die andere verweist wenigstens tatsächlich auf eine weitere studie vom februar 2022, die bei über-65jährigen einen zusammenhang zwischen einer covid-19-erkrankung und schlaganfällen in den ersten 3 tagen (und nur in diesen) der erkrankung sieht. lese ich zwar das erste mal, halte es aber durchaus für denkbar. allerdings ist zu bedenken, dass menschen über 65 (v.a. solche mit vorerkrankungen) generell ein erhöhtes krankheitsrisiko haben.

    • André B. 18. November 2023 at 0:20Antworten

      @Sven aka Jan, Emma, Helmut oder Astrid etc.

      „Nein Danke. Das geb ich mir nicht. Auf nimmer wiedersehen“

      Ja, bitte, unbedingt (!!!), denn grundsätzlich haben Sie eh rein gar nichts, auch nur annähernd sinnvolles hier beizutragen!

      • I.B. 19. November 2023 at 10:39

        Dass der Sven als Sven „auf nimmer wiedersehen“ aufgibt, bedeutet nicht, dass er als Olaf oder Matilda sich die Ehre gibt, den Blog zu belehren. Schließlich hat er/sie/es sein/ihr immer wieder betontes Ziel, diesen Blog zu ruinieren, noch nicht erreicht.

      • I.B. 19. November 2023 at 11:45

        Korrektur:“…bedeutet nicht, dass er NICHT als Olaf oder Matilda sich die Ehre gibt, den Blog zu belehren.

      • lbrecht torz 20. November 2023 at 10:59

        Quatsch, das macht nur Urlaub und ist bald wieder am Arbeitsplatz zurück. Gerade läuft es doch so gut hier für es. Es wird immer mehr in Diskussionen einbezogen. Der ganze Kommentarbereich dreht sich fast nur noch um es (m/w/d: männlich/weiblich/dinglich).

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