Klimawandel: Erhöhte Aktivität von Supervulkan bei Neapel weist auf kommende Abkühlung hin

12. Oktober 2023von 4,6 Minuten Lesezeit

Der größte Vulkan Europas, die Phlegräischen Felder bei Neapel mit einem Durchmesser der Caldera an Land von etwa 13 km, erlebt seit einiger Zeit eine wachsende Zahl von Erdstößen mit zunehmender Stärke. Bei 1100 Erbeben pro Monat kam es kürzlich zu einem mit Stärke 4,2, das stärkste seit 40 Jahren. Außerdem hebt sich der Erdboden mit 1,5 cm pro Monat, was bei der intensiven Bebauung des Kraters zu statischen Problemen bei Häusern führen wird.

Die erhöhte vulkanische und Erdbeben-Tätigkeit weltweit und insbesondere die zunehmende Aktivität des Supervulkans könnte mit dem kommenden solaren Minimum in Zusammenhang stehen. Mehrere Studien haben einen „starken statistischen Zusammenhang zwischen Veränderungen der kosmischen Strahlung und seismischer Aktivität festgestellt, der möglicherweise zur Vorhersage von Erdbeben beitragen kann“, heißt in einer Studie über die ich in diesem Artikel berichtet habe.

Auch die Forschergruppe um Valentina Zharkova sieht einen eindeutigen Zusammenhang zwischen seismischer Aktivität und der derzeitigen Reduzierung der Zahl der Sonnenflecken und damit des solaren Magnetfeldes. Für die Zeit bis 2050 wird folgendes erwartet (Folie aus einem Vortrag von Prof. Valentina Zharkova vom 23. – 25. Mai 2023 bei der International Conference in Astrophysics in Kiew, Ukraine):

In der Folie wird eine Zunahme von vulkanischen und Erdbeben Aktivitäten vorhergesagt.

Die Zunahme der seismischen Aktivität westlich von Neapel hat Befürchtungen geweckt, dass die Regierung zum ersten Mal seit Jahrzehnten eine Massenevakuierung der Region anordnen wird. Ein Erdbeben der Stärke 4,0 ereignete sich am Dienstag in der Region, weniger als eine Woche nach einem Beben der Stärke 4,2, das nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) das stärkste Beben in der Region seit 40 Jahren war, wie CNN berichtet. In den letzten Wochen gab es Hunderte kleinerer Beben in der dicht besiedelten Region Campi Flegrei, einer Region mit antiken Vulkanen, die auch als Phlegräische Felder bekannt ist, berichtet die AP. Nach Angaben der Behörden wurden Gebäude beschädigt, aber es gab keine Berichte über Todesfälle oder schwere Verletzungen.

Seismic activity near Naples © Simon MALFATTO, Valentina BRESCHI / AFP

„Die seismische Aktivität hat sich seit Monaten verstärkt. Seit Anfang 2023 haben wir über 3.000 Beben beobachtet“, so Gianfilippo De Astis, leitender Forscher beim INGV, gegenüber der AP. „Aber nur 65 davon hatten eine Stärke von mehr als 2,0.“ In Campi Flegrei befindet sich die größte Caldera Europas, die Überreste eines Supervulkans, der vor 39.000 Jahren ausbrach und vermutlich die Neandertaler zum Aussterben brachte. Der letzte Ausbruch in diesem Gebiet war 1538. De Astis sagt, dass seismische Aktivitäten, die als „Bradyseismus“ bekannt sind, d. h. das Heben und Senken des Bodens, seit Tausenden von Jahren stattfinden und es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch gibt. „Die Menschen brauchen keine Angst zu haben. Oder besser gesagt, sie sollten es sein, aber nur, wenn wir es sagen„, sagt Sandro De Vita, ein weiterer Vulkanologe des INGV.

Die Behörden aktualisieren derzeit die Notfallpläne, die die Evakuierung von bis zu 500.000 Menschen vorsehen könnten. „Wir leben in einem ständigen Zustand der Unruhe. Die Menschen können nicht schlafen, beim kleinsten Beben laufen sie weg„, sagt Alfredo Colato, ein 62-Jähriger, der im Herzen der Region lebt und sich daran erinnert, wie er als Junge Eier zum Kochen in einem Vulkanfeld vergraben hat. Er hat eine Notfalltasche gepackt, aber er sagt AFP, dass er sich Sorgen macht, dass es mich „zweimal umbringen würde, wenn ich gezwungen wäre, für längere Zeit woanders hinzuziehen„. Ein anderer Einwohner, der 78-jährige Felice Galloro, sagt, er kenne Leute, die die Schäden an ihren Häusern nicht gemeldet hätten, weil sie nicht wegziehen wollten.

Das Gebiet ist seit langem von intensiver vulkanischer und seismischer Aktivität geprägt. In den Jahren 1969-72 und 1982-84 wurden etwa 40.000 Menschen vorübergehend aus der nahe gelegenen Stadt Pozzuoli evakuiert. In jüngerer Zeit erreichte die Bodenerhebung im Gebiet des Rione Terra bis Juli 2023 etwa 113 cm.

Die verheerendste Explosion ereignete sich jedoch vor etwa 39.000 Jahren. Dieses Ereignis verursachte nicht nur lokale Verwüstungen, sondern führte auch weltweit zu einem vulkanischen Winter, der zum Aussterben vieler Tierarten beitrug. Das Magma des Ausbruchs von Campi Flegrei wurde bis in das 4.500 km entfernte Grönland nachgewiesen. Bei dieser supermassiven Eruption wurden ca. 430 bis 680 km³ Tephra und Ignimbrit ausgestoßen. Die angegebenen Mengen ergeben eine Stärke von 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex (VEI). Eine neue Studie fand Hinweise für einen bisher unbekannten Ausbruch vor etwa 29.000 Jahren, dessen Ablagerungen in einem Gebiet von etwa 150.000 Quadratkilometern gefunden wurden.

Vulkanische und seismische Aktivitäten korrelieren laut den oben erwähnten Studien mit den Veränderungen unserer Sonne. Ihr globaler Anstieg ist demnach auf die nachlassende Sonnenaktivität und das damit stark nachlassende solare Magnetfeld zurückzuführen. Diese kann die vulkanische Aktivität beeinflussen entweder durch den daraus resultierenden Zustrom energiereicher kosmischer Strahlen, die offenbar in die Erdkruste eindringen können oder durch Veränderungen des terrestrischen Magnetfeldes. Belegte Theorien dazu gibt es meines Wissens nach nicht.

NASA, Public domain, via Wikimedia Commons

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10 Kommentare

  1. xira 16. Oktober 2023 at 8:23Antworten

    Die Erde ist ein viel größerer Körper wie z.B der Menschenkörper einer ist.
    Wir aber, sind nur seine Parasiten, wenn es ihm zu blöd wird, benutzt er seine Selbstheilungskräfte.
    Es dauert wohl eine Weile (der Größe geschuldet) und der Körper wird sich seines parasitären Befall bewusst, um sich diese Plage zu entledigen, wird er gewisse Abwehrmechanismen in gang setzen.
    Wir verkörpern was wir sind. ;)

  2. Georg Uttenthaler 13. Oktober 2023 at 18:23Antworten

    Die Politik und Spekulanten von BIG MONEY haben die Klimabewegung (New Green Deal) ins Leben gerufen und wird von großen Wohltätigkeitsorganisationen und Unternehmensstiftungen wie dem National Endowment for Democracy, Soros Open Society Foundations, dem Rockefeller Brothers Trust, der Shell Foundation, BP, Goldman Sachs und anderen finanziert.

    Während „Big Oil“ für die verheerenden Auswirkungen der fossilen Brennstoffindustrie verantwortlich gemacht wird (Schweröl in der Schifffahrt, 350 Kreuzfahrer stossen soviel Schadstoffe aus wie sämtliche Verbrennermotoren WELTWEIT!!!), ist der Architekt von „Big Oil“, nämlich die Rockefeller-Familie, der wichtigste Protagonist des Green New Deal von Gewessler und Co.: Und die haben sich dieser Pseudo-Wissenschaft namens Klimakatastrophe bemächtigt, um mit dem Börsen- ZERTIFIKATENHANDEL die Weltwirtschaft zu sanieren und tausende Milliarden Euro zu verdienen. Das schwemmt Geld in die Taschen unersättlicher Spekulanten wie oben genannt und Staatskassen und die Bürger zahlen.Sagt der Chefökonom der Weltbank N.Stern!

    Warum ist das so? Man hat aus dem nicht vorhandenen Klimanotstand eine Religion geschaffen, um dem gutgläubigen Bürger Steuern und sonstige Erhöhungen wie Energiekosten aufzudrücken und er sich noch erfreut, für ein KLIMA- Verbrechen der „BIG MONEY“ der Welt zahlen zu dürfen! Das läuft gerade vor unseren Augen ab und macht uns alle arm!! „Dank eines grünen Verbrechens!!! AUFWACHEN!!!

  3. Veron 13. Oktober 2023 at 15:01Antworten

    Was ist denn mit Yellowstone? Da ist auch ein Supervulkan, müsste sich da nicht auch was tun, wenn es mit der Sonne zusammenhängt?

  4. Stunning Greenhorn 12. Oktober 2023 at 14:17Antworten

    Angenommen es wird wärmer, dann reiben sich die Klimafundamentalisten die Hände und terrorisieren die Gesellschaft bis zum Kollaps. Angenommen dagegen, es wird kälter, dann wird die Grippesaison länger werden und die Ankündigung beflügeln, dass es in Zukunft mehr Pandemien geben wird. Wir haben in beiden Fällen verloren. Gates nicht; der hat zu beiden Themen ein Buch herausgegeben.

  5. Jurgen 12. Oktober 2023 at 12:14Antworten

    Na ja, ich sehe da keinen Zusammenhang, sondern nur Fantasiedenken. Der Boden hebt sich immer, wenn sich Gase und Magma anstauen. Nach dem Druckablassen ist er dann tiefer als zuvor, schließlich geht Italien ja langsam unter, weil die europäische sich unter die afrikanische Platte schiebt. Ob auch die Alpen gerade wieder anfangen zu wachsen? Die unterirdischen Atombomben Zündungen im Syrien/Türkei Grenzgebiet und Marokko könnten durchaus ein Gleichgewicht gekippt haben und sowas bewirken…

  6. JoeO 12. Oktober 2023 at 8:58Antworten

    Wie kalt soll es denn werden?

  7. Karl 12. Oktober 2023 at 8:40Antworten

    Lächerlich, A gibt es keine wirklichen Belege dafür, und B, die Sonnenaktivität wird erst gegen 2025 den Höhepunkt des 25. Sonnenzyklus erreichen, also kann man jetzt nicht von einer Abnahme sprechen, weil es einfach nicht stimmt. In der Vorausberechnung des 25 Zyklus lagen die lieben Experten mal um lächerliche 30 % daneben, die wissen über die Sonne genau so viel wie was in den Tiefen das Marianengrabens alles vor sich geht, genau Null. Und wenn Campi Flegrei hochgehen sollte oder wird eines Tages, werden wir es auch nicht verhindern können, ist eben so. Abgesehen davon spricht man über das Thema schon locker 5-10 Jahre alleine schon wegen der Bodenhebungen bis teils über 1 Meter, nur unsere ÖRR hört man nichts darüber. Und 500.000 Evakuieren ist lächerlich, dort leben über 4. Mio. Menschen und wenn die hochgehen haben wir auch hier bei uns die nächsten Jahrzehnte ein Problem, für die wir keine Antwort oder Lösungen haben. LG Karl

    • Anna 12. Oktober 2023 at 9:32Antworten

      @ Karl, ja Sie haben Recht, die Berechnungen weisen auf das Jahr 2025 hin, jedoch „scheint die Sonne dies anders zu sehen“.

      Aktuelle Messungen des Solar Dynamic Observatory der NASA zeigen eine rasche Abschwächung der Magnetfelder in den Polregionen der Sonne. Die magnetischen Nord- und Südpole stehen kurz vor dem Verschwinden. Dies wird möglicherweise noch vor Jahresende zu einer vollständigen Umkehr des globalen Magnetfelds der Sonne führen.

      Das Verschwinden der Pole bedeutet vor allem, dass wir am Rande des Sonnenmaximums stehen. Der Sonnenzyklus 25 entwickelt sich stärker als von den Prognostikern erwartet und sein Höhepunkt könnte relativ intensiv sein. Bleiben Sie dran für Updates!

      https://spaceweatherarchive.com/2023/10/09/the-suns-magnetic-poles-are-vanishing/#:~:text=Oct.,on%20the%20verge%20of%20disappearing.

    • Hasdrubal 12. Oktober 2023 at 10:00Antworten

      @„Und wenn Campi Flegrei hochgehen sollte oder wird eines Tages, werden wir es auch nicht verhindern können, ist eben so.“

      Sicherlich wird selbst das auf den „menschengemachten Klimawandel“ geschoben, wie es schon mal mit Tsunamis versucht wurde – kein Scherz. Aber selbstredend werden wir was tun müssen – die Ober-Gurus Gates, Soros, Flink und Greta mit Bergen von Gold oder CBDC überschütten, was denn sonst? Wie im Titel eines Films – „Glauben ist alles!“.
      (Bei CBDC kann man schon mal sicherheitshalber einen Großteils jedes Gehalts so programmieren, dass die Kohle nur als Vulkanenschutz-Abgabe verwendet werden kann.)

      Im ÖRR kommen garantiert Grün:inne mit Behauptung, Fußvolk-Flugreisen und Putin würden Vulkane-Gefahr erhöhen.

    • HelmutK 12. Oktober 2023 at 12:05Antworten

      @Karl der Lächerliche
      Lächerlich, A gibt es keine wirklichen Belege dafür, und B, die Klimaveränderungsrate sinkt, obwohl der CO2-Anteil seinen Höhepunkt noch nicht erreicht hat, also kann man jetzt nicht von einer menschengemachten Klimaveränderung sprechen, weil es einfach nicht stimmt. In der Vorausberechnung des Klimas lagen die lieben Experten noch nie richtig,. Die wissen über das Klima genau so viel wie was in den Tiefen das Marianengrabens alles vor sich geht, genau Null.

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