Ungarn und Serbien starten im September gemeinsames Gasunternehmen

22. August 2023von 3,9 Minuten Lesezeit

Die EU versucht den europäischen Nationen „das Gas abzudrehen“.  Energie soll enorm verteuert werden, die Staaten von günstiger Energie abgeschnitten und Wohlstand und die mittelständische Wirtschaft damit an die Wand gefahren werden. Es gibt allerdings Länder, die dabei nicht mitmachen, bei denen die Interessen der eigenen Bürger vor denen des durch das WEF vertretenen Finanzkapitals kommen.

Serbhungas, ein ungarisch-serbisches Gashandels-Joint-Venture, werde im September seinen Betrieb aufnehmen, sagte der ungarische Außenminister Péter Szijjarto. Der Außenminister betont, dass durch dieses Joint Venture die Sicherheit der Energieversorgung der Region gewährleistet werde. Darüber hinaus wird das neue Unternehmen den beiden Ländern helfen, ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.

Das entsprechende Abkommen zwischen Serbien und Ungarn wurde im Juni unterzeichnet. Das Joint Venture soll den Verkauf von günstiger Energie vor allem auf dem serbischen Markt sicherstellen. Bisher sind die Volkswirtschaften beider Länder stark von Gazprom abhängig. Doch im Herbst wird LNG von griechischen Terminals nach Serbien und Ungarn geliefert.

Im Bild oben sind die serbische Premierministerin Ana Brnabic (links), der serbische Präsident Aleksandar Vucic, die ungarische Präsidentin Katalin Novak und der ungarische Premierminister Viktor Orban (rechts) zu sehen, die sich am Palic-See in Serbien getroffen hatten. Foto: Instagram/@buducnostsrbijeav

Ungarn schlägt Alternativen zum Gastransit durch die Ukraine vor

Die Gasmenge, die aus Russland über die Ukraine nach Ungarn gelangt, kann in den türkischen Strom umgeleitet werden, wenn der Transit nach 2024 eingestellt wird, sagte der ungarische Minister für auswärtige Angelegenheiten und Außenwirtschaftsbeziehungen Peter Szijjarto.

Ungarn hat rechtzeitig Maßnahmen ergriffen, damit die Diversifizierungsbemühungen nicht nur die Quellen, sondern auch die Routen betreffen … Denn warum werden Routen benötigt, wenn es keine Quellen gibt, und warum werden Quellen benötigt, wenn es keine Routen gibt? Beides wird für Gas benötigt. Daher ist es sehr wichtig, dass es die Gaspipeline Turkish Stream gibt, da ihre Durchsatzkapazität nach Ungarn 8,5 Milliarden Kubikmeter beträgt und sie im Rahmen eines langfristigen Vertrags die gesamte von Russland nach Ungarn kommende Gasmenge vollständig aufnehmen kann. “ sagte Szijjarto auf einer auf Facebook übertragenen Pressekonferenz.

Die aktuellen Transitabkommen zwischen Russland und der Ukraine laufen 2024 aus.

Der Chef des serbischen Staatsunternehmens Srbijagas, Dusan Bajatovic, und der Chef des ungarischen Unternehmens MVM CEEnergy Laszlo, Zoltan Fritsch, hatten deshalb am 20.Juni 2023 einen Vertrag über die Gründung eines neuen gemeinsamen Gasunternehmens, SERBHUNGAS, unterzeichnet.

Die Unterzeichnung erfolgte im Anschluss an die erste Sitzung des Rates für strategische Zusammenarbeit der beiden Länder am Palic-See in Nordserbien und veranlasste den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic, ihre sich entwickelnde Zusammenarbeit zu loben.

Das neue Unternehmen SERBHUNGAS wird seinen Sitz in der nordserbischen Stadt Novi Sad haben und im Gashandel tätig sein, weitere Einzelheiten wurden jedoch noch nicht bekannt gegeben.

Nach der Unterzeichnungszeremonie erklärte Vucic gegenüber den Medien, die beiden Länder hätten sich auch darauf geeinigt, „wie und auf welche Weise eine Ölpipeline zwischen Novi Sad und Ungarn so schnell wie möglich gebaut werden kann, [und] wie der Gashandel zusammen mit MVM abgewickelt werden kann, um bessere Preise und mehr Erfolg für unsere Unternehmen zu erzielen“.

„Wenn wir diese beiden Länder in eine strategische Zusammenarbeit einbinden, werden wir über enorme Energie verfügen, die wir im Interesse der Verbesserung der Lage unserer Völker investieren können„, sagte Orban.

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto lobte ebenfalls die florierenden Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

„Die Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Serbien war noch nie so gut wie heute. Und alle profitieren davon: Ungarn, Serbien, die in der Vojvodina [in Nordserbien] lebenden Ungarn und die in Ungarn lebenden Serben“, schrieb Szijjarto auf Facebook.

Szijjarto sagte auch, dass die Gründung der gemeinsamen Erdgashandelsgesellschaft von MVM und Srbijagas und der Bau einer Erdölpipeline, die die beiden Länder verbindet, Teil der ungarischen Strategie zur Diversifizierung der Energieversorgung sei.

Serbien und Ungarn vereinbarten im Mai 2022, dass Ungarn Serbien die Möglichkeit gibt, für den nächsten Winter Erdgas in seinen Gasspeichern zu lagern.

Russland bleibt sowohl für Serbien als auch für Ungarn der Hauptlieferant von Erdgas. Serbien erneuerte seinen Vertrag mit Russland im Mai 2022 für die nächsten drei Jahre. Ungarn unterzeichnete 2021 einen 15-Jahres-Vertrag und erklärte sich im August 2022 bereit, zusätzlich 5,8 Millionen Kubikmeter russisches Gas pro Tag zu kaufen.


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3 Kommentare

  1. Jurgen 22. August 2023 at 12:50Antworten

    Österreich sollte UNBEDINGT mit Ungarn kooperieren bzgl. der Energiezukunft. Bloß nicht mit Tschechien. Serbien wird nie in die EU eintreten, solange die EU das Kriegsgeschehen nicht aufgearbeitet hat und entsprechende, großzügige Reparationen gezahlt hat.
    Der Fehler der Kroaten, der Euro Währungsunion beizutreten, wird in Kürze wohl auch offensichtlich werden. Bzgl. Schweiz achte man auf die UBS, die wird noch umgemacht, um die Schweizer in die EU zu zwingen und weitere Gewährung der Überflugrechte ist der Joker… allerdings sind die EU, EZB und die EU-Kommission bereits insolvent und betreiben Konkursverschleppung (nachlesbar auf goldseiten de vom 12.08.)…

  2. Hasdrubal 22. August 2023 at 9:58Antworten

    Polen klagt zwar vor dem EUGH gegen den Green Deal, dennoch wurden keine Schritte unternommen, unabhängiger vom Westen zu werden. Gerade umgekehrt – Russland wurde als Gas-Lieferant gegen das NATO-Land Norwegen getauscht. Gleich zum Anfang erlebte Morawiecki bittere Enttäuschung – so billig wie aus Russland wird norwegisches Gas nie.

    Österreich könnte stärker mit Ungarn und Serbien kooperieren, könnte man dort die Grün:innen loswerden?

  3. TripleDelta 22. August 2023 at 8:08Antworten

    Den Palic besuche ich auch gern. Ungarn und Serbien machen mir immer mehr Spaß. Die Serben werden bald froh sein, dass die EU beim Beitritt Serbiens immer gemauert hat. Wer nicht drin ist, braucht nicht auszutreten.

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