Seuchen als Bevölkerungskontrolle

5. August 2023von 7,8 Minuten Lesezeit

Die selbst ernannten Eliten sind eine Minderheit. Das macht ihnen Angst. Und diese Angst ist nur zu berechtigt. Die Jahrhunderte seit der ersten Pandemie ab 1347 waren nicht nur die Zeit von Pest und Cholera, sondern auch die der Revolten. Aufstände wurden nicht erst mit der kapitalistischen industriellen Ausbeutung im 19. Jahrhundert zum festen Bestandteil der Geschichte. Im vorindustriellen Europa waren „Revolten an der Tagesordnung“.i

Deutsche Historiker verschweigen dies meist. In Frankreich ist das Thema präsenter. Dort zählte man zwischen 1590 und 1715 alleine in Akquitanien etwa 500 Volksaufstände.ii Vor der Französischen Revolution lassen sich zwischen 1715 und 1787 mindestens 100 bewaffnete Erhebungen der Bürger und Bauern auffinden.iii Die englische Landbevölkerung stand dem nicht nach. Von 1735-1800 wurden dort 275 gewaltsame Selbstermächtigungen gezählt.iv

Sicherheit vor den Massen bietet den Herrschenden nur die Entsolidarisierung der Bevölkerung. Dazu dient deren Aufspaltung nach Herkunft, Tätigkeit und Wohlstand. Überschaubarere Einheiten sind nicht nur leichter in Schach zu halten, sondern können aufeinander gehetzt werden Damit kann eine Anhäufung von sozialem Sprengstoff gegen die Eliten verhindert werden. Bekanntermaßen sind Zusammenkünfte der Beginn jeder Auflehnung.

Noch effektiver ist allerdings die komplette Zerstörung der zwischenmenschlichen Beziehungen durch eine elementare Angst wie sie ein Ansteckungsrisiko bietet. Wer Krankheit und Tod durch die bloße Präsenz des anderen fürchtet, isoliert sich. Ludwig Börne erkannte das schon 1830: „Bis das erschrockene Volk wieder zur Besinnung kommt, sind die alten Fesseln neu genietet, die Krankenstube bleibt nach der Genesung das Gefängnis, und zwanzig Jahre Freiheit gehen darüber verloren.“v

Sobald eine Seuchengefahr ausgerufen wird, schalten Gemeinwesen in den Obrigkeitsmodus. Uniformierte tauchen auf und verfügen Verbote unter Androhung drakonischer Strafen. Bis heute liefern Gesundheitsnotstände oder das, was man dafür hält, eine Begründung für militärische Einsätze gegen die Bevölkerung. Corona-Generäle in Tarnanzügen sind der sichtbare Beweis.

Das erste Gesetz zur Seuchenbekämpfung entstand im Jahr 1400 in Basel. Es sah unter anderem vor, dass Händler, bei denen Verdacht auf ansteckende Krankheiten besteht, keine Nahrungsmittel verkaufen durften. Pestkranken wurde ein Kontakt zu anderen Menschen untersagt. Selbst Gesunden war es phasenweise verboten, in Kirchen, auf Märkte und auf Feste zu gehen. Dies muss die Angst steigern – egal wie groß die tatsächliche gesundheitliche Bedrohung war. Gleichzeitig führten Seuchen zur Ausgrenzung gesellschaftlich wenig geachteter Menschen, wie Obdachlosen, Prostituierten, Fremden und der jüdischen Bevölkerung. Reisenden wurde häufig der Zutritt zur Stadt verwehrt.

Überall verschwor sich die Gesellschaft gegen Kranke. Wer Symptome irgendeiner Pest aufwies, konnte nicht auf Mitleid oder gar Hilfe hoffen. Vor allem, wenn er zugleich arm und bedürftig war. Schon 1654 hatte es geheißen, die sich unvermeidlich vermehrenden Armen seien „greuliche Gespenster, die die Besitzenden um ihre wohlverdiente Ruhe bringen, die Fröhlichkeit der Familien beeinträchtigen und die öffentliche Ruhe zunichtemachen.“ Man müsse „die Schreie dieser Elenden ersticken, die die friedfertigen Bürger bis in ihre Häuser verfolgen und die sich in verbrecherischen Bewegungen vereinigen.vi Armut, Bettelei und Verbrechen waren synonym. „Seit dem Befehl gegeben wurde, die Armen einzusperren, atmen wir hier auf.vii

Barmherzige Auslöschung?

Die Aufbauschung oder gar Inszenierung von Seuchen ist keine abwegige „Verschwörungstheorie“. Den Masterplan hat der Geistliche und Ökonom Thomas Robert Malthus (1766-1834) 1826 verfasst: „Wir sollten die Vorgänge der Natur, die diese Sterblichkeit hervorbringen, erleichtern, anstatt uns töricht und vergeblich zu bemühen, sie zu behindern; und wenn wir die zu häufige Heimsuchung durch die schreckliche Form des Hungers fürchten, sollten wir die anderen Formen der Zerstörung, zu denen wir die Natur zwingen, eifrig fördern. In unseren Städten sollten wir die Straßen enger machen, mehr Menschen in die Häuser drängen und die Rückkehr der Pest fördern.“viii

Tatsächlich war es dann nicht die Pest, sondern vor allem die Cholera und der Typhus, die die europäischen Großstädte im 19. Jahrhundert zu Hotspots von Seuchen werden ließ. Epidemische Brechdurchfälle lösten die an der Haut sichtbaren Übel ab. Krankmachende Lebensbedingungen, die Infektions- und Mangelkrankheiten ermöglichten, waren kein Betriebsunfall des industriellen Turbokapitalismus, sondern durchaus Kalkül. 1882 bestätigte der Historiker Robert Höniger, „in dieser Welt wird nichts leichter verschmerzt und rascher ersetzt, als der auch noch so bedeutende Verlust an Menschenmaterial.ix Die menschenverachtenden Thesen des Thomas Malthus erreichten in fünf Auflagen die Herrschenden und waren 30 Jahre lang Lehrstoff für die Studenten an der East India Company University.

Zur gleichen Zeit bemühte sich der Hamburger Sozialreformer Caspar Voght (1752-1839) um Lösungen für das wachsende Armutsproblem. Trotz Erfolgen in seiner Heimatstadt und Konzepten für mehrere andere europäische Städte, hat sich das kalte ökonomische Denken des Thomas Malthus mit seiner „Verrechnung von Menschen“ durchgesetzt. Als es 1892 zur letzten großen Cholera-Epidemie in Deutschland kam, waren die Lebensbedingungen im Hamburger Gängeviertel genauso wie es Malthus gefordert hatte: in immerfeuchten Kellerräumen lebten und schliefen bis zu sechzig Menschen. Selbst als täglich 500 Tote zu beklagen waren, reagierten die Hamburger Behörden nicht. Bei ungebremstem Zustrom von Menschen in die Großstädte waren diese Wellen der „Bevölkerungsreduktion“ in den Unterschichten erwünscht. Als in Hamburg abgekochtes Trinkwasser ausgegeben wurde, ging die Epidemie zu Ende. Das benachbarte, zu Preußen gehörige Altona blieb verschont, weil es seit Jahren über eine Filteranlage für Trinkwasser verfügte.

Bis zum 17. Jahrhundert belief sich die Bevölkerung Europas auf nie mehr als etwa 100 Millionen. Im 18. Jahrhundert verdoppelte sich die Zahl der Menschen jedoch fast auf 180 Millionen und im 19. Jahrhundert drohte eine noch massivere Expansion. Das Wissen um einfache Methoden der Familienplanung war mit den weisen Frauen und Hebammen alter Schule ausgerottet worden. Nach den zahllosen Gefechten mit Napoleon war ein weiterer großer Krieg keine Option mehr; also mussten es wohl Seuchen richten.

Transhumanistisches Gedankengut ist seither nie aus den Lehrplänen von Schulen und Studiengängen, sowie Leitlinien internationaler Organisationen verschwunden.x Selbst Bertrand Russell (1872-1970), der einflussreichste Philosoph in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Schriftsteller wie D.H. Lawrence (1885-1930) oder George Bernard Shaw (1856-1950) befeuerten die Panik der Überbevölkerung.xi Bevölkerungsbegrenzung war eine Fixposition im Denken der angloamerikanischen Eliten.

Es gab also sehr wohl eine Ideologie hinter den „Bevölkerungsreduktionen“ durch Kreuzzüge, Kriege und Seuchen. Natürlich haben sich die Herrschenden fast immer davor gehütet, dies zu verlautbaren. Die Einschätzungen des Schriftstellers und Propagandisten der britischen Regierung H.G. Wells (1866-1946) bestätigen dies im Nachhinein. Er sieht den „extravaganten Schwarm von Neugeborenen“ als „die wesentliche Katastrophe des neunzehnten Jahrhunderts“.xii

Nicht Krieg oder Hunger und bittere Armut, sondern das Bevölkerungswachstum bedrohte aus Sicht der Herrschenden das gewünschte Gesellschaftsgefüge. „Lasterhafte, hilflose und arme Massen“ hätten sich mit den Eisenbahnsystemen ausgebreitet und stellten als Bestandteil der Industrialisierung die Abfallprodukte eines gesunden Organismus dar. Für diese „großen nutzlosen Menschenmassen“ prägte Wells den Begriff „Volk des Abgrunds“ und prophezeite: „die Nation, die ihr Volk des Abgrunds am entschlossensten herauspickt, erzieht, sterilisiert, exportiert oder vergiftet“, den Vormarsch antreten wird.xiii

Referenzen

i Rudé G: The Crowd in History, 1730-1848. S. 35; New York – London 1964

ii Bercé YM: Histoire des croquants. Band 2; S. 674-81; Paris 1986

iii Mornet D: Les Origines intellectuelles de la Revolution francaise. S. 443-6; Paris 1934

iv Rudé G: The Crowd in History, 1730-1848. S. 35; New York – London 1964

v Börne L: Briefe aus Paris. 18. Brief; Paris 14. Dezember 1830

vi Hernant G: Discours chrestien pour le bureau des pauvres de Beauvais. S. 5; Paris 1654

vii Delumeau J: Angst im Abendland. Die Geschichte kollektiver Ängste im Europa des 14. bis 18. Jahrhunderts. S. 159; Rowohlt; Reinbek bei Hamburg 1985

viii Malthus T: Essay on the Principle of Population. Volume II; 6th ed.; John Murray; London 1826

ix Höniger R: Der Schwarze Tod in Deutschland. S. 94; Eugen Grosser; Berlin 1882

x Andre L: Doctors of Deception. What they don’t want you to know about shock treatment. Rutgers University Press; Ithaca(New York) 2009

xi Goldberg J: Let the population grow. Chicago Tribune 20. Oktober 2006

xii Wells HG: Kipps. S. 240; Fontana Books; London 1961

xiii Wells HG: Anticipations of the Reaction of Mechanical and Scientific Progress upon Human Life and Thought. S. 81-2 und 211-12; Chapman and Hall; London 1901

Bild: See page for author, Public domain, via Wikimedia Commons

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Gerd Reuther ist Facharzt für Radiologie und Medizinhistoriker. 2005 erhielt für seine Leistungen den Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft. Er veröffentlichte rund 100 Beiträge in nationalen und internationalen Fachzeitschriften und -büchern sowie fünf Bücher, die sich kritisch mit der Medizin in Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen. 2023 erschienen „Hauptsache Panik — Ein neuer Blick auf Pandemien in Europa“ und „Letzte Tage — verkannte und vertuschte Todesursachen berühmter Personen“.

Renate Reuther ist promovierte Historikerin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Kulturgeschichte. Zuletzt erschien „Feste feiern – dann aber richtig.“


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17 Kommentare

  1. Jurgen 5. August 2023 at 17:27Antworten

    Der Jacques Attali ging genau in diese Richtung weiter. Dabei ist der arme Teil der Bevölkerung der Robustere, die Vermögenden sind das definitv nicht, sondern sie sind nur der Lasterhafteste und Verbohrteste.

  2. Luke 5. August 2023 at 16:05Antworten

    Fritz Madersbacher
    5. August 2023 at 15:37

    „Warum wollen Sie denn “Lernfähigkeit” auf den Westen einschränken? Dem Sie auch nicht mehr ganz über den Weg trauen“
    Sehen Sie sich die Liste der Länder mit den höchtsten Zuwachs der Bevölkerungszahlen an und dann behaupten Sie nochmal, diese Länder seien lernfähig.
    Ein bestimmtes Maß an Mißtrauen ist immer angerbracht und dieses Maß an Mißtrauen verwende ich um meinen Entscheidungen zu treffen.
    Ich möchte mich nicht wiederholen aber nochmal. Mit Kritik kommt man nicht weiter. Handeln ist angesagt.

    • Fritz Madersbacher 5. August 2023 at 17:55Antworten

      @Luke
      5. August 2023 at 16:05
      „… dann behaupten Sie nochmal, diese Länder seien lernfähig“
      Klar behaupte ich das …

  3. Luke 5. August 2023 at 15:27Antworten

    Fritz Madersbacher
    5. August 2023 at 12:10
    „Sie haben doch drei Söhne. Das zeugt doch von einem gewissen Vertrauen in die menschliche Lernfähigkeit, das im Übrigen auch ich teile“

    Der kleine aber wesentliche Unterschied ist dass wir unsere 3 Söhnen anständig ernähren konnten, und ihnen es ermöglichen konnten dass sie die gewünschte Ausbildung erhalten.
    Das wollen Sie doch bitte nicht mit Afrikanischen / Indischen Verhältnissen in Einklang bringen.
    Das Bevölkerungswachstum passiert nicht im Westen.
    Wie gesagt, es ist mir mittlerweile egal , was denen passiert die alles abstreiten, die nur Kritik üben ,die nicht handeln wollen und die sich nicht vorbereiten.
    Ehrlich gesagt kenne ich auch ganz wenige die nörgeln statt handeln.
    Denn, zumindest in den westlichen Ländern ist Jeder seines eigenen Glückes Schmied.
    Wir werden uns die Freiheit nehmen, aus allem Neuen, was (vielleicht) kommt, dass für uns Beste für uns herausnehmen.
    Mir tun nur die leid, die was tun möchten und nicht können.

    • Fritz Madersbacher 5. August 2023 at 15:37Antworten

      @Luke
      5. August 2023 at 15:27
      Warum wollen Sie denn „Lernfähigkeit“ auf den Westen einschränken? Dem Sie auch nicht mehr ganz über den Weg trauen, seit sich immer mehr „Nörgler“ darin herumtummeln?

  4. wr 5. August 2023 at 15:15Antworten

    Was machen herrschende/machtvolle Menschen, wenn ihnen die Grundlage (Mehrbesitz mittels Werabschöpfung bei anderen – z.B. Profit) ihrer Herrschaft/Macht für sie absehbar abhanden kommt, ohne etwas dagegen unternehmen zu können, sie jedoch ihre Herrschaft/Macht nicht aufgeben wollen bzw. psychisch nicht können? Sie harren nicht der Dinge, sondern machen sich einen Plan, dessen Durchführung ihre weitere Herrschaft/Macht sichert, wobei die zeitliche Dauer dabei nebensächlich ist, solange man nicht zu spät mit allem anfängt. Sie reduzieren die beherrschten Menschen auf ein noch beherrschbares Maß (Kriege/Impfungen/Biowaffen etc.pp.) und enteignen selbige vollständig (Digitales Geld), wodurch sie deren Existenz von realisiertem Kadavergehorsam abhängig machen können. Das führt zu totaler Feiheit der Herrscher/Mächtigen und totaler Unfreiheit der Beherrschten. Welcher der Beherrschten sich nicht fügt, wird kurzerhand ermordet. Aufgehen wird der Plan nur, wenn ein nicht geringer Teil der Menschheit sich nicht widersetzt. Es ist eine Schicksalsfrage: die Herrscher oder die Beherrschten – einer muss für immer gehen. Klimaerwärmung + Ukrainekrieg sind nur Ablenkungen vom Plan, damit von ihm die Masse nichts bemerkt, bevor sie daran gewöhnt wurde.

  5. Peter Ruzsicska 5. August 2023 at 14:22Antworten

    Ergänzung:

    Seuchen als Möglichkeit (= Windows of Opportunity) zur (Schein)legitimierung von orgiastischen Verfahrenstechniken benevolentester Bevölkerungsreduktionskonzeptualistik:

    Da normierte Massenkuren von Vorne herein zu irgendwelchen Eindämmungen Top-Down herbeikommuniziert gefährlicher Krankheiten als auch Mängel aller Art offenbar nicht zu vollständiger Ausrottung solcher Krankheiten selbst führen können, wird die Ausrottung auf die von der Mangelerscheinung selbst mutmaßlichst Betroffenen semantisch verlagert.
    Wenn sich sehr bald herausstellt, daß naturgemäß die Kuren nicht mal das Papier des Rezeptes wert sind, wird gleichzeitig schlicht durch Angst-, Hass-, Empörungsmanagement die Herde der vom „Odem der Pestilenz“ besagt Verseuchten zur Räson notwendigster Nichtung herbeigeredet.
    Erinnert stark an „vorbeugende“ Notschlachtungsexzesse im Konzert div. Tierkörperverwertungspraktiken im Rahmen mäßig erfolgreich, jedoch höchst profitabelst sich erwiesener bzw. erweisender Massenmedikationen etc…
    Auch zur Zeit der Hexenverfolgungen waren sogenannte „Besagungen“, welche von der obrigkeitlichen Verwaltung willkürlich „ermittelt“ wurden, als unhinterfragungswürdige Tatsachenbehauptungen unwiderlegbarer Beweismittelsammlungen postuliert. Gütigst bestätigt durch sogenannte „hochnothpeinliche Befragungen“ zumeist mit qualvollster Todesfolge als „gütige Läuterpein“ göttlicher Vergebung schönstgeredet …

    Ältester Wein in modischen Schläuchen – Eigentlich banal zu durchschauen.

    Der Abhängige verliert umso mehr den Blick auf sich selbst und seine Umgebung, umso abhängiger er ist – Das ist niemals eine Frage von Intelligenz gewesen – Thats It.

  6. nobody's cat 5. August 2023 at 13:41Antworten

    Wie genau schätzt ! man die Grösse der gesamten Weltbevölkerung in weit zurückliegender Vergangenheit und deren zahlenmässige Entwicklung bis heute ’seriös‘ ? Das Wort schätzen ist für mich gleichbedeutend mit dem Blick in die Glaskugel .Selbst wenn ich alle Volkszählungen zb. Schätzungen pro Feuerstelle, wehrfähige Männer, Steuerlisten, Pfarrunterlagen ect mit einbeziehe oder Unterlagen über den Handel an landwirtschaftlichen Produkten, wüsste ich nicht wie das halbwegs im Angesicht von früher noch unentdeckten Gebieten der Erde, indigenen Völkern und der Lückenhaftigkeit und Ungenauigkeit der vorhandenen Angaben weltweit im Gesamten seriös funktionieren sollte.
    Mit digitaler ID und digitalem Geld bei Ausschluss von Tauschgeschäften vielleicht in Zukunft und weltweitem Internet wäre eine genauere Ermittlung möglich, aber Retroperspektive wären immer noch keine guten Vergleichsdaten vorhanden.
    Ausserdem bin ich der Meinung, dass die Natur selbstregulierend ist und ich lieber auf ein Mitwirken einer kleinen Zahl der Menschheit an Populationskontrolle jedweder Art verzichte. Die angebliche Grausamkeit der Natur schadet unserer seelischen Integrität und damit unserem Verhalten vermutlich weniger als die eigene Grausamkeit scheint es mir. Wieso sollte man den Dingen nicht einfach seinen natürlichen Lauf lassen, es gibt ja nicht nur menschliche Tiefen und Abgründe in der Not sondern auch Höhen und neue Entwicklungen, die ohne Not nicht zustande gekommen wären. Es scheint mir, die grösste Not ensteht genau dann, wenn der Mensch ‚Gott‘ spielt , sich überschätzt und seine Subjektivität, die nie mehr als ein Rädchen in der ganzen Uhr sein kann , verleugnet und somit die schlimmsten möglichen Fehler begeht !

  7. Glass Steagall Act 5. August 2023 at 11:26Antworten

    Wie ich schon gestern an anderer Stelle geschrieben hatte, lässt ausgerechnet Armut eine Bevölkerungsexplosion entstehen, aber Wohlstand reduziert sie! Da aber die „parasitären Eliten“ (Bezeichnung nach Prof. Rainer Mausfeld) nichts von ihrem Reichtum abgeben wollen, befeuern sie sogar damit eine Bevölkerungsexplosion! Stattdessen suchen diese Psychopathen nach absolut inhumanen Lösungen, die auf Eugenik basieren, wie den Transhumanismus.
    In ihrem kranken Zustand wollen sie alles kontrollieren, die Technik, den Menschen und die Naturgesetze und wollen sogar Gott spielen! Man erkennt schon den Wahnsinn dahinter! Es kann und wird definitiv nicht so laufen, wie sie diese Irren das ausdenken! Allein schon die Arroganz mit der sie inzwischen offen aussprechen was sie vorhaben zeigt, wie sicher sie sich glauben. Aber genau diese Arroganz und ihr Selbstüberschätzung wird sie zu Fall bringen. Die Geschichte hat es immer deutlich gezeigt! Leider wird es auch diesmal nicht ohne viele Opfer in der Bevölkerung ausgehen.

  8. Fritz Madersbacher 5. August 2023 at 10:48Antworten

    „Sicherheit vor den Massen bietet den Herrschenden nur die Entsolidarisierung der Bevölkerung. Dazu dient deren Aufspaltung nach Herkunft, Tätigkeit und Wohlstand … Nicht Krieg oder Hunger und bittere Armut, sondern das Bevölkerungswachstum bedrohte aus Sicht der Herrschenden das gewünschte Gesellschaftsgefüge“
    „Bevölkerungen“ entwickeln sich nicht nach den Plänen irgendwelcher „Sozial-Ingenieure“. Auf Krieg oder Hunger und bittere Armut reagieren sie mit Wachstum. Das ist eine überall, auch in der eigenen Geschichte vorzufindende Tatsache, wie der Artikel eindrucksvoll zeigt. Das malthusianische Rezept dagegen („Wir sollten die Vorgänge der Natur, die diese Sterblichkeit hervorbringen, erleichtern …“, siehe oben) brachte die Einstellung der Herrschenden gegenüber ihren „Untertanen“ zum Ausdruck. Typisch dafür sind auch die von weißem Herrenrassendünkel strotzenden Befürchtungen der diversen Intellektuellen und Literaten in den Imperial- und Kolonialmächten, die heute weiterhin ihre Fortsetzung finden …

  9. David 5. August 2023 at 10:05Antworten

    Es stinkt bis zum Himmel aber keiner nimmt den verderblichen Geruch wahr. Letztendlich so verdienen sie alle: indem sie uns irgendwelche Hoffnungen verkaufen. Fast alle „Geier“ haben ein magisches System, die sie gern gegen Kohle weitergeben. Oder was sie auch von anderen immer benötigt wird.

  10. Jan 5. August 2023 at 9:58Antworten

    Auch einfacheren Geistern kann es einsichtig sein, dass man auf einer Wiese von einem Hektar nicht 10 Mio Rinder halten kann. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen Ressourcen und ihrer Nutzung. In der Biologie nennt man das „carrying capacity“.

    In der Geschichte der Menschheit betrug die Weltbevölkerung nach seriösen Schätzungen stets um die 0,5 Mrd. Seit Einsatz fossiler Energien ist diese auf 8 Mrd angestiegen. Die Frage, die sich aufdrängt: Wenn fossile Energien zurückgehen (was sie gerade tun), wie ernähren wir den über 0,5 Mrd hinausgehenden Bevölkerungsanteil?

    Darauf gibt es derzeit zwei Antworten:

    a) mit noch zu machenden, aber derzeit noch nicht vorhandenen Erfindungen (effizientere Solarzellen od Batterien, Fusionsmeiler, Freie Energie)
    b) fossile Rohstoffe werden gar nicht weniger, da sie nachwachsen

    Es gab einen weiteren Ansatz, nämlich wie können wir die carrying capacity durch Methoden ohne fossile Rohstoffe erhöhen. Diese Ansätze, zB Permakultur, wurde von den Menschen nicht gewollt.

    Warum Malthus sadistische Vorstellungen entwickelt hat, ist ohne Näheren Zugang psychoanalytisch kaum zu ergründen. Dass er die real existente carrying capacity als Vorwand für sadistische und faschistische Ideen hergenommen hat, bedeutet aber keineswegs, dass die carrying capacity nicht existiert!

    Wenn sich Ressourcen verringern, sei es aus geologischen Gründen, sei es weil der Ackerboden übernutzt wurde, sei es weil der Sonnenzyklus nur verminderte Ernten erlaubt – dann werden wir, wie unsere Vorfahren!, darauf reagieren müssen.

    Wenn wir auf ein verknapptes Nahrungsangebot mit mehr Kindern reagieren, wird es mehr Hunger, mehr Verzweiflung, mehr Krieg und mehr Flucht geben.

    Wenn wir sagen, wir wollen die Bevölkerung „reduzieren“, so gibt es die Möglichkeit, dies human zu tun, zB durch Anreize und Verhütungsmittel, oder bestialisch vorzugehen durch Tötungen.

    Wenn sich die Mehrheit weigert, Naturgesetze zur Kenntnis zu nehmen, und künftige Erfindungen bereits jetzt konsumiert, bzw behauptet, dass knappe Ressourcen unbegrenzt zur Verfügung stehen, dann könnte sich eine Minderheit einbilden, dass sie etwas Gutes tut, wenn sie die Bevölkerung zwangsweise reduziert.

    Der limitierende Faktor von Wirtschaftswachstum und Kapitalakkumulation ist und war die zur Verfügung stehende Energie. Da Menschenleben Energie verbrauchen, kann man Menschenleben gegen den Reichtum weniger aufrechnen („surplus“). Wenn man Bevölkerung tötet, kann der Weidewald zur Holzkohleproduktion geschlagen werden, um Glas oder Eisen zu schmelzen.

    Dieser logische Zusammenhang reicht bereits aus, um ähnliche historische Phänomene zu erhalten. Auch wenn es möglich ist, dass seit dem 14. Jhd. ein Plan zur Reduktion erst später angestiegener Bevölkerungen besteht, so ergibt sich dieser Plan nicht notwendigerweise aus gleichen Handlungen, die ja auch durch ein Grundprinzip erklärbar sind. Einen solchen Plan muss man anders argumentieren, wie es zB von Epperson ja auch versucht worden ist.

    Die Diskussion Plan oder nicht Plan lenkt aber von der Notwendigkeit ab, auf die real existenten Tatsachen reagieren zu müssen. Was habt Ihr getan, als absehbar war, dass in den Folgejahren eine Hungersnot entstehen wird? Wir haben darüber gestritten, ob der kommende Hunger ein Plan vom Rockefeller ist.

    • Luke 5. August 2023 at 11:01Antworten

      Jan
      5. August 2023 at 9:58Antworten

      Wie wahr.
      Das streiten, wessen Plan das ist, dient meiner Meinung nach nur dazu denen die sowieso nichts tun wollen einen Grund dafür zu geben , nichts zu tun.
      Nichts ist leichter als gegen etwas zu sein.
      Man suche sich ein Feindbild und schon hat man einen Grund, nicht mehr aus der eigenen Bequemlichkeit herauskommen zu müssen, weil man ja seine ganze Energie auf das Feindbild konzentriert kann.
      Mir ist es im Grunde genommen, mittlerweile völlig egal ob jemand etwas tut oder seine Zeit damit verbringt zu kritisieren, anstatt zu handeln.
      Ich habe für meine Familie alle notwendigen Vorbereitungen schon lange getroffen.
      Das böse Erwachen, das Weinen und Wehklagen wird auch für die kommen, die alles Abstreiten.
      Wachset und mehret euch bis der Planet nicht mehr mitmacht.
      Danach gebt ihr sicherlich dem Planet die Schuld dafür, nicht eurer Arroganz und Ignoranz.
      Viel Spaß.

    • Fritz Madersbacher 5. August 2023 at 12:10Antworten

      @Luke
      5. August 2023 at 11:01
      Sie haben doch drei Söhne. Das zeugt doch von einem gewissen Vertrauen in die menschliche Lernfähigkeit, das im Übrigen auch ich teile …

    • Ole Pederson 7. August 2023 at 17:37Antworten

      @Jan 5. August 2023 at 9:58
      Da ist vieles richtig an Ihrem Kommentar, allerdings hat die europäische Bevölkerungsexplosion nichts mit fossilen Rohstoffen zu tun, denn sie begann schon nach dem 14. Jahrhundert, während die Kohle erst im 18. Jahrhundert in großem Stil genutzt wurde (vereinzelte Ausnahmen gab es bis in die Keltenzeit).

      Die Bevölkerungsexplosion Europas begann, wie die Reuthers im Artikel richtig schreiben, nachdem die im Mittelalter noch bekannten Geburtenkontrollverfahren ausgerottet worden waren, der beabsichtigte Hintergrund für die Hexenverfolgungen ab dem 14. Jahrhundert, und der Kolonialismus mit der Christianisierung hat diese Bevölkerungsexplosion dann auch in die Länder der heutigen “Dritten Welt” gebracht.

      Die damaligen Eliten wollten, daß sich die Menschen für ihre, d.h. für fremde Interessen vermehren sollten.
      Ich sehe aber keinen Grund, weshalb die sog. “Eliten” heute ein anderes Interesse haben sollten.

  11. suedtiroler 5. August 2023 at 9:39Antworten

    „Bis das erschrockene Volk wieder zur Besinnung kommt…“

    kommt schon die nächste Plandemie, Panik, Krise
    sie werden das „erschrockene Volk“ gar nicht mehr zur Besinnung kommen lassen.

  12. Dorn 5. August 2023 at 9:24Antworten

    Wunderbar! Jetzt geht es Rückwärts. Nicht anders zu erwarten.

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