Russland versucht „jugoslawisches Szenario“ in der Ukraine

26. November 2022von 3,2 Minuten Lesezeit

Der Ukraine-Krieg spitzt sich vor dem Winter weiter zu. Waffenstillstand oder gar ein Frieden sind weiterhin nicht in Sicht. Vor allem Russland scheint weiterhin militärisch in Bedrängnis zu sein, während in der Ukraine Strom- und Wasserversorgung bedroht sind. 

Die Frontverläufe im Krieg in der Ukraine sind, seitdem Russland Kherson aufgegeben hat und sich hinter den Dnipro zurückgezogen hat, relativ stabil. Doch diese Woche intensivierte Russland die Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. An vielen Orten kam es zu stundenlangen Blackouts. Auch Moldau war davon betroffen. Auch die Wasserversorgung ist betroffen. Innerhalb Russlands spricht man dabei von einem „jugoslawischen Szenario“.

Zweifel an Strategie

Denn Belgrad kapitulierte damals nicht, weil Jugoslawien von NATO-Soldaten erobert wurde, sondern aufgrund des massiven NATO-Bombardements der kritischen Infrastruktur. Ähnlich wie in vielen Städte in der Ukraine heute, wurde damals „Belgrad in nahezu völlige Dunkelheit gestürzt“, wie der deutsche Mainstream damals berichtet hatte. Die Strom- und Wasserversorgen Belgrads wurde de facto lahmgelegt.

Damals war es kein „Terrorismus“. Quelle.

Dass aber dieses „Szenario“ die Ukraine zur Kapitulation zwingen würde, bezweifeln auch viele russische Beobachter. Anders als Jugoslawien sei das Regime in Kiew bereit, „bis zum letzten Ukrainer“ zu kämpfen. Außerdem hat die Ukraine massive Unterstützung aus dem Ausland. Belgrad war auf sich alleine gestellt. Das Regime um Selenski ist alles andere als „kriegsmüde“ und gibt sich auch weiterhin siegessicher. Wie sich die Angriffe auf die Strom- und Wasserversorgung in der Bevölkerung niederschlagen, ist schwer zu sagen. Dass diese zumindest zu einem Teil die Unterstützung für Selenski bröckeln lassen, kann man durchaus annehmen. Allerdings ist auch damit zu rechnen, dass die Angriffe den ukrainischen (Ultra-)Nationalismus in die Hände spielen.

Bis zum Jahresende wolle man Richtung Krim marschieren, hieß es kürzlich aus Kiew. Im Frühjahr sei der Krieg dann vorbei, die Krim wieder ukrainisch. So die Propaganda Selenskis, womit der Kriegswille der Ukraine hochgehalten werden soll. Völlig ausgeschlossen ist ein solches Szenario aber nicht, auch wenn bis dahin Putin innenpolitisch wohl massiv unter Druck geraten würde. Schon nach dem Rückzug aus Kherson hatte die Kommunistische Partei, die stärkste Oppositionspartei, eine de facto Militärdiktatur gefordert.

Russland in Bedrängnis

Und trotz des russischen Rückzugs um Kherson stockt auch die Offensive im Donbass weiterhin. Die „Festung“ um Donezk hält, trotz kleinerer Erfolge, weiterhin stand. Dazu kommt schlechtes Wetter, das aus den Straßen Schlamm und Matsch macht. Manche russische Kriegsreporter sprechen aktuell von einem „eiskalten Vietnam“, berichtet der freie Journalist Nikita Gerassimow. Sobald der Winter das Land wirklich gepackt hat, dürften die Kämpfe wieder intensiviert werden.

Auch die Teil-Mobilisierung konnte noch keine entsprechenden militärischen Erfolge vorweisen. Erste Anzeichen sind zu erkennen, dass Russland eine baldige zweite Mobilisierungswelle losbrechen dürfte. Selbst wenn eine solche gesellschaftlich zu stemmen ist, könnte sie eine weitere Offensive der Ukraine im Dezember nicht aufhalten. Diese könnte sich auf einen Stoß Richtung Melitopol konzentrieren. Wodurch die Landbrücke zur Krim unterbrochen werden könnte. Auch der Aufbau russischer Verteidigungslinien deutet darauf hin. Nie zu vergessen: Weiterhin sterben täglich teilweise Hunderte junge Männer im Krieg. Auf beiden Seiten.

Angesichts dieser Lage versuchte Russland einen Schritt Richtung Verhandlungen zu machen. Doch diese Bemühungen hat Kiew stets vom Tisch gewischt, mit „Terroristen“ würde man nicht verhandeln. Zwar nehmen die kritischen Stimmen der USA zu, die versuchen, für Friedensverhandlungen zu plädieren, allerdings mit noch recht wenig Erfolg.


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47 Kommentare

  1. Andreas I. 30. November 2022 at 11:26Antworten

    Hallo und täglich grüßen die aktuellen Meldungen,
    wie sieht es denn nun aus, von wegen:
    „Vor allem Russland scheint weiterhin militärisch in Bedrängnis zu sein“(Artikelautor Thomas Oysmüller) oder auch „Die einzige “ Taktik“ Russlands ist im Feld, momentan die Verteidigung der bestehenden Frontlinien.“ (Kommentator Dominik) ?!

    Bei Kherson ist nichts weiter passiert, aber bei Adeevka, ein schon länger umkämpfter Ort, haben die Russen eine kleine Offensive gestartet.
    Dazu musste ich nochmal auf die Karte schauen.:
    Adeevka liegt in Lughansk Richtung Charkiw
    Kherson (oder Cherson) liegt im gleichnamigen Oblast Cherson.
    Russland will außer Lughansk und Donezk die Oblaste Charkiw und Saporoschje in die Russische Föderation aufnehmen.
    D.h. das Gebiet, was die Russen im Oblast Cherson südöstlich des Dnjepr kontrollieren, das gehört nichtt zu diesen Gebieten, aber es liegt zwischen Krim und Oblast Saporoschje.
    Also brauchen die Russen das „nur“ als logistische Verbindung zwischen Krim und Oblast Saporoschje.
    Adeevka hingegen liegt, wie erwähnt, zwischen den Oblasten Lughansk und Charkiw – und dort mache die Russen weiter wie seit Monaten, mit kleinen Offensiven.

    Während westliche Medien russische Waffen- und Munitionskäufe so darstellen, als ob Russland am Ende sei, liest sich da in russischen Medien genau andersrum, dass USA/Nato Lieferschwierigkeiten hat.
    Wenn beide Seiten extern einkaufen, kürzt sich das raus.

  2. MB 29. November 2022 at 4:59Antworten

    Dieser Krieg wird dann enden, wenn Selensky und seine Leute entmachtet sind, denn kapitulieren werden sie nicht. Also wer wird in Kiew den Stecker ziehen? Es wird nicht Russland sein, trotz aller Angriffe auf die Infrastruktur. Der Abnutzungskrieg trifft die EU wirtschaftlich stärker, während die USA profitieren. Aber die EU-Regierungen haben von Anfang an in Bezug zur Ukraine in Verblendung der Tatsachen vor Ort gehandelt, ansonsten gäbe es diesen Konflikt so gar nicht. Es werden wahrscheinlich innenpolitische Gründe in den USA sein, die einen Systemwechsel in Kiew erzwingen werden und Kompromisse durch Verhandlungen möglich machen, auch wenn sie vor etwa einem halben Jahr diese noch verhindert haben. Inzwischen scheint man sich in Washington eher auf China konzentrieren zu wollen. Man hat erkannt, dass die Ukraine eine Fass ohne Boden ist. Trotzdem hat man wichtige Ziele bereits erreicht, vor allem die Spaltung Russlands von Deutschland und der EU. So kann man sich getrost weiteren Aufgaben widmen, um die globale Hegemonie zu sichern, zumindest vorläufig.

  3. Heiko 28. November 2022 at 11:37Antworten

    Warum schreibt dieser Autor nicht lieber für Gartenmagazine? Das wäre weniger peinlich, als Sinnlosigkeiten über den Krieg in der Ukraine zu verbreiten. Stammtischexperten haben wir in den ÖRR schon genug.

  4. Stephan Schulze 27. November 2022 at 23:09Antworten

    Thomas Röper vom antispiegel erzählt gern die Geschichte von den 2 russischen Panzersoldaten, die siegreich am Potomac stehen und wo der eine den anderen fragt: „Warum haben wir den Informationskrieg verloren?“

    Ohne Zweifel funktioniert die westliche Propaganda hierzulande (!) besser als die russische. Da ändert aber nichts an der Lage am Boden.

    Russland hat erklärt, dass die ukrainischen Angriffe seit Oktober Opfer im Verhältnis von mindestens 8:1 auf Seiten der Angreifer kosteten – die Ukraine hat dies nie dementiert, die westlichen „Agencies“ waren seltsam still.

    Zudem hat Russland mittlerweile mehrfach demonstriert, dass es jederzeit jeden Punkt der Ukraine angreifen kann – und zwar in komplexen, koordinierten, massiven Schlägen. Nach anfänglichem Gebell von Erfolgen der Luftabwehr (die schossen angeblich mehr Raketen ab, als die Russen überhaupt abgefeuert hatten – und es war offensichtlich, dass russische Raketen Ziele erreichten) hat die Ukraine in letzter Zeit wieder auf Jammern geschaltet.

    Meine Lieblings-Frage zur Propaganda:
    Wohin fliehen die meisten Ukrainer (Offizieller UNHCR Bericht vom 15.11.)?
    / Warnung: Die Antwort ist geeignet, Teile der Bevölkerung zu verunsichern.

    • Andreas I. 28. November 2022 at 15:13Antworten

      Hallo,
      „Zudem hat Russland mittlerweile mehrfach demonstriert, dass es jederzeit jeden Punkt der Ukraine angreifen kann“

      Dazu kommt, dass Russland seit 2015 in Syrien etliche Waffen und Elektronik (electronic warfare kurz EW) in der Praxis getestet hat, und zwar gegen eine „moderate Oppostion“, die von Nato-Staaten unterstützt wurde.
      Bei Drohnen lag Russland zurück und hat sozusagen anhand des Anforderungsprofils, das sich in Syrien ergab, die Entwicklung beschleunigt und dann auch gleich die neuen Drohnen in der Praxis getestet.

      In diesem Zusammenhang (Syrien, Jemen) ist es auch kein Wunder, dass Iran eine Drohne entwickelt hat (Shahed 136), die einem bestimmten Anforderungsprofil entspricht, so dass man mit der genau das machen kann, was Russland jetzt mit dem Nachbau (Geran 2) in der Ukraine demonstrierte.
      Und Russland hatte kleinere Kamikaze-Drohnen, Marschflugkörper (Kalibr) und Raketen aller Arten und Reichweiten, aber sowas wie die Shahed / Geran hatte Russland bis dahin noch nicht.
      Und weil das Ding quasi der T-34 unter den Kamikazedrohnen ist – einfache Technik aber effektive Wirkung, billig in großen Stückzahlen herstellbar – durchkreuzt auch das den westlichen Plan, Russland ökonomisch in die Knie zu zwingen.

      Daher auch die völlig gegensätzlichen Einschätzungen von westlichen Qualitätsjournalisten und westlichen Militärs wie z.B. in dem Interview mit McGregor:
      Die Militärs sehen und wissen das alles ganz genau, weil die das Geschehen in Syrien, Ukraine, Jemen … verfolgen und analysieren.

      Ja es gibt auch ein paar Propaganda-Generäle in den westlichen Qualitätsmedien, aber gut, wer kann die schon ernst nehmen.

      • Steve Acker 29. November 2022 at 0:13

        Und bei iranischen Drohnen sind im Gegensatz zu T34 keine eigenen Leute in Gefahr.

  5. Steve Acker 27. November 2022 at 21:23Antworten

    Bei all diesen Meldungen aus dem Krieg glaub ich erstmal nichts.
    Man hört ja von wahnsinnigen Verlusten der Russen. Bei den Ukrainer offenbar kaum was.
    Warum fordern diese dann ständig neue Panzer , inbesondere Deutsche ?

    Es heißt ja immer die Ukraine verteidige auch unsere Freiheit und wenn sie scheitere kämen die russen durch bis Mitteleuropa.
    Gleichzeitig wird immer betont in was für einer schlechten Verfassung die russische Armee ist, sowohl personell als auch materiell. Seit Monaten heißt es sie haben kaum noch Munition.
    Wenn das so ist, dann sind die russen doch keine Gefahr für uns ?

    Die Wahrheit stirbt im Krieg immer zuerst .

  6. Steve Acker 27. November 2022 at 21:01Antworten

    Wenn ich das Gerede von Selensky über Krim-rückeroberung höre, muss ich an eine Szene aus Monthy Pythons Ritter der Kokosnuss denken.
    Der schwarze Ritter versucht König Artus am Weitergehen zu hindern.
    Nach und nach schlägt ihm Artus Arme und Beine ab. Der Schwarze Ritter weigert sich aufzugeben.
    Schließlich liegt er wehrlos am Boden, Artus zieht einfach weiter.

    • Andreas I. 28. November 2022 at 17:41Antworten

      Hallo,
      es gab auch diese Monty-Python-Story, wo im WK II die Briten nach der Wunderwaffe suchen und den tödlichen Witz erfinden, der sich aber leider nicht einsetzen lässt, weil jeder, der den tödlichen Witz hört oder liest,sich totlacht.

      Und Selenski ist Komiker.

  7. randy andy 27. November 2022 at 6:51Antworten

    @Andreas unterhalb, hat es ganz gut analysiert und leider Herr Oysmüller liegt ihr Artikel um einiges daneben.
    Ich schicke bei meinen Zeilen voraus, dass ich durch reinen Zufall auf das „Thema Ukraine“ bereits im September 2013 aufmerksam wurde, wo alles noch ungefiltert durchs Netzt lief und konnte dadurch auch Anfang 2014 beobachten, wie die Kampagnen-Maschinerie des Westens ihre „Arbeit“ aufnahm. Seit diesem Zeitpunkt verfolge ich auch den Aufmarsch der NATO in der Ukraine und vieles was der Wertewesten da so ablieferte; was nur so nebenbei 8 Jahre an Verbrechen am Menschenrecht und Völkerrecht bedeutet.
    Dass das rus. Eingreifen eine logische Folge der US/NATO Tätigkeiten (Provokationen) war, war jedem der es beobachtete vollkommen klar und mich hat auch der Zeitpunkt nicht überrascht, denn was die Wenigsten mitbekommen haben, war die Vorbereitung eines groß angelegten Angriffs der Ukros auf die östl.Gebiete inkl.Krim. Das massive Gefechtsfeld Vorbereitungsfeuer (so nennt man das bei der Artillerie und ja ich war bei der Artillerie) welches durch die Ukros 2 bzw 3 Tage vor dem rus.Eingreifen startete, gegen alles und jeden der sich in den östl.Gebieten auch nur bewegte, war nur der I-Punkt zum Eingreifen.
    Was sie im Artikel durch den Rückzug aus Cherson und Charkov als rus.Bedrängnis anführen folgt nur dem Narrativ des Westens. Ich erlaube mir dazu US General (aD) Doug McGregor zu zitieren :
    „Die Russen haben Territorien immer als etwas betrachtet, das nur gut ist, wenn es der eigenen Seite Vorteile bringt. Sie haben eine lange Geschichte, Gebiete links und rechts aufzugeben, wenn es strategisch sinnvoll war. So haben sie die Mongolen bekämpft, so haben sie die Hunnen bekämpft, und auch die Türken, die Tartaren, jeden Gegner. Und sie bekämpften mit dieser Methode auch Napoleon und die Franzosen, und später im Zweiten Weltkrieg die Deutschen. Gelände an und für sich hat nicht viel Wert, außer wenn es dem Besitzer Vorteile bringt.“
    Der Wahnsinn welcher dort wirklich vorgeht ist, dass die Ukro-Kommandeure auf Geheiß ihrer US/NATO Befehlshaber einen Zug, ein Battalion nach dem anderen über offenes Feld gegen die mittlerweile stark befestigten Stellungen der Russen anstürmen lassen und dabei tausende von Soldaten verlieren. Selbst der Wertewesten gesteht bereits seit Monaten ein, dass bei den Ukros min.100.000 Soldaten getötet und fast 150.000 bis 200.000 verwundet wurden.
    Sie widersprechen sich im Artikel auch selbst, denn „keine nennenswerten rus. Erfolge trotz Teil-Mobilisierung“ und gleichzeitig der Hinweis, dass der Winter kurz vor der Tür steht und alles im Schlamm versinkt, gibt viel mehr den Hinweis, dass die Russen sich auf ihre befestigten Verteidigungspositionen zurück gezogen haben, die Ukros während dessen anlaufen lassen, genau auf den Zeitpunkt des Winters warten und erst wenn der Boden gefroren ist, die neu mobilisierten Truppen positioniert sind, die Bodenoffensive starten. Wer geschichtlich bewandert ist, dem kommt die Taktik bekannt vor.
    Fazit: Das was die US/NATO eigentlich wollte, war laut deren eigener Aussagen Russland mit einem Abnützungskrieg zu schwächen. Daraus geworden ist das genaue Gegenteil. Der US/NATO geht die Munition aus (z.b Massen an Munition gerade in Südkorea bestellt) und auch am Material selbst bei den eigene Truppen wird´s eng. Einzig die Rüstungskonzerne lassen seit Monaten die Champagnerkorken knallen und ob zig Tausende Menschen dabei elend verrecken, ist den Strategen des „Wertewestens“ (wie immer) völlig egal.

    • Dominik 27. November 2022 at 8:48Antworten

      randy andy
      27. November 2022 at 6:51Antworten

      Andreas I.
      26. November 2022 at 22:42Antworten

      Beide liegen sie mit ihren Interpretationen falsch.
      Russland ist im „Feld“ extrem schwach.
      Darum auch die heftigen Versuche, die Ukriane durch gezielte Angriffe auf die Infrastruktur, so zu schädigen dass das Volk die Kapitulation verlangt.
      Hunger, Durst und Kälte sind schwer zu ertragen, für uns zumindest.
      Aber sie kennen anscheinend die Ukrainer nicht.
      Dieses Volk ist extrem leidensfähig und hat ein Nationalstolz von dem wir hier nur träumen können.
      Dieses Volk ist Meister der Improvisation und kann Notlagen gut meistern.
      Durch meine langjährige, berufliche Tätigkeit in der Ukriane, hatte ich vor kurzem, die Gelegenheit mit einigen Soldaten, die zurzeit auf Heimaturlaub sind zu sprechen.
      Der Kampfeswille ist ungebrochen und wird von deren Familen mitgetragen.
      Im Falle des russischen Militärs (der kämpenden Truppen ) ist das genaue Gegenteil der Fall.
      Die Soldaten kämpfen, weil sie müssen und nicht weil sie wollen und genau dies, zeigt sich auf dem Schlachtfeld.
      Eine Taktik Russlands, wie sie behaupten, ist seit dem Beginn des Krieges nicht zu erkennen.
      Der ursprüglich Plan, im Schnelledurchlauf die Regierung zu stürzen und das Land politisch zu übernehmen ist gescheitert.
      Die einzige “ Taktik“ Russlands ist im Feld, momentan die Verteidigung der bestehenden Frontlinien.
      Dies war uns ist nicht das was Ruslland wollte.
      Die feige Taktik der unzähligen Angriffe auf die zivile Infrastruktur, zeiht die Verzweiflung Russlands.
      Die Ukriane wird sich damit aber nicht brechen lassen.

      • Andreas I. 27. November 2022 at 13:23

        @ Dominik Hallo,
        „Russland ist im „Feld“ extrem schwach.“

        Nun ja, unter „extrem schwach“ verstehen Sie dann wohl etwas anderes als ich, also lässt es sich mit so rein subjektiven Wertungen schlecht diskutieren.
        Tatsachen im Feld sind der Frontverlauf, die Anzahl der Soldaten, die Anzahl der Verluste, die Anzahl der Kanonen, die Anzahl der Panzer … und ob eine Seite in der Luft über dem Feld die Lufthoheit hat.
        Wenn man da ausreichend Angaben hätte, könnte man das diskutieren, nur ist das während eines Krieges so eine Sache mit den Angaben.
        Was man verlässlich herausfiltern kann, das ist bisher:
        – die Anzahl der Soldaten an der Front war (bis zur Teilmobilisierung Russlands) auf russischer Seite wesentlich geringer als auf ukrainischer
        – die Anzahl der Kanonen war auf russischer Seite wesentlich größer
        – die ukrainischen Verluste an Soldaten sind mindestens um das doppelte größer als die russischen, ich würde vermuten eher um das zehnfache höher, aber wie gesagt, verlässliche Angaben während eines Krieges … also bleibe ich mal vorsichtig geschätzt beim Doppelten
        – Russland hat weitgehend Lufthoheit.

        „Darum auch die heftigen Versuche, die Ukriane durch gezielte Angriffe auf die Infrastruktur, so zu schädigen“

        Als der Westen die Lieferung schwerer Waffen ankündigte, waren es Angriffe auf Eisenbahn-Infrastruktur und Straßen / ggf. Brücken. Zwischendurch wurden einige Ölspeicher u.ä. zerschossen, die Logistik einer Armee braucht Treibstoff.
        Aktuell sind es Angriffe auf Kraftwerke, Umspannstationen usw., also auf Elektrizitäts-Infrastruktur und dazu könnte man bedenken, inwieweit moderne Kriegführung Strom braucht.

        „dass das Volk die Kapitulation verlangt.“

        Ein Wunschtraum für die Russen wäre, dass die ukrainische Armeeführung Selenski entmachtet, so eine Art Stauffenberg-Effekt, wo Militärs begreifen, wie sehr der Oberbefehlshaber dem Volk und dem Land schadet, wie viele noch sinnlos sterben werden, wenn man den Oberbefehlshaber an der Macht lässt.

        „Hunger, Durst und Kälte sind schwer zu ertragen, für uns zumindest.
        Aber sie kennen anscheinend die Ukrainer nicht. Dieses Volk ist extrem leidensfähig“

        Großes Emotionskino gefällig? Kein Problem:
        Die ehem. russischsprachigen Ukrainer und jetzt Russen in Lughansk und Donezk haben 8 Jahre lang ihre Leidensfähigkeit bewiesen (und die russische Regierung 8 Jahre lang ihre Besonnenheit bewiesen).
        Die russische Geschichte in voll von Leiden durch Invasoren, deswegen verhindern die Russen weitere USA-Militärstutzpunkte an ihren Grenzen.

        „Dieses Volk … hat ein Nationalstolz von dem wir hier nur träumen können.“

        Als eine Mehrheit der Deutschen einen solchen Nationalstolz hatte und von Überlegenheit träumte, war das Aufwachen aus dem Traum beide Male eher unangenehm.

        „Eine Taktik Russlands, wie sie behaupten, ist seit dem Beginn des Krieges nicht zu erkennen.“

        Wer Schach spielt, der weiß, dass nicht der Gegenspieler, sondern er selber ein Problem hat, wenn er die Taktik der Gegenseite nicht erkennt.

        „Der ursprüglich Plan, im Schnelledurchlauf die Regierung zu stürzen und das Land politisch zu übernehmen“

        Den es so wie Sie behaupten, nur in westlichen Medien gab.

        „ist gescheitert.“

        Der Plan, die Ukraine zur Kapitulation zu zwingen, ist gescheitert.
        Der Plan hinter dem Plan war ist und bleibt der gleiche:
        In der Ukraine kann regieren wer will und wie er will, nur USA-Militärstützpunkte sind eine existentielle Bedrohung für Russland – da ist der Bezug auf das jugoslawische Szenario angebracht, was USA aus Russland machen würde, wenn USA könnte.
        Wer das nicht berücksichtigen will, dem machen die Russen das so klar, wie 2008 in Georgien und jetzt 2022 in der Ukraine. Und das kann man schlecht finden, aber spätestens seit 2008 (Georgien) kann man wissen, mit welchem Feuer man da spielt.
        Angenommen ich würde USAner nicht mögen (was natürlich nicht stimmt, denn es gibt dort auch kritische Menschen), ich wäre Mexikaner und wünsche mir einen russischen Militärstützpunkt in Mexiko, dann könnte ich es noch so schlecht finden, wie USA darauf garantiert reagiert – aber ich wüsste es und ich wüsste auch, dass Russland mir dann nicht helfen könnte (so wenig wie USA der Ukraine helfen kann) und darum würde ich sehr irrational handeln, wenn ich versuchen würde, einen russischen Militärstützpunkt in Mexiko zu etablieren. Und weil ich das wüsste, wäre ich auch mit schuld an der Eskalation, die folgen würde.

        „Die einzige “ Taktik“ Russlands ist im Feld, momentan die Verteidigung der bestehenden Frontlinien.“

        Nein, es gibt regelmäßig, fast täglich, neue Videoaufnahmen von Zerstörungen ukrainischer Artilleriestellungen und/oder sonstiger Stellungen und Technik.
        Die jeweilige Drohne oder Rakete mag von weiter aus dem Hinterland gestartet werden, direkte Artillerieduelle sind rar, aber die Zielaufklärung und ggf. Zielmarkierung findet im Feld an der Front statt, weil mit kleineren Drohnen kürzerer Reichweite.
        Da die Videos Bildbeweise sind, lässt sich das schwerlich wegdiskutieren, also gibt es diese russischen Aktivitäten im Feld an der Front.

        „Die Ukriane wird sich damit aber nicht brechen lassen.“

        Es mögen ja die verbleibenden Ukrainer nationalstolz die Restukraine abfeiern, SLAVA UKRAINA! Der Endsieg … nur war die Ukraine schon 2014 pleite, hatte schon damals eine hohe Abwanderung und hat durch die Russenfeindlichkeit die Krim und die Oblaste Lugansk, Donezk, Charkiv und Saporoschje praktisch abgestoßen … da ist nicht mehr allzuviel übrig, was gebrochen werden könnte.
        Deutsche könnten aus der Geschichte wissen, dass man vielleicht aufpassen sollte, wenn aus Patriotismus Nationalismus wird, denn Nationalismus hat der Nation nachhaltig geschadet.
        In der Ukraine ist es nun auch so, der seit 2014 übertriebene ukrainische Nationalismus hat zuerst in den Bürgerkrieg und dieser schlussendlich in den Krieg mit Russland geführt – der ukrainische Nationalismus hat der Ukraine geschadet.

      • oHenri 27. November 2022 at 17:11

        @Dominik
        Sie repetieren hier die immer wieder gleichen Aussagen der westlichen MSM (die Russen sind undiszipliniert, unwillig, die Munition geht ihnen aus, die Waffen gehen ihnen aus, die Raketen gehen ihnen aus usw usw) – allein die Fakten sprechen eine andere Sprache.
        Man muss über keine militärische Ausbildung verfügen, um zu sehen, dass der Rückzug aus Kherson zurück über den Dnepro – angesichts der Gefahr der Sprengung des Dammes mit darauffolgender Flutung einer jeden Art von Befestigung – eine gute und richtige Entscheidung war. Dass die westlichen Medien daraus eine „Rückeroberung“ machten, ungeachtet der weit über 10’000 Toten, welche das die Ukraine kostete …. geschenkt.
        Ich empfehle Ihnen jedoch, diesen nachfolgenden Artikel zu lesen, es gibt auch weitere zum Thema.
        https://www.nachdenkseiten.de/?p=90830
        Und diese Ihre Äusserung „Die feige Taktik der unzähligen Angriffe auf die zivile Infrastruktur, zeiht die Verzweiflung Russlands Die Ukriane wird sich damit aber nicht brechen lassen.“ zeigt, dass Ihnen komplett unklar ist, was RU damit bezweckt: nämlich die Behinderung des ukrainischen Militärs, und dies wohl als Vorbereitung der kommenden Offensive.
        Es wäre nun höchste Zeit für die Ukraine, um einen Waffenstillstand zu bitten, denn nach der Offensive wird es keine Ukraine in dieser Form mehr geben, sie wird dann ein Rumpfgebilde sein; und von diesem Rumpf werden sich dann die Polen noch ein kräftiges Stück zurückholen, denn die Polen träumen schon länger von alter Grüsse.

    • Hans H. 27. November 2022 at 10:00Antworten

      Sie vertauschen da wohl die Ukrainer mit den Russen. Die Einzigen, die in der jetzigen Schlammperiode sinnlos anrennen, sind nämlich noch die Russen bei Bakhmut, wo sie seit Monaten tausende Soldaten oder PMC Wagner-Söldner verheizen, ohne irgendetwas zu erreichen. Oder wie sie über das offene Feld anrennen und zusammengeschossen werden, wie z.B. vor wenigen Wochen bei Pavlivka. Mittlerweile fast 150.000 Tote oder dauerhaft Invalide hat die russische Armee, deswegen musste Putin ja mobilmachen, wobei ihm das auch nicht mehr viel hilft. Denn unmotivierte Zwangsmobilisierte können keine gefallenen jahrelang trainierten Elitesoldaten ersetzen. Auch bei den Geräten müssen die Russen schon jedes alte Graffl aus ihren Lagern kratzen, teilweise auch schon die Lager Weißrusslands plündern und nun den Iran wegen Raketen und Drohnen anbetteln, sowie Nordkorea wegen Munition. Bei Ihrer Analyse ist lediglich richtig, dass auch der Westen nicht auf so einen hohen Artilleriemunitionsbedarf vorbereitet war. Denn die Intensität erreichte ja auf russischer Seite die von den Artilleriekämpfen im WK1 an der Westfront. Auch die Russen konnten das jedoch nicht beibehalten. Die Intensität ist bereits merklich gesunken, weil die Ukrainer ihnen mit den Präzisionswaffen wie HIMARS die Lager zerstört und die Logistik schwer geschädigt haben. Nachproduzieren kann der Westen jedoch leichter und schneller, als Russland. Auch deshalb steht Russland mit dem Rücken zur Wand und werden weitere Niederlagen folgen.

      • Dominik 27. November 2022 at 11:04

        Hans H.
        27. November 2022 at 10:00Antworten

        Genauso ist es.
        Die Mobilmachung war des erste Zeichen für die extrem hohen Verluste der Russischen Armee.
        Zwangsmobilsierte wollen nicht kämpfen, die sind als Soldaten im Gefecht nichts wert.
        Die Ukraine wird siegen., darüber besteht kein Zweifel mehr.
        Die elendig feigen Angriffe auf die zivile Infrastruktur kann die Ukraine mit ihrem Siegeswillen, nicht erschüttern.
        So reagiert nur jemand dem das Wasser bis zum Hals steht und der festestellen musste dass er auf dem Schalchtfeld verloren hat.
        Erbärmlich, billig, beschämend für eine so große Nation wie Russland.
        Putin hat sich komplett verkalkuliert.
        So ist das eben wenn ein Mann soviel macht hat dass sich seinen Gefolgsleute nicht mehr trauen, ihm die Warheit zu sagen.
        Hatten wir doch in Europa auch schon mal.
        Auch verloren, wie bekannt sein dürfte.

      • Fritz Madersbacher 27. November 2022 at 13:04

        @Hans H.
        27. November 2022 at 10:00
        Ihre Darstellung habe ich woanders auch schon gelesen bzw. gesehen und gehört, zeitlich auf einen längeren Zeitraum verteilt. Ich fühle mich sehr an die mediale Darstellung der „Pandemie“ und die Erfolge im „Krieg gegen das Virus“ erinnert …

      • Andreas I. 27. November 2022 at 15:39

        @ Hans H. Hallo,
        „die Ukrainer … mit den Präzisionswaffen wie HIMARS“

        Von 38 gelieferten HIMARS sind mindestens 8 zerstört, durch russische Präzisionswaffen.
        HIMARS ist ein Waffensystem aus USA, daher für die USA-Taktiken entwickelt und die USA-Armee macht nur dann was am Boden, wenn USA Lufthoheit hat. Da liegt der kleine Haken der Wunderwaffe: über der Restukraine hat Russland weitestgehend die Lufthoheit.
        Dementsprechend können die Ukrainer ihre HIMARS nur sehr vorsichtig bewegen, denn sobald eine russische Aufklärungsdrohne so ein HIMARS entdeckt … wie gesagt; min. 8 HIMARS sind schon zerstört.

        Mit der Präzision ist das auch so eine Sache, am präzisesten sind GPS (was gestört werden kann) und Laser-Zielmarkierung, die in russisch kontrollierten Gebieten ausfällt. Also die maximal mögliche Präzision werden die HIMARS unter diesen Bedingungen nicht erreichen können.

        Nachladen können die Ukrainer so ein HIMARS im Feld unter gegnerischer Lufthoheit auch nicht, d.h. selbst wenn die Ukrainer die Wunderwaffe in Feuerposition bringen können, was ihnen gelegentlich gelingt, dann kann das Ding nur eine Salve abfeuern und muss dann wieder „nach Hause“ fahren, möglichst ohne dabei entdeckt zu werden, wobei das Problem ist, dass ein Raketenstart nunmal die Feuerposition anzeigt. Falls gegnerische Aufklärungsdrohnen in der Nähe sind, könnten die den Rückweg verfolgen.

        Im Übrigen haben die Russen auch Präzisionswaffen aller Arten und Reichweiten, da könnte USA nochmal 38 HIMARS liefern und das würde so wenig ändern wie bisher.

    • Fritz Madersbacher 27. November 2022 at 10:25Antworten

      @randy andy
      27. November 2022 at 6:51
      „Dass das russische Eingreifen eine logische Folge der US/NATO Tätigkeiten (Provokationen) war, war jedem der es beobachtete vollkommen klar …“
      Das kann nur leugnen, wer die Vorgeschichte ausblendet …
      @Dominik
      27. November 2022 at 8:48
      „Der ursprüglich Plan, im Schnelledurchlauf die Regierung zu stürzen und das Land politisch zu übernehmen ist gescheitert“
      Das ist zumindest die Behauptung der westlichen Medien, um einen „russischen Mißerfolg“ zu präsentieren. Es ist allerdings schwer zu glauben, dass Rußland genau diesen Fehler aller (bisher gescheiterten) imperialistischen Unternehmungen wiederholen wollte (mit dem es ja viel eigene – leidvolle – Erfahrung hat). Ein Land zu erobern ist etwas völlig Anderes als es „politisch zu übernehmen“, wie besonders die jüngere Geschichte zeigt. Es ist wesentlich klüger, von so etwas die Finger zu lassen …

    • Andreas I. 27. November 2022 at 13:50Antworten

      @ randy andy Hallo,
      „US General (aD) Doug McGregor zu zitieren :
      „ … Gelände an und für sich hat nicht viel Wert, außer wenn es dem Besitzer Vorteile bringt.“

      Das kommt einem als Schachspieler irgendwoher bekannt vor. ;-)

      Und es ist auch immer die Frage, was ein Geländegewinn gekostet hat.
      Die westlichen Qualitätsmedien feiern diese eine ukrainische Offensive, wo die Russen sich hinter den Dnjepr zurückgezogen haben. Was sie aber nicht dazu sagen, das ist, wie hoch die ukrainischen Verluste bei dieser Offensive waren.
      Denn wenn ein Geländegewinn mit höheren Verlusten erkauft wurde, als die Gegenseite beim Rückzug Verluste hatte, dann stehen dem Geländegewinn die höheren Verluste gegenüber.

    • Andreas I. 27. November 2022 at 17:45Antworten

      Hallo nochmal,
      noch etwas: Wenn einige USA-Generäle die Lage so einschätzen, wie aus dem Interview mit Doug McGregor hervorgeht, dann muss es erst recht auch ukrainische Generäle geben, die das auch so sehen. Denn militärische Fakten sind militärische Fakten und wenn es exakt gar nichts bringt, weitere Soldaten zu verheizen, dann ist es nichtmal mehr „patriotisch“ oder irgendsowas, sondern nur noch sinnlos.

      Dann ist aber die Frage, wie weit die (auch von Doug McGregor erwähnte) USA-Kontrolle über Kiew wirklich geht. Denn die muss ja nicht nur die ukrainische Regierung kontrollieren, sondern z.B. auch verhindern, dass ukrainische Generäle aus der Reihe tanzen könnten.
      Höhere Militärs, die unter derartiger politischer Kontrolle stehen, dass sie gegen militärischen Sachverstand entscheiden müssen, solche Militärs sind damit u.U. sehr unzufrieden – und deswegen potentielle Ziele gegnerischer Geheimdienste.
      Nun kann man sicherlich zur Zeit nicht in Kiew rumlaufen und rufen „hallo ich bin vom KGB“ (also machen kann man das, nur wie lange man danach noch lebt … ), aber möglicherweise kennen Geheimdienste diskretere Wege.
      Jedenfalls wird im Krieg mit vielen Mitteln gearbeitet und wenn eine Seite eine Gruppe Leute kontrolliert, dann hat sie dadurch einen Vorteil, aber für die andere Seite ergibt sich daraus die Möglichkeit, unter den Kontrollierten welche zu finden, die damit unzufrieden genug sind.

      • Andreas I. 29. November 2022 at 2:30

        @ Dominik Hallo,
        „Sie haben wahrlich eine blühende Fantasie.“

        Och so ein nettes Kompliment, Sie sind ja so lieb, da fällt es mir fast schwer Sie darauf hinzuweisen, dass es einen Unterschied zwischen Phantasie und Logik geben könnte und ich ja wohl kaum irgendein Soroz oder irgendwas bin, also das Ganze ja auch nur beobachte.

        „Von der Realität sind sie aber meilenweit entfernt.“

        Kilometerweit, ich bevorzuge das metrische System und es sind einige Kilometer zwischen Deutschland und Ukraine.

        „Ihre Träume werden sich nicht erfüllen.“

        Selbstverständlich wird nicht morgen die bundesdeutsche Regierung Sanktionen gegen USA Türkei, Israel … verhängen. Diese meine „Träume“, die eigentlich nur das Selbstverständliche für ein friedliches Zusammenleben wären, werden sich nicht erfüllen, da haben Sie schon recht – falls Sie das gemeint hatten.
        Dass innerhalb der Ukraine die politischen Spannungen maximal sein müssen, das hat allerdings nichts mit mir zu tun, sondern das ist die Lage, dass die ukrainische Führung sinnlos Ukrainer verheizt und das Widerstand hervorruft, wobei nur die Frage ist, wie stark oder schwach dieser Widerstand ist.

        „Die Ukraine wird aus dem Krieg als Gewinner hervorgehen. Sir werden es erleben.“

        Der Endsieg, ja nee iss klar,

  8. Andreas I. 26. November 2022 at 22:42Antworten

    Hallo,
    wenn es um Russland geht, zielt Thomas Oysmüller oft und gerne daneben.
    Da waren die drei Artikel in Folge, wo er mit anzweifelbaren Quellen eine Impfpflicht für russische Soldaten suggerierte und jetzt das hier.
    Der Reihe nach:

    Schon die Überschrift:;
    „Russland versucht „jugoslawisches Szenario“ in der Ukraine“

    Die hat Herr Oysmüller gut gemacht, Kompliment!
    Denn damit hat er mich mal wieder, nachdem ich seine Artikel nach oben erwähnter Unsachlichkeit generell ignorierte – aber schon in der Überschrift derart derb zu provozieren, damit hat er mich, gut gemacht!

    „“Russland versucht „jugoslawisches Szenario“ in der Ukraine“

    USA und Verbündete haben Jugoslawien in viele Kleinstaaten und dieses Kosovo zerteilt.
    Russland hat die Krim und die Regionen Lughansk, Donezk, Charkiw und Saporoschje in die Russische Föderation aufgenommen.
    Das historische Gebiet Jugoslawiens, allg. der Balkan, war zwar historisch oft von europäischen Mächten umkämpft, aber es gehörte nie zum Staatsgebiet einer dieser Mächte – und zum Staatsgebiet der Bundesrepublik USA gehörte Jugoslawien schon gleich gar nicht.
    Die Krim, Lughansk, Donezk, Charkiw und Saporoschje waren (nicht genau in den Grenzen der heutigen Oblaste, aber in etwa das Gebiet) ab den 1780ern mal Teil Russlands, ja Russlands, nix pöhse kommunistische Sowjetunion, sondern Zarin Katharina die Große, der gute alte Feudalismus, wie freier Markt für Oligarchen damals hieß.
    Beides sieht vielleicht ähnlich aus, hat taktisch-strategisch aber Unterschiede.

    Okay, was dann weiter?
    „Vor allem Russland scheint weiterhin militärisch in Bedrängnis zu sein“

    Naja immerhin ist es formuliert; „scheint“ zu sein, das ist immerhin die Qualität von Qualitätsjournalismus, wo es auch „mutmaßlich“ u.ä. zugeht.

    „Denn Belgrad kapitulierte damals nicht, weil Jugoslawien von NATO-Soldaten erobert wurde, sondern aufgrund des massiven NATO-Bombardements der kritischen Infrastruktur.“

    Nächster kleiner Unterschied:;
    Belgrad stand nicht unter dem Diktat* der Führungsmacht eines Militärblocks, der umfangreiche Unterstützung jeglicher Art leistete.
    Oder im Bemühen um sachliche Formulierungen: „Yats is our man. And you know, f…“ (Victoria Nuland)

    Ach siehe da:
    „Außerdem hat die Ukraine massive Unterstützung aus dem Ausland. Belgrad war auf sich alleine gestellt.“

    Wenn man das schon weiß, warum suggeriert man dann vorher ein „jugoslawisches Szenario“, wo man doch die Unterschiede zum ukrainischen Szenarion sieht?!
    Und könnte man dann nicht anders titeln?

    Weiterhin:;
    “ … die Krim wieder ukrainisch. So die Propaganda Selenskis, womit der Kriegswille der Ukraine hochgehalten werden soll. Völlig ausgeschlossen ist ein solches Szenario aber nicht,“

    Wenn eine ungebremste Eskalationsspirale zwischen USA/Nato und Russland nicht ausgeschlossen wird … aber wie wahrscheinlich ist das?
    Es ist auch nicht völlig ausgeschlossen, dass Mexiko den USA-Bundestaat NewMexico wieder mexikanisch macht, aber bitteschön wie wahrscheinlich ist das?

    „auch wenn bis dahin Putin innenpolitisch wohl massiv unter Druck geraten würde. Schon nach dem Rückzug aus Kherson hatte die Kommunistische Partei, die stärkste Oppositionspartei, … “

    Dieser Politiker – Putin – wäre nicht so lange und so erfolgreich an der Macht, wenn er nicht eine Strategie hätte, auf deren Grundlage er so taktieren kann, wie er es tut.
    Qualitätsjournalisten fällt regelmäßig nichts besseres ein, als den russischen Präsidenten wie einen westlichen Politiker zu betrachten …

    Und weiter:
    „Russland in Bedrängnis“

    Aha.
    Wo und wie?

    „Und trotz des russischen Rückzugs um Kherson stockt auch die Offensive im Donbass weiterhin. Die „Festung“ um Donezk hält, trotz kleinerer Erfolge, weiterhin stand.“

    Das stimmt – seit 8 Monaten.
    Und dass seit 8 Monaten die ukrainischen Stellungen vor (der Stadt) Donezk entweder so gut halten oder auch von Russland nicht mit der nötigen Feuerkraft angegriffen wurden, das ist seit diesen 8 Monaten ein Fragezeichen.
    Darauf könnte es mehrere Antworten geben, aber dass Russland in Bedrängnis wäre … wenn dann ökonomisch in Bedrängnis, den Krieg mit möglichst geringen Kosten zu führen, aber das tun die Russen bisher erfolgreich, während der Westen in die Ukraine reinbuttert und reinbuttert …
    Vielleicht hat es politische bzw. propagandistische Gründe (wenn man der Russen böses unterstellen wöllte, dann böte sich an, dass der ukrainische Beschuss der Stadt Donezk sich allerdings propagandistisch gut macht, immer wieder zu zeigen, dass die Ukrainer Zivilisten beschießen).
    Vielleicht ist es wegen der ökonomischen Seite der Kriegsführung.
    Aber dass Russland in Bedrängnis sei?

    „Auch die Teil-Mobilisierung konnte noch keine entsprechenden militärischen Erfolge vorweisen.“

    Doch, und zwar in Zusammenhang damit:

    „Weiterhin sterben täglich teilweise Hunderte junge Männer im Krieg. Auf beiden Seiten.“

    Ja, wenn man beide Seiten zusammenrechnet.
    Nur sterben täglich Hunderte junge Männer auf ukrainischer Seite, während die täglichen russischen Verluste um eine Null, eine Dezimalstelle, geringer sind und im zweistelligen Bereich liegen und dort gehalten werden – unter anderem durch die Teilmobilisierung.

    Es ist verständlich, dass ein üblicher Journalist zunächst wenig mit militärischem zu tun hat, ABER :-^
    Dann sollte sich der Journalist, der bislang wenig mit militärischem zu tun hat, entweder so gut er kann mit den militärischen Tatsachen befassen – oder wenn ihm das zu mühselig oder auch zu seelisch belastend ist (Kriegsgeschehen ist seelisch belastend), dann sollte er aber entsprechend den einzigen zitierfähigen Spruch von Dieter Nuhr beherzigen:
    „Wenn man keine Ahnung hat, … “ .

    Denn spätestens seit dem Syrien-Krieg 2011 wird der dazugehörige Propagandakrieg auch mit Videoaufnahmen der militärischen Schusswechsel geführt und es wäre verständlich, diese Informationen zu meiden, weil man sowas seelisch verarbeiten können muss …
    Nur sind diese Kriegs-Videos gleichzeitig die Bildbeweise für die Behauptungen der einen oder anderen Seite und wenn es in der modernen Kriegsführung mit Drohnen, Helmkameras, Smartphone-Kameras … dann könnte sich wenigstens ein Journalist, der seine Meinung zum Krieg äußert, ausreichend informieren, um nicht so weit danebenliegen zu müssen.
    Oder eben: Wenn man keine Ahnung hat und auch gar nicht recherchieren will, okay, aber dann könnte man doch frei nach dem geflügelten Spruch auch „einfach mal … “

    Sowas bestenfalls Halbgares steht m.b.M.n. im Widerspruch zu einen „Blog für Science und Politik“, sofern man an die Betrachtung von Politik den gleichen Maßstab wissenschaftlicher Arbeitsweise anlegt, die bei näherer Betrachtung auch verblüffend dem journalistischen Standard ähnelt.
    Und der ist rational nicht sooo schwer zu kapieren, also sind Gründe für Abweichungen anderswo zu suchen.

    Nun gut, wie die ehemals deutschsprachigen USAner sagen:
    Challenge accepted!
    (Herausforderung angenommen)
    Ich nehme mir fest vor, nie wieder einen Artikel von Thomas Oysmüller anzuklicken, denn seine Artikel wie dieser grenzen an intellektuelle Beleidigung der potentiellen Rezipienten.
    Aber das hatte ich mir schonmal vorgenommen (Nach den eingangs erwähnten drei Artikeln) und auch durchgehalten – bis zu dieser Überschrift, die in sich schon so falsch ist (wie oben dargelegt), dass es mich wirklich REIZT .

    So gesehen ist Thomas Oysmüller dann eher ein begabter Künstler – er reizt mich und dann vielleicht auch andere, mich an seiner Position zu reiben – okay immerhin.
    Aber der Grund mich daran zu reiben ist der, dass Thomas Oysmüllers Interpretation nach allen verfügbaren Informationen jeglicher Grundlage entbehrt.
    Das unterscheidet vielleicht Kunst und Journalismus, Kunst kann sich loslösen, Journalismus sollte idealerweise in der realen Welt (bei überprüfbaren Fakten und logischen Schlussfolgerungen usw.) bleiben.
    Darum sollten Journalisten recherchieren, so gut sie können und wer nicht recherchieren kann oder will, der sollte vielleicht ein anderes Aufgabenfeld suchen, in welchem seine Begabungen Früchte tragen.

    • Fritz Madersbacher 26. November 2022 at 23:31Antworten

      @Andreas I.
      26. November 2022 at 22:42
      Ich würde nicht ganz so streng mit dem Autor des Artikels umgehen. Immerhin befasst er sich nicht selten in Artikeln mit dem auch hier behandelten Thema, und das bietet Ihnen ja immer wieder die von Ihnen auch gern genutzte Möglichkeit, Ihre Sicht der Dinge darzulegen bzw. Ihre Kritik anzubringen. Das trägt natürlich sehr zur Lebendigkeit dieses Forums bei und bietet uns Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, uns selbständig unsere Meinung über die behandelten Gegenstandsbereiche zu bilden …

      • Andreas I. 27. November 2022 at 0:35

        Hallo,
        „Ich würde nicht ganz so streng mit dem Autor des Artikels umgehen.“

        Ich auch nicht, wenn es nicht um einen Krieg ginge, der seit 2014 stattfindet und einen geopolitischen Zusammenhang hat.
        Würde es um die Ohrlappen von Zuchtkaninchen gehen … aber es ist ein ernsteres Thema und entsprechend „streng“ ist mein Umgang mit dem Autor, wobei ich, möglicherweise stellenweise spitz, im Grunde nur an journalistische Standards erinnere.

      • Fritz Madersbacher 27. November 2022 at 10:04

        @Andreas I.
        27. November 2022 at 0:35
        „… wenn es nicht um einen Krieg ginge“
        Sie haben schon recht, da ist jeder Ernst gerechtfertigt und auch geboten. Ich akzeptiere Ihre Kritik.

  9. Nordlicht 26. November 2022 at 20:42Antworten

    Nicht alles was hinkt, ist ein intelligenter Vergleich. Was der Verweis auf die NATO-Bombardierungen auf Serbien besagen soll, bleibt unklar.–

    Zu dem DSatz „Vor allem Russland scheint weiterhin militärisch in Bedrängnis zu sein“ hätte man gerne eine Begründung. Da die mobilisierten 300.000 mehrheitlich noch nicht trainiert und in den Stellungen im Kriegsgebiet sein sollen, können Vermutungen wie „Hat den Russen nicht geholfen“ nur Spekulation sein.

    Man sollte schon die Personalstärken im Auge haben: Mit den 300.000 wäre Russland zum ersten Mal in der personallen Überzahl. Alles bisher lief mit dem Verhältnis 2:3, d.h. 150.000 bis 200.000 russische Soldaten gegen 290.000 bis 400.000 ukrainische (- im Zeitverlauf seit 24.02.2022).

    Immerhin haben die Russen gegen die seit 2014 kontinuierlich von USA und GB augerüstete und erweiterte UKR-Armee etliches Land gewonnen. (Ich verzichte auf eine moralische Bewertung.)

    • Hans H. 27. November 2022 at 9:38Antworten

      Selbst laut russischen Angaben ist die Hälfte der Mobilisierten bereits an der Front. Vielfach sind diese schon (aus)gefallen. Die 300.000 Mann wird Russland in der Ukraine nie erreichen. Die schlechte Logistik der Russen, die ihnen nun auch schon seit Monaten durch Präzisionsangriffe (HIMARS) zusammengeschossen wird, reicht gerade um ca. 100.000 Soldaten noch halbwegs zu versorgen. Im Winter wird es eher noch problematischer für die Russen.

  10. Reinhard Gunst 26. November 2022 at 18:32Antworten

    Es erfolgt aber ein konsequenter Vormarsch im Oblast Donezk in Richtung westliche Grenze.

  11. Walter B. 26. November 2022 at 16:08Antworten

    Die Nachdenkseiten zeichnen da ein komplett anderes Bild zur Situation in der Ukraine und der russischen Strategie.
    Sogar US-Generäle bekommen kalte Füsse. Interessantes Interview: https://www.nachdenkseiten.de/?p=90830

  12. Fritz Madersbacher 26. November 2022 at 15:54Antworten

    „Vor allem Russland scheint weiterhin militärisch in Bedrängnis zu sein“
    Ich wäre sehr vorsichtig mit solchen Urteilen, die mehr westlichem Wunschdenken und kurzsichtigem „taktischen“ Anschein als einem strategischen Überblick (der uns ja schwer möglich ist) entsprungen zu sein scheinen. Auf diese Weise ist „unsere“ kriegslüsterne Journaille (zusammen mit der NATO-Marionette in Kiew) dem „Endsieg“ vom ersten Tag an nahe – sehr zum Schaden der betrogenen Menschen in ihrer Reichweite …

    • Pfeiffer C. 26. November 2022 at 19:27Antworten

      „Vor allem Russland scheint weiterhin militärisch in Bedrängnis zu sein“ – westliches Wunschdenken, mag sein. Derweil:

      Russland brauche keine große Winteroffensive in der Ukraine, um den Krieg zu gewinnen, so meint Paul Craig Roberts, ein US-Wissenschaftler und ehemaliger Unterstaatssekretär des Finanzministeriums für Wirtschaftspolitik in der US-Regierung von Ronald Reagan. Russland „könnte die Ukraine an einem Tag zerstören, ohne Atomwaffen einzusetzen“. Die Zurückhaltung des Kremls, die Roberts zwar für einen strategischen Fehler hält, habe jedoch eine Reihe von „legitimen Gründen“. Roberts meint dazu:

      „Die Ukraine und ihre Bevölkerung sind seit Jahrhunderten ein Teil Russlands. Es gibt viele Mischehen. Die meisten Ukrainer sind den Neonazis, die die Ukraine seit dem Sturz der Regierung durch die USA im Jahr 2014 beherrschen, nicht wohlgesonnen und haben unter ihnen gelitten. Der Kreml will keine verarmte Ruine eines Landes an seiner Grenze, und der Kreml will nicht die Verantwortung für den Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur übernehmen.“

    • Andreas I. 27. November 2022 at 0:18Antworten

      Hallo,
      „Vor allem Russland scheint weiterhin militärisch in Bedrängnis zu sein“

      Geostrategisch stimmt der Satz.
      USA bedrängt Russland, militärisch, ökonomisch, medial usw..
      Aber selbst geostrategisch (Syrien, Ukraine, BRICS+ mit Iran in der Corona, SOZ) sieht die Bedrängung durch USA jetzt, wenn ich nicht übersehen habe, eher wie gewollt und nicht gekonnt aus.

      Man könnte alles auf ökonomisches herunterbrechen und ökonomisches spielt ja auch eine Rolle, andererseits könnte es sein, dass sich hier eine (weitere) Schwachstelle zeigt.
      Kapitalisten sind ausschließlich auf den eigenen persönlichen Vorteil ausgerichtet.
      Dieser kann in korporatistischem Rahmen zunächst verwirklicht werden, bis der ganze Laden den Bach runtergeht, weil die Summe ökonomischer Vorteile für Einzelne eben in der Summe der Gesellschaft nicht unbedingt … und darum auch und gerade die finanziell Reichen ganz arme Leute sind, die ja darum so viel Geld brauchen, weil sie so arm sind.
      Und deswegen kann man sich tendenziell darauf verlassen, dass es da mindestens Schwachstellen gibt – in USA wie in Ukraine am meisten Schwachstellen, weil die so gesehen am kapitalistischsten sind, obwohl Ukraine vielleicht schon am korporatistischem; jedenfalls am korruptsten, obwohl unsere Ampel hier …

      • Fritz Madersbacher 27. November 2022 at 10:45

        @Andreas I.
        27. November 2022 at 0:18
        „… in korporatistischem Rahmen“
        Was soll „Korporatismus“ sein? Eine besonders enge (faschistisch gewaltsame) Verknüpfung (ein ‚corpus‘) von großem Kapital mit politischer Macht, bei der sich die politischen Funktionsträger (wie z.B. Mussolini) einbilden, eine Macht im Staate unabhängig vom großen Kapital zu bilden, nicht dessen Marionetten zu sein? Diese Vorstellung ist allerdings nicht nur in der Theorie ideologisch inspiriert und konstruiert, sondern auch in der geschichtlichen Empirie als völlig unzutreffend erkennbar, kurz gesagt, ein ziemlicher Humbug …

      • Fritz Madersbacher 27. November 2022 at 10:56

        @Andreas I.
        27. November 2022 at 0:18
        „… in korporatistischem Rahmen“
        Aus den oben genannten Gründen ist auch der modern gewordene Ausdruck „politische Klasse“ unsinnig …

      • Andreas I. 27. November 2022 at 15:53

        Hallo,
        was die politischen Führer dabei gedacht haben mögen, ist mir in dem Zusammenhang egal, jedenfalls hat Korporatismus (Verschmelzung von Kapital und Staat) oft genug dazu geführt, dass es den Staat zerstörte, also sozusagen die Kapitalisten die Kuh geschlachtet haben, die sie weiter melken wollten. Oder wie man heutzutage auch sagt, es war eine kurze Party.

      • Fritz Madersbacher 27. November 2022 at 19:21

        @Andreas I.
        27. November 2022 at 15:53
        „Korporatismus“: nochmals, was soll das sein? „Verschmelzung von Kapital und Staat“: wie muss man sich das vorstellen? Die politische Macht im Staat: bei wem (bei welcher Klasse) liegt sie? Sind wir „korporatistische“ Staaten? Der Begriff „korporatistisch“ vernebelt nur die tatsächlichen Verhältnisse und Zusammenhänge. Nicht umsonst haben auch die Austrofaschisten ihren „Ständestaat“ als „korporatistisch“ bezeichnet …

  13. Idaho 26. November 2022 at 15:14Antworten

    Ich empfehle dem Autor den Kanal von „The Duran“ bzw Alexander Mercouris.
    Der hat auf beiden Seiten sehr verlässliche Quellen und noch dazu einen hervorragenden Überblick über das aktuelle Geopolitik-Geschehen … vermutlich sogar den besten.

    • baltiMOre ravens 26. November 2022 at 16:00Antworten

      Scott Ritter fehlt noch in dieser Liste. Was The Duran, McGregor und Ritter bisher antizipierten ist auch eingetreten. Vor allem, da Ritter auch Russen interviewt und man so endlich auch einmal die Gegenseite hört. Ich suche regelmäßig nach diesen 3. Da erfährt man mehr als in allen Massenmedien zusammen (die eh nur EINE einzelne Legende erzählen).

  14. Idaho 26. November 2022 at 14:45Antworten

    Die teilmobilisierten russischen Soldaten sind ja noch nicht mal an der Front! Die sind in Ausbildung/Vorbereitung.
    Russland hat aus deren Sicht den massiven Fehler gemacht und monatelang die Infrastruktur verschont… nachdem der Westen Ukraine ständig weiter Geld sendet und Selensky als Star abfeiert, wird dieser Psychopath den Krieg niemals beenden; ist ihm doch völlig egal wenn das Land am Ende zerstört ist …

    • Andreas I. 26. November 2022 at 23:25Antworten

      Hallo,
      und das russische Verteidigungsministerium sagte, dass die teilmobilisierten Soldaten zur Sicherung der Gebiete _ hinter_ der Frontlinie eingesetzt werden.
      Aber dann ist für globale Besserwessis ja klar: Ach russisches Verteidigungsministerium …
      Nur ist es militärisch logisch, ökonomisch logisch und wer auf einen Zug eine sofortige unmittelbare Reaktion im nächsten Gegenzug erwartet, der hat keine eigene Erfahrung mit dem Brettspiel Schach.
      Krieg ist kein Spiel, darum ist es – wenn alles gescheitert ist, Krieg zu vermeiden – um so wichtiger, Strategie und Taktik zu verstehen.
      Oder wenigstens zu versuchen zu verstehen, wenigstens versuchen; aber dieser Artikel?! Was wollte mir der Künstler damit sagen?!
      Und wo war der Gehalt an Informationen, die vorher noch nicht bekannt waren?
      (Nur für den Fall, dass Journalismus etwas damit zu tun haben könnte, möglichst neutral Informationen zu transportieren, es soll ja solche Traumtänzer geben, die noch an sowas festhalten :-)

  15. Jo Ne 26. November 2022 at 14:30Antworten

    Wie war dies mit dem Russlandfeldzug in der deutschen Geschichte? Schlamm, kein Durchkommen, Kälte, Erfrierungen? Mehr Soldaten auf beiden Seiten an den Umständen gestorben als an Kampfhandlungen?
    Schaut auf die Ukraine! Ein Land ohne Strom und Heizenergie für diesen Winter!
    Schaut auf Deutschland und die EU. Werbungen der BBK zur Blackout – Vorsorge!
    Wie bekannt, wurde die Ukraine in diesem Frühjahr mit dem Stromnetz der EU gekoppelt!
    Ist dies ein taktisches Verhalten von Russland die Energiewirtschaft zu zerstören um auch auch unfreundliche Staaten zu treffen?

  16. baltiMOre ravens 26. November 2022 at 14:23Antworten

    Ich habe eher das Gefühl, Russland scheißt auf westliche Propaganda und bereitet minutiös den nächsten Schritt vor.
    So, wie sie es in diesem Konflikt bisher auch gemacht haben.

    Erstaunlich, wie sich Geschichte zitiert. Auch der Russland-Feldzug Hitlers machte den strategischen Fehler, Frontlinien aus purem Großkotz nicht zu begradigen. Die Russen machten diesen Fehler auch damals schon nicht. – Und werden heute erneut dafür belächelt.

    Wie lehrt die Psychotherapie (und Geschichte natürlich auch) so schön: wer seine Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

  17. 1150 26. November 2022 at 14:20Antworten

    wie jede militärische bedrängnis russlands geendet hat, kann man in der geschichte nachlesen……
    der westen wird russland nie verstehen

  18. Frank D. 26. November 2022 at 14:07Antworten

    Und hier Douglas McGregor ua zum Vorschlag von Gen. Milliey, Chairman of the Joint Chiefs of Staff, evtl doch Friedensverhandlungen mit Russland zu starten…

  19. Vera Meißner 26. November 2022 at 13:46Antworten

    Siehe auch „Interview: Wieso ruft der Chef des US-Generalstabs Mark Milley jetzt zu Verhandlungen mit Russland auf?“ auf den Nachdenkseiten vom 26. Nov. Klingt ganz anders als die Zeilen oben.

    • quantumonly 26. November 2022 at 14:20Antworten

      Jeder hat eben seine Sicht der Situation manche haben eine zu müssen.

  20. Frank D. 26. November 2022 at 12:50Antworten

    Wie kommt es eigentlich, dass amerikanische Ex-Geheimdienstmitarbeiter (Larry Johnson) oder ehemalige kommandierende Offiziere der US Panzertruppen (Douglas McGregor), zu etwas gegenteiligen Einschätzungen kommen?

    Eine der möglichen Antworten – sie sind nicht Teil der Integrity Initiative.

    Aber was wissen die schon …

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