Die wirtschaftlichen Folgen des Friedens in der Ukraine

2. Oktober 2022von 14 Minuten Lesezeit

Wenn es zu keinem Atomkrieg kommt, so wird auch dieser Konflikt – wie alle anderen auch – auf dem Verhandlungsweg zu Ende gehen. Zeit also, sich um die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges Gedanken zu machen.

Um Krieg zu führen, bedarf es vor allem Soldaten, Ausrüstung und Geld, wenn auch nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge. Dem römischen Staatsmann Marcus Tullius Cicero (106-43 v.u.Z.) wird die folgende Redewendung zugeschrieben, die in diesem Zusammenhang in jedem Fall gilt: „pecunia nervus belli“, auf Deutsch in etwa „Geld ist die Triebfeder des Krieges“.

Hypothese: Der Ukraine-Konflikt ist beigelegt

In naher Zukunft wird die Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine (zzgl. EU, NATO und den USA) enden. Machen wir uns nichts vor: entgegen der sensationslüsternen Berichterstattung in den westlichen Leit- und Qualitätsmedien über die jüngsten ukrainischen „Erfolge“ auf den Schlachtfeldern des Donbass hat sich die allgemeine Lage nicht geändert. Die von Kiew kontrollierten Kräfte haben keine strategischen Erfolge errungen, und die Gegenseite wird mit jedem Tag stärker. Hinzu kommt, dass die momentanen Wetterverhältnisse – insbesondere die Schlammsaison (russ. Rasputiza, ukrain. Bezdorizhzhia) – größere Durchbruchoperation bis voraussichtlich Ende Oktober verhindern werden.

Es sieht nicht danach aus, als dass jegliche ukrainischen Aktivitäten an diesen Fakten etwas zu ändern vermögen, gleich, was denn in den westlichen Leit- und Qualitätsmedien hierüber berichtet wird.

Ich halte dies nicht aus besonderer Sympathie für Vladimir Putin oder meinen persönlichen Meinungen über Volodymyr Zelensky fest. Vielmehr sprechen die Fakten eine mehr als deutliche Sprache über die allfälligen Folgen der Abstimmungen in den vier Regionen Donetsk, Lugansk, Saporoschje und Cherson.

Diese vier Regionen alleine waren für einen erheblichen Anteil der ukrainischen Vorkriegswirtschaftsleistung verantwortlich. Von Landwirtschaft (Schwarzerde) bis hin zur Industrieproduktion (hier die offiziellen Zahlen zu durchschnittlichen Monatsgehältern), zeichnen diese vier Oblaste alleine für einen erheblichen Anteil der ukrainischen Wirtschaftsleistung verantwortlich.

Ähnlich problematisch sieht es auch hinsichtlich der Inflationsrate aus, die gemäß offiziellen Angaben im August im Vergleich zum Vorjahrswert eine Steigerung um über 101% ausmacht (damit aber kurioserweise kaum aus dem Rahmen der letzten 21 Jahre fällt, wie das ukrainische Finanzministerium ausweist).

Betrachtet man diese Fakten – viele Industriestandorte und ein Gutteil der produktiven Schwarzerde befinden sich in den nun von Russland (teilweise) übernommenen Gebieten – so fällt es schwer, an die fortgesetzte Möglichkeit Kiews zu glauben, den Konflikt über Jahre hinweg am Leben zu erhalten. Jeder Tag der verstreicht verringert die Möglichkeiten der Zelensky-Regierung, die dafür notwendigen Ressourcen zu generieren.

Nebenbei betrachtet: wirft man einen tiefen Blick in das Spätmittelalter zurück, so zeigt sich, dass Steuereinnahmen – von der Republik Venedig über Großbritannien im 18. Jahrhundert bis hin zu der Gegenwart in den USA –, in erster Linie zum Zinsendienst für die aufgenommenen Staatsschulden (die meist aus militärischen Abenteuern und Eskapaden bestehen) eingesetzt werden. Krieg war, wie Cicero bereits festhielt, immer schon extrem teuer und es gibt schlicht keine Möglichkeit, derartige Konflikte durch aktuelle Besteuerung alleine zu finanzieren. Dies ist eine seit dem Mittelalter bekannte Tatsache, die durch die immer weiter um sich greifende Totalisierung der Kriegsführung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert nur stärker, nicht aber weniger bedeutsam wurde.

Dessen eingedenk seien zudem die mehreren Millionen ukrainischer Flüchtlinge erwähnt, die seit Februar 2022 gen Westen aufbrachen, deren Steuereinnahmen Kiew nun ebenso „abgehen“.

In anderen Worten: die Fähigkeiten der Ukraine, den aktuellen Konflikt mittel- bis langfristig zu finanzieren sind mehr als eingeschränkt. Dies ist auch den führenden Ökonomen in Kiew bewusst, die – wenig überraschend in VoxEU – kürzlich die Forderung erhoben, dass die Zelensky-Regierung 2023 mindestens 50 Mrd. US$ benötigt:

Die Ukraine hat ausreichend Mittel, um den Krieg dieses Jahr zu finanzieren. Doch nächstes Jahr…braucht die Ukraine mehr auswärtige Unterstützung, weil es den Krieg aus eigenen Mitteln nicht finanzieren kann und an den Finanzmärkten keine weiteren Kredite aufnehmen kann.

Warum die Ukraine weiter unterstützen? „Glaubwürdigkeit“, „Konsequenzen“, „Effizienz“ und „Wendepunkte“ (in dem Konflikt) werden ausgeführt, wobei zwei Aspekte hervorstechen: jenseits der ersten beiden Kategorien (die zudem hauptsächlich in die Kategorie „virtue-signalling“ fallen), so sind vor allem die beiden anderen „Argumente“ als rundum „kurios“ zu bezeichnen:

Effizienz: Russland ist die größte militärische Bedrohung europäischer Stabilität, und die ukrainischen Streitkräfte sind effektiv, große Mengen russischen Kriegsmaterials zu einem niedrigen Preis zu zerstören…

Wendepunkt: bisher habe sich Russlands Wirtschaft als widerstandsfähig erwiesen, was den hohen Gewinnen aus dem Verkauf von Öl und Gas geschuldet sei. Nun aber stehe es zu erwarten, dass diese Erträge unter die kritische Marke…von 150 Mrd. US$ pro Jahr fallen.

Von der durchaus als zynisch zu bezeichnenden Argumentation, dass man doch im Westen bitteschön weiterhin bis zum letzten Ukrainer gegen Russland kämpfen solle (wohl auch, da man im Westen die Konsequenzen des Einsatzes eigener Truppen kaum verdauen würde…), sind vor allem die Finanzierungsmechanismen beachtenswert.

Bis Ende 2022 benötige die Ukraine rund 4,5 Mrd. US$ monatlich, eine Unsumme, die auch im kommenden Jahr fällig wäre, wenn der Westen den Kampf gegen Russland fortsetzen möchte. Wie die Autoren zugeben, so sind jegliche Budgetkalkulationen Kiews unrealistisch, aber was sind denn schon 50 Mrd. US$ pro Jahr unter Russland-Feinden?

Die wohl jenseitigste Annahme aber findet sich in dem Abschnitt zu den „Bedingungen“ (Conditionality), denn – „entgegen normalen Umständen“ – fordern die ukrainischen Ökonomen diese Summen ohne jegliche Überlegungen zu Rückzahlung, Verzinsung etc.

Der Beitrag von Becker et al. kann also getrost in das Reich des Wunschdenkens verbannt werden, legt aber immerhin eine Wahrheit über den Konflikt schonungslos offen: bar jeglicher Hinweise über die fortgesetzte Zahlungsfähigkeit der Ukraine, so dämmert es wohl auch dem unkenntnisreichsten Politiker: wer weiterhin Geld in Richtung Kiew schickt, der muss diese Unsummen zweifelsfrei abschreiben.

Wenn die Kreditgeber einigermaßen Glück haben (/Sarkasmus), dann erhält man gegebenenfalls einige Monate lang Zinszahlungen aus Kiew. Danach – oder schon früher – aber ist der Ofen aus. Jeder Politiker, der dies im Rahmen seiner Durchhalteparolen nicht dazu sagt, stiehlt sich aus der Verantwortung.

So weit zur Ukraine – wie steht es Russland bestellt? Klar, Moskau ist ebenso durch den Konflikt betroffen, steht aber in jedem Fall eindeutig besser dar. Im Gegensatz zur Ukraine und dem Westen, verfügt die Russische Föderation weiterhin über eine Volkswirtschaft, die über ausreichend Rohstoffe, Energie und Produktionskapazitäten gebietet.

Von derartigen Grundlagen abgesehen, so steht vor allem zu beachten, dass die russischen Militärausgaben lediglich einen Bruchteil des Westens ausmachen. Gemäß den Angaben des Stockholmer Instituts für Internationale Friedensforschung (SIPRI), beliefen sich diese auf 65 Mrd. US$ (2019), eine Zahl, die heute gewiss höher liegt als vor drei Jahren – die aber dennoch weniger als ein Zehntel des US-Wehretats beträgt. Wenn man dies in den Kontext zu den rund 50 Mrd. US$ stellt, die vonseiten Kiews als Mindestsumme – man denke auch noch an Kriegsmaterial – für 2023 gefordert werden, so erübrigt sich wohl jeglicher Kommentar zu der erwähnten „Effizienz“ dieser Subsidiengelder.

Hinzu kommt, dass ein Gutteil der westlichen Hilfsgelder wohl an „einheimische“ (v.a. US-amerikanische) Rüstungsunternehmen gehen wird, von den massiven ökonomischen und sozialen Verwerfungen in Europa, die aus der Abkehr von russischer Energie resultieren, ganz zu schweigen.

Es sieht also so aus, als ob der Konflikt – so oder so – mit einer Form der Verständigung zu Ende gehen wird, wenn auch die territorialen Gelüste der Nachbarstaaten, allen voran Polens, zweifelsfrei einzurechnen sind.

Antithese: Ukraine, ein „failed state“, der zunehmend auf die Hilfe des Westens angewiesen ist

Jeder noch so kurze Blick in die Geschichte zeigt, dass die karitativen Qualitäten der europäischen Staaten nur ausgesprochen gering ausgeprägt sind (man denke nur kurz an den Wiederaufbau von Notre Dame in Paris…)

Klar, man wird sich wohl seitens der offiziellen Stellen bemühen, möglichst publikumswirksam und medienfreundlich riesige Versprechungen zu machen, um den „Wiederaufbau“ voranzutreiben. Wie sonst auch, so wird der Löwenanteil dieser Hilfsgelder allerdings jeweils einheimischen Unternehmen zukommen, die obendrein zu ausgesprochen günstigen Bedingungen, unter klar reduzierten, wenn überhaupt existenten regulatorischen Auflagen und mit all den herkömmlichen (post-) kolonialen Attributen gegenüber den Einheimischen ausgestattet ans Werk gehen werden.

Wer dem Verfasser dieser Zeilen nun blanken Zynismus und Menschenverachtung unterstellen möge, während er/sie/es beim Lesen dieser Aussagen hyperventiliert, dem seien einige Recherchen zu durchaus ähnlichen Unterfangen in z.B. Bosnien-Herzegowina (seit 1995), dem Kosovo (seit 1999), Afghanistan (2001-21), Irak (2003-) oder Libyen (nach 2011) ans Herz gelegt. Und dabei haben wir über die Mutter all dieser Umtriebe – die international „Hilfe“ für die Palästinenser seit 1948 noch gar nicht gesprochen…

Ungeachtet des genauen Vorgehens, so werden die von Russland übernommenen Gebiete immerhin für ein nahezu perfektes „natürliches Experiment“ in Sachen Wiederaufbau sowie Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik sorgen. Man muss also „nur“ über den eigenen Schatten springen und die einzelnen Regionen vergleichen…

Zurück zu der westlichen „Wiederaufbau-Hilfe“, zu der es lediglich eine einzige Frage zu stellen gibt: was könnte denn unter diesen Rahmenbedingungen nur alles schieflaufen?

Präsident Zelensky wünscht sich Medienberichten zufolge, dass die Ukraine „wie Israel wird, aber eben größer“, doch wenn man dieser „Logik“ folgt, so ergibt sich wohl lediglich, dass die EU/NATO/USA die Rolle des dominanten „Partners“ einnimmt – und was auch immer von der Ukraine übrig bleibt, dann die Rolle von „Pälestina“.

Ist dies eine erstrebenswerte Zukunft für die Ukrainerinnen und Ukrainer (zumindest für diejenigen, die sich nicht „nach Westen“ abgesetzt haben)?

Synthese: wer profitiert?

Wie in allen Auseinandersetzungen, so hat auch dieser Konflikt seine Gewinner und Verlierer.

Eindeutig zu den Verlierern zählt die ukrainische Bevölkerung. Dies ist ein traurig stimmender Aspekt der letzten rund 20 Jahre „westlicher“ Politik seit den Vorbereitungen für die Farbrevolution im Jahr 2004. Der als „orange“ bezeichnete Umsturz war in vielerlei Hinsicht ein erster Versuch, die Ukraine eindeutig zu einem Satelliten der USA, NATO und EU zu machen. Wer auch immer nach Kriegsende in der (Rest-) Ukraine leben wird, zählt eindeutig zu den Verlierern dieser Situation.

Ähnlich wie die ukrainische Bevölkerung, so zählen auch die Einwohner Europas zu den klaren Verlierern des Konflikts: explodierende Energie-, Lebensmittel- und Treibstoffkosten kommen zu den gesellschaftlichen Verwerfungen der letzten knapp drei Jahre („Pandemie“) hinzu. Daraus resultiert ein nahezu „perfektes Setup“, um ein bedingungsloses Grundeinkommen – das ja in den westlichen Wohlfahrtsstaaten durch die Fülle an Sozialmaßnahmen bereits de facto Realität ist – einzuführen. Vielleicht erhält die Bevölkerung ja ein derartiges Grundeinkommen zusätzlich zu Nahrungsmittel- und Energierationen.

Zweifelsfrei würde so ein Grundeinkommen wohl durch digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, CDBC) überwiesen werden. Ähnlich wie mit allen bisherigen Modellrechnungen zum Grundeinkommen, so wird auch dieses wohl „zu wenig zum Leben / zu viel zum Sterben“ sein. Zu der bereits eingesetzten Deindustrialisierung kommen die ökonomisch wenig sinnvollen wie kaum geeigneten Aufrüstungsmaßnahmen, die gegen „Sauron“ (Vladimir Putin) gerichtet sind, aber wenig mehr als einen massiven Wohlstandsabfluss in Richtung der v.a. US-amerikanischen Rüstungsindustrie bezeichnen.

Wer hierbei das Wort „Tribut“ nicht in den Mund nimmt, dem ist wohl aufgrund des Vasallenstatus‘ Europas nicht mehr weiter zu helfen. Dies trifft – machen wir uns nichts vor –– v.a. die „grünen“ Parteien, denen aufgrund der vielfachen Möglichkeiten, die jeweils eigene moralisierende Überlegenheit bei jeder Gelegenheit zu betonen, just wohl das Wasser im Munde zusammenläuft: man spricht gegen die Kriegswirtschaft und Verarmung? Putin-Versteher! Man duscht länger als erlaubt? Asozialer Mensch, dem das „bedingungslose“ Grundeinkommen gekürzt gehört! Demonstrieren für Grund- und Bürgerrechte? Man wird als „Kollaborateur“ (Alexander van der Bellen) denunziert.

Für die Maskottchen der US-Regierung, die uns hier in Europa „regieren“, ist dies alles eine Win-Win-Situation. Für die europäischen Völker hingegen bietet diese Situation wenig mehr als einen tagtäglichen Kampf ums Dasein – bis man, ähnlich wie in Starship Troopers mobilisiert und an die Front geschickt wird (wiewohl Dino Buzzattis 1940 erschienene Novelle Il Deserto dei Tartari, dt. Die Tartarenwüste, m.E. die wohl passendere Analogie wäre).

Die westlichen Großunternehmen (die vermutlich auch zu den wenigen Abnehmern zunehmend wertloser westlicher Währungen wie US$, € oder Pfund zählen), die bei jeglichem digitalen Zentralbankgeld gewiss auch mit von der Partie sind, gehören wohl schon eher zu den „Gewinnern“. Als Resultat steht demnach wohl lediglich zu Buche, dass die ohnehin bereits ehrenrührigen Verflechtungen von „Staat“ und „Unternehmenswelt“ – unter der PR-Masche „öffentlich-private Partnerschaft“ – noch viel stärker als bisher unser Leben dominieren werden. Dies betrifft wohl in erster Linie das im Aufbau befindliche soziale Kreditsystem, das zwar an das Modell der Volksrepublik China angelehnt ist, aber in unserem „westlichen“ Falle wohl zweifelsfrei zumindest teilweise privat sein wird. Ein Schelm, wer hierbei nicht an Max Horkheimers Diktum denken mag: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“ (Zeitschrift für Sozialforschung, Nr. 8, 1939-1940, S. 115.)

Angemerkt sei lediglich, dass die oft gescholtenen Chinesen sich immerhin ihrer zivilisatorischen Errungenschaften – allen Widerwärtigkeiten und Schrecklichkeiten zum Trotz – bewusst sind, wohingegen der „woke“ Westen eifrig damit beschäftigt ist, seine eigenen Qualitäten auf den sprichwörtlichen „Scheiterhaufen der Geschichte“ zu werfen. Die Zukunft des Westens wirkt also eher wie die „Borg“ aus Gene Roddenberrys Star Trek-Universum denn die Fortsetzung dessen, was unsere Kultur(en) bisher ausgemacht haben.

Die westlichen Finanz- und Rüstungseliten hingegen – die von Adam Smith als „Herren der Menschheit“ (orig. masters of mankind, The Wealth of Nations, Boston, Mass., 2003, S. 525) bezeichnet wurden – werden wohl die zunehmend infernalische Gemeinwesen dominieren, die unsere vormals europäischen Nationalstaaten waren.

In aller Kürze: Volkswirtschaften wie die des „fortgeschrittenen Westens“ werden zweifelsfrei zu den Verlierenden zählen, nicht zuletzt aufgrund der fortgesetzten – und immer offener zu Tage tretenden – Ausplünderung der Alten Welt durch die USA.

Andersrum betrachtet wird der Ukraine-Konflikt auch Gewinner haben; es bedarf übrigens keineswegs eines Abschlusses in Volkswirtschaftslehre oder gar Politikwissenschaft, um diese zu benennen: diejenigen Nationen, die weiterhin auf Industrieproduktion setzen – allen voran China und Russland sowie diejenigen Staaten, in deren eurasischer Gemeinschaft.

Rund drei Viertel aller Waren, die wir im Westen konsumieren, werden importiert. Der bevorstehenden Schock rapider Digitalisierung und die zunehmenden makroökonomischen Verwerfungen, die uns in Europa (und den USA) ins Haus stehen, werden dies keineswegs verändern.

Hinzu kommt der direkte Vergleich zu den Neubauten außerhalb des Westens, deren technologischen Errungenschaften und der Verfügbarkeit billiger Energie. Wer hierbei Zweifel äußert, der möge sich die Episoden um den Neubau des Berliner Flughafens vor Augen halten (und diesen z.B. im Bezug zu den chinesischen Hochgeschwindigkeitszügen oder dem Moskauer Flughafen setzen). Alle diese Infrastrukturprojekte zeitigen wirtschaftlichen Multiplikatoreneffekte – die vor allem zeigen, wie versteinert unsere Gemeinwesen mittlerweile sind.

Die Folgen des Endes des Ukraine-Konflikts

Produktive Volkswirtschaften profitieren, Konsumgesellschaften, die auf Pump leben, werden negative Folgen tragen. Es erscheint kaum plausibel, dass zunehmend unter Druck kommende Währungen wie der US$ oder der € weiterhin ohne Wenn und Aber für all die Waren akzeptiert werden, die in Ostasien produziert werden.

Während auf Industrieproduktion setzende Länder ein Interesse daran haben, den allgemeinen Wohlstand zu vermehren (da man ja Absatzmärkte für die eigenen Produkte braucht), so werden übermäßig stark auf Finanzdienstleistungen basierende Länder zu den Verlierern zählen. Wie dem auch sei, man braucht ja in der letztgenannten Kategorie kaum einen breiten Wohlstand, da eine kleine subalterne Schicht speichelleckender Befehlsempfänger zweifelsohne ausreicht, um mit den Plünderungen fortzufahren.

Nebenbei: historisch befanden sich die USA 1945 in einer ähnlichen, wenn auch ungleich dominanteren Lage als Russland, Indien, China und ihre Weggefährten heute. Zu Ende des 2. Weltkriegs waren rund 50% der weltweiten Industrieproduktion in den USA konzentriert, daher rührte auch die geplante und nicht uneigennützige Wiederaufbauhilfe („Marshall-Plan“), die es den ausgebombten Westeuropäern ermöglichte, die amerikanischen Überschüsse zu erwerben. Weder Russland noch China verfahren heute fundamental anders…

Angesichts dieser Lage besteht kaum Hoffnung auf Besserung für die gebeutelten Nationen Europas. Wiewohl immer mehr Stimmen auftreten, die die hier skizzierten Probleme beim Namen nennen – zuletzt etwa (erneut) der „Altlinke“ Albrecht Müller in den Nachdenkseitenso sei immerhin darauf verwiesen, dass mehr und mehr Menschen für derartige Botschaften empfänglich sind.

Es gibt keinen „kollektiven Westen“ mehr, auch wenn Vladimir Putin dies weiterhin behauptet.

Was noch existiert ist ein zunehmend erratisches US-Imperium, das immer häufiger in alle Richtungen ausschlägt, bevorzugt aber seine vorgeblichen „Verbündeten und Partner“ ausnimmt wie die Weihnachtsgans. Vermutlich, weil Washingtons immer wieder angeführten Rivalen (Iran, Russland und China) weitaus gefährlichere Gegner sind.

Unterm Strich steht uns – wenn die nukleare Eskalation (hoffentlich) vermieden wird – jedenfalls ein geopolitischer Paradigmenwechsel bevor.

Bild: unbekannter Forograf, Odessa French intervention 1919, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

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30 Kommentare

  1. Dr. med. Veronika Rampold 3. Oktober 2022 at 20:56Antworten

    Der Westen braucht keine Angst vor Deindustrialisierung zu haben, weil er bereits in diesem Zustand ist.

    Schon über 20 Jahre vor Corinna hat er der Realproduktion in Industrie und Handwerk den Rücken gekehrt und blauäugig die Informations- und Dienstleistungs- Gesellschaft ausgerufen.
    Fachkräftemangel, Folge dieser Fehlpolitik, IST Deindustrialisierung.

    Aber der Wurm sitzt noch tiefer.
    Was „industria“ heisst, lernt man im ersten Jahr Lateinunterricht.
    Es heisst Gewerbefleiss und ist eine Einstellung.
    Und die haben wir seit Dekaden nicht nur nicht gefördert,
    sondern unseren armen Kindern viel zu wenig Chancen gelassen, sie zu üben und zu entwickeln.
    Wir haben sie in eine bunte Barbieworld verbannt. Ach das war ja so bequem, man hatte seine Ruhe.

    Kurse hin, Spiele da, Computer dort…

    aber welches Kind hatte noch das Glück, einen handwerkenden, schraubenden, gärtnernden oder imkernden Opa zu haben, bei dem es unter freundlichen Realbedingungen etwas Vernünftiges lernt, nicht als Schulstunde? So dass es zur Zeit der Pubertät eine Ahnung hat, was für reale Tätigkeiten es gern mag und gut kann?
    Oder bei welchen Eltern kann es noch kochen lernen d.h. nicht Packerl und Halbfertigprodukte warmmachen, sondern einen Zwetschgendatschi mit richtigem Hefeteig backen, Frikadellen aus selbstgemischtem Teig machen mit geriebnen alten Brötchen und frischer Petersilie wie früher, oder aus n paar Händen voll Gemüse, Toffeln und Reis würzigen Eintopf, sattmachenden Auflauf zaubern?
    So dass der junge Mensch (jeden Geschlechts), wenn er zu Berufsbeginn von wenig Gehalt lebt, es heute nicht trotz „besserer Bezahlung“ schwerer hat, rumzukommen, als der Kleine Mann in Hans Falladas Roman! Auch das gehört zu „Industria“!

    Europa muss eigene Industrie für alle Bedürfnisse seiner Menschen haben, viele Sektoren, die wir dummvertraulich nach China, Pakistan usw ausgelagert haben, etwa die Textil- und Kleiderherstellung, müssen wir wieder aufbauen. Das regeln Funktionäre und Politiker, und es wird eine Aufgabe von Jahren. Industria als Einstellung wieder aufbauen aber kann jeder von uns im Alltag. Macht es. Von JETZT an.

  2. Andreas I. 3. Oktober 2022 at 17:15Antworten

    Hallo,
    die unipolare Weltmacht ist Geschichte und was USA jetzt noch konnte, war kurz- bis mittelfristig einen Pol der multipolaren Welt aus dem Spiel zu kegeln, nämlich die EU.
    Damit sind es nicht BRICS (mit Schwergewicht China) und USA und EU, sondern nur noch BRICS (mit Schwergewicht China) und USA, also wenn man BRICS wirtschaftlich als Block sieht, ist das bipolar.

  3. Rollenspielerin 3. Oktober 2022 at 15:20Antworten

    Die Ukraine selbst hat kein Geld den Krieg weiterzuführen. Sie bekommt ihr Geld über die EU und den USA. Von den USA selbst, bekommt sie, ich sage das mal so flappsig, ein monatliches Gehalt dafür, dass sie den Krieg führt. Der Krieg ist erst zu Ende, wenn nicht mehr gezahlt werden kann. In den USA stehen ja Zwischenwahlen an, wenn ich recht informiert bin. Die EU ist am Zusammenbrechen. Auch wenn die USA Nutznießer des Zusammenbruches der EU wären, so wird es ein Pyrrhussieg sein. Eine gefallene EU kann eigentlich nicht im Interesse der USA sein. Wer soll dann die Waren kaufen können, die dort produziert werden? Russland ist es egal, was mit Europa geschieht. Russland hat sich von Europa abgewandt. Die Ukraine war noch nie ein Staat außer, glaub ich, kurz nach dem 1. Weltkrieg und dann wieder in der UdSSR. Zu dieser Zeit gab es sie am längsten. Polen hat schon sein Finger nach der Ukraine ausgestreckt. Wie lange wird es schon dauern, wenn Polen in die Regierung der Ukraine „gewählt“ werden können, dass Polen sich nicht seine alten Gebiete zurückholt. Ein rumänischer Ex-Politiker meinte auch, dass ukrainische Gebiete zurück nach Rumänien sollten. Die Ukraine ist außen vor. Sie hat nichts mehr zu sagen. Selenskyi kann den Krieg z.Z. weiterführen. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Er steht unter dem Einfluss der Neofaschisten und hat m.E. keine Handlungsfreiheit mehr. Wenn der Krieg zu Ende ist, wird er vielleicht fallen, wenn man ihn nicht rechtzeitig aus der Schusslinie bringt, wie damals nach WK2 die faschistischen Führer der Ukraine, die in die USA verbracht worden sind.

  4. Glass Steagall Act 3. Oktober 2022 at 13:09Antworten

    Die USA haben Europa aufgetragen einen Suizid gegen Russland zu begehen und unsere Politik leitet ihn brav ein. Und wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte bzw. der Anstifter.

    Die strategische Änderung der US-Kampfstrategie lautet seit den teuren Kriegsjahren nicht mehr alles selbst zu regeln, sondern regeln zu lassen! Das ist billiger und ressourcenschonender, während sie das von außen beobachten und die dummen Idioten auch noch anfeuern.

  5. Dr. No 3. Oktober 2022 at 9:55Antworten

    Es geht hier um den Dollar als Weltleitwährung, trotz Währungsumstellung, zu erhalten. Das kann nur durch Aneignung der Produktionsmittel, mindestens im Westen, durch den USA gelingen. Also Europa politisch und Wirtschaftlich “dauerhaft” destabilisieren, und der Rest wird sich von allein erledigen. Dabei fällt mir das Beispiel Israel ein. Durch die Errichtung des Staates Israel könnten die Amerikaner jeglicher Profit der Finanziellen Aufschwung vom Erdöl für den Nahen Osten Jahrzehnte verhindern, Das geschah über ständige Militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und seinen Nachbarländern in teuren Regulären Kriegen die lange Erholung- und Wiederaufbauphasen nach sich ziehen. Daher wundert mich nicht dass der ukrainische Präsident, das Beispiel Israel für sein Land haben will, d.h. bedingungslose politische und finanzielle Unterstützung gegen Russland um die Integrität seines Landes zu erhalten und die Weiterentwicklung Russlands zu verhindern. Der besonders teure reguläre Krieg und nicht der relative kostengünstiger asymmetrische Guerrillakrieg ist hier absichtlich und bewusst gewählt um Europa für lange Zeit noch als Untertan der USA zu erhalten.

  6. Rainer Zufall 2. Oktober 2022 at 21:58Antworten

    „Da unterschätzten sie den Westen.“

    Der Pleitewesten hat fertig, in jeder Hinsicht, nicht nur was die Finanzen angeht.
    Da stehen nur noch fensterlose Fassaden, durch die die Luft dahinter sichtbar ist – und auch das nicht mehr lange. Die Luft dahinter ist übrigens noch das Positivste was es da zu sehen gibt….

    „Dabei spielt Geld nur noch eine untergeordnete Rolle.“

    Genau – das ist das Problem. Das tut es schon eine ganze Weile. „Geld“ kann man ja einfach „drucken“ und die Schuldendecke aufstocken. Das ist ja so praktisch. Aber auch nicht mehr lange.
    Das Spiel ist längst aus. Es bleiben nur mehr 3 Möglichkeiten: Crash, Inflation oder Krieg (entweder Bürgerkrieg oder/und anschließend ein richtig grosser Krieg). So war das schon immer und so wird es auch diesmal sein.
    Wieder von der „positiven“ Seite gesehen, wenn Letzeres eintreten sollte, war das immerhin der letzte große Krieg auf diesem Planeten. Jedenfalls mindestens für die nächsten paar hundert Jahre.

  7. Ben 2. Oktober 2022 at 20:55Antworten

    USA fordern EU auf, der Ukraine endlich Geld zu überweisen

    Die US-Regierung fordert von der EU raschere Zahlungen. Teuer sind unter anderem die von den USA geleasten Waffen.

    …..Die EU hat der Ukraine neun Milliarden Euro an Finanzspritzen zugesagt. Davon ist erst eine Milliarde geflossen. Weitere fünf Milliarden sollen noch im September fließen, der Rest dann bis zum Jahresende. Die US-Beamten sagten der EU, es wäre besser, das Geld als nicht rückzahlbare Zuschüsse zu gewähren und nicht als Darlehen.

    Die EU solle einen Mechanismus einrichten, über den automatisch monatlich Geld in das ukrainische Budget fließen könnte. Die Ukraine braucht neben den Kriegskosten erhebliche Liquidität, weil sie sämtliche von den USA gelieferte Waffen bezahlen muss. Grundlage der Zusammenarbeit zwischen Washington und Kiew ist der „Lend and Lease Act 2022“. Er entspricht einer ähnlichen Vereinbarung, die die USA im Jahr 1941 mit Großbritannien und der Sowjetunion abgeschlossen hatten.

    Quelle:
    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/ukraine-braucht-dringend-geld-li.271538

    ….So lässt die USA JEDEN Krieg finanzieren …?

  8. Peter Pan 2. Oktober 2022 at 20:18Antworten

    Es wird erst wieder Frieden geben, wenn Bill Gates und seine Freunde an die Wand gestellt und hingerichtet werden.

  9. A-w-n 2. Oktober 2022 at 19:44Antworten

    A propos ‚befehlsempfangende Speichellecker‘: bin heute im Tessin deutschen Touristen begegnet (neben Amerikanern, Indern etc). Mehrere Paare um 50. Alle verhalten sich gleich, kichern dumm wie schüchterne Teenager, Körpersprache ohne Spannung und Kraft, kein aufrechter Gang, erzählen sich nur Trivialitäten, um jeden Satz abzubrechen in Gekicher oder Schweigen, tragen alle als einzige Masken im Funicular…wirken wie chemisch Kastrierte mit Denkverbot, die bloss nichts echtes aussprechen. Armes Deutschland.

    Einer solchen Bevölkerung wird noch mehr Kostenübernahmen für die Ukraine aufgebürdet werden, da bin ich nicht so optimistisch wie der Autor.

    Bisher kann ja die USA deutsche Exporte dank Euro schon zu günstig einkaufen. Und das Problem ist die mangelnde Ankurblung der Binnenkonjunktur. Man müsste jetzt viel stärker auf Binnenkonjunktur, echte Innovation, Bio Landwirtschaft, Grundeigentumsreform, Massive Stromersparnis, manuelle anstelle digitale Wirtschaft setzen.

    Die Militärdoktrin seit Rumsfeld in den USA ist perpetual war without exit strategy…auch da bin ich nicht so optimistisch wie der Autor.

    • Hannibal Murkle 2. Oktober 2022 at 20:41Antworten

      Westliche Propaganda tröstet ständig, die CIA habe vor Anschlägen gewarnt – eine österreichische Zeitung enthüllte, dass vor Ukrainischen Anschlägen gewarnt wurde:

      https://exxpress.at/explosive-neuigkeit-zu-nord-stream-gaslecks-cia-warnte-vor-anschlag-der-ukraine/

      Dem Bericht nach wurden Ukrainer erwischt, als sie in Schweden ein Boot zur Durchführung mieten wollten. Wenn man von der Woken Nomenklatur und den US-Trolldiensten absieht – wieso sollte noch jemand in Westeuropa für die Ukraine einen Finger krumm machen? Würde man nur öffentlich darüber reden, wäre diese korrupte Diktatur erledigt.

      • Jens Tiefschneider 2. Oktober 2022 at 21:49

        Macht keinen Sinn. Die Sprengung schwächt vor allem zwei Staaten, Russland und Deutschland. Russland macht aus ukrainischer Sicht Sinn, aber warum sollten die Ukrainer Deutschland schwächen? Wir sind die Kuh, die sie weiterhin melken wollen! Ich denke aber, so weit muss man nicht schauen. Die Polen haben jetzt beste Chancen, einen Teil ihres teuer erworbenen Norwegen-Gases zu noch höheren Preisen an uns zu verticken und dadurch ihren Gaseinkauf teilweise re- zu finanzieren. Und Polen wollte von Anfang an die Pipelines nicht. Alleine dürften sie das nicht hinbekommen haben. Als die besten Amerikaner Europas werden sie da aber sicherlich nicht lange haben betteln müssen, bei ihren Kolonialherren jenseits des Atlantiks.

      • A-w-n 2. Oktober 2022 at 22:36

        @HM und JT: Ja und dann a b e r: ich kenne Polen, Amerikaner, Ukrainer, Russen, u.a., die sich nicht mit dieser Politik identifizieren…und Deutsche…das sollte man nicht vergessen, wenn man von DEN Polen, Ukrainern und Amerikanern spricht…wie sangen nochmal Bowie/Metheny? ‚This is not America, no’…

  10. Jurgen 2. Oktober 2022 at 19:16Antworten

    Die Amis sind nicht unser größtes Problem, weil die zerlegen sich demnächst selbst. Unser größtes Problem ist, dass eine europäische Allianz nicht existiert, die die USA aus der Nato ausschliesst. Die EU ist nur auf Selbstzerstörung ausgerichtet! Lassen wir den Suizid-Kandidaten EU also endlich sterben. Die BRD lebt jetzt schon von Almosen (Sparvermögen der Bürger) und kann diese EU eh nicht mehr finanzieren. Der Euro ist bereits tot und wird sicher demnächst ganz abgeschafft, weil echtes Geld hätte Kaufkraft ;)

  11. Hannibal Murkle 2. Oktober 2022 at 18:24Antworten

    „ Die von Kiew kontrollierten Kräfte haben keine strategischen Erfolge errungen, und die Gegenseite wird mit jedem Tag stärker.“

    Mag sein, doch hätten die Russen in den letzten Wochen wenigstens kleine Erfolge gehabt, wäre es den Woken Regierungen Europas noch schwieriger, Geld in die Ukraine zu schicken – die Amerikaner wollen nicht, nur dieses Geld als Bezahlung für Waffen kassieren. Dann würde die Schnorrlensky-Diktatur schnell zusammenbrechen und der Spuk hätte ein Ende – Schade, dass NordStream zerstört wurde!

  12. Hans im Glück 2. Oktober 2022 at 18:21Antworten

    „Dessen eingedenk seien zudem die mehreren Millionen ukrainischer Flüchtlinge erwähnt, die seit Februar 2022 gen Westen aufbrachen, deren Steuereinnahmen Kiew nun ebenso „abgehen“.

    Die „Gäste“ haben nicht nur in der Ukraine Auswirkungen auf die Steuern. Auch im besten Deutschland aller Zeiten sind diese Steuer relevant.
    Wer im besten Deutschland aller Zeiten morgens um 05:00 den Wecker ausschaltet, in die Arbeit fährt und Steuern – und Sozialabgaben entrichtet, ist im Grunde der größte vorstellbare Idiot.

    • Hannibal Murkle 2. Oktober 2022 at 18:32Antworten

      Zum Glück betrifft es mich nicht, mein Wecker ist für 6:30 gestellt… ;)

      Jemand zitierte Auskünfte, nach den Ukrainer:innen pro Nase und Monat in Schland 3500 EUR kosten sollen – bei einer Million wären das 3,5 Milliarden monatlich. Selbst wenn einige Arbeiten und die Summe etwas übertrieben scheint – um 2 Milliarden könnten es sein, 25 Milliarden jährlich – zusätzlich zu all den anderen Tributen an die korrupte Diktatur.

      Für den „klimaneutralen“ Wiederaufbau wollte Schnorrlensky vom Westen über 700 Milliarden – mit jeder Provinz, die die Russen befreien, sparen wir bares Geld.

      • Ernst 2. Oktober 2022 at 19:57

        Hannibal Murkle
        2. Oktober 2022 at 18:32Antworten

        16,2 Milliarden beträgt die Militärhilfe der USA an die Ukraine seit 24 Februar 2022.

    • Ernst 2. Oktober 2022 at 18:39Antworten

      Hans im Glück
      2. Oktober 2022 at 18:21Antworten
      Hannibal Murkle
      2. Oktober 2022 at 18:32Antworten

      Ihr zwei seid das Paradebeispiel für den egoistischen Deutschen.
      Meine Gratulation.

      • Hannibal Murkle 2. Oktober 2022 at 19:33

        Wenn mir wer die Logik dahinter erklären könnte – komplette Rundum-Versorgung fordern sei altruistisch, aber nicht jeden Wunsch erfüllen wollen – „egoistisch“? Polen hat bereits zum 1. Juli den Ukrainern Alimentierung gestrichen – wer bleiben will, sollte was arbeiten.
        Die USA verweigern sich wiederum den Zahlungen an das Land, fordern diese von der EU. All die Militärhilfen sind lediglich Leasing, zu bezahlen – was eben die EU leisten sollte. Wieso, durch den Krieg für die US-Weltherrschaft haben wir mehr als genug Probleme. Wieso zahlt Biden seine Weltherrschaft-Träume nicht selbst?

  13. Ernst 2. Oktober 2022 at 18:16Antworten

    Da unterschätzten sie den Westen.
    Die Ukraine ist mit dessen Hilfe in der Lage die Russen aus dem Land zu werfen.
    Dabei spielt Geld nur noch eine untergeordnete Rolle.
    Mit 278 Milliarden Euro haben wir Griechenland unterstützt. Dabei war dort nicht mal Krieg.

    • Jurgen 2. Oktober 2022 at 19:49Antworten

      Ewig gestrige Ansichten! Bei Griechenland hatte die deutsche Wirtschaft auch noch ganz gut funktioniert. Heute jedoch ziehen die meisten Preise stark an. Die EZB ist natürlich daran interessiert, dass jemand ihre wertlos gewordenen Euros gegenzeichnet, deswegen der Hype zu den Rüstungsverkäufen. Allerdings ist das auch nur eine Blase. Die Makroökonomie stimmt nicht mehr, die nötigen Rohstoffe bekommt man nicht mehr bei.
      Investieren Sie jetzt in die Rohstoffe, die Sie im nächsten Jahr brauchen (und kündigen Sie ihren Gasvertrag, solange die EU diese Gasbörse nicht wieder auflöst)!

    • Heiko 2. Oktober 2022 at 19:51Antworten

      Schon Hitler hat die Alliierten nur so weit nach Deutschland reingelassen, um sie leichter rauswerfen zu können.

      • Ernst 2. Oktober 2022 at 20:07

        Heiko
        2. Oktober 2022 at 19:51Antworten

        Was haben sie denn zu sich genommen?
        Alkohol? Drogen?

    • Fritz Madersbacher 2. Oktober 2022 at 20:03Antworten

      @Ernst
      2. Oktober 2022 at 18:16
      „Dabei spielt Geld nur … eine untergeordnete Rolle“
      Da haben Sie völlig recht, denn es geht um den NATO-Frontvasall Ukraine, die Kriegsbeute Rußland und die Aufrechterhaltung der US-Vorherrschaft in der Welt. Die erhoffte Rendite der „Hilfsgelder“ ist gewaltig, die „Rückzahlung“ in ukrainischem Blut, nicht in „Cash“ erforderlich, d.h. die „formelle“ Rückzahlung der „Hilfsgelder“ durch die Ukraine ist gar kein Thema. Alle „Hilfsgelder“ sind natürlich beim Fenster hinausgeworfen (und noch schlimmer – jetzt schon ein gewaltiger Bumerang für die „Spender“), wenn die „Investitionsziele“ nicht erreicht werden. Dann wird es kommen, wie es kommen muß (es wird unweigerlich so kommen), dass die Zeche der Hochmut zu bezahlen ist, ökonomisch, aber vor allem politisch. Dann wird sich das US-Imperium einreihen in die lange Reihe seiner untergegangenen Vorgänger-Imperien, die allesamt ihren Halluzinationen zufolge „unsinkbar für alle Zeiten“ waren. Da die US-Kriegsherren, ihre UK- und EU-Pudel, auch die NATO-Quislinge in Österreich ihren bluttriefenden Imperialismus mit „Freiheit“, „Demokratie“, ja „Zivilisation“ schlechthin identifizieren, stehen für sie und ihre erbärmlich heuchlerische Doppelmoral all diese schönen Dinge auf dem Spiel, und sie versuchen uns auf lächerliche Weise in diesem Sinn zu indoktrinieren: ‚You will obey me while I lead you / And eat the garbage that I feed you‘. Nach der Schwindelpandemie das große widerstandslose „Zähne zusammenbeißen“ – auf das Schlachtfeld werden sie uns so schnell nicht schicken wollen, wie denn auch …

      • Fritz Madersbacher 2. Oktober 2022 at 20:20

        „dass die Zeche der Hochmut zu bezahlen ist“
        Entschuldigung, natürlich „dass die Zeche für den Hochmut zu bezahlen ist“

      • Ernst 2. Oktober 2022 at 21:24

        Fritz Madersbacher
        2. Oktober 2022 at 20:03Antworten

        Es wird sich eher Russland in die lange Liste der untergegangenen Imperien einreihen. Der Zerfall der Sowjet Union war nur der Anfang.
        Mit diesen Krieg hat Putin den Zerfall Russland‘s eingeleitet.

      • Fritz Madersbacher 2. Oktober 2022 at 22:32

        @Ernst
        2. Oktober 2022 at 21:24
        „Mit diesen Krieg hat Putin den Zerfall Russland‘s eingeleitet“
        Die Überlegung des Westens war anders: die Usurpation der Ukraine durch eine NATO-Junta sollte die Unterjochung Rußlands ermöglichen. Dass Rußland dem nicht tatenlos zusehen wollte, wird vom US-Imperialismus als „russischer Imperialismus“ denunziert, seine UK- und EU-Vasallen zeigen sich von „Putin“ maßlos enttäuscht, greinen in ihrer Doppelmoral von „niemals mit einem militärischen Eingreifen Rußlands gerechnet“, schwadronieren schwachsinnigst über „den Geisteszustand“ des russischen Präsidenten und sehen sich nun, von der – des dreckigen Treibens des Westens satten – „Welt“ alleingelassen einem sich anbahnenden Desaster und dem Verlust ihrer Stellung in dieser „Welt“ gegenüber, die sich nicht mehr in die vom Westen mit Mord und Totschlag aufgezwungene terroristische „internationale Ordnung“ fügen will. Dass der moralisch und befeuert durch die glorreiche Schwindelpandemie auch physisch und gesellschaftlich bankrotte Westen überhaupt noch von einem von ihm erträumten und halluzinierten „Zerfall Rußlands“ profitieren könnte, glauben nur mehr seine zum Scheitern verurteilten Desparados, die mit aller Gewalt auf Krieg setzen, der Rest der Welt schaut staunend diesem suizidalen Treiben zu …

    • Hannibal Murkle 2. Oktober 2022 at 20:11Antworten

      Eine indische Zeitung zitiert polnischen Ex-Minister, der die Anschläge bejubelt:

      https://www.indianpunchline.com/attack-on-nord-stream-kills-prospects-for-dialogue-in-ukraine/

      Wie TKP schrieb, uns wurde Krieg erklärt. Wieso sollten wir der Seite der Angreifer auch nur einen Cent zahlen?

    • Jens Tiefschneider 2. Oktober 2022 at 21:59Antworten

      Die Milliarden für Griechenland gingen dort ausschließllich an verschuldete Banken. Über die Schulden fließt das Geld bis zum heutigen Tag wieder an uns zurück, plus Zinsen versteht sich – der kleine Grieche hat nicht 1 Cent von dem Geld gesehen. In der Ukraine verhält sich etwas anders. 2/3 steckt sich die korrpute Oberschicht ein und für 1/3 werden Waffen gekauft und Söldner bezahlt.

  14. Idaho 2. Oktober 2022 at 18:00Antworten

    Das große Problem bei alldem ist einfach die völlig absurde Medienberichterstattung im Westen (Kriegspropaganda), welche eine nüchterene Betrachtungsweise für das manipulierte Volk und sogar für die Politiker (die ebenfalls null Ahnung haben mit Ausnahme sehr weniger) unmöglich machen.
    Um es direkt zu sagen: Die Ukraine (nicht deren Bevölkerung!) ist ein absolutes Shithole was sowohl die Wirtschaftsleistung, die Lebensumstände als auch den demokratiepolitischen Zustand anbelangt. Seit Zerfall der Sowietunion geht es dort bergab. Die Infrastruktur war ebenfalls am Ende.
    Diese Fakten wurden nie dargelegt … hätte man der Bevökerung (und Politikern, die aber eine „Informations-Holschuld“ haben) reinen Wein eingeschenkt – dann hätte sich dieses Chaos und sogar der Krieg niemals aufgetan bzw. wäre schon lange eine Friedensvereinbarung getroffen.

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