EU will schärfere Klimapolitik

7. Oktober 2024von 2,2 Minuten Lesezeit

Die EU-Kommission will die selbst ausgerufenen Klimaziele noch vehementer umsetzen. Das wird aktuell in Brüssel diskutiert, die Industrie, besonders in Deutschland, ist dagegen. 

Deutschland, der EU-Hegemon, deindustrialisiert sich zunehmend. Die Industrie kracht unter den hohen Energiepreise immer lauter. Die Bauern demonstrieren in der ganzen EU. Der zugrundeliegende Kern: Die grüne EU-Politik, die Absicht, die EU „klimaneutral“ machen zu wollen. Doch die EU-Kommission, seit kurzem wieder unter der Führung Leyens in Amt, will eine Intensivierung der „Klimaziele“, also eine noch schärfere Klima-Politik.

Kurs Grün

Bis 2050 will die EU „klimaneutral“ sein, so die absurde Erzählung. Das bedeutet, kein überschüssiges Treibhausgas mehr zu erzeugen. Nun sollen, wenn es nach der Kommission geht, die Klimaziele noch einmal nachgeschärft werden. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass bis 2030 55 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zu 1990 emittiert werden soll. Selbst kommissionsnahe „Experten“ glauben nicht, dass diese Ziele erreicht werden können. Aber die Kommission will noch weitergehen.

Im Februar hatte man empfohlen, , das Treibhausgasminderungsziel innerhalb der EU auf 90 Prozent im Vergleich zu 1990 bis 2040 festzusetzen. Dabei ist man geblieben und die deutsche Industrie reagiert höchstens beunruhigt.

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Achim Dercks, sagte zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Die Formulierung immer neuer, höherer Klimaziele führt zu einer tiefen Verunsicherung in der Breite der Wirtschaft“. Ähnlich klingt der Hauptgeschäftsführer des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing: „Es bringt nichts, langfristige Ziele immer weiter zu verschärfen, um zu kaschieren, dass man kurzfristige eher nicht erreicht“. 

Aber Klima-Wissenschaftler wie das Konsortium Climate Action Tracker (CAT) warnen die EU. Aktuell werde man die 2030-Ziele nicht erreichen und um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müsste „viel mehr getan werden“. Die Wissenschaftler, die bekanntlich stets klar machen, keine Politik zu machen, fordern also eine schärfere Klimapolitik. Damit würde die Deindustrialisierung konsequent weiter gehen und schärfer werden. Die Politik scheint den Ball dankbar aufnehmen.

Was diese Klimapolitik wirklich bedeutet, zeigt ein Blick in die Grün-Nahe Denkfabrik „Agora Energiewende“: Im Vergleich zu 1990 wurde 2023 eine Treibhausgasreduktion von 46 Prozent für Deutschland gemessen. Doch das liegt zu einem großen Teil an den Produktionsrückgängen in der Industrie. Die gegenwärtige Umsetzung der Klimapolitik ist also fast direkt mit Deindustrialisierung gleichzusetzen. In den großen Blöcken Gebäude und Verkehr hat es in Deutschland zwischen 2022 und 2023 kaum nennenswerte Treibhausgasminderungen gegeben. Dort will aber die EU ebenfalls nachscharfen und hat schon jetzt brutale Ziele vorgegeben, wie etwa das Verbrennerverbot.

Bild „Klimapolitik“ by bratispixl is licensed under CC BY-NC 2.0.

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9 Kommentare

  1. Jan 7. Oktober 2024 um 22:49 Uhr - Antworten

    Die mittelfristigen Schäden durch das Glücksspritzlein werden das Problem lösen!

  2. Glass Steagall Act 7. Oktober 2024 um 22:40 Uhr - Antworten

    Das Volk will keine Verschärfung!!! Das wollen nur die, die nicht betroffen sind und es nicht bezahlen müssen!

    Bevor v. d. Leyen und Konsorten nicht mit dem Fahrrad oder dem Bus zur Arbeit fahren, glaube ich denen kein Wort! Legt erst einmal die Privatflugzeuge und Yachten der Befehlshaber der Europäischen Kommission still! Und dann noch die vielen Luxusautos in deren Großgaragen! Erst dann nehme ich diese Leute vielleicht ansatzweise ernst!

  3. Verschwoerungspraktiker 7. Oktober 2024 um 20:02 Uhr - Antworten

    War das nicht in den vergangenen Regimen auch so, dass die Schlagzahl und der Größenwahnsinn erhöht wurden, je näher das Ende kam?

  4. Wolliku 7. Oktober 2024 um 18:43 Uhr - Antworten

    Im Nov. 2021 hatte es eine Pressemitteilung des Dt. Hochschullehrerverbands nach eine soliden Umfrage gegeben, „was darf ein Akademiker noch sagen“. Beim Thema Klima sagten 70 % der befragten Hochschullehrer es gäbe „Ärger“ wenn man vom mainstream abweicht. Der Weltklimarat (IPCC) wurde nur gegründet um einen „anthropogenen Klimawandel“ nachzuweisen. Das ist „gelungen“, weil es so etwas wie wissenschaftlichen Konsens geben soll, der Ablasshandel ums CO2 bestens klappt und durch DSA-Gesetz die Zensur steht. Und trotzdem fällt weiterhin temperiert der Sack Reis in China um, auch wenn noch so viel Billiarden Euros/Dollars von A nach B und dann nach C geschaufelt werden. Die Henne-Ei-Statistik belegt eindeutig, das CO2 folgt der Temperatur in unidirektionaler Art (Koutsoyiannis, D. et al. 2023). Aber wen interessieren bei diesen Finanzströmen noch die Wahrheiten. Baumstämme und Werkzeuge der Mesolithiker sind zufällig unter die heute abschmelzenden Gletschern gerutscht. Nichts genaues weiß man nämlich nicht 😉

  5. Delion Delos 7. Oktober 2024 um 16:56 Uhr - Antworten

    Ich versteh‘ die Aufregung nicht. Es ist doch keineswegs nur UvdLeyen, die das will. Es ist die KOMMISSION. Und woraus setzt sich die Kommission zusammen? Nun, da sitzen lauter REGIERUNGSVERTRETER.
    Das sind die Typen, die wir Bürger in den EU-Ländern gewählt haben. So ist es leider. Man bekommt immer die Rechnung erst hinterher.
    Die Ampel aus Deutschland z.B. oder der Macron aus Frankreich… sie entsenden die Personen in die EU-Kommission, von denen sie erwarten, dass sie 1:1 ihre Ansagen umsetzen. WAS bitte soll dabei schon heraus kommen! Eine Kontrolle gibt’s nicht, denn das EU-Parlament hat nix zu sagen. Und das gewählte Parlament zuhause hat auch nix mehr zu sagen, denn die EU-Regelungen haben Vorrang.
    SO sieht’s aus.
    DARÜBER solltet Ihr Euch aufregen.

    • Verschwoerungspraktiker 7. Oktober 2024 um 20:13 Uhr - Antworten

      Dementi.

      Die Kommission wird nicht gewählt, die Kommissare werden von den 27 Mitgliedstaaten ernannt.
      Gewählt wird das Parlament und das was dort sitzt, ist nicht das Kräfteverhältnis was die Bevölkerungen der EU gewählt haben, sondern was sich mit Hinterzimmerabsprachen ohne große Änderung zusammengekungelt hat…. inkl. der erneuten Ernennung von UvdL.

      • Sabine Schoenfelder 7. Oktober 2024 um 22:44 Uhr

        Richtig ! Die EU ist ein Sammelbecken ausrangierter Polit-Luschen, die keiner will und noch weniger wählten.
        Hastˋn alten Opa, schick in nach Europa…😂 ..die größte Flasche hier auf Erden, kann direkt Präsidentin werden…😁👉🤸

      • Varus 8. Oktober 2024 um 3:26 Uhr

        ..die größte Flasche hier auf Erden, kann direkt Präsidentin werden…

        Die Auswahlkriterien für die Korruption-Anstalt sind schon viel strenger – erst fragwürdige Beratungsverträge bei der Bundeswehr im Wert von 100ten Millionen empfehlen zum Höheren: Fragwürdige Impfstoffe-Verträge für etwa 100 Milliarden wie auch Klimagedöns für viele Billionen.

  6. Varus 7. Oktober 2024 um 16:08 Uhr - Antworten

    Im Februar hatte man empfohlen, , das Treibhausgasminderungsziel innerhalb der EU auf 90 Prozent im Vergleich zu 1990 bis 2040 festzusetzen

    Hoffentlich gibt es bereits viel früher die EUdSSR nicht mehr, dann werden sämtliche Murks-Zielsetzungen dieser EUdSSR hinfällig.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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