Neuer Menschenhandel-Skandal in Hollywood

27. März 2024von 3 Minuten Lesezeit

Gegen einen Hollywood-Star wird wegen mutmaßlichem Menschenhandel und Kindermissbrauch ermittelt. Nach einer großen Razzia ist er untergetaucht.

Es könnte sich zum größten Sex- und Menschenhandel-Skandal der USA seit Jeffrey Epstein entwickeln. Im Zentrum ist diesmal der weltberühmte Musikproduzent Sean Combs, besser bekannt unter seinen Pseudonym „P Diddy“. Am Montag durchsuchte Homeland Security Immobilien in Los Angeles, New York und Miami. Alle stehen in Verbindung zum Musikmogul, der seither untergetaucht ist. Die Bundesstaatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen des Verdachts auf Menschenhandel und den Missbrauch Minderjähriger.

Großrazzia

Combs war in den letzten Monaten von Missbrauchsvorwürfen eingeholten worden. So reichte im November die Casandra „Cassie“ Ventura eine Klage gegen Combs ein. Seine ehemalige Partnerin wirft ihm sexuelle Übergriffe und Gewalt vor. Nach einer Zahlung an Ventura endete der juristische Akt, doch der Stein war ins Rollen gekommen.

Eine andere Frau warf dem Rapper wenige Tage später vor, sie im Jahr 1991 betäubt und vergewaltigt zu haben. Combs soll die Übergriffe zudem gefilmt haben. Wie Ventura berief sie sich auf das Gesetz für erwachsene Überlebende, mit dem der Bundesstaat New York die Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch vorübergehend ausgesetzt hatte.

Es folgte eine anonyme Frau, die angab in den Jahren 1990 oder 1991 gemeinsam mit einer Freundin von Combs und dem R&B-Sänger Aaron Hall vergewaltigt worden zu sein. Anfang Dezember beschuldigte auch eine Klägerin aus Michigan den Rapper, sie im Jahr 2003 zum Sex gezwungen zu haben. Sie sei damals 17 Jahre gewesen.

Combs wies die Anschuldigungen stets zurück: „Ich habe in den vergangenen Wochen ruhig zugesehen, wie einige Leute versucht haben, mich anzugreifen und meinem Ruf zu schaden. Ich habe die fürchterlichen Dinge, die mir vorgeworfen werden, nicht getan.“

Die Razzia wurde aber durch eine andere Klage ausgelöst, die der Produzent Rodney Jones eingereicht hat. Darin wird Combs unter anderem Menschenhandel und Grooming vorgeworfen. In der Klage wird auch Prinz Harry erwähnt, der, wir andere A-Promis, zur „Legitimität“ des Musikstars beigetragen hätten. Das berichtet die NY Post am Dienstag. Angeklagt oder beschuldigt ist Harry aber nicht, sein Name tauche „nur einmal in den Dokumenten“ auf.

Die Post hat auch noch Hintergründe zur Razzia zu berichten:

„Quellen der Strafverfolgungsbehörden sagten der Post, die Bundespolizei sei eingeschritten, um Diddys Telefone und Computer zu beschlagnahmen. Sie behaupteten auch, dass es weitere Razzien in Häusern des Moguls in New York und Chicago geben würde. Nur wenige Stunden später wurde Diddy gesehen, wie er vor einem Flughafen in Miami auf und ab ging.“

Nicht verifizierte Berichte sprechen davon, dass Combs Söhne in Handschellen abgeführt worden seien und die Razzia „Teil einer bundesweiten Ermittlung von Menschenhandel mit Kindern und Jugendlichen, die für Sex ausgebeutet werden“ wäre.  Während der Mainstream darüber nur beiläufig berichtet, sprechen andere US-Medienmacher davon, dass Combs der „Jeffrey Epstein der Musikszene“ sein könnte und ein massiver Skandal ans Licht kommen würde.

Über den Verbleib von Combs ist aktuell nichts bekannt. Sein Privatjet soll kurz nach der Razzia abgehoben sein und die USA verlassen haben. Wo dieser gelandet wäre, ist aber nicht bekannt. Er gilt als einer der größten Stars der US-Musikszene und war 2005 in die Liste der „100 einflussreichsten Menschen der Welt“ gewählt worden.

Bild Freelance photographer Richard Burdett (Website), ETalk2008-Diddy1CC BY 3.0

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Stimmen zum Fall Epstein

Erste Epstein-Gerichtsakten öffentlich

5 Kommentare

  1. bruce pascal 27. März 2024 at 22:21Antworten

    Wie bei Michael Jackson und R Kelly handelt sich auch hier um einen schwarzen Amerikaner, seine Freunde, seine Söhne und andere Schwarze. Da wird rücksichtslos aufgeklärt, dass die Fetzen fliegen.
    Epstein war wie seine Kunden nicht schwarz, sondern fast alle gehörten seit Geburt bereits der weissen Oberschicht an und geniessen deshalb, wenn alles den normalen Weg geht, einen Schutz, zu dem auch die Beseitigung möglicherweise lästiger Zeugen wie Epstein gehört.

    Und selbstverständlich bleibt das Thema Sex mit jungen Mädchen weiterhin im Verborgenen. Denn sollte das wahre Ausmass solcher Verbrechen bekannt werden, würde nicht mehr viel vom Werte Westen übrig bleiben…. Vor allem im ach so christlichen Amerika, wo Sex mit einer 7jährigen und einer 17jährigen grundsätzlich als Vergewaltigung behandelt werden. Verlogenheit und Heuchelei….
    Aber wenns bei Vermögenden was abzuzocken gibt, finden sich Anklagende… und natürlch jede Menge Anwälte..

  2. Glass Steagall Act 27. März 2024 at 11:45Antworten

    Über dieses Thema wird gern geschwiegen, weil zuviele Reiche und Mächtige darin verstrickt sind. Und die haben die Macht, Richter, Staatsanwälte und Polizei unter ihrer Kontrolle zu haben. Speziell im Club der Milliardäre findet man reiehnweise solche Leute, die sich mit Kindesmissbrauch, Kindesentführungen, Menschenhandel, Opferkulten, Satansanbetungen und vielen weiteren Schweinereien schuldig gemacht haben. Aber auch in der US-Politik und Hollywood findet man solche Leute. Speziell Hollywood verarbeitet das eigene Handeln gern in Horrorfilmen. Denn solche Filme können nur von kranken Menschen gemacht werden!

  3. suedtiroler 27. März 2024 at 10:27Antworten

    Wie geht es eigentlich Ghislaine Maxwell?
    die Komplizin von Jeffrey Epstein, welche Menschenhandel betrieben hat und dafür verurteilt wurde, aber KEINER ihrer Kunden?!!!
    wird es bei Blackstein wieder gleich laufen wie bei Epstein?

  4. Tom Freyher 27. März 2024 at 10:25Antworten

    „Wo dieser gelandet wäre, ist aber nicht bekannt.“

    Selten so gelacht…
    LG Tom.

    • Pro Dotto Diddi Otto 27. März 2024 at 11:04Antworten

      Der genießt bestimmt Zeugenschutz und führt bis zum Prozess (Anklagen unter Trumps Legislation!) irgendwo eine neue, sichere Identität. Nimmt er das Angebot an, auszusagen, kann er kontrolliert (und wohl gar nicht schlecht) weiter existieren, sonst wird ihm der Prozess gemacht (ob die Anschuldigungen stimmen, oder nicht) oder er wird anderweitig vernichtet.

      Trump vormals: „We have it all.“ Der ist schon lange am Identifizieren und Sammeln, und aus seinen Plänen, Deep State und korrupte Strukturen zu zerschlagen, macht der gottgesandte Retter keinen Hehl. Gerade organisierten Menschenhandel kann er gar nicht leiden (Sleepy Joe Biden dürfte man dazu nicht fragen, nicht mal mit Teleprompter).

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