Netanjahus Krieg

22. Februar 2024von 7 Minuten Lesezeit

Es ist „Bibis“ Krieg, schreibt Nordstream-Aufdecker Seymour Hersh, und er sitzt politisch wieder fest im Sessel. Sein Kriegsziel, letztlich Israel zu erweitern, hat er fest im Blick. 

Seymour Hersh berichtet unregelmäßig rund um den Israel-Krieg und konnte durch seine Quellen oftmals Entwicklungen vorhersagen (aber nicht immer). In seinen Jahrzehnten als Reporter war er häufig in Israel, kennt das Land und hat Kontakte in Sicherheitskreise, in Israel und Washington. Während sich die Lage in Rafah immer weiter zuspitzt, meldet sich Hersh mit einem Update.

Bibi voran

Er beginnt mit einer Geschichte aus der Vergangenheit, um die Veränderung im Land seit dem 7. Oktober zu beschreiben:

Als die israelische Rechtsregierung im letzten Sommer versucht hatte, die Macht des Obersten Gerichtshofs zu beschneiden, unterzeichneten mehr als tausend Angehörige der Luftwaffe, darunter 235 Kampfpiloten, einen Brief. Sie erklärten, sie würden ihren Dienst verweigern, wenn Premierminister Benjamin Netanjahu auf der Umsetzung des bevorstehenden Plans bestehe. Die New York Times zitierte einen Brigadegeneral der Reserve-Luftwaffe, Ofer Lapidot:“Wenn wir am Rande des Abgrunds stehen – oder das Land verlieren, für das wir gekämpft haben – ist der Vertrag gebrochen.“

Seit dem 7. Oktober haben sich die israelischen Piloten nicht mehr öffentlich beschwert. In den vergangenen vier Monaten waren sie an dem beteiligt, was im Militärjargon als “ Truthahnschießen“ bezeichnet wird: Tausende von Einsätzen über dem Gazastreifen ohne Flugabwehr und ohne die Möglichkeit, militärische von zivilen Zielen zu unterscheiden. Die Bomben waren hauptverantwortlich für die Tötung und Verletzung von mittlerweile fast 100.000 Palästinensern, darunter viele Kinder. Es ist unmöglich zu wissen, wie viele Hamas-Kämpfer in dieser Zahl enthalten sind.

Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass sich ein Pilot der israelischen Luftwaffe öffentlich oder privat gegen die unangefochtenen Bombenangriffe ausgesprochen hätte, die auch heute noch andauern. Israel und die Vereinigten Staaten haben die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag nicht anerkannt, der sich mit der Rechtmäßigkeit der israelischen Reaktion befasst.

Vielleicht sollte man hier gleich anmerken: Hersh ist kein Journalist, der pro-palästinensischen Einschlag hat. Durch seine durchaus unterstützende Berichterstattung in den ersten Wochen des Angriffs Israels auf Gaza zog er sich eine Menge Kritik zu – so auch bei TKP.

Hersh berichtet weiter über die Situation der „israelischen Militäroperation“:

Der andauernde Luftkrieg im Gazastreifen mit seiner impliziten Vorstellung von kollektiver Bestrafung war von Anfang an Bibis Krieg, und er bleibt sein schärfster Wortführer. Offiziere der Luftwaffe, denen die Verfassung Israels wichtig genug war, um im Frühjahr und Sommer zu protestieren, bombardieren jetzt routinemäßig zivile Ziele, ohne Bedauern zu äußern und ohne Fragen zu stellen – zumindest nicht in der Öffentlichkeit.

Netanjahu hat deutlich gemacht, dass er nicht mehr an einem Gefangenenaustausch oder an Gesprächen über ein Ende des Krieges mit der Hamas interessiert ist: Er will die Hamas tot sehen, mitsamt ihren Anführern, und sie soll verschwinden. Und er hat die große Mehrheit der Israelis hinter sich, einschließlich des Militärs und der einst verachteten extremen Rechten. Bibi ist der Ansicht, dass Präsident Joe Biden die amerikanischen Bomben und andere Waffen weiter liefern und weiterhin sein Veto gegen jegliche Waffenstillstandsresolutionen in den Vereinten Nationen einlegen muss.

Bislang hat Biden in beiden Punkten nachgegeben. (Eine dritte derartige Resolution im Sicherheitsrat wurde gestern von der US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield mit einem Veto belegt, die eindeutig auf Anweisung Bidens handelte). Die Vertreter des Weißen Hauses, wie Außenminister Antony Blinken, haben einige verworrene Äußerungen über die Notwendigkeit eines Waffenstillstands und eines Gefangenenaustauschs gemacht, aber solche Verhandlungen sind zum Scheitern verurteilt.

Unmittelbar nach dem 7. Oktober schienen die meisten, mit denen ich sprach, Netanjahu als politisch tot abzuschreiben. Das Problem war, dass der Amoklauf der Hamas unter seiner Aufsicht stattfand. Aber dieses Versagen, so traumatisch es auch war, ist kein Thema mehr. Er bestimmt und er genießt es. In einem Interview mit dem ABC-Korrespondenten Jonathan Karl am 11. Februar ignorierte Netanjahu unverhohlen die Sorgen der Regierung Biden und des amerikanischen Volkes, einschließlich der jüngeren jüdischen Generation, indem er darauf bestand, dass Israels Nachbarn im Nahen Osten „keine Bedenken“ haben, sich mit der humanitären Situation in Gaza auseinanderzusetzen: „Wir haben es getan und ich habe es systematisch angeführt. Der Sieg ist zum Greifen nah [und] wird das Beste sein, was passieren kann, nicht nur für Israel, sondern auch für die Palästinenser selbst. Ich kann keine Zukunft für die Palästinenser oder für den Frieden im Nahen Osten sehen, wenn die Hamas siegt.“

Netanjahu behauptete, Israel habe „mehr als zwanzigtausend Hamas-Terroristen getötet und verwundet … und wir tun alles, was wir können, um die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten, und werden dies auch weiterhin tun.“ Er klang wie ein amerikanischer General in den schlimmsten Tagen des Vietnamkriegs und sagte: „Wir werfen Tausende von Flugblättern ab. Wir rufen Palästinenser in ihren Häusern an. Wir fordern sie auf, zu gehen. Wir geben ihnen sichere Korridore und sichere Zonen. . und lassen Sie mich Ihnen noch etwas sagen. Wir werden diese Sache gewinnen. Der Sieg ist zum Greifen nah.“

Dann fragte Karl ihn: „Nun, man kann sie [die Hamas] als militärische Kraft ausschalten, aber wie kann man die Idee des Widerstands ausschalten, solange es eine Besatzung gibt? Muss es am Ende dieses Prozesses nicht einen palästinensischen Staat geben?“

Offensichtlich verärgert, antwortete Netanjahu:

„Jeder, der von einer Zwei-Staaten-Lösung spricht – nun, ich frage, was meinen Sie damit? Sollen die Palästinenser eine Armee haben? … Können sie einen Militärpakt mit dem Iran schließen? Dürfen sie Raketen aus Nordkorea und andere tödliche Waffen importieren? Sollen sie ihre Kinder weiterhin für Terrorismus und Vernichtung ausbilden? . . . Natürlich nicht.“

War Netanjahu nach dem 7. Oktober tatsächlich politisch schwer angeschlagen – jener Mann, der Israel an Pfizer ausgeliefert hat – ist er nun tatsächlich wieder vorne auf. Medial ist ein möglicher Rücktritt Netanjahus kein Thema mehr. Hersh dazu:

Bibi ist jetzt unangefochten, und wenn er seinen Willen durchsetzt – wie bei allen politischen Entscheidungen der letzten Zeit – wird Israel aus dem Krieg mit der politischen und militärischen Kontrolle über das Land hervorgehen, die er und seine konservativen Mitstreiter schon lange anstreben. Und Bibi wird der Mann sein, der das geschafft hat.

Ein Fehler, den ich und andere nach dem 7. Oktober gemacht haben, war die Fehleinschätzung von Netanjahus letztem Ziel. Es steht heute außer Frage, dass er den Krieg von den ersten Tagen an als Mittel zur Vernichtung der Hamas und zur Erweiterung Israels für die Möglichkeit der Rückeroberung des gesamten Gazastreifens und des Westjordanlandes sah. Von den Osloer Verträgen und einer angeblich unabhängigen Palästinensischen Behörde im Westjordanland würde dann keine Rede mehr sein.

Ein jahrzehntelanger israelischer Kontaktmann von mir, der über direkte Informationen über hochrangige israelische Überlegungen nach dem 7. Oktober verfügte, befürwortete die anfänglichen Bombardierungen im Gazastreifen, die, wie er behauptete, ausschließlich auf Büro- und Wohngebäude der Hamas abzielten. Er betrachtete die frühen zivilen Opfer als akzeptablen Preis und lehnte den internationalen Druck zum Ende des letzten Jahres für einen Waffenstillstand ab, weil „dies ein klarer Sieg für die Hamas wäre“. Im vergangenen Dezember sagte er mir, dass es noch einen zweiten Grund gebe: „Israel sendet eine Botschaft an seine Nachbarn. Ihr greift Israel an? Schaut euch Gaza an, um zu sehen, was ihr im Gegenzug bekommt.“

Aber schon damals sagte er mir inmitten seiner Wut auf die Hamas als jemand, der im Kampf für sein Land gekämpft hat und schwer verwundet wurde, dass das „Problem“ nicht Israels Krieg mit der Hamas sei, sondern „Bibis Krieg gegen die Palästinensische Autonomiebehörde und die Idee eines unabhängigen Staates“. Im Januar beschränkte er sich darauf, die amerikanischen Brandbombenangriffe auf Tokio, Yokohama, Dresden und Leipzig sowie den Abwurf von zwei Atombomben als „völlig gerechtfertigt“ zu bezeichnen.

Bild Chairman of the Joint Chiefs of Staff, Charles Q. Brown, Jr., Chairman of the Joint Chiefs of Staff, traveled to Tel Aviv, Israel and Amman, Jordan on 17 to 19 December 2023 – 32CC BY 2.0

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Israelischer Leitartikel: Schuld trifft Netanjahu

Was sich Biden und Netanjahu sagten

13 Kommentare

  1. konerad 24. Februar 2024 at 20:32Antworten

    Um es ganz genau zu sagen,
    1. Israel betrachtet die Bibel als Grundbuch seiner Ansprüche.
    2. Die Hamas und nicht nur sie, wollen Israel vernichten.
    Das Ganze stinkt zum Himmel. Ich halte meine Nase zu und wende mich den Idiotien zu, die uns bedrohen. und das sind unüberschaubar viele, ganz eindeutig a la Verschwörungstheorie, die sich als Fakten herausstellen.

    • Fritz Madersbacher 24. Februar 2024 at 21:09Antworten

      @konerad
      24. Februar 2024 at 20:32
      „Israel betrachtet die Bibel als Grundbuch seiner Ansprüche“
      Richtig. Aber die Bibel ist kein Geschichtebuch, ebensowenig wie Homers „Ilias“, die auch lange als Geschichtebuch betrachtet wurde.
      Wer das nicht glauben will, sollte sich einmal intensiver mit den sich ständig erweiternden Erkenntnissen dazu, vor allem auch mit den archäologischen Ausgrabungen und ihrer (offensichtlichen Nicht-)Übereinstimmung mit den biblischen Büchern beschäftigen. Übrigens sehr interessant und empfehlenswert …

  2. Liberio La Paz 23. Februar 2024 at 12:26Antworten

    Egal, was man dazu denkt, und wann welche Prophezeiung in Erfüllung geht, alle Prophezeiungen der Bibel wurden bislang zu 100% erfüllt, in Zeit und Raum. In Zefania 2 ab Vers 4 über Gaza, die sich auf die endzeitlichen Geschehen beziehen, in denen wir uns befinden:

    4 Denn Gaza wird verlassen und Aschkelon verwüstet werden. Aschdod soll am Mittag vertrieben und Ekron ausgewurzelt werden. 5 Weh denen, die zum Meer hin wohnen, dem Volk der Kreter! Des HERRN Wort wird über euch kommen, du Kanaan, der Philister Land; ich will dich umbringen, dass niemand mehr da wohnen soll. 6 Dann sollen zum Meer hin Hirtenfelder und Schafhürden sein. 7 Und das Land am Meer soll den Übriggebliebenen vom Hause Juda zuteilwerden, dass sie darauf weiden. Am Abend sollen sie sich in den Häusern von Aschkelon lagern. Denn der HERR, ihr Gott, wird sie wiederum heimsuchen und ihr Geschick wenden.

    • Sabine Schönfelder 23. Februar 2024 at 16:08Antworten

      Eine etwas sehr einschlägige Interpretation. Eher eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Das NEUE TESTAMENT und insbesondere die Bergpredigt sprechen eine ANDERE SPRACHE.
      Liebt eure Feinde, so lautet der provozierende Appell, den Jesus in der Bergpredigt an die Menschen richtet. Damit erweitert und überbietet er das Gebot der Nächstenliebe. Die Feindesliebe ist eine wichtige Grundlage der christlichen Friedensethik.
      Und immer noch steht die Frage im Raum : Wie konnte die Hamas am gerissensten Geheimdienst der Welt vorbei, wie ein Karnevalsumzug, ins Land marschieren ?
      Gewalt erzeugt Gegengewalt und DAS wissen alle Beteiligten.

    • I.B. 23. Februar 2024 at 16:20Antworten

      Frage: Seit wann befinden wir uns im endzeitlichen Geschehen und wie lange wird?
      Weitere Frage: Wie ich vernommen habe, sind die Orthodoxen Juden gegen einen Staat Israel, weil Gott den Juden das Land wegen Fehlverhaltens genommen und den Römern übergeben hat. Anders als nach der babylonischen Gefangenschaft ist aber bisher kein Messias und auch kein Prophet Gottes erschienen, der den Juden das Land wieder versprochen hat. Also kann es nicht Gottes Wille noch Wunsch sein, dieses Land zu erobern, und schon gar nicht mit solcher Brutalität. Es wäre doch erstaunlich, wenn die Orthodoxen Juden, deren Aufgabe es ist, die Schrift zu studieren, Ihre zitierte Stelle nicht kennen würden.

      Für mich war es schon seit meinem Religionsunterricht nicht verständlich, wie parteiisch ein Gott sein sollte, dessen Kinder wir doch alle sein sollten. Sollten da eigene Wunschvorstellungen einem barmherzigen Gott zugeschoben worden sein?

      • konerad 24. Februar 2024 at 20:47

        Als Pilatus [kein Politikername wird so oft weltweit genannt!] sagte, er fände keinen Grund, Jesus zu verurteilen, da schrien die Mitglieder des Synedriums: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Damit haben sie in ihrem Haß ihr Volk verflucht. Christenverfolgung begann sofort. Aber im Jahr 70 wurde Jerusalem zerstört.

  3. Andreas I. 22. Februar 2024 at 21:55Antworten

    Hallo,
    das innenpolitische mag interessant sein für die Israelis geopolitisch ist „Israel“ ein Militärstützpunkt der USA.

  4. rudi fluegl 22. Februar 2024 at 21:05Antworten

    Und ich wünsche ihm wirklich die Freigänge aus dem Kerker, die ihm leider auch nicht bessern, um am Grabe seines Bruders Jonathan Netanjahu, sagen zu können „Ich habe es versucht“!
    Das schadet keinem. Korruption bei Gefängnisbeamten braucht er auch nicht neu zu erfinden.
    Die Einsicht, bei Sozialarbeit statt Kerker, mit geschädigten Palaestinänsern zu gewinnen, dass Rache nur zusätzlich Leben zerstört, könnte kommen. Leider ist aber bei so verbohrten alten Männern zu befürchten, dass sie nur zusätzlichen Schaden anrichten.
    Er hat sein Gefangen sein in seinem finsteren innerem ohnehin schon gewählt.
    Eventuell fällt ihm der äußere Kerker gar nicht mehr auf?

  5. Fritz Madersbacher 22. Februar 2024 at 20:47Antworten

    „A group of Israeli soldiers in the elite Givati Brigade have refused to take part in military operations in the Gaza Strip, accusing the army of neglecting their psychological and physical well-being, ‚HAARETZ‘ reported on Wednesday.
    Since the Israeli army began its ground invasion of in Gaza at the end of October 2023, the Givati Brigade, which includes elite fighters, has participated in the most difficult battles in the enclave and lost many of its leaders and members, forcing the army leadership to “temporarily” withdraw them from the battlefield.
    Palestinian Resistance groups have repeatedly defeated Givati and other elite forces in Gaza, pushing them to withdraw from certain areas after costing them many soldiers between dead and wounded. 
    During a conversation with field commanders, the soldiers claimed they did not have the mental strength to return to the battlefield and expressed fear that it would endanger their lives.
    The newspaper said the army leaders have not yet decided how to respond to the soldiers’ refusal to rejoin the battle.
    Thousands of Israeli soldiers have been reportedly killed and wounded in the Gaza war so far. 
    Estimated Israeli military losses remain much higher in media and leaked hospital reports when compared to the official number declared by the Israeli military“
    (Palestine chronicle, February 15, 2024)

    „Israeli Military Says Hamas Will Not Be Defeated in Gaza Offensive – Netanyahu has promised to eliminate the organization
    Israeli Defense Forces (IDF) officials have concluded that even if Israel can dismantle Hamas in Gaza, the group will continue to exist. American defense officials have warned that Israel’s indiscriminate killing in Gaza will fuel armed resistance among Palestinians.
    Israel’s Channel 12 reported on Thursday that even if the IDF eliminates Hamas organization in Gaza, the group will continue to fight Israel as “a terror group and a guerrilla group.” The Israeli defense officials concluded in their report that “authentic support remains” for Hamas among Palestinians.
    The Israeli attacks on Gaza have killed tens of thousands of Palestinian civilians, including over 12,000 children. The mass death has created a rally-around-the flag effect in Gaza for Hamas. Channel 12 investigative journalist Ilana Dayan reported that the “bottom line” was “Hamas will survive this [IDF] campaign as a terror group and a guerrilla group.”
    In November, US Chairman of the Joint Chiefs of Staff Gen. Charles Q. Brown warned Israel that their indiscriminate attacks on Gaza would drive Palestinians to join Hamas. Asked by reporters if the high civilian casualty rate will create more Hamas fighters, Brown said, “Yes, very much so. And I think that’s something we have to pay attention to … the faster you can get to a point where you stop the hostilities, you have less strife for the civilian population that turns into someone who now wants to be the next member of Hamas,” he said“
    (‚Antiwar.com, February 16, 2024)

    • I.B. 23. Februar 2024 at 10:35Antworten

      (…)Es (beim Widerstand) handelt sich um eine Gruppe von Milizen und informellen Bewegungen, die nicht Teil eines Staates sind, wie die Hesbollah, die Hashd al-Shaabi, die irakische Widerstandsgruppe, wie die Huthis im Jemen und wie andere Gruppen, die die palästinensische Sache unterstützen.
      In der Tat gibt es da eine Art Symmetrie. Sie sehen keine Möglichkeit, dass Palästina so existieren kann. Und das war der Punkt. Sie sehen keinen Weg, sie sehen keine anderen Lösungen, außer dass Israel psychologisch abgeschreckt werden muss. Sein Bewusstsein, seine Psyche muss durch irgendeine Form von Niederlage so gequält werden, bis es sich besiegt fühlt, bis es sich so erschöpft fühlt, dass es schließlich bereit ist, die Idee des Zionismus aufzugeben, die Idee, dass es besondere Rechte und eine ganz besondere Stellung der Juden im Nahen Osten gibt, und sich entschließt, so zu leben wie alle anderen, wie jeder andere Bewohner des Nahen Ostens. Aber keine Sonderrechte oder Ausnahmen mehr. Keine überwältigende militärische Gewalt mehr, um über den Nahen Osten zu herrschen.
      (…)
      Das Problem ist Hybris. Hybris in den Vereinigten Staaten und Hybris in Israel. Sie können sich einfach nicht vorstellen, wie Israel jemals eine echte militärische Niederlage erleiden könnte. Sie können sich nicht vorstellen, wie die israelischen Verteidigungskräfte einen Krieg mit der Hisbollah verlieren könnten.
      Ich denke, das ist hybristisch, denn wir werden es sehen, wenn das passiert. Die Hisbollah ist jetzt eine beeindruckende militärische Kraft. Sie ist keine Gruppe barfüßiger Stammesangehöriger, wie sie die meisten Widerstandskämpfer, insbesondere die Huthis, gerne nennen. Wie um alles in der Welt gelingt es diesen barfüßigen Stammesangehörigen, den Vereinigten Staaten zu trotzen? Nun, sie tun es…

      Ein sehr aufschlussreiches Interview
      ()https://amirmortasawi.files.wordpress.com/2024/02/anac19.2.2024.pdf

  6. suedtiroler 22. Februar 2024 at 18:20Antworten

    die End-Lösung der Palästinenser Frage
    Deportation nach Madagaskar war wohl keine Option

  7. Eispickel 22. Februar 2024 at 18:13Antworten

    Ich gebe hier einfach mal ungefiltert wieder, was mir ein Arbeitskollege berichtet hat.

    Er kennt einen Pälestinenser, dessen Familie im Gazastreifen lebt oder korrekter gesagt lebte.

    74 Familienmitglieder sind bei Netanjahus „Kampf gegen die Hamas“ getötet worden. Zuletzt eine junge Cousine – ein Kind! – welches bei der Besorgung von Mandarinen von einem Heckenschützen der IDF durch Kopfschuss ermordet wurde.

    Mein Arbeitskollege bekommt täglich Bilder, die ihn sehr belasten.

  8. H.L. 22. Februar 2024 at 17:46Antworten

    Immer wenn schon fast die Handschellen klickten, dann passierte etwas, das ihm den Posten gerettet hat. Ob der liebe Gott es gut mit ihm meinte oder ob seine guten Kontakte zu den Geheimdiensten etwas damit zu tun haben?

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