Umsetzung der WEF-Agenda: Ukraine soll G7-Vertreter bekommen

14. Februar 2024von 4 Minuten Lesezeit

Ein G7-„Sondergesandter“ für die Ukraine soll das Land am Kurs der WEF-Agenda halten. Angeblich bekommt der NATO-Chef Stoltenberg den Posten.

Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes (SVR), Sergej Naryschkin, enthüllte kürzlich, dass die G7-Gruppe einen Sondergesandten für die Ukraine ernennen will. Dieser soll als De-facto-Gouverneur fungieren und dafür sorgen soll, dass die Elite des Regimes dem Westen treu bleibt, anstatt zu Russland überzulaufen. Berichten zufolge wird NATO-Chef Jens Stoltenberg nach Ablauf seiner Amtszeit im Oktober für diese Position vorgeschlagen, aber unabhängig davon, wer es letztendlich sein wird, wird seine Rolle wahrscheinlich eher darin bestehen, die Agenda von Davos zu erfüllen.

Selenski am WEF 2022

Die G7 ist ein Wirtschaftsblock, kein militärischer oder politischer. Der angeblich geplante Sondergesandte würde sich damit mehr auf diese Art von Arbeit konzentrieren, auch wenn er natürlich immer einige geheime Aktivitäten der Art durchführen könnte, über die Naryschkin schrieb. Außerdem ist die amerikanische Botschaft bekanntlich der wichtigste neokoloniale Außenposten in Kiew. So erklärte der russische Chef der Auslandsspionage auch nicht, warum die Botschaft freiwillig einen Teil ihrer Macht in dieser Hinsicht an den nicht-amerikanischen Vertreter einer Vasallenorganisation abtreten sollte.

Vielleicht steckt also noch mehr hinter dem neuen Sondergesandten für die Ukraine. In den zwei Jahren seit Beginn der Sonderoperation ist so viel passiert, dass viele Leute entweder übersehen oder vergessen haben, was Selenski im Mai 2022 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos sagte.

In seinen Worten: „Wir bieten ein besonderes – historisch bedeutsames – Modell des Wiederaufbaus. Jedes Partnerland, jede Partnerstadt oder jedes Partnerunternehmen wird die – historische – Möglichkeit haben, die Schirmherrschaft über eine bestimmte Region der Ukraine, eine Stadt, eine Gemeinde oder einen Wirtschaftszweig zu übernehmen. Großbritannien, Dänemark, die Europäische Union und andere führende internationale Akteure haben sich bereits für eine bestimmte Richtung des Mäzenatentums beim Wiederaufbau entschieden.“

Damals hatte ich analysiert, dass „der wirtschaftliche Kuchen von verschiedenen Ländern unter sich aufgeteilt werden wird… Es gibt keine andere Möglichkeit, dies zu beschreiben, als dass es zu einem so genannten ‚Gerangel‘ um Zielländer (oder Stellvertreter wie im Fall der Ukraine) kommt, ähnlich dem berüchtigten Gerangel in Afrika im späten 19. Jahrhundert. Diese Mischung aus Neo- und traditionellem Imperialismus bestätigt, dass der von den USA geführte Westen zu seinen historischen Grundlagen zurückkehrt und nicht einmal mehr versucht, seine hegemonialen Absichten gegenüber anderen zu verbergen.“

Der ukrainische Kuchen

Seitdem hat sich die Frontlinie weitgehend stabilisiert, und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass entweder die NATO als Ganzes oder Polen allein mit Unterstützung des Blocks im Falle eines russischen Durchbruchs konventionell intervenieren würde, um eine rote Linie so weit wie möglich nach Osten zu ziehen. Damit sind die Bedingungen für ausländische Investoren viel komfortabler als je zuvor, weshalb die G7 nun angeblich die Ernennung eines Sondergesandten für die Ukraine in Erwägung zieht, um Selenskis Plan Priorität einzuräumen.

Darüber hinaus hat sich Polen unter dem zurückgekehrten Premierminister Donald Tusk gerade Deutschland untergeordnet, so dass Berlin nun ein noch größeres Stück vom ukrainischen Kuchen abbekommen kann als zuvor. Während Warschau weniger erhält, als seine vorherige konservativ-nationalistische Regierung, die so stark in die Westukraine investiert hat, erwartet hatte. Die Bühne ist also bereitet für den deutschen Führer der „Festung Europa“ und die anglo-amerikanische Achse, um die Ukraine unter sich aufzuteilen und die restlichen Brosamen an ihre jeweiligen Vasallen zu verteilen.

Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, dass die G7 einen Sonderbeauftragten ernennen, der mit der Umsetzung dieser Dimension der Agenda von Davos beauftragt wird, die so viele Beobachter vergessen haben, die aber den Entscheidungsträgern dieser drei Länder, die diesen Preis die ganze Zeit im Auge hatten, nie aus dem Kopf gegangen ist. Die amerikanische Botschaft hat bereits alle Hände voll damit zu tun, die militärischen und politischen Angelegenheiten der Ukraine zu managen, weshalb sie es vielleicht gutheißen würde, wenn diese Vasallenorganisation ihr bei der Verwaltung der wirtschaftlichen Angelegenheiten des Landes helfen würde.

Bild „World Economic Forum Annual Meeting“ by World Economic Forum is licensed under CC BY-NC-SA 2.0.

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Andrew Korybko ist ein in Moskau ansässiger amerikanischer politischer Analyst, der sich auf den globalen systemischen Übergang zur Multipolarität spezialisiert hat. Er veröffentlicht auf Englisch auf seinem Substack-Blog. Auf Deutsch exklusiv bei TKP.


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8 Kommentare

  1. Tired man 15. Februar 2024 at 9:51Antworten

    Sorry, sollte die NATO „konventionell intervenieren“, verschiebt sich die rote Linie massiv nach Westen.
    Der Autor braucht einen Kompass, die Russen schießen nicht Richtung Ural.

  2. Dr Stefan Lehnhoff 15. Februar 2024 at 3:54Antworten

    Jedesmal schreibt dieser Mensch Unsinn. Merkt das bei TKP keiner?

    • Hasdrubal 15. Februar 2024 at 7:56Antworten

      Sie konnten kein einziges Wort des Artikels mit sachlichen Beweisen widerlegen. Das merke ich deutlich.

    • Hannes Mitterer 15. Februar 2024 at 7:59Antworten

      Dr Stefan Lehnhoff
      15. Februar 2024 at 3:54Antworten

      Doch. Dessen ist sich die Redaktion sehr wohl bewusst.
      Passt doch gut zur Stummungsmache.
      Die Beiträge des Herrn kann man getrost ignorieren.

  3. Jan 15. Februar 2024 at 0:08Antworten

    Der frühere (noch) NATO-Generalsekretär wird Gouvereur der Ukraine, damit Google und Co sich das Land besser aufteilen können, echt jetzt? Vom zarten NATO-General zum mächtigen Lobbyisten – was für eine Karriere!

    Mit WK3 hat das gar nichts zu tun?

  4. niklant 14. Februar 2024 at 14:25Antworten

    Der WEF kann in der Ukraine mit Geldern dafür sorgen, das auch weiterhin Menschen vom WEF vergiftet uns instrumentalisiert werden kann! Der einzige Verein, der am Kriminellsten arbeitet und die Hälfte der Politischen Führungen Weltweit inne hat, setzt alles ein, um Menschen zu manipulieren, zum Hunger zu treiben und zu ermorden! Dank Bill Gates Unterstützung sind dann die Bio Labore in der Ukraine bald wieder im Einsatz, für neue Plandemien.

  5. Hasdrubal 14. Februar 2024 at 13:55Antworten

    und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass entweder die NATO als Ganzes oder Polen allein mit Unterstützung des Blocks im Falle eines russischen Durchbruchs konventionell intervenieren würde, um eine rote Linie so weit wie möglich nach Osten zu ziehen

    Ist das der Grund, weswegen die russische Armee praktisch an der Stelle bleibt? Wenn aber die ganze Zeit westliche Rufe kommen, den Krieg tief nach Russland zu tragen, ist Aussitzen kein Ausweg.

    Die polnische PO-Regierung mag Brüssel-hörig sein, doch ob sie bereit wäre, Tausende polnische Bürger in den Fleischwolf zu schicken? Solange die Russen östlich von Lemberg bleiben, glaube ich nicht. Sicherheitshalber sollten die Russen möglichst den Dialog mit der polnischen Gesellschaft suchen, was lange vernachlässigt wurde.

  6. Amokimpfender Amtsarzt 14. Februar 2024 at 12:44Antworten

    Die derzeit etablierte, den neoliberalen Raubtierkapitalismus flankierende Staatsreligion: der suizidale Idiotismus kann nach dem unerwartet schnellen Zusammenbruch der Impfgläubigkeit nun nicht gleich auch die Ukrainegläubigkeit schrotten. Also: Weiterkämpfen „bis zum letzten Ukrainer“, so wie der Komödiant Selenski es angekündigt hat. Denn wenn noch Ukrainer übrigbleiben, käme er in große Schwierigkeiten: Dafür, dass er ihr ganzes Land verkauft und kaputtgemacht hat, würden sie ihn wohl zur Rechenschaft ziehen.

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