Landwirtschaft im Jahr 2050? Antworten aus der Landespolitik

19. Januar 2024von 7,2 Minuten Lesezeit

Wie soll Landwirtschaft im Jahr 2050 aussehen? Diese Frage versuchte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann von den Grünen, beim sechsten „Hohenheimer Landwirtschaftsdialog“ am 16. Januar 2024 zu beantworten. 1 Kretschmann hat einst selbst an der Universität Hohenheim studiert und sprach von Hohenheim als seiner „Alma Mater“. Die Hochschule liegt etwa 13 Kilometer vom Zentrum Stuttgarts entfernt und hat die größte agrarwissenschaftliche Fakultät Deutschlands. 2

Das Audimax der Universität mit etwa 600 Sitzplätzen war voll besetzt. Hauptsächlich Studenten, aber auch Lehrpersonal, Ehemalige und interessierte Bürger hatten ihre Taschen aus Sicherheitsgründen abgegeben und sich einer Leibesvisitation unterzogen, bevor sie den großen Hörsaal betraten. Winfried Kretschmann meinte gleich zu Beginn, er habe seine Rede aufgrund der Bauernproteste angepasst, denn zur Zeit diskutiere die ganze Republik über Landwirtschaft. Er sprach von „aufgeheizten Debatten“ und „Polemik“ und ging zuerst auf einige seiner Ansicht nach grenzüberschreitende Protestaktionen gegenüber Politikern ein. Er führte das Fährenspektakel in Schlüttsiel 3, aber auch Demonstranten vor seinem eigenen Wohnhaus 4 als Beispiele dafür an. Es gehöre sich nicht, Politiker so in ihrem Privatleben zu belästigen. Zurück blieb die Frage, wie Politik deutlicher machen kann, dass sie für die Bevölkerung da ist und ihr nicht ausweicht, um in einer Art mentalen Festung ihr eigenes Süppchen zu kochen. 5

Ohne aufdringlichen Protesten dieser Art das Wort reden zu wollen, stellt sich hier auch die Frage, inwiefern Politiker – etwa auch im Rückblick auf die Gesundheits- bzw. Coronapolitik – in das Privatleben aller Bürger hineinregieren und dabei Grundrechte außer acht lassen dürfen. 6 7 Und wie sachlich und vor allem professionell sie die Evidenz und Auswirkungen der jeweiligen von ihnen angeordneten Maßnahmen reflektieren und evaluieren. Dies gilt natürlich auch in der aktuellen Krise der Landwirtschaft. „Er hat damit gleich zu Anfang gezeigt, dass er der Chef im Ring ist“, meinte eine junge Business-Studentin zum Einstieg des Ministerpräsidenten. Autoritäres Auftreten ist dem Ministerpräsidenten schließlich nicht ganz fremd, wie einige seiner Aussagen in der Coronazeit zeigen. 8 Beim sechsten Hohenheimer Landwirtschaftsdialog agierte er jedoch sachlich, jovial und gab auch manchmal ein Bonmot zum Besten. Seine pädagogischen Kompetenzen, Kretschmann war früher Lehrer 9, passten gut in den Rahmen des Audimax.

Anerkennung der heimischen Landwirtschaft

Für die Bauernproteste äußerte er grundsätzlich Verständnis. Er sehe die Sorgen, die die Landwirte umtreiben. Er hätte diese Streichungen in der Landwirtschaft sofort kritisiert, nicht erst nach den Demonstrationen. Und er sei froh, dass die Kürzungen „deutlich abgeschwächt worden seien.“ 10 Es gehe darum gemeinsam, Antworten auf die Probleme der Landwirtschaft zu suchen. Hier müsse man über das Vorgehen in der EU sprechen und die ungenügende gesellschaftliche Anerkennung der Leistung, die die Bauern erbringen. Die fehlende Wertschätzung der bäuerlichen Leistung ziehe sich „wie ein roter Faden“ durch alle Gespräche mit Landwirten. Man könne auf das hällisch-fränkische Landschwein und die schwäbischen Alblinsen ruhig stolz sein.

Im Bundesland Baden-Württemberg seien die Betriebe deutlich kleiner als im Rest der Republik. Es gebe eine Vielzahl an Pflanzen und Wirtschaftsformen, teilweise sehr arbeitsintensiv wie der Weinbau. Verglichen mit anderen Bundesländern hat Baden-Württemberg es daher besonders schwer auf dem hart umkämpften Markt zu bestehen. Seit dem Jahr 2000 hätte ein Drittel der Höfe daher aufgegeben. Aber man wolle sich mit diesem Trend des Höfesterbens nicht abfinden. Wie dies künftig verhindert werden soll, blieb jedoch unklar.

Die Tierhaltung gehe zurück, was Importe fragwürdiger Qualität nach sich ziehe. Man verlagere damit die bestehenden Probleme nur in andere Länder, dabei sei ganz klar, dass eigentlich regionalen Produkten aus Umweltschutzgründen der Vorzug gegeben werden sollte. Bauern pflegten die Kulturlandschaften, die Baden-Württemberg auszeichneten, die Streuobstwiesen und Weinberge. Ein gewisses Maß an Unabhängigkeit in der Ernährung müsse außerdem gewährleistet sein, wie die aktuellen kriegerischen Konflikte zeigen.

Wer entscheidet über die Zukunft der Landwirtschaft?

Die Preissteigerungen bei den Lebensmitteln kämen nicht in der Landwirtschaft an. Die Lücke würde durch Subventionen geschlossen, was aber nicht auf Dauer funktionieren könne. Handel und Konsumenten müssten angemessen zahlen. Wer aber entscheide eigentlich, wie es in der Landwirtschaft weitergehe? Die Politik, die EU (Landwirtschaft sei einer der größten Posten in der EU, verteilt werde nach bewirtschafteter Fläche, was nicht unbedingt gerecht sei.) und auch die Landesregierungen hätten Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Bauern selbst entschieden mit und wollten ihre Höfe an ihre Nachkommen weitergeben. Natur- und Tierschützer forderten ein Mitspracherecht. Und natürlich spielten die vier entscheidenden Handelsketten, die Big Four des deutschen Lebensmittelhandels, für die landwirtschaftlichen Betriebe eine wichtige Rolle. 11 Wissenschaft und Universitäten forschten und zeigten als wichtige Player Wege für die Landwirtschaft auf. Wie könne man aber nun diese verschiedenen Interessen unter einen Hut bringen?

Strategiedialoge als Basis für politische Entscheidungen

Dazu schlug der erfahrene Politiker in seinem „metapolitischen Vortrag“ institutionalisierte Gesprächsformate wie die Strategiedialoge vor. Diese seien in Baden-Württemberg schon mehrfach erfolgreich durchgeführt worden und fänden kontinuierlich und somit proaktiv statt. 12 Auch Bürgerdialoge rechnete er hierzu. Diese Form der demokratischen Entscheidungsfindung sei vorbildhaft und werde mittlerweile auch von der EU aufgegriffen.

Zudem gebe es die Möglichkeit von Modellprojekten mit wissenschaftlicher Begleitung. Es existierten eben eine Vielfalt von Perspektiven nebeneinander und es müsse von daher „ein neuer Gesellschaftsvertrag“ entstehen, der „über Legislaturperioden hinweg“ nachhaltig einzurichten sei. Wie und wann dieser Vertrag entstehen soll, wie er heißen soll, wie lange er gelten soll, welche Schwerpunkte dabei gesetzt werden sollten und welche Planungen bereits vorliegen, erklärte der Ministerpräsident nicht. Er verwies lediglich auf ein Beispiel, und zwar das Gesetz zur biologischen Vielfalt, das aus einer Petition der Landwirtschaft zur Rettung der Biene hervorgegangen ist. 13

Kretschmann fände es schade, wenn die Bauernproteste die bereits bewährten Strategiedialoge negativ beeinflussen würden. „Mit Wut allein“ gehe es nicht voran. Er halte hingegen viel von „zivilisiertem Streit“, vom „Streit in der Sache“, von Kompromissen in einer Demokratie.

Wie entstand die Wut der Bauern?

Wie es aber zur Wut der Bauern gekommen ist und zu ihren deutschlandweit noch nie da gewesenen Massenprotesten, dafür gab er keine rechte Erklärung. Dabei entstand die massive Protestwelle sicher gerade nicht, weil die Politik den Bauern so gut zugehört und ihre Belange wirklich ernst genommen hat. 14

Nach dem Vortrag des Ministerpräsidenten stellten neun Teilnehmer aus dem universitären Bereich ihre Themen und Visionen für eine zukünftige Landwirtschaft vor. In der anschließenden Fragerunde wurde deutlich, dass Kretschmann es vorzieht, die Konsumenten, vor allem das „Bildungsbürgertum“, zur Kasse bitten, wenn es darum geht, die Landwirte auf ihre Kosten kommen zu lassen. 15 Vertical farming 16 17oder „kultiviertes Fleisch18 und die sich daran anschließenden Befürchtungen 19 seitens der Bauern und Konsumenten kamen in der Rede des Politikers nicht zur Sprache.

Referenzen

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Dr. Christine Born ist Autorin und freie Journalistin.


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9 Kommentare

  1. Georg Uttenthaler 21. Januar 2024 at 11:38Antworten

    Derzeit sind eine Reihe höchster ÖVP Politiker (Bauernbund???) wie Schallenberg, Kurz, Edtstadler und Kocher um nur einige zu nennen in Davos, um sich die Direktiven für den „Great Reset“ den großen Neustart abzuholen.
    Die Covid. Pandemie -Ausgeburt war auch so eine Inszenierung, die sich Kurz 2019 in Davos abgeholt hat. Denn dort wurde das Covid Verbrechen konzipiert!!! Drosten stellte dort den Test vor, mit dem es gelang, Millionen von gesunden Menschen 14 Tage zu Hause einzusperren!!! Erinnern wir uns, der Test stellte auch bei Rotwein und Cola Infektionen fest, geht`s noch dümmer? (SO EIN SCHWACHSINN!!!).

    Aber das ist nicht alles. Der WEF- Great Reset im Bereich der Landwirtschaft setzt vor allem auf die Erkenntnisse der synthetischen Biologie, also auf genetisch verändertes Saatgut und neuerdings auch – auf Laborfleisch. All das verkaufen uns die Protagonisten des Great Reset als Maßnahmen, die in unserem Interesse gegen den Klimawandel getroffen werden: Saatgut muss angeblich manipuliert werden, um die Pflanzen gegen den Klimawandel resistent zu machen und Laborfleisch muss normales Fleisch ersetzen, da Rinder, Schweine und Schafe ja zu viel Methan ausstoßen. (AUCH WIEDER DIE HÖCHSTE STUFE EINER SCHIZOPHRENIE“.)

    Das alles ist keine Satire, sondern bittere Realität. Dahinter verbirgt sich ein Milliardengeschäft, in das bereits zahlreiche Großinvestoren wie Gates, Rockefeller Blackrock usw. eingestiegen sind. Es bedeutet aber auch die vollständige Unterwerfung der Landwirtschaft unter diese Investoren, denn die Lizenzen und Patente sowohl auf klimaresistentes Saatgut als auch auf klimaneutrales Laborfleisch gehen natürlich nicht an die Landwirte, sondern – an die Vertreter des Finanz und IT- Kartells. …

    (Green Deal der Linken) heißt Smart Farming und ist nichts anderes als ein Riesengeschäft zugunsten einer winzigen Minderheit der Superreichen und außerdem das Ende der Landwirtschaft, wie wir sie kennen.“
    Wir haben es allerdings selber in der Hand, das globale Verbrechen zu verhindern, indem wir die letzte konservative Partei Österreichs wählen, die diesen SCHWACHSINN verhindern wird…!

  2. rudifluegl 20. Januar 2024 at 5:11Antworten

    Die völlig daneben gehende Flächenförderung ist das eine!
    “ Mit Blick auf die Flächenzahlungen finden sich in Österreich unter den größten Profiteuren auch Güter von Adelsfamilien wie Habsburg-Lothringen sowie dem Fürsten von Liechtenstein. Sie zählen zum obersten Prozent der Empfänger in Österreich, das knapp 16 Prozent der Mittel bekommt.
    Insgesamt ist die Verteilung in Österreich etwas gleichmäßiger als im EU-Schnitt: Während die obersten zehn Prozent europaweit über 80 Prozent der Mittel bekommen, liegt der Anteil in Österreich bei knapp über 50 Prozent.“
    Das andere sind Entwicklungen die nicht so eingetreten sind wie befürchtet.
    BOKU-Professor Markus Hofreither im Gespräch mit der APA. Einige Jahre vor dem EU-Beitritt hätten Bauern vermehrt aufgehört, nach dem Beitritt sogar weniger. Im Jahrzehnt davor verließen im Durchschnitt mehr als 3 Prozent der Beschäftigten den Agrarsektor, danach nur mehr 2,1 Prozent.
    Den besseren Schutz vom Nationalstaat gab es auch.
    „Der Agrarschutz in Österreich lag vor dem Beitritt in Österreich deutlich höher als in der EU. Gemessen am Produzenten-Subventionsäquivalent erreichte das Schutzniveau in Österreich im Jahr 1994 rund 61 Prozent des Produktionswerts, in der EU dagegen nur mehr 49 Prozent, heißt es in einem Wifo-Bericht aus der damaligen Zeit.“
    Bergbauernförderung der EU kenne ich auch aus dem Mühlviertel.
    Die Dinge die sonst noch so passieren und noch passieren könnten- von subventionierter Trockenmilch nach Afrika, Landgrabbing sogar in der EU – Rumänien z.B. im Überblick zu haben oder zu kriegen überfordert schnell.
    Die Strohmannmethoden für Landkauf gab es auch vor der EU, in Tschechien habe ich es selber miterlebt.
    Ob es größere Chancen bei der Viel und Kleinstaaterei ohne den Versuch sich regional ab zu stimmen gegeben hätte bezweifle ich nach wie vor.
    Und ausgeliefert wären wir den Geldsäcken noch wehrloser und uninformierter.
    Wenn die es allerdings schaffen statt der Förderung echten Föderalismus, ihren Zentralismus mit Zugriffsrechte verschenkt durch lokale korrupte Politiker, zu installieren, sind wir endgültig verraten und verkauft!
    Wahrscheinlich sollten die Regionen so klein sein, dass diese Typen nah genug sind, um sie noch abwat..en und durchprü… zu können??? Auch dann, wenn die übelsten nach Brüssel geschickten Hofschanzen retour kommen!

  3. Jan 19. Januar 2024 at 19:13Antworten

    Wir werden in eine steile Abwärtskurve bei fossiler Energie einmünden, dies ist produktionsseitig und CO2 nur ein Cover.

    Das bedeutet, in der gleichen Zeit müssen wir eine Industrie aufbauen, die Elektrizität in Plastik, Dünger, Beton, Bitumen, Stahl, Glas, Halbleiter, Farben und Diesel umwandelt.

    Theoretisch geht das. Ob das effizient ist, ist eine andere Frage.

    Ich habe bisher nicht gesehen, dass das betrieben wird.

    Wenn wir diese Strukturen nicht aufbauen, werden diese Vorprodukte nicht mehr ausreichend angeboten.

    Die Folge wäre, dass wir eine auf diesen Materialien aufbauende Landwirtschaft nicht betreiben können – sei sie vertikal, hprizontal, integral, digital oder petrochemisch.

    Natürlich will man erst einmal die großen Öl-Verbraucher umstellen, das sind Haushalt und Individualverkehr. Diese Umstellung wird jedoch Auswirkungen auf die Skalierung der Förderung und auf das Preisgefüge haben. Und das wird auf Industrie und Landwirtschaft zurückwirken. Die Deutschen produzieren 50% weniger Dünger und wären beinahe aus der Glasproduktion ausgestiegen.

    Die Versager, die Pandemie, Frieden und Wirtschaft nicht in den Griff bekommen, könnten auch bei der Landwirtschaft versagen.

  4. elfenzauberin 19. Januar 2024 at 12:31Antworten

    Die EU hat einzig und allein die Aufgabe, den Großkonzernen den Weg zu ebnen. Bauern als prototypische Beispiele des Mittelstandes stehen diesem Bestreben im Wege, weswegen sie mit immer höheren Auflagen, Steuern und Abgaben zum Aufgeben gezwungen werden sollen.

    Die Niederlande hat den Anfang gemacht, jetzt folgt Deutschland, dann ganz Europa.

    Am Ende dieser Entwicklung steht die Nahrungsmittelproduktion aus 3D-Druckern, für die an die Konzerne Lizenzgebühren abzuführen sind und die mit vermantschten Insektengatsch betrieben werden.

    So wird es kommen, wenn die Menschen die selbsternannten und nicht gewählten Eliten gewähren lassen.

    • rudifluegl 20. Januar 2024 at 4:19Antworten

      Umgekehrt!
      Die Verdrehungen passieren überall.
      Das Kapital, die Konzerne haben es geschafft, trotz anfänglicher Ängste und ohnehin schon umfassender Einflussnahme beim Rechts, Medien, Zollwesen oder was auch immer bei engerer Zusammenarbeit der Regionen wie ursprünglich geplant, deren Machthunger negativ beeinflusst hätte, diese befürchteten Entwicklungen zu stoppen und alles unter ihre Fittiche zu kriegen.

  5. lbrecht torz 19. Januar 2024 at 11:52Antworten

    Wie überall sonst ist auch hier die erste (Teil-)Lösung des Problems eine Ende des Regulierungswahns.

    Wir haben heute eine Situation, in der ein Heer von unnützen Sesselpupsern den wirklich Arbeitenden genau das, die reale, sichtbare Ergebnisse erzielende Arbeit, mit aller Macht schwer machen. Es liegt in der Natur der Sache, dass so ein Sesselpupser sich und seine „Arbeit“ wichtig machen will, indem er möglichst viele Personen möglichst stark davon betroffen macht, von seiner „Arbeit“ abhängig macht.

    So wie etwa jeder „Antisemitismus-Beauftragte“ zwangsläufig überall Antisemitismus sieht – da ja sonst sein Amt unnütz wäre – so sieht jeder Irgendwas-Regulierer immer und überall den Bedarf das Regulierte noch mehr und noch anders und noch zusätzlich zu regulieren.

    Das Ergebnis ist, was wir heute sehen: eine in Regulierung und Reglementierung erstickte Gesellschaft.

    Kretschmann ist der (kryptomaoistische) BaWü-Chefobersesselpupser.

  6. Hasdrubal 19. Januar 2024 at 11:00Antworten

    Die Preissteigerungen bei den Lebensmitteln kämen nicht in der Landwirtschaft an.

    Immerhin wurden sie vorwiegend durch höhere Energiekosten und Fantasiesteuern insbesondere auf Luft verursacht. Bei den Aktionären der US-Energiekonzerne kam schon viel an – russische Erdgas-Konkurrenz für US-LNG konnten die loswerden.

    Bei Gelegenheit – heute las ich über Aufbruchstimmung in der Luftbranche, etliche Airlines wollen mitmachen – die PAX-Anzahl soll sich bis 2030 mehr als verdoppeln. Es geht aber nicht um Buntschland, sondern um Indien – den Indern ist wohl kein „Flugscham“ zu vermitteln. Dennoch werden deutsche Reisende mit rekordverdächtigen Phantasiesteuern gegängelt?

  7. Mia Wu Ast 19. Januar 2024 at 10:49Antworten

    LANDWIRTSCHAFT stelle ich mir in 2050 so vor wie derzeit z. B. in manchen gegenden von Rumänien, der östl. Türkei, Marokko,…: händisch und mit Eselfuhrwerken. weil sich LANDWIRTE keine Maschinen und deren Betrieb mehr leisten können.
    NAHRUNGSMITTELPRODUKTION wird großindustriell erfolgen, weil
    Nahrungsmittel- (und ich schreibe bewußt nicht Lebensmittel)-Produktion <> Landwirtschaft!
    Ob das so erstrebenswert ist, ist eine andere Geschichte…
    Woran liegt das?
    Resourcenverbrauch wird subventioniert und menschliche Arbeitskraft zu Tode besteuert.
    Das müssen wir (der „kleine Mann“ – und natürlich auch die Landwirte) ändern. Es darf für jemanden der mit seinen Händen arbeitet asap keine Steuer mehr geben – auf Kapitalerträge allerdings schon!
    Die Proteste in Deutschland sind für mich der erste Anfang – aber es wird noch dauern.

  8. federkiel 19. Januar 2024 at 8:59Antworten

    Das ist halt eine Momentaufnahme der Situation der Bauern. Das Dilemma aber begann mit der Förderitis durch die EU, die dazu geführt hat, das Kleinbauern aufgeben mußten, aufgekauft wurden und es so nach und nach zur Massentierhaltung gekommen ist. Größe wird gefördert.
    Wie lange schon wird die Haltung von Tieren auf Spaltenböden kritisiert, und wieviel Bauern haben aus Eigeninitiative das geändert? Wielange wird schon kritisiert, daß die Lebensmittelkonzerne den Bauern den Preis diktieren? Hat sich daran etwas geändert?
    Man hat mit all diesen Maßnahmen die Bauern abhängig gemacht, sie können ohne Förderungen keine Veränderungen bei der Tierhaltung vornehmen. Außer jene, die sich dem nicht unterworfen haben, davon gibt es schon auch einige.
    Was nun aber das schrittweise Aussetzen der Förderung des Agrardiesels angeht, so steht da natürlich die grüne Agenda dahinter, fossile Treibstoffe zu sanktionieren, quasi ein Nudging zur Verhaltensänderung: Ich frage mich nur, womit sollen die Traktoren denn sonst fahren, als mit Diesel, bislang scheint es nur Prototypen am Traktor E-Markt zu geben, da lese ich, daß die Batterie einen Tag reichen soll. Zur Erntezeit fahren die Bauern zum Teil Tag und Nacht, da gibt es keine Zeit zum Laden. Ganz zu schweigen vom Strombedarf. Und überhaupt, diese grüne „Stromrechnung“ geht einfach nicht auf, es gibt einfach zuwenig. Daher wird es nicht ohne Gaskraftwerke gehen:

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