Umgebracht für Journalismus: Gonzalo Lira ist tot

13. Januar 2024von 2,3 Minuten Lesezeit

Der US-chilenische Journalist Gonzalo Lira ist in der Ukraine in einem Gefängnis gestorben. Er war aufgrund seiner Berichterstattung im Frühjahr 2023 festgenommen worden. 

Der US-amerikanische Journalist Gonzalo Lira ist im Gefängnis in der Ukraine verstorben. Er war aufgrund seiner Kiew-kritischen Berichterstattung, die er aus der ukrainischen Stadt Charkiw via Youtube in die Welt gebracht hatte, verhaftet worden. Sein Tod wurde bereits vom US-Außenministerium bestätigt, die Ukraine sagt, er sei an einer Lungenentzündung gestorben.

„Natürlicher“ Tod?

Laut Informationen seines Vaters sei Lira, der bereits im Sommer über Folter im ukrainischen Gefängnis berichtet hatte, die medizinische Versorgung untersagt worden. Ein „Klassiker“: Durch die unterlassene Hilfe lässt man den unerwünschten Häftling langsam sterben. Dokumentiert wird das dann als „natürlicher Tod“. Auch auf der ukrainischen Todesliste war Lira gestanden.

Für viele seiner Kollegen ist der Tod von Lira aber ein Mord. Lira sei – so die Wahrheit – von der Ukraine für seinen Journalismus umgebracht worden, sagt etwa der prorussische Journalist Simeon Boikov. Glenn Diesen schrieb: „Er wurde verhaftet und zu Tode gefoltert, weil er das Selenski-Regime kritisiert hatte.“ Selbst Tucker Carlson hatte den Fall breit diskutiert und versucht, durch Druck auf die US-Regierung Lira freizubekommen. Das war gescheitert.

Vielleicht stimmt es also, was Chay Bowes schreibt:

„Die Vereinigten Staaten und ihre Schoßhunde im Vereinigten Königreich können töten, wen sie wollen, inhaftieren, wen sie wollen, verhungern lassen, wen sie wollen, und dann Milliarden ausgeben, um zu sagen, dass sie es alle verdient haben. Das wirksamste Gegenmittel ist Wissen und Wahrheit, deshalb sitzt Assange im Gefängnis und Lira ist tot.“

Im Sommer hatte Lira versucht, die Ukraine zu verlassen. Dieser Fluchtversuch scheiterte – TKP hatte berichtet. Ab dann wurde es still um Lira. Mit diesem Tweet im April 2022 wurde Lira schlagartig weltweit berühmt – und der ukrainische Geheimdienst holte ihn zum ersten Mal ab.

TKP hat sich oftmals in Artikeln auf Liras Analysen bezogen. Seine Vorhersagen waren nicht immer eingetreten, in der wesentlichen Sache hatte er aber Recht: Die Ukraine könne den Krieg nicht gewinnen. Das ist eingetroffen.

Lira bezahlte das mit seinem Leben.

Hier ein Vermächtnis von Lira. Er diskutiert das Verhältnis von Hunter Biden zur Ukraine und Neo-Nazis:

Bemerkenswert ist vor allem, dass der Mainstream den Fall totschweigt. Keine Meldung im ÖRR oder eines gut bezahlten Journalisten. Und das, obwohl ein Kollege in einem Land im Gefängnis stirbt, das durch EU-Steuergeld finanziert wird.


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Wo ist Gonzalo Lira?

Nach drei Monaten ukrainischem Gefängnis: Journalist Lira auf der Flucht

18 Kommentare

  1. Renate Mocza 15. Januar 2024 at 10:36Antworten

    Gonzalo Lira hatte eine doppelseitige Lungenentzündung (war zu lange in der Kälte?) und einen Pneumothorax, den man nur bekommt, durch einen starken Aufprall oder Stoß, so dass sich die Lunge ablöst, das allein ist lebensgefährlich. Es ist also klar, dass er ermordet wurde. Es wäre ein Leichtes für die US Behörden gewesen eine Deportation zu veranlassen und sie hätten die Pflicht gehabt einen US Staatsbürger zu schützen. Die Schuld an diesem Mord trägt das Ukrainische und das US Regime.

  2. suedtiroler 15. Januar 2024 at 10:03Antworten

    ich mochte Gonzalo Lira und hab seine Beiträge gerne angehört/gelesen.
    natürlich wurde er ermordet, ob nun durch unterlassene Hilfe oder was auch immer

    allerdings kann ich seine letzten Aktionen wie dem Ankündigen seiner Flucht nicht nachvollziehen.

  3. Judith Panther 14. Januar 2024 at 14:52Antworten

    @Mark Baum – Drum nennt man ihn nur noch „Wertloswesten“.

    @wellenreiten – „Er hat gerne und viel geraucht“.

    Hört sich an wie die Antwort von ChatGPT auf
    „Schreibe den mit Abstand abgrundtief dämlichsten Kommentar, der einem
    zu sowas überhaupt noch einfallen kann“.

  4. […] Umgebracht für Journalismus: Gonzalo Lira ist tot […]

  5. Slobodan Covjek 14. Januar 2024 at 11:50Antworten

    Manfred Weber ist heute in der ORF-Pressestunde und hat gerade die Propagandaparolen wiederholt, dass die Ukraine für unsere Werte kämpfe. Und das nur wenige Tage, nachdem unsere ukrainischen „Wertepartner“ den Journalisten Gonzalo Lira für die falsche Meinung im Gefängnis elendiglich krepieren ließen.

    PS: Für Reporter ohne Grenzen existiert Gonzalo Lira nicht. Gonzalo Lira ist dort keine Meldung wert.

  6. Karl Linka 14. Januar 2024 at 9:16Antworten

    Wer stört wird beseitigt, im Westen wie im Osten. Gonzalo Lira war ein echter Journalist und dafür wurde er von Nazi-Ukraine ermordet. Den Agenturabschreibern und Miet-Textern unserer Tagesmedien wird das nicht passieren, sie sollten aber auch aufhören, sich Journalisten zu nennen.

  7. Charly1 13. Januar 2024 at 23:31Antworten

    ….und die Weltmacht USA hat auch alles versucht ihn heraus zu bekommen…
    (es darf gelacht werden)

  8. Andreas I. 13. Januar 2024 at 21:19Antworten

    Hallo,
    die Fälle Assange und Lira zeigen, dass ein Journalist, dessen Informationen USA stören können, sich zum Zeitpunkt der Veröffentlicht nicht mehr innerhalb des USA-Imperiums aufhalten sollte.
    Im Zweifelsfall sind Journalisten auch außerhalb nicht sicher, siehe Daria Dugina, aber generell sicherer. Snowden ist noch am Leben und der Winter in Russland mag was anderes sein, als auf Hawai zu leben, aber auch was anderes als Einzelhaft-Psychofolter wie Assange oder Folter bis zum physischen Tod wie Lira.
    Weil Snowden keine falschen Illusionen hatte, sondern genau wusste, wie USA ist – und seine Flucht von vornherein mit eingeplant hatte, und zwar gründlich.

  9. Toilettentieftaucher 13. Januar 2024 at 20:36Antworten

    „Zum Mord der Ukraine an Gonzalo Lira wird kein Konzernmedium, kein ÖRR, kein Mainstream-Journalist auch nur ein Wort verlieren.
    Man wird so tun, als hätte es diesen Mann nie gegeben.“

    seinen wikipedia-artikel wollen sie jetzt auch löschen.

  10. Mark Baum 13. Januar 2024 at 19:15Antworten

    Ein gesunder Mensch stirbt nicht einfach so. Ich möchte lieber nicht wissen, was diese Schweine mit ihm in ihren Folterkellern angerichtet haben. Dieser ‚Wertewesten‘ hat fertig.

    • wellenreiten 13. Januar 2024 at 19:22Antworten

      Er hat gerne und viel geraucht.

      • millionenschwerer Bauer mit Jagdschein 13. Januar 2024 at 21:01

        In Ukraine werden Verstöße gegen das Rauchverbot mit dem Tode geahndet?

      • Daisy 14. Januar 2024 at 8:14

        Gute Frage ;-)

  11. niklant 13. Januar 2024 at 18:17Antworten

    Das Lügenmärchen der Ukraine, eingefädelt von Amerikanern und von EU-Politischen Einrichtungen angefeuert, soll nun mal nicht von den Menschen in der EU aufgedeckt werden. Die Gelder, die man hier versenkt, sind keine Krieghilfe sondern nur eine Vorbereitung zum eigentlich gewollten Krieg! Fragt sich nur, wer in Europa überlebt, wenn die Nato Russland zum Krieg zwingen will!?

  12. Daisy 13. Januar 2024 at 17:11Antworten

    Die Ukraine verteidigt eben die europäischen Werte…

  13. Jurgen 13. Januar 2024 at 16:43Antworten

    Gonzalo Lira, er hätte bei Wikileaks wohl mitgemacht, wenn es die so noch gegeben hätte, wie unter Julian Assange. Aber heute kann man kein News-Portal mehr aufmachen ohne eigene Satelliten im Orbit zu haben…

  14. […] Der US-chilenische Journalist Gonzalo Lira ist in der Ukraine in einem Gefängnis gestorben. — Weiterlesen tkp.at/2024/01/13/umgebracht-fuer-journalismus-gonzalo-lira-ist-tot/ […]

  15. marrx 13. Januar 2024 at 16:26Antworten

    soviel zu demokratie, menschenrecht und humanismus.
    wenn der bauer sein vieh schlecht hält, ist dran wegen tierquälerei.
    tut mir leid für den geschmacklosen vergleich.
    es wird zeit für eine bedingungslose volksherrschaft. medien und wissenschaft müssen als erste befreit werden. hier genügt schon ein freier wettbewerb, unter minimierung von machteinfluß durch geld.
    es kommt einem das kotzen.

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