Transsexuelle Jugendliche und ihre Eltern werden allein gelassen

5. Januar 2024von 6,6 Minuten Lesezeit

Die deutsche Regierung hat ein neues „Selbstbestimmungsgesetz“ beschlossen. Es soll das nicht mehr zeitgemäße Transsexuellengesetz ablösen. Im Interview nimmt Prof. Bernd Ahrbeck von der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin (IPU) Stellung zum neuen Selbstbestimmungsgesetz für Transsexuelle.

Mit dem Gesetz über die Selbstbestimmung soll es erleichtert werden, den Geschlechtseintrag und den Vornamen ändern zu lassen. Eine Erklärung beim Standesamt reicht zukünftig aus. 1 Die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung soll entfallen. Für unter 14-Jährige soll nur der gesetzliche Vertreter die Erklärung abgeben können. Über 14-Jährige sollen sie mit Zustimmung des gesetzlichen Vertreters selbst abgeben können. Stimmt dieser nicht zu, soll das Familiengericht die Zustimmung ersetzen können, „wenn die Änderung des Geschlechtseintrags und der Vornamen dem Kindeswohl nicht widerspricht“. 2 Am 28. November 2023 gab es zu diesem neuen Gesetzentwurf eine öffentliche Anhörung im Bundestag. Professor Dr. Bernd Ahrbeck von der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin (IPU) war einer der Experten, die zu einer Stellungnahme eingeladen waren. 3 4

Herr Prof. Ahrbeck, wie ordnen Sie als Psychoanalytiker und Professor für Psychoanalytische Pädagogik den neuen Gesetzesentwurf ein?

Das geplante Gesetz will die Lebens- und Entwicklungssituation von Menschen mit Transidentität nachhaltig verbessern. Ob dieses Ziel erreicht wird, darf jedoch bezweifelt werden. Zukünftig soll es möglich sein, dass eine Veränderung des Geschlechtseintrags und des Vornamens als reiner Sprachakt erfolgt. Besonders sticht hervor, dass bereits 14-jährige Kinder über einen Geschlechtswechsel entscheiden können. Mit Zustimmung der Eltern oder aufgrund familienrichterlicher Unterstützung, wenn die Eltern nicht einverstanden sind. Damit entsteht eine ungewöhnliche Situation: Kindern und Jugendlichen wird ein Maß an Selbstbestimmung zugestanden, das einmalig ist. Normalerweise greifen diverse Schutzmechanismen, um das Kinderwohl zu sichern. Man denke etwa an den Konsum von Alkohol und Zigaretten, ans Autofahren oder die Eröffnung eines Bankkontos. Bei der äußerst schwerwiegenden Entscheidung über einen Geschlechtswechsel soll das auf einmal ganz anders sein. Kinder und Jugendliche werden dadurch hoffnungslos überfordert. Das ist eine gesicherte entwicklungspsychologische Erkenntnis. Der Satz, das Familiengericht solle überprüfen, ob im Einzelfall nicht gegen das Kindeswohl entschieden wird, ist zudem einigermaßen vage formuliert. 5

Haben Kinder und Jugendliche ein verlässliches Wissen über ihre sexuelle Identität?

Die empirische Forschung belegt, dass sich 80 bis 85 Prozent der Kinder, die über eine Genderdysphorie berichten und Transitionswünsche äußern, längerfristig wieder mit ihrem ursprünglichen Geschlecht versöhnen. Es handelt sich also um ein sehr dynamisches Geschehen. Und zuverlässige Prognosekriterien gibt es keine. Für einige Menschen ist eine soziale und körperliche Transition der beste Weg. Sie bedürfen der Anerkennung und Unterstützung, das steht außer Frage. Aber ein solcher Schritt setzt reifliche Überlegungen voraus. Vor allem ist ein intensiver Austausch mit anderen notwendig und genug Zeit, damit es zu keinen voreiligen Entscheidungen kommt, die später bereut werden.

Warum halten Sie eine verpflichtende Beratung bzw. Begutachtung für Jugendliche mit Transidentität und deren Eltern für notwendig?

Die Transsexualität wird im internationalen Klassifikationssystem nicht mehr als Krankheit geführt. Für viele Betroffene ist das sicher entlastend. Gleichwohl hat das Bundesverfassungsgericht 2017 auch vor diesem Hintergrund festgestellt, dass durch eine Begutachtung keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Der Wunsch, ein anderes Geschlecht anzunehmen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben, die in jedem Einzelfall aufzuklären sind. Eine psychiatrisch/psychotherapeutische Begutachtung ist auch deshalb unverzichtbar, weil viele Menschen, die über eine Transition nachdenken, hohe psychische Belastungen aufweisen: depressive Syndrome, Angststörungen, selbstverletzendes Verhalten, Suizidversuche, Essstörungen, Autismus-Spektrum-Störungen. Es wäre verfehlt, in diesen Komorbiditäten nur die Folge von Diskriminierungserfahrungen zu sehen. Um das zu bewerten, bedarf es einer fachärztlichen Expertise. Eine Beratung durch ebenfalls Betroffene reicht dafür nicht aus, so hilfreich sie auch in mancher Hinsicht sein mag.

Wie sollte die Begutachtung und Beratung von außen gestaltet sein?

Auch wenn sich viele Kinder und Jugendliche eine schnelle Entscheidung wünschen und ihnen ein Aufschub schwer erträglich erscheint, bedarf es eines Moratoriums, einer Zeit des ruhigen und ergebnisoffenen Überlegens, mit einer empathischen Zuwendung zu den Betroffenen, den Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern. Eine Psychotherapie kann den Druck aus der Situation herausnehmen. Innerfamiliäre Konflikte können bearbeitet werden. Ein kritisches Nachfragen darf nicht als „Transfeindlichkeit“ abgewertet werden. Leider geschieht das heute viel zu schnell. Allen Beteiligten sollte bewusst sein, welche Möglichkeiten und Risiken mit einer Geschlechtsanpassung verbunden sind und dass sie nie vollständig erfolgen kann. Es geht immer nur um eine Annäherung an das andere Geschlecht. Eine Begutachtung ist keine autoritäre Bevormundung, sondern ein fachlich notwendiger Beitrag zur Klärung einer komplexen Thematik. Sie dient auch der Wahrung des Kindeswohls. Mitunter versteckt sich hinter einem Transitionsbegehren der Lösungsversuch für eine ganz anders gelagerte Problematik. Zum Beispiel eine abgewehrte Homosexualität. Das hat sich im Nachhinein bei vielen Detransitionern gezeigt, Personen, die eine Geschlechtsanpassung wieder rückgängig machen wollen. Ihre Zahl steigt.

Hat sich in den vergangenen Jahren bezüglich der Transitionswünsche von Kindern und Jugendlichen etwas verändert?

In den vergangenen fünfzehn Jahren ist die Rate der Kinder, die ihr biologisches Geschlecht als unpassend erleben, immens angestiegen. Früher waren es bis zu 80 Prozent Jungen, die ihre Transitionswünsche oft bereits im Kindesalter äußerten. Heute sind es bis zu 80 Prozent Mädchen, die oft ganz plötzlich in der (Prä-)Pubertät über eine Genderdysphorie und Transitionswünsche berichten. Diese auffallende Veränderung zeigt, dass die psychische und soziale Situation junger Menschen, die in ihrer sexuellen Identität verunsichert sind, genau analysiert und berücksichtigt werden muss. Welche familiären Konflikte liegen vor? Welche Einflüsse gibt es durch Medien und Influencer, Peergroups und einen sich fortschrittlich gerierenden Zeitgeist?

Ein leicht zu erringender neuer Geschlechtseintrag ist kein harmloses Unterfangen. Er bestätigt offiziell, dass sich Kinder und Jugendliche auf dem richtigen Weg befinden. Die Wahrscheinlichkeit ist ausgesprochen hoch, dass sich daran weitere medizinische Transitionsschritte anschließen. Gesichert ist: Auf die Einnahme von Pubertätsblockern erfolgt nahezu immer eine Behandlung mit Gegenhormonen. Dieser Zug ist kaum noch aufzuhalten. Zu Recht sind viele Eltern, psychologische und medizinische Fachleute, Kinder- und Jugendpsychiater und Psychotherapeuten über die Folgen des Selbstbestimmungsgesetzes besorgt.

Wie wird die Diskussion in anderen Ländern geführt?

In liberalen Ländern wie Dänemark, Norwegen und Finnland wurde inzwischen eine entschiedene Kurskorrektur vorgenommen. Es ist Vorsicht eingekehrt: Man hat sich vom transaffirmativen Ansatz verabschiedet, der in Deutschland durch das Selbstbestimmungsgesetz gestärkt wird. Eine Signalwirkung ging von der renommierten Tavistock-Klinik in England aus, die ihre Fachabteilung inzwischen geschlossen hat. Am Ende stand das Eingeständnis, dass den Transitionswünschen von Kindern und Jugendlichen über Jahre hinweg in unverantwortlicher Weise affirmativ gefolgt wurde.

Zunehmend melden sich auch Detransitioner zu Wort. Sie klagen darüber, dass ihre Transitionswünsche nicht hinterfragt wurden, so dass es zu Fehlentscheidungen gekommen ist, die sie sehr belasten. Operative Eingriffe lassen sich dazu kaum noch rückgängig machen. Hormonbehandlungen können lebenslange Folgen haben.

Bernd Ahrbeck hat zusammen mit Marion Felder 2022 ein Fachbuch zum Thema im Kohlhammer Verlag herausgegeben: „Geboren im falschen Körper. Genderdysphorie bei Kindern und Jugendlichen.“ (ISBN 978-3-17-041238-5)

Referenzen

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Dr. Christine Born ist Autorin und freie Journalistin.


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15 Kommentare

  1. steve acker 6. Januar 2024 um 21:10 Uhr - Antworten

    Bei diesen Gesetzgebungen und anderen Maßnahmen geht es nciht darum, Menschen mit Transident-Problemen zu helfen.
    Es geht darum möglichst viel Verwirrung zu schaffen , denn verwirrte Menschen sind leichter manipulierbar und beherrschbar.
    und wenn man besonders jugendliche dazu bringt ihr biologisches Geschlecht zu zerstören und somit fortpflanzungsunfhähig zu werden, haben die Herrschenden auch gleichzeitig was für ihr ziel der Bevölkereungsreduktion gemacht.
    Die genderlobby verscuht schon im Kindergarten auf die Kinder loszugehen um diese dazu zu bringen ihr Geschlecht in Frage zu stellen.
    zum bsp. Das buch „wie lotta geboren wurde“ erzählt, wie ein mann ein kind gebiert.
    es gibt viele gender-kinderbücher. erschreckend

  2. Georg Uttenthaler 5. Januar 2024 um 14:35 Uhr - Antworten

    „Influencer“ = „Beeinflusser“ (frei übersetzt). Das führt nirgends mehr wohin, denn die Endphase (=völlige Verblödung) wurde bereits erreicht: Irgendeine bedeutungslose (aber anscheinend bekannte) Person veröffentlicht einen Text oder ein Bild von einem Produkt, und schon stürzen sich alle Hirnlosen darauf. Die Influencer sind eigentlich noch clever, sie nutzen die Dummheit der grossen Masse. Schon im alten Rom hiess es „niemand ist so dumm wie das Volk“ das war dann auch der Untergang. Es hat sich seitdem nichts geändert..

    Leider denken auch Sie, wie die „grünrote Politik- Suppe“ nicht`s zu Ende. Wer bezahlt mal diesen Leuten die Rente? Ja, sicher, Sie, mit ihrer Arbeit, mit Ihren bezahlten Steuern. Diese Leute erhalten mal Ergänzungsleistungen- Mindestsicherung, und die werden mit den Steuern der arbeitenden Bevölkerung bezahlt. Ist das gerecht? Ja, meinen die Sozis und die grünen Träumer, und nein sage ich.

    Ich gönne jedem/jeder den persönlichen Lebensentwurf, wenn er für das ganze Leben ausreicht; und so ein Leben kann heute 80 Jahre dauern – mit vl. 15 Jahren Rente. Wie die Gesellschaft in 30 Jahren aussieht, kann niemand vorhersagen. Da könnte manche Zwanzigjährige mit 50 ganz schön alt aussehen; und mit 50 durch Flaschen sammeln auf Bahnhöfen noch das Geld für die Rente verdienen, wenn man nie arbeiten musste…? Alles Gute und viel Spaß in der Jugend.

    • rudifluegl 5. Januar 2024 um 16:55 Uhr - Antworten

      “niemand ist so dumm wie das Volk”
      Das musste besonders intensiv an die „hinterherjubler“ mit dem Gefühl besonders berechtigt beim mitfressen am Futtertrog zu sein „influenzt“ werden!
      Mit diesem Spruch als allgemeine Wahrheit, konnten dann die Eliten, die ihnen suspekte Gemeinschaft, leichter an die Wand fahren!

  3. Dr. Beate Ritzert 5. Januar 2024 um 12:08 Uhr - Antworten

    Leider wird hier mal wieder einiges vermengt, was man im Umgang mit Transsexualität besser auseinanderhalten sollte: das TSG bezieht sich auch nach ursprünglicher Intention ausschließlich auf die juristischen Aspekte einer Transition, also Namen und Geschlechtseintrag und allem, was aus diesen folgt. Das wird sich auch durch diese Reform nicht ändern. Die Reform soll vor allem dazu beitragen, den Ablauf einer Transition so gestalten zu können, dass er die Betroffenen nicht mehr oder in möglichst geringem Ausmaß in ihrer sozialen Existenz gefährdet. Das ist nämlich eine wesentliche Folge der aktuellen Regelungen – die Betroffenen werden als Geisteskranke marginalisiert und durch den massiven Aufwand tatsächlich an den Rand der Gesellschaft gedrängt.

    Die Details einer eventuellen medizinischen Versorgung sind davon unberührt. Für medizinische Leistungen wird nach wie vor grundsätzlich eine Diagnose erforderlich sein.

    Und da bietet das neue Gesetz eher Chancen als Risiken: bisher war die psychologische Begleitung einer Transition nahezu ausschließlich auf die „Verifizierung“ der Transsexualität und des daraus resultierenden Leidensdrucks fixiert. Dazu wurde seitens der Krankenkassen sogar in den geschützten Raum eingegriffen, den eine Psychotherapie eigentlich bieten sollte (Berichtswesen). Transsexuelle wurde dabei in eine mehrjährige Dauerdiagnose gezwungen, die wenig, vielfach überhaupt keinen Raum zur Arbeit an eventuellen Komorbiditäten oder auch an den durchaus erheblichen akuten Belastungen einer Transition ließen. Mir wurde das sogar trotz meines expliziten Wunsches verweigert, und das während über 80 Stunden „Therapie“.

    Ganz anders als der Autor es darstellt, schafft die Änderung des rechtlichen Rahmens also erst den Raum, der notwendig ist, um Transsexuelle auf ihrem Weg ernsthaft zu unterstützen. Und das bedeutet für mich selbstverständlich auch, ihnen beim Hinterfragen ihres Bedürfnisses zu helfen. Und beim Erkennen ihrer Verantwortung vor sich selbst. Meine Erfahrung als ehemalige Leiterin einer Selbsthilfegruppe und später als Elektrologistin sagt mir allerdings, dass das nach wie vor dem Selbsthilfebereich überlassen zu bleiben scheint. Wenn jetzt das Aufrechterhalten der alten Praxis genau mit diesem Argument gefordert wird, empfinde ich das als heuchlerisch.

    Der Autor unterschlägt leider auch, dass sich Transsexualität in der Regel bereits im frühen Kindesalter zeigt, und das bereits dann, wenn sich die Geschlechtsidentität entwickelt (ungefähr im frühen Kindergartenalter). Natürlich individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt und keineswegs immer so massiv, dass eine Transition im Kindesalter zwingend erscheint. Und leider wird da auch unterschlagen, dass gerade in frühen Transitionen Zeit für eine langjährige Begleitung besteht – vom zunächst ja ausreichenden rein sozialen Wechsel im Kindesalter bis hin zu einer eventuellen operativen Annäherung des Genitals nach Abschluss der Wachstumsphase vergehen ja zwangsläufig 10-15 Jahre. Jahre, in denen man es den Betroffenen nicht unnötig schwer machen sollte. Und allemal Zeit für eine Kurskorrektur, falls sich das im Einzelfall als besser erweisen sollte.

    Wenn jetzt damit argumentiert wird, dass es zur Zeit vor allem junge Frauen in der Pubertät seien, die Transitionswünsche äußerten, dann ist es eben gerade keine Lösung, die bisherigen Hindernisse hochzuhalten – die aktuelle Entwicklung zeigt ja gerade, dass genau das nicht funktioniert.
    Der in meinen Augen einzig richtige Weg ist hier eine offene und fair geführte Diskussion der Problematik in der Gesellschaft, nicht zuletzt in bezug auf die Frage nach den Gründen. Also letztlich Arbeit an der sozialen Stellung der Frauen.

    • Peter Ruzsicska 5. Januar 2024 um 12:27 Uhr - Antworten

      Das Kardinalproblem liegt grundsätzlichst in der Verrechtlichung medizinischer Gewaltkonzepte von Diagnostik als auch Kurengabarung aller Art – Jedes Recht kann auch entzogen als auch Fundamentalherrschaftsgewaltig interpretiert werden – Die Büchse der Pandora zur Totalsten Herrschaftsmedizin war schon längst geöffnet als auch entfaltet sich besonders hier zu Landen fürderhin, als wär‘ das immer schon „normal“ gewesen.
      Die soziale Stellung ist immer eine Gewaltfrage.

    • Dr. Rolf Lindner 6. Januar 2024 um 0:29 Uhr - Antworten

      Die Autorin dieses Kommentars hätte in vielem Recht, wenn es die Absicht des Gesetzes wäre, Transsexuellen den Umgang mit ihrer Variante psychischer Intersexualität zu erleichtern. Man kann dieses Gesetz jedoch nur im Zusammenhang mit der nun schon jahrzehntealten sozialistischen Indoktrinierung betrachten, die eine freie Wählbarkeit der Geschlechtsidentität, des Geschlechtsrollenverhaltens und der Ausrichtung des Geschlechtstriebes postuliert und diese zu sozialen statt biologischen Kategoerien erklärt. Das widerspricht jeder Erfahrung und den Ergebnissen ideologiefreier sexuologischer Forschungen. Die Autorin behauptet, dass sich die Geschlechtsidentität im frühen Kindesalter entwickelt. Wäre das tatsächlich so, würden Kinder dann einfach feststellen: Ich bin eine Junge oder ein Mädchen – Transsexualität dürfte es gar nicht geben. Transsexualität gibt es jedoch nicht losgelöst von anderen Formen psychischer wie auch physischer Intersexualität, für deren biologische Herkunft es seit langem empirische und tierexperimentelle Daten und Befunde gibt, die alle auf hormonelle Dysbalancen während der vorgeburtlichen sexuellen Differenzierung des Gehirns verweisen und darüber hinaus die weit überdurchschnittliche Häufigkeit psychischer Instabilitäten bei Betroffenen erklären. Passend zu diesen Befunden muss es einige wenige Betroffene geben, die im gewissen Sinn nicht Fisch noch Fleisch sind – deren psychische Intersexualität nicht ausgeprägt ist und die tatsächlich eine fachlich fundierte Beratung brauchen würden. Es darf nicht unterschlagen werden, dass die Soziologisierung der psychischen Intersexualität deren Psychotherapierbarkeit herleitet, was sich seit langem als falsch erwiesen hat, aber trans- und homophobe Ansichten in Religion und Ideologie stärkt.

  4. Heiko S 5. Januar 2024 um 11:38 Uhr - Antworten

    Leider hat der Herr Ahrbeck das Problem an sich nicht verstanden, sonst würde er die Nichtmehreinstufung von Transgender als Krankheit nicht als Fortschritt feiern. Denn nach der Definition für Gesundheit der WHO ist Transgender eine Krankheit. Damit ergäbe sich auch die Notwendigkeit der Erforschung der Ursachen und Therapiemöglichkeiten. In dem man Transgender zu einer normalen Variation erklärt, liquidiert man dieses und lässt die Betroffenen im Regen stehen. Schon 1989 war in der DDR die Pathogenese der Transgenderstörung bekannt.
    Es bleibt festzuhalten, dass die Herrschenden jede sich bietende Gelegenheit nutzen, die Zivilgesellschaft zu zerstören. Egal ob Hochwasser oder Krankheit, den Betroffenen wird die notwendige Hilfe vorenthalten und das auch noch als Fortschritt verkauft.

  5. Andreas I. 5. Januar 2024 um 10:58 Uhr - Antworten

    Hallo,
    bei 14 -jährigen verstehe ich überhaupt nicht, was es da zu diskutieren gibt. Die müssen erstmal die Pubertät durchmachen und danach …

    • Daisy 5. Januar 2024 um 11:44 Uhr - Antworten

      Yes!
      Ich glaube, das gehört zur Agenda Bevölkerungsreduktion… es ist unfassbar, was da alles läuft. Die Pubertät ist eh schon schwierig genug für die gesamte Familie. Wenn schon, dann erst ab 25.

  6. Peter Ruzsicska 5. Januar 2024 um 9:54 Uhr - Antworten

    Politisierte Sexualität, gleichglültig welchärtlich, war immer schon Teil Herrschaftlichen Generalzernutzungsprojektes gewesen.

    Herrschaft ist immer kriminell.

    Die Menschen, welche an ihrer Selbstverzerkrüppelung nutzfreiwilligst oder schändschindgenötigt den Lukrierenden prächtigst als auch smart camoufliert mitzuarbeiteten, wurden als auch werden fürderhin schlicht als folgerichtig in aller bestialischten Gnadenlosigkeit im verewigten Dauerregen der banalsten Wirklichkeiten ausgesetzt.

    Fazit:
    Das grundvorsätzlichste Im-Stich-gelassen-werden fand längst schon vorher statt.

  7. Kooka 5. Januar 2024 um 8:52 Uhr - Antworten

    Ich verstehe nicht, dass der Gesetzgeber es erleichtert, dass man in der Pubertät leichtfertig sein Geschlecht ändert und gleich auch noch schwere Hämmer Pubertätsblocker einwirft.
    Jeder, der mal selbst in der Pubertät war und auch noch pubertierende Kinder durch diese Zeit gebracht hat, weiß doch (hoffentlich) wie schwierig dieser Lebensabschnitt ist – insbesondere das ewige Auf und Ab der Stimmungen und Gefühle.

    • Peter Ruzsicska 5. Januar 2024 um 11:53 Uhr - Antworten

      Der Gesetzgeber ereitert sich immer offensichtlicher als Rechtfertigungsmaschine generalnichtendster Fundamentaldespotie – Das läuft schon längst.

  8. Jan 5. Januar 2024 um 7:55 Uhr - Antworten

    Auch sehr maskuline Frauen und sehr feminine Männer haben ihre Liebhaber und Liebhaberinnen! Bei allem Genderterror von TicToc und Youtube und Schule (muskulöse Jungen und zierliche Mädchen) soll das einmal betont werden: Sei wie du bist!

  9. Andreas 5. Januar 2024 um 7:26 Uhr - Antworten

    Sehr wertvoller Beitrag!
    Ich wünschte mir mehr soziologische Perspektive, die nur angedeutet wird.

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