Wer traut der WHO?

23. Dezember 2023von 6 Minuten Lesezeit

In den USA verliert die WHO immer mehr Rückhalt. Anstatt ihre Befugnisse in der aktuellen Reform auszuweiten, sollten sie eingeschränkt werden. 

Obwohl die herrschende Meinung das Thema WHO-Reform (Pandemievertag und Änderung der Internationalen Gesundheitsvorschriften) als „Verschwörungstheorie“ abtut, ist weltweit eine lebhafte Debatte über die WHO entstanden. Gerade in Deutschland und Österreich wird diese ignoriert, aber sie verschwindet deshalb nicht.

Am Freitag hat der konservative US-Landwirt und Anwalt John Klar ein Essay mit dem Titel „Wer traut der WHO?“ veröffentlicht. Es ist auf Englisch bei Liberty Nation erschienen. Klar analysiert die WHO aus der Perspektive einer starken USA, wonach die WHO politischem Drucks Chinas und des globalen Südens nachgeben würde.

TKP hat den Artikel im Sinne einer vielstimmigen Debatte übersetzt:

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) stand während der COVID-Pandemie als globale Koordinatorin der  politischen Reaktion im Mittelpunkt. Fragen über die angemessene Rolle – und Kompetenz – der Organisation gingen der COVID-19-Krise voraus und überdauern diese. War die WHO bei ihrer Reaktion effektiv und unpolitisch, und kann man ihr die globale medizinische Vorrangstellung anvertrauen?

Obwohl die Gesundheitsorganisationen mit einem Vertrauensvorschuss überzogen sind, haben sie seit langem bewiesen, dass sie den menschlichen Schwächen von Fehlern, bürokratischer Lethargie, politischer Voreingenommenheit und Hybris zum Opfer fallen können. Nach der COVID-19-Epidemie drängen viele nationale Interessen darauf, die Befugnisse und die Finanzierung der WHO noch weiter auszudehnen, da sie die fehlerhaften Reaktionen auf die Pandemie als Rechtfertigung dafür ansehen, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, um diese Versäumnisse auszugleichen. Andere vertreten einen gegenteiligen Standpunkt und behaupten, dass die Unzulänglichkeiten der Organisation während COVID-19 unlösbare Probleme aufzeigen, für die es keine globale Lösung gibt.

Wer ist die WHO?

Die WHO hat sich nach der Pandemie sehr gut geschlagen und ihre Bruttoeinnahmen im Jahr 2022 um etwa 300 Millionen Dollar auf 4,3 Milliarden Dollar erhöht (einschließlich 739 Millionen Dollar aus den Vereinigten Staaten). Da immer mehr Fragen über die Reaktion auf das COVID-Virus aufgeworfen werden, einschließlich der Herkunft aus dem Labor in Wuhan und möglicher unerwünschter Wirkungen der Impfstoffe, ist die Frage, ob die WHO Retterin oder Versagerin war, weltweit noch offen. Bedenken über die Kompetenz der WHO gab es schon vor der Pandemie. In einem 2016 von Reuters veröffentlichten Artikel hieß es:

„Gesundheitsexperten, Nichtregierungsorganisationen und einige der größten Geber der WHO sagen, die Organisation sei schwerfällig, schlecht bei der Koordinierung von Reaktionen auf Epidemien und zu dünn gesät. Außerdem hat sie zunehmend Schwierigkeiten, ihre eigenen Prioritäten zu setzen, weil viele ihrer Geber ihr Geld für bestimmte Projekte zur Verfügung stellen. Einige Experten innerhalb und außerhalb der Organisation sind der Meinung, dass diese Schwächen bedeuten, dass die führende Rolle der WHO im Bereich der globalen Gesundheit jetzt in Gefahr ist.“

Viele Akteure haben versucht, das COVID-19-Debakel in eine noch bedeutendere zukünftige Machtbasis für die WHO umzumünzen. Die Organisation drängt darauf, ihre Befugnisse, Finanzmittel und die globale Aufsicht über die Mitgliedsländer zu erweitern, unter dem Vorwand, besser in der Lage zu sein, auf künftige Pandemien wirksam zu reagieren. Fragen über die Herkunft der Viren, die Erforschung von Funktionsgewinnen, die Sicherheit im Labor, die Wirksamkeit von Impfstoffen und die Angemessenheit der Quarantäne für gesunde Menschen (und Kinder) haben viele Gesetzgeber und Bürger zum Nachdenken gebracht.

So hielt der Sonderausschuss des Repräsentantenhauses zur Coronavirus-Pandemie am 13. Dezember eine Anhörung mit dem Titel „Reforming the WHO: Gewährleistung von globaler Gesundheitssicherheit und Rechenschaftspflicht“. Die Amerikaner müssen sich fragen: Versucht die Bundesregierung, die WHO zu ihrer Kompetenz zu zwingen oder sie politisch zu verjüngen, indem sie falsche Anhörungen nutzt, um ihre Legitimität zu stärken?

Eine Schlüsselfrage ist, ob die WHO jemals wirklich „unabhängig“ vom Wind der nationalen Politik sein kann. Die Geschichte deutet darauf hin, dass dies nicht der Fall ist, auch nicht bei den jüngsten Erfahrungen mit COVID-19. Die WHO stellt sich selbst als objektives medizinisches Team dar, das „… die Stärkung und den Ausbau der öffentlichen Gesundheitsverwaltungen der Mitgliedsländer fördert ….“. Doch dieses luftig-leichte Ideal ignoriert die Realitäten auf dem politischen Parkett. (Anmerkung TKP: Aus einer historischen Perspektive – mit anderen Erkenntnissen als John Klar – analysiert der Essay „Die WHO als feudal-koloniale Einrichtung“ die Organisation)

Myanmar, Syrien und die WHO-Wuhan?

Während Myanmar ethnische Minderheiten unterdrückte, arbeitete die WHO mit der Zentralregierung zusammen. In Syrien, so Brown’s Political Review, verschlimmerten die gut gemeinten Bemühungen der WHO den Bürgerkrieg, weil sie mehr mit der Assad-Regierung zusammenarbeitete und die Rebellen ignorierte.

Ähnliche Bedenken wurden geäußert, als sich das Wuhan-Virus auszubreiten begann. Xiao Qiang, ein Forscher in Berkeley, der sowohl die offiziellen Erklärungen Chinas als auch der WHO über das neue Coronavirus beobachtete, als es sich auszubreiten begann, machte eine beunruhigende Entdeckung: Die Erklärungen der Weltgesundheitsorganisation wiederholten oft die gleichen Punkte wie die Chinas. „Besonders am Anfang war es schockierend, als ich immer wieder sah, wie der Generaldirektor der WHO in seinen Reden vor der Presse fast direkt das zitierte, was ich in den Erklärungen der chinesischen Regierung gelesen hatte“, so Xiao gegenüber The Atlantic.

Der Beweis dafür, dass die WHO nicht unabhängig von politischem Druck ist, zeigt sich in ihren jüngsten Verlautbarungen zum Gazastreifen. Während die Organisation eine Litanei von Gesundheitskrisen im Gazastreifen aufzählt, geht sie nicht auf die zivilen Opfer in Israel ein, während sie sich in politischer Staatskunst übt:

„Die WHO ruft die Mitgliedstaaten, die Geber und die internationalen Akteure im Bereich der humanitären Hilfe und der Entwicklung auf, der palästinensischen Bevölkerung humanitäre Hilfe zu leisten und die Bereitstellung von personellen und finanziellen Ressourcen zu gewährleisten, um diese Ziele dringend zu erreichen.“

Die humanitäre Krise in Gaza ist enorm, aber sie ist untrennbar mit den Angriffen auf israelische Bürger verbunden, die von der WHO nicht erwähnt wurden. Die Äußerungen der Organisation lassen diesen Konflikt einseitig erscheinen und verwickeln Israel in Verstöße gegen die Genfer Konvention. Hat die WHO ihre Ressourcen auch für die russische und ukrainische Zivilbevölkerung mobilisiert?

Die WHO befürwortet auch Abtreibung, Transgenderismus, „Gleichberechtigung“, Sexualerziehung und stellt in Frage, ob das Schutzalter so angepasst werden sollte, dass Minderjährige trotz bestehender Schutzbestimmungen in Sex einwilligen können. Diese schleichende Ausweitung der Aufgaben erstreckt sich nun auf alle Bereiche des menschlichen Lebens: Die menschliche „Gesundheit“ berührt alles, und so hat die WHO ihren Zuständigkeitsbereich weit über das hinaus erweitert, was bei ihrer Gründung im Jahr 1948 angedacht war. Es mehren sich die Stimmen, die eine Einschränkung der Befugnisse dieser Organisation fordern, auch wenn weltweit versucht wird, die Versäumnisse bei der COVID-19-Reaktion zu nutzen, um ihr noch mehr Macht über souveräne Nationen zu geben.

Bild „Ebola Virus Disease outbreak in the Democratic Republic of Congo Press Conference“ by UN Geneva is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

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Warum die WHO über ihre Reform desinformiert

EU-Abgeordnete decken Abstimmungs-Betrug bei WHO-Machtergreifung auf

8 Kommentare

  1. 4765 14. Januar 2024 at 22:40Antworten

    Super Beitrag und Folien von Meryll Nass, aus einem kürzlich gehaltenen Vortrag. Es ist eine Illusion daran zu glauben, dass das nicht mit aller Gewalt durchgezogen wird. Die „5 Eyes“-Länder – D voraus – werden das sicher absegnen, es sei denn in den USA geschieht noch ein Wunder. Mai ist Stichtag, bis dahin ist noch viel Zeit.

    Meryl’s COVID Newsletter
    „WHO advice: Keep boosting every 6-12 months
    You asked for higher quality versions of my slides and I have complied. Here is my talk today and a few of my remarks.“

  2. Dorn 24. Dezember 2023 at 12:00Antworten

    Ich traue der WHO nicht wie alle anderen zusammen in den letzten vier Jahren.

  3. niklant 23. Dezember 2023 at 22:20Antworten

    Einer WHO zu trauen ist dasselbe, als würde man sein Kinderzimmer mit Kindern und löwen füllen! Nur wer gut frißt überlebt! Ich kann der WHO nichts entgegenbrigen, das mit Vertrauen zu tun hat.

  4. Jan 23. Dezember 2023 at 16:32Antworten

    Die WHO „nicht unabhängig von politischem Druck“?

    Hier versucht jemand, Checks & Balances zu behaupten, die nicht existieren. Gegen Befehle der WHO wäre eine verfassungsrechtlich garantierte Beschwerde vor einem österreichischen Gericht unmöglich. Keine Checks & Balances!

    Meint der Autor etwa, es könnten andere Interessen als wahrheitsgemäßes, wissenschaftliches Expertentum Einfluss nehmen? Der Gedanke bereits hebelt das Selbstbestimmungsrecht aus, das dem Einzelnen ermöglicht, aus welchem persönlichen Grund auch immer zB einer Chemotherapie nicht zuzustimmen.

    Noch ungeklärt ist, welche Machtmittel der WHO zur Verfügung gestellt werden, um Befehle national durchsetzen zu können. Man darf vermuten, dass es mit CBDOs zusammen hängt. Und möglicherweise brechen in wenig folgsamen Staaten plötzlich unerklärliche Pandemien aus, selbst schuld?

    Dass ÖVP und SPÖ den Verträgen jubelnd aber argumentlos zustimmen, ist unerklärlich. Stehen da Zahlungen wie im EU-Parlament dahinter?

  5. Peter Ruzsicska 23. Dezember 2023 at 16:12Antworten

    Abwickeln und gleich alle mindestens auf Ewig ins Häfen, aber schon Vorgestern!

  6. Gabriele 23. Dezember 2023 at 14:59Antworten

    Wer diesen Club noch befürwortet, ist buchstäblich nicht nur blind und taub, sondern muss definitiv verrückt sein. Oder eben unglaublich gut bezahlt.

    • Hasdrubal 24. Dezember 2023 at 3:37Antworten

      Deswegen wundert mich, dass man in Russland und China kaum was gegen diesen westlichen Verein sagt. Gewisses Medium hat paarmal AfD-Politiker zitiert, aber keine eigenen, die sonst über so ziemlich alles auf der Welt reden. Natürlich weckt das Misstrauen – wie ehrlich sind die Beteuerungen, westliche Kabalen überwinden zu wollen? Ob TKP dort nachfragen und das Ergebnis verkünden könnte?

  7. Georg Uttenthaler 23. Dezember 2023 at 14:26Antworten

    N I E M A N D!!! Denn die WHO beschleunigt ihre Machtergreifung mit ihren „Gesundheits- Richtlinien massiv.
    Widerspricht eine einfache Mehrheit der Mitgliedstaaten diesen Änderungen nicht aktiv, treten sie im November 2022 als verbindliches Völkerrecht in Kraft. Hochgefährlich: Mithilfe dieser neuen Richtlinien übernimmt die WHO faktisch Regierungsgewalt über ihre Mitgliedstaaten, sofern ihr Generaldirektor in Eigenregie einen Gesundheitsnotstand ausruft.

    Wie sich ein Gesundheitsnotstand definiert und wie dieser bekämpft wird, entscheidet zukünftig die WHO und die mit Geld gesteuerten Politiker und nicht der Nationalstaat. Dereinst könnte gar die Grippe, ein Schnupfen, ein Kratzen im Hals ein Gesundheitsnotstand- Plandemie sein.

    Wenn der WHO-Direktor in Europa oder gar in Österreich einen Gesundheitsnotstand verorten und ausrufen würde, hätten die jeweiligen Regierungen neu keine Möglichkeit mehr, menschenverachtende Zwangsmassnahmen, beispielsweise einen befohlenen Impfzwang, abzuwenden.

    Ab nun regieren fremde Henker Österreich. Das „österreichische Volk darf nicht mehr mitbestimmen, welche Politik es möchte. Wollen wir das?

    Weder Nationalrat noch Parlament haben die Öffentlichkeit über das Abtreten nationalstaatlicher Handlungsautonomie informiert oder einen öffentlichen Diskurs darüber geführt, gäbe es nicht die FPÖ..

    Warum denn nicht??? Hat die Regierung von grünschwarz denn nicht das Volkswohl im Sinne? Es herrscht Stille im Blätterwald. Der gekaufte staatlich-mediale Komplex fürchtet sich augenscheinlich vor dem Widerstand der Bürgerrechtsbewegung und dem Aufstieg der EINZIGEN Partei, die das verhindern wird!!!.

    Die WHO ist nämlich alles andere als eine demokratische Institution. Sie wird kontrolliert von Grosskonzernen und geldgeilen Oligarchen. 90 Prozent ihrer Gelder stammen von INVESTOREN, darunter solche, die dank Corona Multimilliarden-Gewinne eingefahren haben.

    So erhob die WHO den völlig nutzlosen PCR-Test zum Goldstandard zur Erfassung von nicht aussagekräftigen Fallzahlen, mit denen bekanntlich eine verfassungswidrige FOLTER- Politik legitimiert wurde. Erinnern wir uns, die Regierung in Ö. führte hier nur die Befehle der WHO aus.

    Wir Bürger wären der Willkür eines undemokratischen Gremiums unterworfen. Gestützt auf den neuen Gesundheitsrichtlinien können mit dem WHO-Pandemiepakt im Jahr 2024 Sanktionen eingeführt werden, denen die Mitgliedstaaten nicht mehr widersprechen können.

    Daher hat der Nationalrat mit der neuen Regierung unter Kickl (weil der macht`s) ab Juni 2024 die Pflicht, die österreichische Volkssouveränität mit allen Mitteln zu verteidigen und diesen Pakt ein für allemal zu „schreddern“.

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