Indischer Widerstand gegen WHO-Reform

20. Dezember 2023von 5,1 Minuten Lesezeit

In Indien hat sich prominenter zivilgesellschaftlicher Widerstand gegen die WHO-Reform gebildet. Per offenen Brief warnte man das Modi-Regime vor der Stärkung der WHO, stattdessen müsse sie aus nationalen Angelegenheiten verbannt werden.

Eine Gruppe aus 37 prominenten Personen aus dem Recht, der Medizin und der Zivilgesellschaft aus Indien versuchen auf die Regierung Indiens Druck zu machen. Indien müsse sich gegen die geplante WHO-Reform stellen, die „verfassungswidrig“ sei und der WHO „totalitäre Befugnisse“ zugestehen würde.

Verfassungswidrig und totalitäre Gefahr

Was die WHO-Reform bringt, fasste zuletzt David Bell zusammen: Es handle sich bei der WHO-Reform um die Verwirklichung einer „faschistischen Gesellschaftsverwaltung“. Die Profiteure seien Konzerne und Investoren, die Verlierer, die einzelnen Menschen und ihre bürgerlichen Freiheiten.

Die Inder, die den offenen Brief an Modi und das Gesundheitsministerium geschickt haben, fassen den Kern so zusammen:

Das „Pandemieabkommen“ und die geänderten IHR (Internationalen Gesundheitsvorschriften) verletzen offensichtlich die Grundrechte der Rechte der indischen Bürger und sind daher Ultra Vires der indischen Verfassung. Unter ihrer eigentlichen Absicht heben sie das Grundrecht auf körperliche Autonomie und Integrität auf, indem sie medizinische Eingriffe, Nötigung und weitere grob rechtswidrige Handlungen vorschreiben. Diese ist ein atemberaubender und erschreckender Angriff auf die grundlegenden bürgerlichen Freiheiten. Der Angriff auf die körperliche Unversehrtheit des Menschen zielt auf die Beseitigung aller Menschenrechte

Die Möglichkeiten, die sich aus der WHO-Reform ergeben, würden nicht nur gegen den hippokratischen Eid der Ärzte gehen, sondern auch gegen den Nürnberger Kodex von 1947 und gegen die Genfer Deklaration des Weltärztebundes von 1948. Darin heißt es unter anderem:

Ich werde die Autonomie und die Würde meiner Patientin oder meines Patienten respektieren.

Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patientin oder des Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen.

Ich werde, selbst unter Bedrohung, mein medizinisches Wissen nicht zur Verletzung von Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten anwenden.

Die Unterzeichner machen zudem deutlich, dass die WHO nach dem vorgeschlagenen Abkommen nach Belieben eine Pandemie, eine (potentielle) Gesundheitskrise ausrufen kann und dann Befugnisse der nationalen Regierungen übernehmen kann. Diese Kompetenzen würden enorm weit reichen: Schutzhaft für einzelne Bürger, Einschränkung der Reisefreiheit, Zwangstests und -Behandlungen, Zensur;

Die Reform ist letztlich – egal ob sie scheitert oder gelingt – als Fahrplan in den Klima/Gesundheits-Feudalismus zu lesen. Faschistische Elemente sind deutlich zu erkennen.

Was sieht die Gruppe als Ausweg? Die WHO müsse „aus dem nationalen Leben“ verbannt werden, so die Lösung. Nur so könne die Souveränität Indiens und die Grundrechte der Bürger gewahrt werden.

Sie machen auch auf ein Problem aufmerksam, dass alle Länder betrifft: Die Delegierten, die über das Abkommen und die Änderungen der Gesundheitsvorschriften verhandeln, sind nicht gewählt – oft der Öffentlichkeit auch gänzlich unbekannt. „Wie können sie im Namen von Nationen verhandeln, ganz zu schweigen von einer internationalen/globalen Gesundheitsregelung, die für 194 Länder verbindlich ist?“

Der Off-Guardian, der über den Brief ebenfalls berichtet hat, formulierte die konkreten Konsequenzen einer erfolgreichen Reform noch drastischer:

„Die Menschen werden der Gnade der Polizei und der Bürokraten ausgeliefert sein, die bei Handlungen, die in „gutem Glauben“ vorgenommen werden, keinerlei Strafe zu befürchten haben. Diese Handlungen könnten die Form von obligatorischen medizinischen Verfahren, erzwungenem Eindringen in Räumlichkeiten, Zwangsisolierung und Quarantäne annehmen.

Im Jahr 2020 war es schon schlimm genug, dass der Staat mit aller Macht gegen die Öffentlichkeit vorging, insbesondere gegen diejenigen, die mit der COVID-Politik nicht einverstanden waren, aber stellen Sie sich den Machtmissbrauch vor, der eintreten könnte, wenn die WHO die von ihr angestrebten Befugnisse erhält.“

Indien könnte ein wichtiger Player in der WHO-Frage sein. In der aufkommenden mulitpolaren Welt agierte man schon während Corona verhältnismäßig relativ eigenständig: etwa was Ivermectin angegangen ist. Seit dem Ukraine-Krieg hat das Modi-Regime viel Selbstbewusstsein gefunden und ist äußerst auf die eigenen Interessen bedacht. Trotz der BRICS-Partnerschaft mit China ist man auch zur asiatischen Supermacht auf Distanz, ebenso wie zur USA.

Hier die Liste der Unterzeichner:

Dr. Jacob Puliyel, Delhi, MD, MRCP, MPhil, Kinderarzt und Gastdozent International

Prashant Bhushan, Neu-Delhi, Senior Advocate, Oberster Gerichtshof von Indien

Colin Gonsalves, Neu-Delhi, Senior Advocate, Oberster Gerichtshof von Indien

Nilesh Ojha, Mumbai, Präsident der indischen Anwaltskammer, Rechtsanwalt am Obersten Gerichtshof von Bombay und am Obersten Gerichtshof von Indien, Menschenrechtsaktivist

Autor Dr. Amitav Banerjee, Pune, MD, ehemaliger Epidemiologe der indischen Streitkräfte

Dr. Aseem Malhotra, London (indischer Staatsangehöriger aus dem Ausland), MBChB, MRCP. Beratender Kardiologe

Aruna Rodrigues, Mhow, Hauptpetentin: GMO PIL vor dem Obersten Gerichtshof und Mitglied Iridescent Blue Fish (IBF)

Dr. Donthi Narasimha Reddy, Hyderabad, Experte für öffentliche Ordnung und Kampagnenleiter

Dr. Megha Consul, Gurugram, Pädiatrie, Oberärztin, Neonatologin

Dr. Pravin Chordia, Pune, Facharzt für Chirurgie

Dr. Lalitkumar Anande, Mumbai, MBBS, PG-Diplom in klinischer Forschung

Dr. Vijay Raghava, Bangalore, MBBS Dr. Veena Raghava, Bangalore, MBBS, DA

Dr. Kuldeep Kumar, Haridwar, MBBS MS (ALLGEMEINE CHIRURGIE) Dr. Praveen Saxena, Hyderabad, Radiologe und klinischer Metalltoxikologe, MBBS, DMRD Osmania

Dr. Biswaroop Roy Chowdhury, Faridabad, Ph.D (Diabetes)

Dr. Gautam Das, Kolkata, MBBS, Allgemeinmediziner

Saraswati Kavula, Hyderabad, Dokumentarfilmerin und freiberufliche Journalistin, Awaken India Movement

Bhaskaran Raman, Mumbai, Professor, Abteilung für Informatik und Ingenieurwesen. Indisches Institut für Technologie Bombay Rechtsanwalt

Ishwarlal S. Agarwal, Mumbai Rechtsanwalt

Tanveer Nizam, Mumbai

Dr. Susan Raj, Chattisgrah, BSc Krankenschwester, MSW(M&P), Doktor der Geisteswissenschaften, Verhaltensspezialistin

Jagannath Chaterjee, Bhubhaneshwar, Sozialaktivist

Dr. Abhay Chedda, Mumbai, BHMS, CCAH, FCAH

Dr. Gayatri Panditrao, Pune, Homöopathische Ärztin, BHMS, PGDEMS

Dr. Rashmi Menon, Mumbai, BHMS, ChT

Rossamma Thomas, Pala, Kottayam, Kerala, Freiberufliche Journalistin

Ambar Koiri, Mumbai, Bewegung Erwachet Indien

Dr. G. Prema, Tamil Nadu, Klassische Homöopathin, Aasil Health Care

Dr. S. G. Vombatkere, Mysuru, Menschenrechtsaktivist und Anwalt

Anand Singh Bahrawat, Indore, Anwalt am Obersten Gerichtshof von Indore

Vijay Kurle, Mumbai

Rechtsanwalt L Shunondo Chandiramani, Indore, Oberster Gerichtshof von Indore

 

Bild, „The truck driver who drove us to Zanskar valley, India“ by sandeepachetan.com is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

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Estnischer Widerstand gegen WHO-Reform

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10 Kommentare

  1. […] WHO TKP.at, 22. Mai 2023: Widerstand der Republikaner im US-Kongress gegen Machtausweitung für WHOTKP.at, 20. Dezember 2023: Indischer Widerstand gegen WHO-ReformTKP.at, 31. Mai 2022: Gesetzentwurf im US-Senat soll Abtretung […]

  2. Kamil 21. Dezember 2023 at 10:27Antworten

    Ich möchte den Autor nur darauf hinweisen, dass er, obwohl er den slowakischen Chef Fico lobte, gegen die WHO ist. So sei es. Die Regierung steht hinter der WHO. Ich habe den Beweis auch veröffentlicht, da nur ich und niemand sonst diese Initiativen in der Slowakei leite. Ich war sogar im Parlament und drohte der Regierung mit einem Streik. Link mit Nachweis des Gesundheitsministeriums. https://www.dostojneslovensko.eu/sk/who-zmluvy/1024-odpoved-z-ministerstva-zdravotnictva-sr-ohladom-mzp-2005-wha75

  3. Hasdrubal 21. Dezember 2023 at 5:18Antworten

    @„Diese Kompetenzen würden enorm weit reichen: Schutzhaft für einzelne Bürger, Einschränkung der Reisefreiheit, Zwangstests und -Behandlungen, Zensur;“

    Das alles könnte etwa passieren, würde sich Indien Soros nicht beugen. TKP berichtete mal, dass Soros der Regierung Modi den hybriden Krieg erklärte – fühlt man sich in Indien nicht gewarnt?

  4. Daisy 20. Dezember 2023 at 21:26Antworten

    Auch die Inder sind ein sehr kluges Volk. Ich drücke die Daumen. Je mehr von den großen Nationen nicht mitmachen, umso mehr Chancen haben die Kleinen.

  5. Gabriele 20. Dezember 2023 at 17:01Antworten

    Selbstverständlich geht es hier um „Linientreue“ zu WEF, WHO und vor allem der Pharmaindustrie. Dass dafür auch Gelder fließen, wird kaum zu bezweifeln sein. Versorgungsposten für politischen Gehorsam – siehe Fall Kurz. Woher soll sonst die Pension für solche Figuren kommen? Vom Arbeiten wohl nicht…
    Und nun werden wir „gemahnt“ und uns werden Strafen angedroht, weil wir der Klima-Agenda nicht ausreichend nachkommen… all das ist der Anfang vom Untergang eines demokratischen Österreich, wenn das idiotische Volk noch immer nicht weiß, wen man künftig wählen muss, um das zu vermeiden. Und es gibt nahezu keine andere Option mehr als Raus aus EU und WHO.

    • ibido 20. Dezember 2023 at 20:11Antworten

      @Gabriele
      20. Dezember 2023 at 17:01
      zu „…wenn das idiotische Volk noch immer nicht weiß, wen man künftig wählen muss, um das zu vermeiden.“
      Interessante Aussage. Sie wissen schon welche geeignete Partei in der Gründungsphase ist??? Bei den bestehenden sehe ich den Anspruch nämlich nicht gegeben.
      Sprichwort: Die Sau die am Trog sitzt frisst. Das ist einfach so. Denke, wenn es wirklich besser werden soll, muss die repräsentative Demokratie abgeschafft werden. Aber was die Alternative ist, weiß ich auch nicht.

      • Inukai Genpachi 21. Dezember 2023 at 15:23

        In DE, Dr. Markus Krall.
        In AT ist mir noch keine bekannt.

    • Frau Humberg 21. Dezember 2023 at 10:40Antworten

      Apropos „idiotisches Volk“:

      LESEN SIE

      //

      Kees – van der Pijl Die belagerte Welt –
      https://der-politikchronist.blogspot.com/p/die-belagerte-welt-kees-van-der-pijl.html?m=1
      Publisher Der Politikchronist e.V., DE
      https://der-politikchronist.blogspot.com/p/impressum_20.html?m=1

      //

      und Sie, Ihr Denken, etc.pp. werden bereichert, auch im Sinne C.G.Jung (*1875 †1961): „Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten.“

  6. Jan 20. Dezember 2023 at 14:34Antworten

    Wir können den beteiligten Personen nicht trauen, da sie sich zu verfassungsfeindlichen Zielen (zB Great Reset) bekannt haben und da sie während der Corona-Pandemie nachweislich falsch gehandelt haben.

    Die Verträge setzen sämtliche Checks and Balances außer Kraft.

    Die österreichische Verfassung garantiert zudem den Rechtsunterworfenen ein Verfahren vor einem österreichischen Gericht – auch zur Gefahrenabwehr.

    Entscheidungen der WHO und von Bill Gates können aber nicht in Österreich bekämpft werden.

    Das ist ein eklatanter Bruch aller Rechtsprinzipien.

    Warum SPÖ und ÖVP diese Selbstentmachtung unbedingt betreiben wollen, ist völlig unverständlich. Ob hier Zahlungen wie im EU-Parlament im Spiel sind?

  7. Friedrich Bergmann 20. Dezember 2023 at 13:24Antworten

    Wahnsinn. 36 und der Szene Bekannte Dr. Aseem Malhotra
    Gewaltiger Indischer Widerstand.
    Respekt. Das wird die Sache zum kippen bringen.
    So geht echter Widerstand.
    Satire aus.

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