Geburten und Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland mit anhaltenden Anomalien

27. August 2023von 4,7 Minuten Lesezeit

Im Mai 2023 wurden in Deutschland erneut erheblich weniger Kinder als erwartet geboren. Auch die Zeitreihe der Schwangerschaftsabbrüche (SSA) zeigt anhaltende, gravierende Störungen seit dem 1. Quartal 2021 mit einer schwer zu erklärenden Trendumkehr in 2022.

Geburten und SSA folgten in den vergangenen Jahren sehr regelmäßigen saisonalen Mustern. Seit Anfang 2022 unterschritten die Geburten die Vorhersagewerte signifikant (Abb. 1).


Abb. 1: Monatliche Geburtszahlen (orange) und Vorhersage (blau) aus den Jahren 2016-2021 unter Berücksichtigung von Trend und Saisonalität (TSLM-Methode). Datenquelle: Destatis.

Bei den SSA setzte der Rückgang schon im 1. Quartal 2021 ein und hielt zunächst bis zum 3. Quartal 2021 an. In 2022 schlug die Entwicklung ins Gegenteil um. Die SSA überstiegen die Erwartungen erheblich. (Abb. 2).

Abb. 2: SSA pro Quartal (orange) und Vorhersage (blau) aus den Jahren 2016-2020 unter Berücksichtigung von Trend und Saisonalität (TSLM-Methode). Datenquelle: Destatis.

Die Geburtszahlen erreichten ihre Maxima regelmäßig im Juli und August, die SSA im 1. Quartal. Die Schwankungsbreite lag bei beiden Signalen in einem ähnlich großen Rahmen von rund 20%. Da die Bereitschaft, ein Kind auszutragen, eher nicht als saisonal anzunehmen ist, muss die Saisonalität der SSA hauptsächlich durch saisonal schwankende Schwangerschaften bedingt sein. Die SSA hängen so gesehen auf zweifache Weise mit den späteren Geburtszahlen zusammen. Einerseits dezimieren SSA den Bestand an Schwangerschaften. Im dargestellten Zeitraum hatten die SSA einen Anteil von 11,5% an den Schwangerschaften. Andererseits nehmen sie die Entwicklung künftiger Geburtszahlen vorweg. Die Zeitdifferenz ist nur grob schätzbar, weil SSA nur als Quartalszahlen angegeben werden.

Eine Gesamtschau entsteht, wenn man die relativen Abweichungen der SSA und Geburten von den erwarteten Werten aufzeichnet und mit dem Verlauf der C19-Impfkampagne kombiniert (Abb. 3).

Abb. 3: Monatliche C19-Impfquoten (rot), relative monatliche Geburtenabweichung (blau) und relative quartalsweise Abweichung der SSA (grün). Datenquellen: Destatis, ECDC.

In 2020 wichen wie in den Vorjahren die Geburten und SSA nur geringfügig von den erwarteten Werten ab, verliefen also nahe der Nulllinie. Das Jahr 2021 verzeichnete leicht überdurchschnittliche Geburtenzahlen, wobei sich zwei flache Wellen abzeichneten. Mutmaßliche Ursache dieser Geburtenwellen waren die Lockdowns und ähnliche Maßnahmen. Hängen sich Mann und Frau in den Privatgemächern auf der Pelle, bleibt das nicht ohne Folgen.

In den ersten drei Quartalen 2021 sanken die SSA stark ab. Die damit korrespondierenden Geburtenzahlen fielen ab Januar 2022. Eigentlich müssten weniger SSAs zu mehr Geburten führen, aber hier greift die oben hergeleitete Regel, nach der SSA ein Indikator für die Anzahl der Schwangerschaften sein können. In diesem mit der Impfkampagne zusammenfallenden Zeitraum kamen also weniger Schwangerschaften zu Stande. Dieser Ablauf wiederholte sich mit der zweiten Impfwelle in ähnlicher Form. Dazwischen lag im 4. Quartal 2021 ein Zeitraum mit normalen SSA-Zahlen, nachdem die Impffrequenz stark gefallen war.

Anfang 2022 sank die Impffrequenz endgültig ab, und das Leben normalisierte sich wieder. In der Folge stiegen die SSA im 3. und 4. Quartal 2022 auf ungewöhnlich hohe Werte, ohne dass darauf ein Geburtenanstieg einsetzte. Das Gegenteil trat sogar ein. Seit Anfang 2023 verharrten die Geburten auf den bisher niedrigsten Niveaus. Die angestiegenen SSA können diesen Rückgang aber nur teilweise erklären. Wenn von 100 Schwangerschaften normalerweise rund 12 beendet werden, verbleiben 88. Steigen die SSA um 7% wie in 2022, enden von 100 Schwangerschaften knapp 13 vorzeitig, und 87 verbleiben. Der daraus erklärbare Geburtenrückgang beziffert sich also auf nur 1 von 88 oder rund 1,1%. Aus diesen Zusammenhängen folgt, dass in diesem Zeitraum sowohl weniger Frauen schwanger wurden als auch mehr SSA vorgenommen wurden. Letzteres könnte ein Hinweis auf ungünstigere sozio-ökonomische Ursachen sein, die sich seit 2022 negativ auf einen Kinderwunsch auswirkten.

In der Quintessenz sind zwei Regime abzugrenzen. Das erste war gekennzeichnet durch eine Kombination von Schwangerschafts-, SSA- und Geburtenrückgang. Der Zusammenhang hatte auch in entgegengesetzter Richtung Bestand. Der kleinere Boostergipfel zeigte das beschriebene Muster erneut, aber in schwächerer Ausprägung. Ein sich wiederholender Ablauf besitzt eigentlich eine erhebliche Beweisqualität, in diesem Fall zu Lasten der Impfkampagne, doch scheinen auch andere Einflüsse mit im Spiel gewesen zu sein. Der starke Abfall der SSA im 1. Quartal 2021 liegt zeitlich zu früh, als dass die Impfungen als alleinige Ursache in Frage kämen, denn die höchsten Impffrequenzen wurden erst im 2. Quartal 2021 erreicht.

Im zweiten Regime stiegen die SSA auffällig an, ohne dass dies aber ein Zeichen steigender Schwangerschaftszahlen war. Die korrespondierenden Geburtszahlen fielen ja später noch weiter ab. Als Ursachen kommen sowohl impfbedingte, anhaltende Fruchtbarkeitsschädigungen als auch eine zurückhaltendere Familienplanung in Frage. Welche Anteile diese Faktoren am Rückgang der Schwangerschaften haben, ist aus den bisher vorliegenden Zahlen nicht entscheidbar.

Auch wenn diese Zahlen nicht die eine schlüssige Erklärung für alle beobachteten Auffälligkeiten liefern, so scheint eines doch klar. In Sachen Fortpflanzung ist einiges aus den Fugen geraten, und es begann nicht mit C19, sondern erst im Winter 2021/2022, frühestens zu Beginn des zweiten Lockdowns. Wie es ausschaut, reagiert die menschliche Fortpflanzung nicht sonderlich sensibel auf ein neues Virus, wohl aber ziemlich verschnupft auf Aktivitäten zur Pandemiebekämpfung nach Maßgabe der WHO und der Gesundheitsministrierenden.


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Ulf Lorré ist Ingenieur für Biomedizinische Technik und schreibt unter Pseudonym.


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24 Kommentare

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  2. […] anhaltende Übersterblichkeit, die explodierenden Zahlen von Krankschreibungen, der Rückgang der Geburten, der Anstieg von Schwangerschaftsabbrüchen und Totgeburten sowie weitere demographische „Merkmale“ der Jahre 2021, 2022 und 2023 haben in der Summe des […]

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  4. Monika 28. August 2023 at 8:38Antworten

    ich bitte um einen bericht über missbildungen während der schwangerschaft und missbildungen nach der geburt. gibt es da zahlen? danke

    • Ulf Lorré 28. August 2023 at 12:42Antworten

      Missbildungen bei Neugeborenen werden m. W. nicht systematisch erfasst. Am ehesten würde man so etwas vermutlich in den Abrechnungsdaten von Krankenversicherungen erkennen können. Davon sickert bislang aber kaum etwas durch.

      Drei Hauptursachenkomplexe lassen sich ausmachen, die allesamt die Abläufe bis zur Nidation (Ei-Einnistung) betreffen. Der erste ist ein ganz banaler. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Geschlumpften war nach der Spritze für einige Tage schwer angeschlagen, also sexuell nicht aktiv. Der zweite betrifft die sehr häufig gemeldeten Menstrationsstörungen. Und drittens gibt es Anzeichen für eine Störung der Nidation. Dazu hatten Dr. Hans-Joachim Kremer und ich Daten aus einem chinesischen Kinderwunschzentrum ausgewertet und hier auf TKP darüber geschrieben.

      Bisher deutet einiges darauf hin, dass nach gelungener Nidation die weitere Schwangerschaft in den allermeisten Fällen normal verläuft. Eine leichte Erhöhung der Totgeburtenrate ist wohl feststellbar, aber sie steigt schon seit einigen Jahren aus unbekannten Gründen an.

  5. PeKaSa 27. August 2023 at 15:38Antworten

    Danke für die Recherche. Beim Anschauen der Graphen sollte aber beachtet werden, dass die Y-Achse nicht bei 0 beginnt. Diese Art der Darstellung halte ich nicht für richtig, da sie zu Fehlinterpretation führen kann. Mir ist klar, dass dies bereits in der Quelle so gehandhabt wird, daher halte ich diese Quelle in dieser Hinsicht auch nicht für seriös, ohne Absichten zu unterstellen.

    • Ulf Lorré 27. August 2023 at 23:23Antworten

      Welche Quelle meinen sie konkret? Die Diagramme sind aus Urdaten erzeugt. Sie müssen sich im übrigen damit abfinden, dass im Wissenschaftsbetrieb JEDE Achsenskalierung zulässig ist, sofern sie beschriftet ist.

  6. Jurgen 27. August 2023 at 14:10Antworten

    Die Fragen, die sich mir da zusätzlich stellen:
    1. Ist die Erhöhung der Schwangerschaftsabbrüche auf vermehrte, durch Screening erkannte Fötus-Schäden zurückzuführen?
    2. Wie hat sich das Verhältnis von Paaren durch die verschärften Lebensumstände entwickelt? Mehr oder weniger Trennungen? Entwicklung der Heiratszahlen seit 2020?
    3. Wie hat sich die Zahl der Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch entwickelt?
    4. Wann hat der erste Mann sein erstes Kind bekommen? ;)

  7. Georg Uttenthaler 27. August 2023 at 13:47Antworten

    Aus Pfizer- Dokumenten, die Studienergebnisse und Informationen zu den Corona-Impfstoffen enthalten (Pfizer beantragte eine Sperrung für die nächsten 55 Jahren und eine Ausnahme vom Freedom of Information Act (FOIA) durch die FDA). Nun werden nach und nach erste Details dieser Dokumente veröffentlicht und diese haben es in sich. Sie sind das Zeugnis unvorstellbarer Skrupellosigkeit und höchster Verschwörung.

    Nahezu alle ungeborenen Kinder nach Impfung von Müttern verstorben. Dass es immer mehr Berichte aus aller Welt gibt, wonach gegen das Corona- Virus geimpfte Schwangere ihre Kinder verlieren, oder diese „still“ auf die Welt kommen, ist bekannt. Der Zusammenhang mit der Impfung wurde bisher freilich negiert und nicht untersucht.

    Unter anderem geht aus den bisher veröffentlichten Unterlagen hervor, dass der Pharmariese innerhalb von nur drei Monaten nach der Markteinführung der COVID- Spritze mehr als 150.000 (!) Berichte über „schwerwiegende unerwünschte Ereignisse“ erhalten hat. Noch brisanter sind aber die in Tabelle 6 enthaltenen Daten über schwangere und stillende Frauen, die die Spritze in den ersten Monaten der Markteinführung, die am 11. Dezember 2020 begann, erhalten haben. Bei den meisten Frauen dürfte es sich um Beschäftigte im Gesundheitswesen gehandelt haben, da die ersten Impfungen an diese Personengruppe gingen. Da die klinischen Studien, die der Einführung vorausgingen, schwangere Frauen ausschlossen, wären dies die ersten schwangeren und stillenden Frauen gewesen, die die Impfstoffe erhalten haben.
    https://archive.is/ta3Yp

    Ähnliches hat man schon einmal von Kenia gehört, wo Mister Gates, der Computer Händler als krimineller „Wohltäter “ aufgetreten ist und angeblich schwangere Frauen gegen „Hepatitis“ hat impfen lassen. Das Ergebnis war ähnlich wie oben beschrieben, liegt aber schon eine Weile zurück. Wurde in der Zwischenzeit vergessen. Allerdings nicht von den tansanischen Präsidenten und Bischöfen, der auf die neue Corona „Beglückung“ verzichtet hat, allerdings war er einige Zeit später „natürlich freiwillig“ von dieser Welt gegangen.

    Es ist davon auszugehen, dass dies die Spitze des Eisbergs ist, 90% ist noch versteckt unter Wasser….!!!

    • 4765 8. September 2023 at 22:51Antworten

      Vernichtender aktueller Bericht auf „daily clout“.

      Einziger zulössiger Schluss: Satanisten am Werk.

      September 1, 2023
      „Report 83: 23% of Vaccinated Mothers’ Fetuses or Neonates Died. Suppressed Lactation and Breast Milk Discoloration Reported.“

  8. Leontinger 27. August 2023 at 10:50Antworten

    Die Profilierungsneurotiker=YGL von WEF und WHO disqualifizieren sich selbst und werden schon sehen, wie sie enden werden.

  9. Stunning Greenhorn 27. August 2023 at 10:10Antworten

    Ich sehe einen kleinen Jungen und seinen Teddy, beide gleich groß und beide wirken traurig. Der Kummer der beiden Freunde berührt mich. Die Weltuntergangsstimmung unter uns Erwachsenen färbt auf die Kinder ab. Man sollte den beiden erklären, dass die Erwachsenen auch nicht alles wissen und die Welt wohl nicht untergehen wird. Vielleicht kommt auch alles wieder in Ordnung eines Tages lachen die beiden wieder.

  10. Nurmalso 27. August 2023 at 9:36Antworten

    Auch wenn es noch eine geringe Zahl an ungeimpften Eltern mit gesunden Nachwuchs gibt,
    die korrumpierte WHO wird mit ihren Pflichtimpfungen jeden holen.
    Das Entvölkerungsprogramm der WEF-Agenda wird durchgezogen.

    • Leontinger 27. August 2023 at 10:47Antworten

      WHO…jeden holen? NEIN mich nicht!!!

      • Nurmalso 27. August 2023 at 16:12

        … dann wird dein Konto gesperrt wogegen du vor Gericht klagen kannst. Das Gericht wird dir
        glaubhaft per Beschluss übermitteln, dass dein Verhalten zur Verweigerung der mRNA-Spritze
        höchst rücksichtslos, egoistisch gegenüber deinen Mitmenschen ist und dich womöglich indirekt als Mörder bezeichnen.
        Das einzige was du jetzt machen kannst ist, die Partei zu wählen welche den gesamten EU-Haufen zerschlagen will.

      • Leontinger 27. August 2023 at 20:28

        MFG oder zur Not FPÖ

    • SDMS 27. August 2023 at 16:29Antworten

      Mich holen? Nur an meinem sibirischen Tiger vorbei.

  11. Pet van de W 27. August 2023 at 8:53Antworten

    Ich frage mich, ob der Autor mit Schwangerschaftsabbruch SSA=Abtreibung+Fehlgeburt meint?
    Da das Wort „Fehlgeburt“ oder „Spontanabort“ im Artikel fehlen, kann ich mit all den dargelegten Zahlen nichts anfangen.

    • Ulf Lorré 27. August 2023 at 11:09Antworten

      Die SSA-Zahlen von Destatis sind die nach § 18 Schwangerschaftskonfliktgesetz gemeldeten. Fehlgeburten sind also nicht enthalten.

      • Jan 27. August 2023 at 11:56

        Gibt es Zahlen zu möglicherweise erhöhten Missbildungen?

      • Ulf Lorré 27. August 2023 at 12:43

        Darüber habe ich bisher keine Zahlen gefunden. Gemunkelt wird viel, aber bisher erschöpft sich das in anekdotischen Erzählungen.

      • Edwina 27. August 2023 at 13:41

        Wäre eine in der Schwangerschaft erkannte schwere Missbildung des Foetus als medizinische Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch meldepflichtig nach § 18 Schwangerschaftskonfliktgesetz?
        Werden im Rahmen dieser Meldepflicht Daten erhoben in welcher Schwangerschaftswoche der Abbruch erfolgte? Und sind die irgendwo einsehbar?

      • Ulf Lorré 27. August 2023 at 14:01

        Die Erhebungsmerkmale sind in § 16 festgehalten, u. a. „rechtliche Voraussetzungen des Schwangerschaftsabbruchs (Beratungsregelung oder nach Indikationsstellung)“ und „Dauer der abgebrochenen Schwangerschaft“. Erhoben wird pro Quartal. Daten gibts bei Destatis.

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