Covid-Experte kriegt Posten bei Moderna

22. August 2023von 1,8 Minuten Lesezeit

Ein englischer Covid-Regierungsexperte wechselt jetzt als medizinischer Berater zu Moderna. Kritiker sehen schwerwiegende Interessenskonflikte. 

Eine „Paradebeispiel für „Quid pro quo-Korruption“ (Off-Guardian): hat Jonathan Van-Tam, Englands stellvertretender Chief Medical Officer während der „Pandemie“, hat einen neuen Job. Er wird nun leitender medizinischer Berater für den mRNA-Hersteller Moderna.

Vom Experten zum Moderna-Berater

Van-Tam war einer der TV-Experten von UK und propagierte Maske, Spritze, Lockdown. Außerdem gehörte er der britischen „Impfstoff-Taskforce“ an. Seine Expertenrolle brachte ihn eine Erhebung in den Adelsstand. Das Establishment schätzt den Public-Health-Wissenschaftler ganz offenbar.

Jetzt hat er direkt zu Moderna gewechselt. Das Unternehmen, das zu den großen Covid-Gewinnern gehört. Einen öffentlichen Aufschrei oder dergleichen gibt es nicht – es scheint sich keiner daran zu stören. Wie viel Van-Tam für seinen neuen Beratungsjob kassiert, ist nicht bekannt.

Interessenskonflikte müssten eigentlich öffentlich diskutiert werden: Denn was wäre, wenn Van-Tam bei der nächsten „Pandemie“ ein Kontakt in die Regierung nutzen würde, um im Namen von Moderna Interessen des Unternehmens durchzusetzen. Ebenso könnte es sein, dass Van-Tam sensible Informationen, die er in seiner Zeit als Regierungs-Experte nun für ein Privatunternehmen nutzen könnte.

Die Financial Times erklärt aber, dass es keinerlei Grund für Zweifel gebe:

„Die Regierung hat festgelegt, dass Van-Tam im Rahmen seiner Funktion bei Moderna keine Lobbyarbeit für das Ministerium für Gesundheit und Soziales oder dessen Exekutivorgane leisten darf und dass er bis März 2024 nicht an Ausschreibungen im Zusammenhang mit dem Gesundheitsministerium oder dessen Exekutivorganen beteiligt sein darf.“

Es ist also alles in Ordnung. Hier gibt es nichts zu sehen.

Und neu ist das nicht: Der lebendige Wechsel zwischen Big Pharma und Behörden oder Ähnliches lauft seit Langem. Das ein Regierungsexperte nun beim Konzern unterkommt, ist nur ein weiteres Beispiel. Es dürfte auch Ausdruck des korporatistischen Staatsmodells sein, in dem privates Großkapital und Staat scheinbar eng verschmolzen ist.

Bild „Elderly couple standing on syringe with Covid-19 vaccine with Moderna logo“ by focusonmore.com is licensed under CC BY 2.0.

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8 Kommentare

  1. P. H. 23. August 2023 at 9:23Antworten

    Regierungsexperte lassen wir einmal dahin gestellt, denn seit der Pandemie haben wir plötzlich „ach so viele Experten“ wie nie zuvor. Selbternannte Experten sind Blender und mit Blick auf die eigenen Interessen.Was die nutzlosen Spritzen gebracht haben ist ja bekannt. Nichts. Anstieg von Coronafällen haben sich verdoppelt heißt es in den Nachrichten. In den Arztpraxen häufen sich die Fälle. Seit Juli habe sich mehr als über 2000 mit Corona infiziert und gehen davon aus es sei eine Erkältung. Es wurde geraten Selbsttest zu machen um andere nicht anzustecken.
    Da können die Menschen lange darauf warten, dass die Gesellschaft sich diesen Test unterzieht. Haben sie nicht in Coronazeiten getan und werden es auch jetzt nicht tun. So viel zu Verantwortung.

  2. Dorn 23. August 2023 at 9:09Antworten

    Interessenskonflikte überall wohin man schaut. Produktiver Zerfall ist Gesichert.

  3. MEDIEN - AustriaInfoCenter 22. August 2023 at 20:59Antworten

    […] 22.08.2023    Covid-Experte kriegt Posten bei Moderna […]

  4. Stunning Greenhorn 22. August 2023 at 17:27Antworten

    Ich möchte für derartige Rochaden zwischen Behörden/behördenähnlichen Einrichtungen und der Impfstoffindustrie zu Ehren eines der ersten namhaften Repräsentanten den Begriff „Stöhr-Transformation“ vorschlagen: Klaus Stöhr, von 2001 bis 2006 Koordinator des globalen Influenza-Programms und anschließend Berater des Grippe-Impfprogramms der Weltgesundheitsorganisation, hatte wesentlich zur seinerzeit noch unbeholfenen Angstmache um die Vogelgrippe beigetragen und war, wohl für treue Dienste, anschließend, im Jahr 2007 beim Impfstoffhersteller Novartis unter Vertrag genommen worden. Veranschlagen wir den Korruptionsgrad im definierenden Fall mit einhundert Prozent und berücksichtigen, dass die Tragweite im englischen Fall etwas geringer ausfällt (Van-Tams Reichweite hatte sich an den Grenzen Großbritanniens erschöpft, während Stöhr weltweite Wirkung hatte), so könnte man der Transformation im vorliegenden Fall einen Korruptionsgrad von etwa 650 Millistöhr zuschreiben. Man beachte zur Erheiterung, dass Klaus Stöhr zur Zeit in Presse, Funk und Fernsehen auftritt, um die Bevölkerung angesichts der Todesdrohungen aus dem Lauterbach-Ministerium zu beruhigen.

    • rudi & Maria fluegl 22. August 2023 at 19:39Antworten

      Nicht zu vergessen, Stöhr ist seit 2022 Mitglied des vom deutschen Bundestag und der Bundesregierung berufenen Sachverständigenausschusses gegen die COVID-19-Pandemie.
      Und seine Aufgabe war eine Art Weichspüler. Immer nur zugeben was gerade so gar nicht mehr ab zu streiten ist. Ein Agen,t der die Kritiker unterwandert.
      wahrscheinlich ließen die sich vorab, wie Bartens kaufen, mit Ihren ab und zu medizinkritischen Hintergrund.
      Quasi die revolutionären Kritiker des Kleinstbürgertums!

      • Stunning Greenhorn 22. August 2023 at 21:25

        Ich teile Ihr Auffassung vom kreidefressenden Wolf, der mit dem Vorsatz in die Debatte implantiert wird, einen fehlgeleiteten Eindruck von Kritik zu wecken. Wodarg hatte Ende Juli bei einem Vortrag in München auch Geert Vanden Bossches in der Rolle des Scheinkritikers gesehen (bei Yt „Korruption Ein weltweites Problem“). Das Schachspiel ist zwar ab und an interessant, aber für mich zeigt sich immer deutlicher wie aussichtslos es ist, ein schlüssiges Gesamtbild zu erarbeiten. Das Gefüge ist zu groß und zu komplex.

  5. 1150 22. August 2023 at 16:21Antworten

    das kriechen in übelriechende, dunkle kavernen zahlt sich halt irgendwann aus.

  6. SDMS 22. August 2023 at 16:19Antworten

    Jens Spahn hat’s andersrum gemacht. Einen Interessenkonflikt sah aber niemand.

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