Wie die Bankenkrise digitales Zentralbankgeld vorbereitet

16. März 2023von 3,9 Minuten Lesezeit

Ist die aktuelle Bankenkrise der Startschuss für das digitale Zentralbankgeld? Entsprechende Zeichen sind deutlich zu erkennen. 

Das „digitale Zentralbankgeld“ (CBDC), eine vollüberwachte digitale und neue Währung, gilt für viele als „Endspiel“: Sollte das digitale Geld die jetzige Währung ersetzen, würde sich das Netz der totalen Kontrolle endgültig schließen. Könnte die aktuelle Bankenkrise als Vorwand zur Einführung von CBDC genutzt werden?

Es begann am Freitag mit dem Kollaps der Silicon Valley Bank. Immerhin die sechzehntgrößte Bank der USA. Die größte Bankpleite seit der Finanzkrise 2008. Dafür wird die Situation medial relativ wenig beleuchtet. Am Mittwoch war dann die Credit Suisse in die Krise geraten, sie soll jetzt mit 50 Milliarden gerettet werden. Die erste staatliche Bankenrettung seit 2008 in diesem Ausmaß.

Geplante Krise?

Der Finanzmarkt steht am Rande einer großen Krise.

Der britische „Off-Guardian“ fragt: „Aber ist sie zufällig? Und wenn nicht, was ist das Ziel dahinter?“ Die kurze Antwort: „Nein, es ist nicht zufällig.“ Das heißt aber nicht, dass die Zusammenbrüche geplant oder konstruiert seien. Auch wenn die Möglichkeit besteht.

Eingeweihte dürften vorbereitet gewesen sein: Der CEO und der CFB der Silicon Valley Bank haben zwei Wochen vor dem Zusammenbruch zusammen 4 Millionen Dollar an Aktien abgestoßen. Auch der Fonds von Peter Thiel hat kurz vor der Pleite der Bank alle Gelder abgezogen. Dabei stellte die kalifornische Finanzaufsichtsbehörde noch am 9. März fest, dass die SVB ein „gesundes Finanzinstitut“ wäre.

Off-Guardian: „Das ist natürlich kein Beweis für einen vorsätzlichen Zusammenbruch, aber es ist dennoch ein wichtiger Hinweis.“

Dahinter steckt aber die Reaktion auf „die Pandemie“, die sich aktuell zum dritten Mal jährt. Das absichtliche Herunterfahren der Wirtschaft löste viel aus: Ein massives „drucken“ von frischem Geld und die aktuelle Inflation. Dass Banken deshalb zusammenbrechen, sei „unvermeidlich“ gewesen. Es sei „die unvermeidliche Folge dieses wirtschaftlichen Vandalismus – unvermeidlich und gewollt“.

Der „Off-Guardian“ rechnet damit, dass die Bankenpleite nun als Argument verwendet werde, um „strenge Regulierungen insbesondere von Kryptowährungen“ durchzusetzen. Die SVB hatte in Kryptowährungen investiert und zwei weitere kleinere Pleite-Banken, Silvergate und Signature, waren Großinvestoren. Man könnte nun leicht argumentieren, dass “unregulierte Krypto-Investitionen eine Gefahr für das Finanzsystem darstellen”.

Nutze die (selbstgemachte) Krise

Außerdem könnte ein Angriff auf kleine regionale Privatbanken bevorstehen. Deshalb sei es sicherer, bei großen Bankhäusern oder gleich der Zentralbank einzuzahlen. Dieses Szenario spiegelt sich aktuell auch in den Börsenkursen wider. Große Banken steigen im Kurs, als gäbe es die bedrohliche Situation gar nicht. Die Kurse kleiner Banken fallen aber.

Interessante Twitter-Diskussion dazu.

Der Schluss daraus: „Logischerweise kann diese zweigleisige Propaganda nur in eine Richtung gehen (für jeden, der auch nur ein bisschen aufgepasst hat): Die digitale Währung der Zentralbank. In Zukunft können CBDCs als sicherer als herkömmliche Banken und regulierter als “herkömmliche” Kryptowährungen angepriesen werden.“

Das WEF hat diese Argumentation – dass man doch gleich bei der Zentralbank anlegen solle – bereits vorbereitet. Im Jänner publizierte man einen Aufsatz mit dem Titel: „Kann CBDC helfen, die globalen Finanzmärkte zu stabilisieren?“

Auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich argumentiert im September 2021 in diese Richtung. Man kann fast meinen, dass „Bank-Runs“ künftig sogar gefördert werden könnten:

„Während einer systemischen Bankenkrise wären jedoch Überweisungen von Bankeinlagen in CBDC geringere Transaktionskosten als bei Bargeldabhebungen ((z. B. der Gang zum Geldautomaten, das Warten in der Schlange usw.), und sie würden einen sicheren Hafen in Form der Zentralbank bieten.

Die im Vergleich zum Bargeld geringeren Kosten für den Gang zur CBDC bedeuten, dass mehr Einleger bei einer geringeren wahrgenommenen Wahrscheinlichkeit einer systemweiten Bankensolvenzkrise schnell Geld abheben würden.“

Der “Off-Guardian” rechnet mit diesem Szenario:

“Sobald es CBDCs gibt – natürlich zunächst auf freiwilliger Basis – könnten die Zentralbanken theoretisch die Akzeptanz erhöhen, indem sie künstlich finanzielle Instabilität erzeugen und regionale Banken zum Zusammenbruch bringen.

Sie werden sie nicht zwingend vorschreiben, sondern nur “sicher” machen.

In einem anderen Bericht, der 2022 vom britischen Oberhaus veröffentlicht wurde, werden CBDCs als “eine Lösung auf der Suche nach einem Problem” bezeichnet.

Es sieht so aus, als hätten sie gerade ihr Problem gefunden. Und mit Problemen ist es wie mit allem anderen – die besten sind die, die man sich selbst macht.”

Bild Santeri Viinamäki, Digital money illustration 20180111CC BY-SA 4.0

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9 Kommentare

  1. I.B. 17. März 2023 at 21:17

    Gegenwind für digitales Zentralbankgeld: Nigeria muss Bargeldverknappung beenden
    norberthaering.de
    (…)Am 3.März gab der oberste Gerichtshof Nigerias einer Klage von Bundesstaaten statt. Er stellte fest, diese und ihre Bürger hätten ein „Recht auf Schutz der Staatsführung, der wirtschaftlichen und sozialen Ordnung ihrer Staaten vor massiven Störungen und Härten, die sich aus der übereilten und nicht gut durchdachten und organisierten Umsetzung der Änderung ergeben haben. (…) Die Umsetzung der Richtlinie hat allen Personen und den Klägern den Zugang zu einem wesentlichen Teil ihrer Bankguthaben verwehrt und sie damit gewaltsam und rechtswidrig ihrer Eigentumsrechte beraubt.“(…)

  2. Mine 17. März 2023 at 6:43

    Sozialstaaten erzeugen eine Neidgesellschaft. Um zu etwas zu kommen, muss man môglichst viel jammern und klagen – man kann gar nie genug klagen, sozusagen. Der Neid auf das Hab und Gut des anderen ist stark ausgeprägt, wenn deine Partei dir eingeredet hat, dass alle gleich sein sollen, egal wie sie ausschun, was sie können und vor allem was sie tun. Man schämt sich seines Besitzes, um nicht den Neid zu wecken. Man versteckt seine Werte und tut auf arm. Auch ich trage am liebsten Jeans und schlampige Pullover – Pelze und Schmuck, abgesegen davon, dass das wirklich nicht mein Stil ist, gehen gar nicht, denn da wird man angespuckt.

    Handwerker taxieren dich. Ist dein Haus groß und geldig, zahlst du doppelt und dreifach so viel. Ist dein Auto klein und alt, zahlt zumeist gar keine Strafen bei Radarfallen, oder nur ganz kleine. Fährst einen großen Flitzer, darfst dauernd blechen. Am miesesten wird der Sparer angesehen. Die Banken mögen ihn nicht, denn er bring ihnen keine Zinsen und sie können mit seinem Geld nicht an der Börse spekulieren und ihn an ihren Verlusten beteiligen. Und aus Sicht des Oberbonzen, der sich alles auf Pump gekauft hat, wird es Zeit, dass die Sparer ihr Geld hergeben, denn offenbar brauchen sie es ja nicht, da verfault es ja nur am Konto. Sparer sind jedenfalls der letzte Dreck und gleich darauf kommen Hausbesitzer, die keine Hypothek haben.

    Die werden nun von allen Seiten angegriffen und ausgeraubt. Man hat es auf unser Eingemachtes abgesehen. Die Börsespekulanten können ihren Rachen nicht voll kriegen. Jetzt holen sie sich die kleinen Betriebe, das Ackerland und dann unsere Häuser. Die meisten von uns haben sie ja schon versklavt.

  3. Uwe Steinhöfel 16. März 2023 at 20:39

    Sich weigern bis zum Exzess ist eine Möglichkeit, Aurarkität die möglich ist eine andere.
    Wege mit Gleichgesinnten finden eigene Wirtschaftskreise zu schaffen, die das allernotwendigste abdecken. Die Herrschenden werden ihre Waffenbüttel schicken für den Garaus. Auch das ist zu erwarten. Es wurde in den 1920ern schon mal versucht und klappte gut bis die Eliten zuschlugen. Gibt auch einen Film darüber, Das Wunder von Wörl.

  4. Nurmalso 16. März 2023 at 20:36

    Die Regierungen verzocken das Geld, die FED oder die EZB pumpen immer mehr elektronisches ungedecktes Geld in den Markt, die Inflation ist die Folge und dem Bürger wird das Abheben seines Geldes bei der Bank verwehrt, da es ja nur digital existiert bekommt nur jeder sein “abhebbares” Limit.
    Eine Bank kann man zwar finanziell stützen mit Krediten oder Zusagen von Regierungsbürgschaften, verschlimmert jedoch die Inflation. Auch Zinserhöhungen verschlimmern die Inflation.
    Das einzige was man tun muss ist, sofort aufzuhören ungedecktes Geld zu drucken !!!!

    Es darf nur so viel Geld in einem jeden Land gedruckt werden, wie es an Mehrwert erwirtschaftet hat gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Nur so viel zur Theorie. In der Praxis wird es hoch kriminell gehandhabt.

  5. Dr. med. Veronika Rampold 16. März 2023 at 18:54

    “Bankruns könnten sogar gefördert werden” … ich hab den Eindruck auch so schon gehabt, dass das wieder Show ist.
    Beinahe-Crashes lostreten, damit das Volk Panik schiebt und Fehler beim Geldanlegen macht.
    Und damit es am Ende abgestumpft ist und auf Crashmeldungen nicht mehr reagiert – und DANN kommt er, der richtige Hammer.
    Deswegen empfehle ich nur Kleinabhebungen, nicht Kontoleeren. ABER wiederholt, damit wir wenns mal wirklich crasht, genug Bares daheim haben! Die schützen uns, aber gefährden unsre Hausbank nicht.

    • Wasti Chiemgau 16. März 2023 at 22:54

      Meine Empfehlung wäre weg von bedruckten Zetteln, lieber investieren in Krisenfeste Dinge, Werkzeug, BauHolz.. für jedes Portemonnaie gibt’s was sinnvolles…
      Mit etwas Übung gelingt es einem auch sich eine Welt ohne Geld/Besitz vorzustellen, in der jeder in Fürsorge und Sorge um sich und seine MitWelt ist!

  6. Noppi 16. März 2023 at 17:49

    Schade, dass mein Kommentar zu diesem Artikel bis jetzt noch nicht veröffentlicht wurde.
    Das ‘Digitale Zentralbankgeld’ muss verhindert werden. Egal mit welchen Maßnahmen man jetzt versuchen wird dieses durchzusetzen.
    Vielen Menschen ist noch nicht bewusst, was das alleinige ‘Digitale Zentralbankgeld’ für jeden von uns bedeuten würde.
    Dieses Mal müssen wir, und damit meine ich eine große Mehrheit der Menschen, früher darauf reagieren als bei Cor.ona. Wir dürfen uns kein 2. Mal “ver.ars.chen” lassen!

  7. Die hören nicht auf... 16. März 2023 at 17:35

    Die Überprüfungsphase der europäischen Digitalwährung startete im Oktober 2021 und endet im Oktober 2023.
    Die Einführung des europäischen Digital”geldes” ist für Herbst dieses Jahre geplant. Nachzulesen auf der Website der EZB.

    Wenn nicht in diesem Jahr, wann dann?

    Evt. hat Frau von der Pfizer das DigitaleFinale beim Besuch Bidens bereits festgelegt.
    2024 wär ein anderer USpräsident.
    Das Umstellen auf Digitalwährung lieber noch mit SleepyJoe über die Bühne bringen.

  8. Noppi 16. März 2023 at 17:25

    Das ‘Digitale Zentralbankgeld’ muss verhindert werden und ich hoffe, dass wir da ALLE zusammen an einem Strang ziehen werden um dies zu verhindern. Zur Not dann halt mit einer Parallelwährung, wie auch immer, ich bin kein Ökonom, aber es gibt Alternativen, die die ehrlichen Ökonomen kennen.
    Mit diesem ‘Digitalem Zentralbankgeld’ können die Mächtigen in Wirtschaft und Politik uns komplett kontrollieren. Ich sage nur nochmals, es muss verhindert werden, mit was auch immer und vor allem wie auch immer!

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