
Russland verkauft Erdöl um 22 Doller über der sanktionierten EU-Preisobergrenze aber nicht mehr an Polen
Die Sanktionen der EU gegen Russland sollen laut den EU-Politikern dazu dienen Russland die Mittel zu Führung des Krieges gegen die NATO in der Ukraine zu entziehen. Mittlerweile sind wir beim zehnten Sanktionspaket angelangt, die Wirkung auf die russische Wirtschaft ist nicht vorhanden, in der EU führt sie zu den höchsten Preissteigerungen seit über 40 Jahren und zur De-Industrialisierung und Zerstörung des Wirtschaftsstandortes.
Auf der Webseite des EU-Rates ist über die „Preisobergrenze“ folgendes zu lesen:
„Wie funktioniert die Ölpreisobergrenze?
Die Preisobergrenze gilt für Rohöl, Erdöl und Öl aus bituminösen Mineralien, die ihren Ursprung in Russland haben oder aus Russland ausgeführt werden. Die Preisobergrenze ist festgelegt auf
- 60 $ je Barrel für Rohöl
- 45 $ je Barrel für weniger hochwertige Erdölerzeugnisse
- 100 $ je Barrel für hochwertige Erdölprodukte
Die EU-Länder haben die Höhe der Obergrenze in enger Zusammenarbeit mit der Koalition für eine Preisobergrenze („Price Cap Coalition“) festgelegt. Die Obergrenze gilt seit dem 5. Dezember 2022 für Rohöl und seit dem 5. Februar 2023 für Erdölerzeugnisse …“
Von einem „Funktionieren“ der Ölpreisobergrenze kann wohl keine Rede sein, die Sanktion war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Regelrecht skurril wird es im nächsten Absatz:
„Damit werden starke Preissteigerungen aufgrund außergewöhnlicher Marktbedingungen begrenzt; außerdem werden die Einnahmen aus Erdöl drastisch verringert, die Russland bislang erwirtschaftet hat, …“
Offenbar ist bei der EU-Führung vollkommener Realitätsverlust eingetreten. Es ist relativ leicht sich davon zu überzeugen, dass das Gegenteil dieser Behauptungen wahr ist.
Bloomberg schreibt, dass Russland nach der Einführung der “Preisobergrenze” Öl für durchschnittlich 74 $ pro Barrel verkaufte. China kaufte russisches Öl zu einem noch höheren Preis, nämlich für durchschnittlich 82 Dollar pro Barrel. Diese Schlussfolgerung stützt sich auf eine Analyse der Daten der Zollkonten der letzten vier Wochen durch Forscher des Institute of International Finance. Die Untersuchung entkräftet die Annahme, dass die Preisobergrenzen die Einnahmen Moskaus zur Finanzierung des Krieges in der Ukraine schmälern.
„Nach Berechnungen von Experten u. a. des Institute of International Finance, der Columbia University und der University of California lag der Durchschnittspreis für russisches Rohöl in den vier Wochen nach Einführung der Preisobergrenze bei etwa 74 $ pro Barrel. Das ist etwa ein Viertel über dem Schwellenwert von 60 $ pro Barrel, den die Gruppe der Sieben am 5. Dezember festgelegt hatte.
Ölexporte von Häfen im Pazifischen Ozean zu wichtigen Bestimmungsorten wie China waren den Untersuchungen zufolge sogar noch teurer und betrugen im Durchschnitt 82 Dollar pro Barrel.“
Mit anderen Worten: Die verhängten Preisbeschränkungen haben nicht nur Russland nicht getroffen, sondern bereiten den Ländern, die sie verhängt haben, Probleme. Für sie hat sich das Angebot auf dem Kohlenwasserstoffmarkt erheblich verringert, weil Moskau sich weigert, Öl an die Staaten zu verkaufen, die die “Preisobergrenze” unterstützten.
Lieferstopp an Polen
Polen ist neben den drei baltischen Ländern das am meisten gegen Russland feindliche Land. Offenbar hat Russland nun seine Ankündigung umgesetzt, kein Öl mehr an die Länder zu liefern, die sich an dieser Sanktion beteiligen.
„Russland hat die Öllieferungen nach Polen über die Druschba-Pipeline gestoppt, sagte der Vorstandsvorsitzende des polnischen Raffinerieunternehmens PKN Orlen am Samstag und fügte hinzu, dass das Unternehmen alternative Quellen erschließen werde, um die Lücke zu schließen“, schreibt Reuters.
Bild von Markus Distelrath auf Pixabay
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30 Kommentare
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Der politische und ökonomische Schwachsinn endet erst dann, wenn die europäische Bevölkerung Sanktionen gegen die EU und ihre Oligarchen verhängt. Ob und wann das geschieht, da bin ich allerdings pessimistisch. Optimistisch bin ich in einem anderen Fall. Wer den Werdegang der Frau von der Leyen verfolgt, kann eines induktiv erschließen: alles, was die Dame anpackt endet im Chaos.
Der Kranke Wahn der EU – Anhänger Amerikas ist der Vorteil benachteiligter Staaten. Das was Europa jetzt treibt ist nur Kriegsterror, Heuchlerei und Steuergier für Kriegszwecke! Amerika steuert dafür unsere Teuerungsrate für einen Kriegsterror aus Amerika! Die EU hat ausgedient als Wirtschaftsmacht, jetzt ist sie nur noch Kriegshelfer und Waffenlieferant. Es wird Zeit, den Euro zu killen und die EU zu zerlegen. Wer braucht schon einen Kriegstreiber und Hetzer und einen Märchenbuchautor für verlogene Berichterstattungen?!!
Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass EUropa allmählich ein Protektorat der USA wird! Auch sonderbar ist, dass es keinen rührt, zu ermitteln, wer den terroristischen Anschlag auf die Energieinfrastruktur NS 1+2 verübt hat! Das beharrliche Schweigen der deutschen Regierung, Auskunft über Ermittlungsergebnisse diesbezüglich lässt den Verdacht aufkommen, dass sie selbst es doch wissen. Ein Indiz dafür ist, dass der Druck von der Strasse aufgrund der exorbitanten Preissteigerung bei Gas, die NS2 in Betrieb zu nehmen nicht lange auszuhalten gewesen wäre.
@Mine
27. Februar 2023 at 10:55
Es dürfte ihnen entgangen sein dass einen Röhre der NS 2 vollkommen intakt ist.
Der Rest ist nicht mehr zu reparieren. Die Röhren sind an der Innenwand nicht Salzwasser ressitent.
Die sind mit Salzwasser vollgelaufen und hinüber.
…..und darum werden die militärischen Drohgebärden Polens Richtung Weißrussland auch eifrig von den Kriegsgeilen beklatscht……
Die spinnen, die Römer!!
Wie viel Scheiße muss man eigentlich im Hirn haben, um ausgerechnet jenes Land wirtschaftlich isolieren und “aushungern” zu wollen, das einem selbst seit Jahrzehnten alle Arten an Rohstoffen liefert (und sie ergo selbst besitzt – und somit selbst alles produzieren kann)?
Funfact 1 am Rande: Deutschland hat seit den Sanktionen deutlich MEHR Kohle von Russland gekauft.
Funfact 2: Der ganze Atomstrom-Westen hat seine Brennelement-Importe aus Russland ebenfalls massiv erhöht. Vor UND nach den Sanktionen: der Westen braucht & kauft Russlands Energie – aber ideologischer Stolz ist halt stärker als jede Realität…..;)))
Waaapppleeer!!!!!!!
Leider müssen wir uns eingestehen, dass alle, Russland, USA und die EU ihre Schnäppchen machen und die am Ende der Nahrungskette stehende Verbraucher „über den Tisch gezogen werden“, die dadurch entstehende „Reibungswärme“ wird uns anschließend als „Nestwärme“ verkauft!
Egal wievielter Sanktionspaket vorgenommen wird, es werden die Hintertürchen vergessen die bereits Früchte tragen. Alle Beschlüsse basieren auf ein Denkfehler die von der Tapete bis zur Wand reicht. Es wird dies Beschlossen, und das, und jenes, aber ohne an die Schlupflöcher, Konsequenzen oder Wirkungen nachzudenken. So bleiben die große Wirkungen aus. Der Grund dafür sind riesige Schlupflöcher. Der Kampf gegen Schlupflöcher muss die Regierung gezielt bearbeiten damit Sanktionen und Co die volle Wirkung entfachen kann.
Es wird viel behauptet und ein vollkommener Realitätsverlust ist bereits seit Corona eingetreten.
@G. Kanten
27. Februar 2023 at 9:57
“ein vollkommener Realitätsverlust”
Mit dem “Pandemie”-Betrug ist die Glaubwürdigkeit der Medien, mit ihrer Glaubwürdigkeit ist die Glorifizierung des “Westens” zerbröselt. Zum Vorschein gekommen sind die häßliche Fratze und die Heuchelei und Unwahrhaftigkeit, mit der versucht wurde und wird, die Realität und die zunehmende Isolierung in der Welt zu verbergen …
Fritz Madersbacher
27. Februar 2023 at 10:37
…die häßliche Fratze und die Heuchelei waren schon immer da. Manche Kommentare gehören zum Beitrag und sollten nicht zu anderen Kommentaren ein Löffel Senf dazulegen.
K. K.
@David
27. Februar 2023 at 11:59
“…die häßliche Fratze und die Heuchelei waren schon immer da”
Aber jetzt – mit dem “Pandemie”-Betrug – sind sie für viele erst richtig zum Vorschein gekommen, die das vorher nicht im selben Maß bemerkt haben. Für uns ist der “Realitätsverlust” also ein Realitätsgewinn …
Ich denke, die Sanktionen dienen dazu, nach den US-Leitzinserhöhungen das Abwandern von Investitionen in andere Währungsräume zu verhindern.
Natürlich besteht die Idee, dass höhere Ölpreise zu mehr Investitionen in alternative Energien führen würden. Ich fürchte, das ist nicht so, weil die Wirtschaftsleistung fällt und weniger investierbarer Überschuss erwirtschaftet wird.
Man kann sich dann noch überlegen, ob die Entflechtung von Handelsbeziehungen eine Kriegsvorbereitung sein könnte.
Die Einführung einer digitalen Währung, die bestimmte Teile mit einem Verwendungszweck oder anderen Steuersätzen oder sogar mit einer Negativsteuer ausstatten könnte, erfordert sicher eine weltpolitische Blockbildung, um Währungsflucht zu unterbinden.
Wenn Institutionen unter Verweis auf Militärgeheimnisse oder wie der WEF generell keine Öffentlichkeit herstellen, bleibt nichts anderes als Spekulationen. Ob das dann noch demokratisch ist, steht auf einem anderen Blatt. Die behaupteten Ziele sind sicher nur ein Narrativ.
Der Begriff der alternativen Energien ist nicht ganz korrekt. Es müsste alternierende Energien heißen, da sie nicht steuerbar konstant zur Verfügung stehen. Wie man auf dieser Basis eine Industrie betreiben soll, hat noch niemand schlüssig beantworten können.
@ Heiko
“alterierende Energie” gefällt mir. Und ich stimme Ihnen zu, ich habe neulich dasselbe gedacht als die Meldung bejubelt wurde, dass ein Sturm der letzten Tage zu einem Rekord an Windenergie geführt hat. Meine hämische Frage dazu war natürlich “müssen wir dann also immer auf einen Sturm warten, bis die depperten Radln genug Energie liefern? dann ist der Klimawandel und mehr Stürme ja nur von Vorteil”….;))
@ Heiko S Hallo,
deswegen wäre ja die Kombination mit Erdgas-Turbinen sinnvoll, aber nun ist ja CO2 böse und russisches Erdgas ist böse, tja.
Außerdem gibt es bei Alternieren auch regelmäßig Überschüsse,. die man angeblich nicht speichern könne, es gäbe noch keine Technologen dafür.
Hm … die gute alte Wasserstoff-Elektrolyse hat einen geringen Wirkungsgrad, aber stört das, wenn die Energie alternierend wenig und dann wieder im Überfluss da ist?
Technisch wäre das alles machbar, und zwar seit Jahrzehnten.
Aber mal angenommen, ich wäre einer der Großaktionäre bei den Konzernen, die meine Dividenden mit Kohle, Radioaktivität und Öl oder vielleicht auch LNG verdienen – würde ich das wollen?!
Da würde sich das Management der Konzerne, wo ich Großaktionär wäre, schon drum kümmern, dass die Politiker “richtig” beraten werden würden. Ein paar Aktien bei Medienkonzernen würden das flankieren und die Sache wäre erledigt.
(Oder so ähnlich, genau kann ich es natürlich nicht wissen, aber dass es immer poliotische GHegner gibt, ist klar.)
Sie haben allerdings vergessen zu erwähnen dass Russland im Jänner sein Öl um 40 Dollar verramschen musste.
Um dem Preisverfall entgegenzuwirken, drosselte Russland die Fördermengen um
5 %.
Russland kann jetzt zwar teurer verkaufen, dafür aber weniger.
Die Nachfrage nach Öl ist aktuell schwach, was die Preise wieder purzeln lassen wird, sofern die OPEC nicht auch die Fördermengen drosseln.
Dazu kommen die Ausfälle aus den stark gekürzten Erdgasverkäufen in die EU. Wegen fehlender Pipelines aus Westsibirien Richtung Asien wird es Jahre dauern, bis es sein Gas in großem Stil nach China oder Indien liefern kann.
Sanktionen wirken nie sofort aber dafür nachhaltig.
@Martina
27. Februar 2023 at 8:13
“Sanktionen wirken nie sofort aber dafür nachhaltig”
Sie klammern sich an einen Strohhalm, an den niemand mehr glaubt. Sanktionen können auch sofort wirken, die EU ist das Beispiel dafür, ob in die beabsichtigte Richtung, ist eine andere Frage …
Nachhaltig wird die Zerstörung der dt. Industrie sein. Einmal abgewandert bzw. verscherbelt kommt sie nie mehr zurück, auch wenn NS mal repariert sein würde. Nachhaltig ist auch der Ruin des Mittelstandes.
“Der Westen ist mit seinem Wirtschaftskrieg gegen Russland gemessen an seinen Zielen vorerst gescheitert” (“Die Sanktionen stören Putins Kriegskurs kaum” in: “Der Standard”, 24/02/2023)
Die westlichen Durchhalteparolen wirken zunehmend lächerlich …
Einzig wichtig ist dass die EU Bürger mehr bezahlen müssen. Der Rest ist uninteressant. Die Wirtschaft Deutschlands ist im Untergang das allerdings schon lange vor der Ukrainekrise. Sehen sie sich die Statistiken an wann der extreme Preissprung nach oben und wieder nach unten begonnen hat. Das hat mit dem Krieg der derzeit läuft nichts zu tun.
Die rund 450 Millionen Menschen die in der EU Leben sind ein kleiner Bruchteil der Weltbevölkerung und schlagen daher auch nicht so zu Buche wie es uns dargestellt wird. Die EU hat wenig bis gar keine Rohstoffresourcen um den Wohlstand aufrecht zu erhalten das ist schon sehr lange bekannt deshalb gibt es immer wieder Kriege gegen Russland. Russland kann nur von einer Landmacht angegriffen werden jedoch ob den Dimensionen nicht besetzt werden. Das mussten schon mehrere kriegsführende Idioten feststellen und lernen nicht daraus. Wer nun ist das Kriegsziel der USA/NATO?
@martina
wie erfolgreich die sanktionen bereits sind, zeigt basf in ludwigshafen.
kündigung von 1600 mitarbeitern, zeitgleich wird in china eine neue fabrik um 10 milliarden euro aus dem boden gestampft. tesla wird den standort grünheide nicht in betrieb nehmen, etc. etc. etc.
wirtschaftszeitungen lesen und verstehen, bildet ungemein mehr, als dem standard oder falter glauben und nachplappern.
ja,so sehen erfolge aus, die sanktionen wirken, bravo
n.b. keine beleidigungen im stile eines klenk, rauscher, brandstätter und anderer schmieranten
1150
27. Februar 2023 at 13:50Antworten
Standortschließungen hat es immer schon gegeben, Abwanderung auch. Sie tun ja so als wäre dass etwas Neues, das nur jetzt passiert.
Ich kann ihnen ein gutes Beispiel aus Asien nennen, warum das nicht zwingend von Bedeutung ist.
vor ca. 25 Jahren wanderten lohnintensive Produduktionen von Taiwan nach China ab.
Tausende Taiwanesische Firmen verlagerten ihre Produktionsstandorte nach China.
Produkte die sich nicht automatisieren lassen verlagert man schon lange in Billiglohnländer, so neu ist das bitte wirklich nicht.
Leute wie sie, behaupteten es geht mit der Wirtschaft Taiwan´s zu Ende.
Alle lagen sie falsch.
Taiwan hat sich auf Hochtechnologie, Forschung und Entwicklung spezialsiert und steht nach nunmehr 25 Jahren, wirtschaftlich besser da den je.
Dass sie auf in jeder Nachricht wie Grünheide oder BASF anspringen, ist klar. Sie suchen ja nach Bestätigung für ihre Denkweise.
46 Milliionen Deutsche sind Erwebstätig. Wegen 2500 bricht die Deutsche Wirtschaft sicherlich nicht zusammen.
Seit Beginn der C Krise wird über den Zusammenbruch der Deutschen Wirtschaft gelabert.
Wachstum 2021: 2,6 %
Wachstum 2022: 1,9 %
Wachstum trotz Corona Kriese, Krieg und Lieferengpässen ! Nicht Rezzesion
Alles Klar ?
@ Martina 27. Februar 2023 at 16:42
Sie machen denselben Fehler wie viele Andere.
Verwechseln BIP mit PPP.
Pizzaservice, Hausreinigung und App-Entwicklungen blähen das BIP auf.
Nur kann man damit kein Land am Laufen halten – insbesondere dann nicht, wenn der internationale Handel klemmt. Und den Hunger und die realie Industrie kann man damit auch nicht füttern.
Dass die deutsche Wirtschaft im BIP wächst, wundert also niemand.
Bloss, DE am Leben erhalten wird sie nicht mehr können.
Nun auch alles klar ?
Sie basteln sich da Ursachen und Wirkungen zusammen, die nicht zusammengehören.
Zunächst sollten Sie sich einmal schlau machen, wie viele Pipelines aus Russland herausführen und wohin. Weiters, wenn die EU ihre Ausfälle anderwertig decken kann, dann muss es logischer Weise auch für Russland möglich sein, dieselbe Menge an Energie andernorts zu verschiffen. Bis man vorhandene Kapazitäten ausgereizt hat, hat man etwas Zeit sie weiter auszubauen. Wieviele Öltanker Russland anlaufen ist also leicht variabel zu gestalten. Zumal das alles zusätzliche Arbeitsplätze und damit Aufschwung schafft, neue Infrastrukturprojekte zu starten, wie jene Megaprojekte mit China.
Und auch wenn Sie versuchen es als Nachteil darzustellen: wenn ich als Produzent weniger meines Gutes für mehr Geld verkaufen kann und quasi mit Null aussteige, dann habe ich in Wahrheit groß gewonnen – da mir ja dann auch einiges von diesem Gut übrig bleibt, das ich zukünftig um denselben höheren Preis verscherbeln kann. Wird ja nicht schlecht in seinem Erdloch.
Ich vermute mal die “Kreativ-Direktoren” dieser EU-Sanktionen haben ein ähnliches logisches Verständnis – abgesehen davon, dass sie natürlich auch auf ganz andere Dinge abzielen. Darum sind die Sanktionen ja auch nur auf einzelne Wirtschaftsbereiche beschränkt. Gas & Öl sind ganz böse, Russische Kern-Elemente & Kohle ist moralisch hochwertig genug. Soll einer verstehen (der an die Propaganda glaubt)….;))
Russland nimmt wirtschaftlich kaum einen Schaden – wir dagegen einen großen. Face it.
Und das vor allem nachhaltig, während die Prognose für Russland 2023 schon wieder Wachstum anzeigt.
Ukraine is fked
EU is fked
USA is fked
NATO is fked
Only Russia isn’t
Denn was der ideologisierte Westen (auch in Ihrer Gestalt) nicht bemerkt: Russland zeigt dem Rest der Welt (und der/die ist groooß) gerade ganz bewusst, dass man selbst andere Wege geht als der Westen. Und dieser Weg kommt in Südamerika, Afrika, dem allergrößten Teil Asiens deutlich besser an, als die ewige Arroganz & Ignoranz des Westens. Ich glaube Russland hat 3 Militärbasen ausserhalb des Landes, die USA haben 800+. Sagt eigentlich schon alles über die Gestaltung der Aussenpolitik…..und die allgemeine Resonanz.
Ja, und?
Wird das Gas unter der (russischen) Erde schneller schlecht als uns kalt?
Russland sitzt am längeren Ast – und Putin weiß das.
Erdgas ist keine Milch – das können sie in 10 Jahren auch noch (an die die es haben wollen) verkaufen.
@Martina 27. Februar 2023 at 8:13Antworten
Sie Irren sich: Russisches Öl war seit 2021 nie unter 55 US$
Siehe dazu:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1302286/umfrage/monatliche-preisentwicklung-urals-oel/
Zudem: eine Drosselung der Förderung ist kein Nachteil, im Gegenteil, das ist “etwas auf die hohe Kante gelegt”.
Wer im Übrigen denkt, dass Russland den Krieg aus dem laufenden Erlös des Erdöls finanziert, hat schlicht keine Ahnung, weder von Militär noch von Russland.
Aber da die meisten Politiker der EU wie auch Deutschlands tatsächlich meist gar nie im Militär waren, viele davon auch Studien- und sonstige Abbrecher waren, erstaunt es nicht, dass diese Deppen dachten, sie können den Krieg abstellen, indem sie Russland vom Weltmarkt abschneiden (was übrigens gleich nochmals schiefgegangen ist, denn die grossen Wirtschafts- und Rohstoff-Mächte (China, Indien, Brasilien, SA, Iran, Afrika) pfeiffen auf diese Sanktionen.
Deshalb sind alle diese Sanktionen auch nichts anderes als volle Rohrkrepierer.
Nein, ein Land, welches von Leuten mit Verstand geleitet wird, wozu man Russland, aber keines der EU-Länder und schon gar nicht die USA zählen kann, hat eine Armee, welche einen Jahreskrieg aus dem Waffenlager betreiben kann.
Dazu kommt, dass RU eine (militärische und) industrielle Basis hat, welche im Westen seinesgleichen sucht (mit Straming und Pizzaservice kann man zwar das BIP aufbauschen, nicht aber einen Krieg führen).
Ich will jetzt nicht weiter auf die Details eingehen, aber diese Sankionen schwächen und zerstören nicht nur die westliche Wirtschaft, nein, sie stärken auch die Wirtschaft von RU, denn diese wird dadurch ermuntert, sich unabhängig zu machen, und das Resultat wird das Ende des Petrodollars und ein schwerer Absturz der gesamten westlichen Wirtschaft sein.
Ich empfehle dazu diesen Artikel:
https://www.tabletmag.com/sections/news/articles/is-america-the-real-victim-of-anti-russia-sanctions
Schlimm dabei ist, dass unsere ungebildeten und dämlichen Politiker Tag für Tag militärischen und wirtschaftlichen Unsinn brabbeln, und die Medien, diese Totalversager, replizieren diesen Usinn unreflektiert und verschmieren den Dreck über alle Kanäle.
Und diesen Dreck lesen dann wieder dieselben dummen Politiker und fühlen sich bestätigt, merken nicht, dass sie gerade dabei sind, in ihre selbstgegrabene Grube von Lügen zu fallen.
Man denke hier nur an die Mär der Waschmaschinen-Chips – DU meine Güte, wie blöd, wie dumm, wie ungebildet muss man sein, so einen BS zu glauben ?
Es wird schon bald ein böses Erwachen geben für alle, welche diese Märchen und Lügen ersonnen, aber auch auch für die, welche diesen Unsinn geglaubt haben; leider aber auch für die, welche vom ersten Tag an wussten und sahen, dass der militärische Krieg der Ukraine genauso wie der Wirtschaftskrieg verloren gehen wird.
Und nein, Sanktionen wirken NIE – es sei denn Kuba wird sanktioniert.
Ein grosses Land wie RU kann man gar nicht sanktionieren.
@oHenri
27. Februar 2023 at 17:08
“Ich will jetzt nicht weiter auf die Details eingehen, aber diese Sanktionen schwächen und zerstören nicht nur die westliche Wirtschaft, nein, sie stärken auch die Wirtschaft von RU, denn diese wird dadurch ermuntert, sich unabhängig zu machen”
“Mit Blick auf die internationalen Sanktionen gegen Russland äußerte Putin die Ansicht, dass der Westen “nichts erreicht hat und nichts erreichen wird”. Der Strukturwandel in der russischen Wirtschaft infolge des Krieges sei längst überfällig gewesen, so Putin. Er begrüßte das Ende der Abhängigkeit russischer Unternehmen vom Westen. Eine solche Abhängigkeit sei gefährlich. Die Firmen sollten mehr zu Hause in Russland investieren. Kein einfacher Russe bedauere es, dass die Zeiten, in denen reiche Russen Yachten und Paläste im Westen als sichere Häfen gekauft hätten, vorbei seien, fügt Putin hinzu” (“Der Standard”, Jo Angerer aus Moskau, 21/02/2023)
@Fritz Madersbacher 28. Februar 2023 at 16:10
Genau wie Sie zitieren.
In China dasselbe, China wurde seit langem durch die USA mittels Sanktionen und Sperren von komplexen Chips und Technologie abgeschnitten.
Resultat: China forscht und entwickelt selbst Hochtechnologe, hat bereits auf eine Generation hinter den Spitzen-Chips aus Taiwan aufgeholt (welche derzeit auch nur in Taiwan hergestellt werden).
Dasselbe mit SWIFT und Russland: Am Ende wird SWIFT umgangen (was ich begrüsse, die unverschämte Spionage der USA mittels SWIFT war mir schon immer ein Dorn im Auge).
@ Martina Hallo,
“Sie haben allerdings vergessen zu erwähnen dass Russland im Jänner sein Öl um 40 Dollar verramschen musste.”
Das mag sein, aber kurze Einbrüche haben die Russen offensichtlich mit einkalkuliert.
Teilweise konnte Russland aber auch für Rupien und vielleicht auch Yuan verkaufen und musste nicht nur für Dollar verramschen, das nur so nebenbei.
“Um dem Preisverfall entgegenzuwirken, drosselte Russland die Fördermengen um 5 %. Russland kann jetzt zwar teurer verkaufen, dafür aber weniger.”
Was unterm Strich die Einnahmen stabil hält.
“Die Nachfrage nach Öl ist aktuell schwach”
Wenn nennenswerte Mengen Öl Umwege nehmen, und zwar mit Tankerflotten kreuz und quer über die Weltmeere, dann soll die Nachfrage sinken?
In der Frachtschifffahrt hat die Nachfrage dadurch jedenfalls nicht abgenommen.
Zu Zeiten der Reisebeschränkungen wurde weniger geflogen, aber jetzt dürfte der Kerosinverbrauch auf altem Niveau sein.
Ein Krieg ist auch nicht gerade etwas, wo weniger Öl als vorher gebraucht wird.
Also woher eine Verringerung der Nachfrage kommen sollte …
“Dazu kommen die Ausfälle aus den stark gekürzten Erdgasverkäufen in die EU.”
Nur dass Russland dadurch mehr Flüssiggas (LNG) verkauft hat.
“Wegen fehlender Pipelines aus Westsibirien Richtung Asien wird es Jahre dauern, bis es sein Gas in großem Stil nach China oder Indien liefern kann.”
Ähm … die Röhren nach China sind bereits seit einigen Jahren in Betrieb.
Nach Indien müssten erst noch welche gebaut werden, das stimmt.
Und in Russland mag es so furchtbar viel Korruption geben aber irgendwie muss die anders sein, denn Flughäfen, Brücken und Pipelines werden in Russland recht schnell fertig gebaut, das ist nicht wie beim Berliner Flughafen. Wie gut, dass es in Deutschland so gut wie keine Korruption gibt, wer weiß, wie lange der Berliner Flughafen sonst noch gebraucht hätte. :-D
“Sanktionen wirken nie sofort aber dafür nachhaltig.”
Ja durchaus, wenn die Sanktionen lange genug andauern, dann kommen Sanktionierte irgendwann auf die Idee, sich mal mit anderen Sanktionierten zu unterhalten, so wie Russland und Iran.
Je länger die Sanktionen andauern, um so mehr arbeiten die Sanktionierten mit neutralen Staaten zusammen, wie Russland mit Indien.
Und irgendwann sind die Sanktionierenden außen vor – irgendwann, aber dann nachhaltig.
Die EU kauft aber weiterhin russisches Öl, aber über Umwege, sodass es doppelt so teuer wird.
Indien, das russische Öl mit hohen Rabatten kauft, raffiniert es und verkauft es viel teurer weiter. Auch die USA kaufen indisches Benzin. Indien hat den Ölkauf aus Russland verdreifacht. Auch die Türkei kauft viel mehr als früher.
Den Russen schadet es nicht, dafür wird es für uns immer teurer.
Das ist eine künstlich herbeigeführte Preissteigerung. Da könnte man doch sagen: Die EU-Staaten schaden absichtlich ihrer Bevölkerung. Die Deutschen und Österreicher besonders.