Jugend in Deutschland verarmt

8. November 2025von 1,8 Minuten Lesezeit

25 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leben von staatlicher Sozialhilfe. Das sind mehr als 3 Millionen Minderjährige, knapp die Hälfte sind keine deutschen Staatsbürger.

Deutschland ist laut Statistiken noch immer ein wirtschaftliches Krafthaus der Welt: 2024 produzierten nur die Supermächte China und USA ein höheres Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftbereinigt rutschte man auf Platz sechs ab). Doch die Bevölkerung verarmt zunehmend. Aktuelle Zahlen aus der Bundesagentur für Arbeit zeigen, wie immer mehr Jugendliche von Staatsgeld leben.

So ist mittlerweile jeder vierte Minderjährige, der in Deutschland lebt auf Sozialleistungen angewiesen. Das teilte die BA auf Anfrage der Welt am Sonntag mit. Das sind drei Millionen Kinder und Jugendliche die in Haushalten aufwachsen, die ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise mit Bürgergeld, dem Kinderzuschlag oder sonstigen Hilfen bestreiten.

Fast 2 Millionen, 1,81 Kinder und Jugendliche, leben vom Bürgergeld.1,3 Millionen Minderjährige wurden mit dem sogenannten Kinderzuschlag unterstützt. Der Kinderzuschlag geht an Eltern, deren Einkommen zu hoch ist, um über das Bürgergeld unterstützt zu werden, aber zu niedrig, um das Existenzminimum ihrer Kinder zu sichern.

Die Statistik zeigt auch das ökonomische Gefälle zwischen Einwanderer und Einheimischen deutlich. Von den 1,8 Millionen Kindern und Jugendlichen, die Bürgergeld erhielten, waren Stand Juni 854.000 keine deutschen Staatsbürger. Personen mit Doppelstaatsbürgerschaft werden dabei als Deutsche gezählt. Unklar ist auch, wie hoch der Migrantenanteil bei Eltern ist, deren Kinder die Staatsbürgerschaft haben.

Diese kalten Zahlen haben weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen. Sie spiegeln eine gesellschaftliche Schicht wider, deren Leben – auf geringstem Standard – vom Staat abhängig ist. Diese Armut reproduziert sich in der Regel generationsübergreifend. Ganz abgesehen von den zusätzlichen Kosten für Deutschland fördert es auch gesellschaftliche Kohäsion. Jugendliche in Armut rutschen leichter in Kriminalität und Gewalt ab, sind auch offener für extremistische Ideen. Der hohe Anteil an Migranten kann zudem ethnische Konflikte anheizen. Eine Tendenz, dass sich diese Entwicklung umkehrt, gibt es nicht.

Bild „Berlin migrant kids (02)“ by Matthias Berg Fotograf Berlin is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

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7 Kommentare

  1. Jurgen 9. November 2025 um 15:54 Uhr - Antworten

    Erstmal nichts zu haben ist das immerwährende Los der Jugend. Bis sie dann kapieren, dass man sich erst was erarbeiten muss/kann, um dann zu den Spießern zu mutieren…

    • hermine 9. November 2025 um 18:47 Uhr - Antworten

      die eltern der mehrzahl dieser jungen leute ist eingewandert. die uno und das internationale großkapital
      haben das programm der ausnivellierung armer und sog. reicher länder. das findet hier statt.
      die einwanderer haben davon gehört, vielleicht sogar gelesen, aber von realitäten, außer staatlicher
      unterstützung, keine ahnung gehabt. jetzt gehts um schule und arbeiten, nicht immer einfach.

  2. Jan 8. November 2025 um 19:15 Uhr - Antworten

    Die Regierungen sollten die Tabaksteuer beenden. Damit können sie sicher 50% der genannten Fälle vermeiden!

  3. Beatrix D. 8. November 2025 um 18:03 Uhr - Antworten

    Ich höre aber Unternehmen suchen Hände ringend nach Personal!
    Friseur – „man bekommt niemanden“
    Stuereberater Unternehmen sucht seit über einem Jahr eine Sekrtärin!

    Wohin man schaut, es wird gesucht und nicht gefunden und –
    „Die Vorstellungen der Job Suchenden sind irre! Life Work Ballance, keiner will mehr 38 Std. machen!“
    Und dann leben wir von Sozialhilfe?
    Abgesehen davon hören wir doch zur Zeit – die Situation in den Schulen ist katastrophal!
    Glaubt wirklich jemand, dass das noch Bildung vermittelnde Einrichtungen sind?

  4. Hausmann_Alexander 8. November 2025 um 14:42 Uhr - Antworten

    Ein Familienvater empfiehlt handwerkliche Berufe zu erlernen, da er davon ausgeht, dass die KI diese
    noch nicht übernehmen kann (Roboter).

    Nachzulesen bei „ungeschnittene
    Nachrichten“ (englisch) vom 7.11.25.

    • Hausmann_Alexander 8. November 2025 um 14:46 Uhr - Antworten

      „ungeschnittene Nachrichten“ (englisch) .ch 7.11.25.
      Eine Grafik, die alles sagt: KI vernichtet Arbeitsplätze – schneller als gedacht

      • Jurgen 9. November 2025 um 15:55 Uhr

        Rechnen und Konten führen kann (K)eine Intelligenz eben besser… 25% der Jobs sind daher im 1. Schritt davon betroffen…

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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