
„Auf beiden Seiten der Front“: Guter Journalismus hinterfragt auch das eigene Narrativ!
Patrik Baab hat die Ukraine bereist – den Westen vor Beginn des Krieges, den Osten nach dem russischen Einmarsch. Gemäß der journalistischen Handwerksregel „audiatur et altera pars“ – auch die andere Seite soll gehört werden – hat er auf beiden Seiten der Front recherchiert. Er kennt die Schicksale der Bauern und Wanderarbeiter, der Soldaten und ausgebombten Zivilisten. In seinem Buch erzählt er die Geschichte hinter den Schlagzeilen und der Propaganda: vom Maidan-Putsch 2014 über den Bürgerkrieg im Donbass zum Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der NATO.
Sein Buch „Auf beiden Seiten der Front – Meine Reisen in die Ukraine“ zeigt die politischen Interessen und den geostrategischen Konflikt, um den es in Wahrheit geht. Es ist ein Poker am Rande eines Atomkriegs mitten in Europa – ein Tanz auf dem Vulkan.
2024 war er wieder im Donbass. Seit seiner Rückkehr schildert er in Vorträgen und Interviews nach und nach seine neuen Beobachtungen – von ehemaligen Frontgebieten und dem inzwischen befriedeten Hinterland. Auch über diese Reise ist ein neues Buch geplant, sobald er die ganzen Eindrücke verarbeitet und auf Papier gebracht hat. Denn das, was er erlebt, lässt sich nicht so leicht in Worte fassen.
Ich sprach mit ihm darüber, warum er derartige Reisen unternimmt, warum er sich die damit verbundenen Risiken antut – aber auch, wie man seine Arbeit unterstützen kann.
Seit wann reist Du in Kriegsgebiete? Die Ukraine ist ja – meines Wissens – nicht Dein erster derartiger Einsatz?
Nein, seit 1999 gehe ich immer wieder als Journalist in Kriegsgebiete. Damals war es der völkerrechtswidrige Angriff der NATO gegen Serbien. Insbesondere auch die EU und Deutschland haben den Zerfallsprozess Jugoslawiens mit völkerrechtswidrigen Sanktionen ja aktiv unterstützt. Ich habe damals im Auftrag des NDR Bundeswehrsoldaten im Rahmen der Kosovo Force begleitet, habe dann aber auch noch andere Filme gemacht, beispielsweise über die Lebenslage der Menschen oder die Arbeit der Hilfsorganisationen.
Insgesamt war ich dreimal im Kosovo, habe 1999 auch die Zeit noch erlebt, in der scharf geschossen wurde, als die Minenlage noch sehr gefährlich war und die Volksgruppen gegeneinander vorgegangen sind. Da wurden Häuser angesteckt, es gab tätliche Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern. Ich habe auch erlebt, dass die UCK Waffen aus Albanien ins Land geschmuggelt hat. Die Schmuggler waren oft Kinder, die auch immer wieder auf Minen gelaufen sind. Im Auftrag des NDR war ich später auch in Afghanistan. Auch da bin ich mit der Bundeswehr ins Land geflogen, habe mich dann aber selbständig gemacht und war mit Hilfsorganisationen unterwegs.
Wie kamst Du dann in den Donbass?
Das ist eine lange Geschichte. Seit Ende der 90iger Jahre war ich oft für den NDR in Russland. Dort habe ich auch Menschen aus der Ukraine kennengelernt. Die Verbindungen zwischen den Menschen war sehr eng. Das war ja wenige Jahre zuvor noch ein Land – die Sowjetunion. Der politische Gegensatz zwischen den beiden Ländern ist erst nach und nach entstanden. Viele Ukrainer haben in Russland gearbeitet. Ich war seit 2014 mit der Berichterstattung sehr unzufrieden, weil ich den Eindruck hatte, dass man sich der Propaganda zunehmend unterwirft und die Realitäten dabei zunehmend aus dem Auge verliert. Auch deswegen habe ich im Herbst 2021 – also am Vorabend des Krieges – Freunde in der Ukraine besucht.
So habe ich Lebensverhältnisse dort kennengelernt, was ich ausführlich in meinen Büchern beschreibe. Das Land ist seit 1991 kontinuierlich verarmt. Der Durchschnittslohn ist mit zunehmender Westintegration gesunken, das Land hat einen großen Teil seiner Bevölkerung verloren.
Hast Du da Zahlen?
1991 hatte das Land 52 Millionen Einwohner, inzwischen sind wir 2024 bei unter 30 Millionen angekommen. Das ist nicht nur auf Kriegseinwirkungen oder Kriegsflüchtlinge zurückzuführen, sondern vor allem auch auf den wirtschaftlichen Niedergang in den Jahren zuvor. Viele Ukrainer haben schon in den 1990er Jahren im Ausland gearbeitet und sich als Wanderarbeiter in ganz Europa durchgeschlagen.
Es ist ein Land, in dem es so gut wie keine Arbeitnehmerschutzrechte gibt, der Mindestlohn liegt bei weniger als 1,50 Euro pro Stunde liegt. Aber selbst dieser Betrag wird faktisch meist nicht ausgezahlt, denn es gibt Kurzarbeit auf null, wenn keine Arbeit da ist, werden die Beschäftigten einfach nach Hause geschickt. Hinzu kommt die endemische Korruption und der Umstand, dass viele in der Schattenwirtschaft tätig sind wie beispielsweise im Zigarettenschmuggel.
In der Ukraine sind die Kleinbauern immer weiter verarmt. Denn internationale Agrarkonzerne haben sich nach und nach in die fruchtbaren Schwarzerdeböden eingekauft. Monsanto/Bayer, Cargill oder John Deere – das ging alles zu Lasten der Kleinbauern. Das Land wird im Grund genommen ausgeraubt. Oligarchen beuten die Ukraine aus und finanzieren politische Parteien. So war das auch in Russland in den Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, bis dann der Kreml intervenierte und die Oligarchen politisch eingehegt hat.
Die Reise im Herbst 2021 führte mich von Lemberg bis an den Rand der Karpaten. Mit meinen Freunden habe ich verabredet, dass wir im darauffolgenden Jahr in den Donbass fahren. Aber dann kam der Krieg dazwischen und wir haben keine Möglichkeit gesehen, durch die Front zu gelangen. Darum habe ich mir einen anderen Reisepartner gesucht und eine andere Reiseroute gewählt, um in den Donbass zu fahren.
Was waren aus Deiner Wahrnehmung die wesentlichen Unterschiede zwischen dem „Westen“ und dem „Osten“ der Ukraine? Wie hast Du den Osten der Ukraine dann erlebt?
Der Osten lag seit April 2014 unter Beschuss der ukrainischen Armee. Dies ist seither Kriegsgebiet. Neben den Kriegszerstörungen wurde auch seit 2014 nichts mehr investiert. Überall kaputte Fabriken, zerstörte Schulhäuser, eingeschlagene oder verrammelte Fenster in den Geschäften, zerbombte Dächer. Der Donbass war 2022 eine Region, die wirtschaftlich und politisch sehr stark von Russland abhängig war.
Getrennt waren ukrainisches Staatsgebiet und separatistisch Regionen durch eine Demarkationslinie. Die Zentralregierung hat seit 2014 eine sogenannte Anti-Terroroperation eingeleitet, weil sich die russischstämmige Bevölkerung aktiv – mit Demonstrationen, Straßenblockaden, später auch bewaffnet – gegen Übergriffe der Ultranationalisten und Faschisten gewehrt hat, die durch den Putsch auf dem Maidan in Kiew verfassungswidrig an die Macht gekommen sind.
Die Antiterroroperation lief bis Februar 2022?
Ja, sie hat bis zum russischen Einmarsch angedauert. Der Beschuss des Donbass wurde nach der Jahreswende 2021/22 von der ukrainischen Armee nochmals intensiviert – lt. OSZE um das 4-fache, andere sagen um das 20ig-fache.
Der Osten war also seit 2014 bereits in einer Kriegssituation, der westliche Teil des Landes war eher friedlich. Kann man das so sagen?
Nein, das kann man so nicht sagen. Richtig ist, dass es seit 2014 erst Bürgerkrieg und dann Krieg im Donbass gab und gibt, aber auch der Westen des Landes war seit dem Putsch am Maidan eine konfliktreiche und militarisierte Region.
Insbesondere die USA haben die ukrainische Armee seit 2014 massiv hochgerüstet. Zum anderen gab es eben auch Schmuggler-Organisationen, Mafiaorganisiationen, die um die Claims gekämpft haben. In Mukachevo in der West-Ukraine zum Beispiel haben sich Schmuggler-Organisationen mit der Polizei Schießereien auf offener Straße geliefert.
Die Kyiv Post berichtete im Juli 2015 in ihrer englischsprachigen Ausgabe darüber:
Shootout in western Ukraine kills at least two people; risk of wider conflict exists
The shootout involving Right Sector insurgents, a local power group and Ukrainian police took place in Mukacheve, a Zakarpatya Oblast city, killing at least two people. The chaotic shooting, located less than an hour away from Hungary, occurred around 2 p.m., and injured at least 11 more people.
Die Schießerei, an der Aufständische des Rechten Sektors, eine örtliche Machtgruppe und die ukrainische Polizei beteiligt waren, fand in Mukacheve, einer Stadt in der Oblast Sakarpatya, statt und forderte mindestens zwei Todesopfer. Die chaotische Schießerei, weniger als eine Stunde von Ungarn entfernt, ereignete sich gegen 14.00 Uhr und verletzte mindestens 11 weitere Menschen.
Und dann kam 2022 der Krieg. Es gibt unterschiedliche Bewertungen, ob der Krieg erst 2022 mit dem russischen Einmarsch begonnen hat oder bereits im April 2014. Aber selbst Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat am 7. September 2023 vor dem Europäischen Parlament erklärt, dass dieser Krieg bereits 2014 begonnen hat.
Da kommt es darauf an, wie man die Unabhängigkeitserklärung der beiden Donbass-Republiken Luhansk und Donezk im April 2014 völkerrechtlich bewertet. Aus russischer Sicht haben sich die Republiken Donezk und Lugansk für unabhängig erklärt, was nach Völkerrecht nicht verboten ist und durch die Referenden im Mai 2014 durch die Bevölkerung auch bestätigt wurde. Dann haben beide im Februar 2022 – aus Sicht des Kreml – die russische Regierung um Hilfe gebeten. Völkerrechtlich steht dem nichts entgegen, wenn selbständige Staaten andere um Hilfe bitten. Der Einmarsch im Februar war in dieser Interpretation eine legitime Unterstützung zweier unabhängiger Staaten durch Russland.
Der Westen erkennt diese Loslösung aber nicht an, erklärt das Referendum für illegal und bewertet den Einmarsch daher als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Diese unterschiedlichen Interpretationen erinnern mich an einen Aufsatz von Ferdinand Lassale: „Verfassungsfragen sind Machtfragen“.
Jetzt warst Du wieder im Kriegsgebiet – meines Wissens aber nur im Osten. Was war – in Deiner Wahrnehmung – der wesentliche Unterschied zur Reise 2022?
Ein Unterschied ist zunächst, dass ich nur noch in den Osten einreisen kann. Ich stehe jetzt auch auf der Abschussliste des ukrainischen Geheimdienstes Mirotworez. Der ukrainische Geheimdienst hat durch eine Reihe von Morden wie beispielsweise an Daria Dugina klargemacht, dass er es ernst meint.
Aber es gibt weitere Unterschiede.
Zum Zweiten erhalten die Rentner wieder Rente – denn in den Separatistengebieten wurden seit 2014 keine Renten von der Zentralregierung mehr ausgezahlt. Inzwischen wurden die Renten auf russisches Niveau angehoben, d.h. ältere Menschen haben wieder mehr Geld in der Tasche.
Drittens habe ich 2022 viele zerstörte Städte gesehen wie Mariupol, das nach meiner Schätzung zu 80% zerstört war. Mariupol wird inzwischen wieder aufgebaut, es werden nach Angaben der Stadtverwaltung 500 Milliarden Rubel, umgerechnet 5 Mrd. Euro, investiert. Ganze Stadtviertel werden neu gebaut, es entsteht Wohnraum für 40.000 Menschen.
Viertens war Donezk 2022 fast eine Geisterstadt. Das Stadtgebiet lag vollständig unter Beschuss, vor den Behörden waren meterhohe Sandsäcke aufgeschichtet, man sah keine Kinder, kaum Autos auf der Straße, überall waren die Fenster mit Spanplatten verrammelt. Inzwischen ist das öffentliche Leben wieder zurückgekehrt. Die Menschen sitzen vor den Geschäften, die Cafés haben geöffnet, unter Beschuss liegen derzeit nur noch die nordwestlichen Vorstädte.
Fünftens: Russland hat alle Hauptverkehrswege 4-spurig ausgebaut – es wird enorm viel investiert. Der Donbass ist heute eine Zuzugsregion. Ich habe junge Leute getroffen, die mir gesagt haben: „Ich bin zurückgekehrt in meine Heimat, weil ich hier sofort einen gut bezahlten Job bekomme.“
Und die sechste Beobachtung ist die weitreichende Loyalität gegenüber der Führung in Moskau. Das war 2022 zwar nicht anders, aber man muss sehen, dass die russische Armee seit zwei Jahren den Donbass besetzt hat und sich langsam nach Westen vorkämpft. Die Menschen sagen aber nicht: Wir sind besetzt. Sondern sie sagen, wir sind befreit. Sie sagen, Frieden gibt es nur, wenn die russische Armee uns schützt. Viele erwähnen, dass sie seit 2014 in Städten wie Mariupol von der ukrainischen Armee und rechtsextremen Milizen wie Asov drangsaliert worden seien. Teile des Donbass lagen seit 2014 unter Beschuss, in anderen Teilen wurde die russisch-stämmige Bevölkerung von der ukrainischen Armee unterdrückt. Mir haben Menschen berichtet, sie seien verspottet, zusammengeschlagen oder ohne Grund eingesperrt worden.
In der Perspektive dieser Menschen befindet sich der Westen in einer Kumpanei mit Kräften, die Bürger- und Menschenrechte mit den Füßen treten.
Was glaubst Du: Warum werden solche Reisen nicht von Mitarbeitern der Qualitätsmedien durchgeführt? Sind die personell nicht ausreichend ausgestattet?
Wer solche Reisen macht, bemüht sich um eine Realitätsprobe. Deren Ergebnis fällt zwangsläufig anders aus als die NATO-Propaganda. Da sich aber die selbsternannten Qualitätsmedien inklusive der Öffentlich-Rechtlichen der NATO-Propaganda fast vollständig unterworfen haben, bekommen alle Schwierigkeiten, die über die Realität berichten wollen, statt der Propaganda zu folgen.
Ein Beispiel ist der ZDF-Reporter Armin Coerper, der sich in Mariupol um realitätstreue Berichtserstattung bemüht hat und dann Scherereien bekam.
Insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat seine Korrespondenten nach 2014 aus dem Donbass weitgehend abgezogen. Intern laufen alle, die sich um die Realitätsprobe bemühen, Gefahr, Diskussionen mit ihre Führungskräften zu bekommen, da viele leitende Redakteure transatlantisch korrumpiert sind. Damit sägt der öffentlich-rechtliche Rundfunk am Ast, auf dem er sitzt.
Was treibt Dich immer wieder, das persönliche Risiko einzugehen?
Meine Familie wurde wie Millionen anderer Familien durch die deutschen Angriffskriege des vergangenen Jahrhunderts sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Vielleicht gibt es da so eine Art Familientrauma, das mich da immer wieder in Kriegsgebiete zieht.
Wenn man nach handwerklichen Kriterien arbeitet, darf man nicht blind den Meldungen des britischen Geheimdienstes folgen. Man muss auch die andere Seite hören, man muss die Realitätsprobe vor Ort machen. Im heutigen Journalismus schreibt einer vom anderen ab. Die hocken vor ihrem Computer, gaffen ins Internet rein und glauben, das sei die Wirklichkeit. Aber da sehen sie nur, was andere nach eigenen Interessen hochgeladen haben und was nicht im Upload-Filter hängen geblieben ist. Und im Uploadfilter bleibt hängen, was dem Mainstream nicht folgt. Wenn ich sehe, wie meine früheren Kollegen arbeiten, die meisten recherchieren maximal noch bis Wikipedia. Dies ist aber bekanntermaßen kein Online- Lexikon, sondern eine Waffe der herrschenden Eliten im Meinungskampf.
Die Berichterstattung in den Qualitätsmedien tut einem fast körperlich weh, so dämlich und primitiv ist sie manchmal. Wenn man die betroffenen Länder ein bisschen kennt, die Probleme und die Menschen erfahren hat, dann weiß man, das ist zum Teil einfach grober Unfug, völlig an der Realität vorbei.
Manches, was die selbsternannten Qualitätsmedien heute machen, ist teilweise verfassungswidrig und fällt in meinen Augen unter das Strafrecht. Wenn sich eine NATO-Propagandistin wie Florence Gaub bei Markus Lanz hinhockt und sagt „die Russen sind keine Europäer, sie haben ein anderes Verhältnis zu Gewalt und Tod“, dann ist das rassistische Hetze.
Ich komme aus der Alternativ-Zeitungsbewegung, habe mit 16 oder 17 angefangen für Blätter zu schreiben, die eine Gegenöffentlichkeit bilden wollten und genau da bin ich heute wieder gelandet.
Wer finanziert Deine Reisen?
Die finanziere ich selbst. Es gibt keine Zuwendungen von Seiten Dritter.
Abgesehen davon, dass ich es als sehr positiv empfinde, dass nicht unter jedem Deiner Postings zu Spenden aufgerufen wird, warum tust Du es nicht?
Ich finanziere alles aus eigener Tasche, wenn sich Bücher verkaufen, stecke ich das Geld wieder in meine Arbeit. Auch die Vorträge tragen dazu bei, dass ich weitere Reisen finanzieren kann. Ich freue mich, wenn ich bei Diskussionsrunden mit den Menschen ins Gespräch komme.
Wo kann man Dich demnächst hören?
Am 02.12.2024 bin ich in Pörtschach, am 03.12. in Wien und am 4.12. in Gmunden. Tickets bekommt man auf der Webseite der Menschheitsfamilie. Dort spreche ich über „Auf beiden Seiten der Front“
Dann wünsche ich Dir ganz viele Zuhörer und insbesondere zahllose Buchverkäufe! Vielen Dank für Deine Arbeit!
Die aktuellen Bücher von Patrik Baab
- Propaganda-Presse: Wie uns Medien und Lohnschreiber in Kriege treiben, ISBN 978-3-910568-11-2
- Auf beiden Seiten der Front: Meine Reisen in die Ukraine, ISBN 978-3-946778-41-7
Bildquelle: Screenshot aus Youtube
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Elon Musk teilt die Erklärung von Jeffrey Sachs über Ursachen des Ukraine Krieges
Trump Telefonat mit Putin zum Thema Ukraine
Offener Brief aus der Ukraine an Sozialdemokraten und Sozialisten
Hallo,
,,Die Berichterstattung in den Qualitätsmedien tut einem fast körperlich weh, so dämlich und primitiv ist sie manchmal.“
So ist es.
Ich kenne zwar nur die unvermeidlichen Schlagzeilen, aber dass ich es dann nicht vertiefe liegt u.a. daran, dass meisten schon die Schlagzeilen dummdreist sind.
Etwas, was im Westen immer noch aussteht. Es gibt übrigens Schätzungen von 15-20 Millionen Einwohnern im Banderastan – ohne Donbas und andere Gebiete mittlerweile in der RF gerechnet.
Jeffrey Sachs hat im Debattierraum der Cambridge Union eine Rede gehalten und Fragen beantwortet. Dabei umriss er de Ursache des Ukraine-Konflikts in einer Kurzfassung. Der Konflikt begann in den 90ern. Definitiv wurde Russland versprochen, dass es keine NATO-Osterweiterung gäbe. Auch spannend. „Die Sonderoperation begann und fünf Tage später sagte Selenski: ‚Okay, okay, einverstanden mit der Neutralität.‘ In Ankera sollte es zu Friedensverhandlungen kommen, doch USA und GB haben es Selenski verboten. Sie gaben Geld und Waffen und die Ukrainer ihr Leben und ihr Land. Nunmehr sind schon ca. 600.000 Ukrainer gefallen und der „Wertewesten“ hört nicht auf, Waffen zu liefern und weiter zu eskalieren, s. Olaf, der in dieser Situation ernsthaft von Russland verlangt, es solle seine Truppen aus dem Donbass abziehen, sonst gäbe es keinen Frieden. Weiterhin beharrt man darauf, dass Russland verlieren muss. Das ist unmöglich! Russland ist eine Weltmacht mit wahrscheinlich dem besten Militär der Welt. Dennoch ist es eben nicht imperialistisch. Es hat keinerlei Interesse daran, Europa zu erobern. Da müsste es ja irre sein.
Sturheil gehen die Suizidsanktionen weiter, obwohl Deutschland schon pleite ist und zB die Infrastruktur sehr heruntergekommen ist. Nicht nur die Brücken stürzen dort ein. Jetzt kommt es zur Abstimmung, ob man die Taurus liefern soll und ganz wichtig, die AfD muss vor der Wahl noch rasch verboten werden, denn zu vile sehen sie als Alternative, aus Notwehr und das ist ja aus Sicht der Marionetten „undemokratisch“. Auch Nehammer macht nur, was man ihm aufträgt. Die haben absolut keine eigenen Gedanken, wie es scheint….
Video mit Jeffrey Sachs folgt…nur Englisch, ohne Emblem. PS: Dass soviele Nachrichten verboten und zxnsiert werden, zeigt auch die ganze Einseitigkeit. Sonst glaubte ihnen ja keiner ihre Propaganda. Dass RT bei hoher Strafe nicht verbreitet werden darf, ist unfassbar. Viele wissen das gar nicht, natürlich auch so Leute wie mein „Freund“, der alles ausblendet und zum Schreien anfängt, damit er nichts hören kann. Ich bin kein Psychloge, aber dafür gibts bestimmt einen Fachausdruck ;-) Man verschließt die Augen, Ohren und wo es drauf ankäme auch den Mund.
Jeffrey Sachs
https:/ /yandex.com/video/preview/8301503676526666526
Der Hajo Friedrichs war noch ein echter Journalist des ÖRR in D. Nach ihm wird ein bedeutender Journalistenpreis benannt, mit Preisträgern, die er vermutlich nie benannt hätte. Sein Motto war: ein guter Journalist macht sich nicht mit einer Sache gemein, nicht einmal mit einer guten. Noch treffender ist für mich die Definition von Prof. Gabriele Krone-Schmalz. Sie erwartet folgende Befähigungen eines guten Journalisten: Panoramablick und Perspektivwechsel. Autor Blaab wird sich erkennen. In der transatlantischen Echokammer der MSM ist das längst abgeschafft. Das führt auch dazu, dass Trump seine Siegesfeier mit jungen deutschen Bloggern aus den digitalen Netzwerken machte. Die Kameras des ÖRR mussten draussen bleiben. Bis heute haben die MSM nicht verstanden oder wollen nicht verstehen, dass dieser Adolf eigentlich Donald heißt. Dem Autor Blaab wünsche ich Glück und eine friedliche Ukraine und den deutschen Fernsehanstalten den Verlust der Zwangsgebühren.
In letzter Instanz ist dann Patrick Baab aber doch lieber westlicher Herrenmensch. Erkennbar an seinem Bekenntnis zum völkerrechtswidrigen russischen Angriffkrieg.
@triple-delta
16. November 2024 um 17:52 Uhr
„Erkennbar an seinem Bekenntnis zum völkerrechtswidrigen russischen Angriffkrieg“
Das kann man Herrn Baab eigentlich nicht vorwerfen, denn er schreibt ja:
„Da kommt es darauf an, wie man die Unabhängigkeitserklärung der beiden Donbass-Republiken Luhansk und Donezk im April 2014 völkerrechtlich bewertet. Aus russischer Sicht haben sich die Republiken Donezk und Lugansk für unabhängig erklärt, was nach Völkerrecht nicht verboten ist und durch die Referenden im Mai 2014 durch die Bevölkerung auch bestätigt wurde. Dann haben beide im Februar 2022 – aus Sicht des Kreml – die russische Regierung um Hilfe gebeten. Völkerrechtlich steht dem nichts entgegen, wenn selbständige Staaten andere um Hilfe bitten. Der Einmarsch im Februar war in dieser Interpretation eine legitime Unterstützung zweier unabhängiger Staaten durch Russland.
Der Westen erkennt diese Loslösung aber nicht an, erklärt das Referendum für illegal und bewertet den Einmarsch daher als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“
Der „völkerrechtswidrige unprovozierte Angriffskrieg Rußlands gegen die Ukraine“ ist lediglich aus Sicht des Westens, der von Völkerrecht nur spricht, wenn es ihm in den Kram passt, ein solcher. Die „gobale Mehrheit“ sieht das anders …
In allen Interview, auch erst vor kurzem, hat sich Herr Baab immer hinter die westliche Sichtweise gestellt.
Hallo,
wenn man A besser findet als B, dann muss man ja nicht unbedingt A gut finden. Man kann auch A schlecht finden, aber B noch schlechter, was A zum kleineren Übel macht.
Und Patrik Baab findet wohl die russische Perspektive plausibler, aber er hat im Interview die russische Sichtweise dargelegt (Beistand / Befreiung) und die us-amerikanische Sichtweise (Angriffskrieg), also beide Seiten dargelegt.
Ein alter „Freund“ rief mich nach der Trump-Wahl an, um mir zu sagen, dass Trump ein „Idi-ot“ sei. Warum, konnte er nicht erklären. Stammtischwissen oder „Mainstreamfakten“…Als ich meinte, dass Trump mit Kim gut klar gekommen sei, fing er zum ersten Mal zu schreien an. Das stimme nicht!!! Jedenfalls, meinte ich dann, wird der Ukraine-Krieg bald enden. Er fand das irgendwie auch idi-otisch, denn Russland müsse zuerst besiegt werden. Sonst könne es keinen Frieden geben. Als ich versuchte, ihm zu erklären, dass Putin nicht grundlos einmarschiert sei, zB hätte er vorher der NATO geschrieben, da unterbrach er mich immer lauter. Dann meinte ich, es gab eine Vereinbarung, dass die nichts vor Russlands Grenzen zu suchen haben. Er höhnte, dafür sind jetzt Finnland und Schweden bei der NATO (ätsch). Lass mich ausreden, sagte ich. Und zudem hätten die Donbassprovinzen ihre Unabhängigkeit erklärt. Die russische Bevölkerung dort wurde massiv gepisackt, sogar die russische Sprache wurde verboten. Russland wurde dauernd provoziert… Er schrie immer lauter, dass das alles nicht stimme. Schließlich legte er auf und sagte atemlos: „Ruf mich wieder an, wenn du normal geworden bist.“
Ich saß still da. Dann tippselte ich: „Du hast ja mich angerufen.“
Ich dache, das macht der Systemjournalismus. Er erschafft eine seperate Wirklichkeit. Im Grunde betreibt er oft Volksverhetzung, aber vor allem auch gesellschaftliche Spaltung. Es ist natürlich auch die Schuld der Mitläufer, wenn sie sich für die andere Sicht nicht interessieren, sie hätten selbst draufkommen können, dass es die gibt, selbst denken, aber die Hauptschuld trifft die Konzernmedien, oder wie immer man sie nennen will…
Ich streite nicht gerne.
Am nächsten Tag rief ich ihn an. Er hatte meine Nummer blockiert. So arg war das. Ich unterdrückte meine Rufnummer und kam durch. Ich sagte ihm, dass wir uns wegen dieser Trxtteln doch nicht streiten müssen. Da gab er mir recht und bemühte sich. Dass nun RFK Gesundheitsminister wird und wie groß meine Hoffnung ist, sprach ich nicht mehr an.
Am Mittwoch in der Stadt einen Bekannten getroffen. Im Gespräch kamen wir auf Russland und er meint, er vertraue Putin nicht mehr, während er das früher getan hat. Ich fragte warum. Das wäre wegen dem Angriff auf die Ukraine und was er noch alles erobern will. Darauf hin habe ich ihm einen Kurzabriß der Ereignisse seit 2014 ink. Minsk II gegeben. Er fragte, warum das nicht im Fernsehn käme? Antwort: Damit Du genau die Meinung hast, die Du mir gerade gesagt hast. Darauf hin stellte er fest, dass alles nur Manipulation sei.
Ja! Da haben Sie einen intellektuelleren Bekannten als ich. Gratuliere!
Guter Journalismus nennt sich auch das Bemühen um eine unabhängige Berichterstattung.
👉 Beide Konfliktparteien müssen gehört werden.
„… selbst Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat am 7. September 2023 vor dem Europäischen Parlament erklärt, dass dieser Krieg bereits 2014 begonnen hat.“
U n d
❗💥Thierry Breton, im September nach seiner Attacke auf Elon Musk entlassener EU-Zensurkommissar, gibt zu, daß es in Ursula von der Leyens Europa ein Verbot gab, über Frieden in der Ukraine zu sprechen.
Eine undemokratische Vereinigung zwingt Medien und Menschen zu Kriegsparteien zu mutieren, um die Rüstungsindustrie zu befriedigen….
Das ist so krank….🤮
Es ist sooo mühsam, wie viel der „Apparat“ von mir verschluckt…..darum nur das Wichtigste beim 2. Anlauf:
Danke an Sie beide!!
Die restlichen 4 Absätze soll sich der „Apparat“ von mir aus in den A schieben…..die Wahrheit ist sichtbar, auch durch dieses Interview, auch ohne meine 4 Absätze….;))
Herzlichen Dank an Sie beide!
Ich schaue ab und zu bei einem russischen Youtube Blog vorbei, der sich mit dem Wiederaufbau von Mariupol beschäftigt. Es ist wirklich beeindruckend, was dort aus dem Boden gestampft wird – und dementsprechend positiv reagieren die Menschen. Eine Folge dieses Blogs begleitete eine junge Familie beim Bezug ihrer neuen Wohnung. Jede Ecke dieser Wohnung wurde voller Stolz präsentiert, so eine Wohnung hätte ich in Wien auch gerne…
Klar ist die russische Version völkerrechtlich nicht so eindeutig, wie man das gerne hätte, aber amS keineswegs falsch. Ich finde, so wie Russland das Land aufbaut und belebt, bestätigt es die Version Russlands, da Russland ja offenbar das tut, worum es gebeten wurde: Vertreibung der Gefahr und Hilfe für die Bevölkerung. Mehr noch wird diese Region in jeder Hinsicht aufgewertet, die Bewohner dürfen sich über eine deutliche Steigerung ihres gesamten Lebensstandards freuen.
Für mich persönlich ein Musterbeispiel, dass ein mächtiger Staat wie Russland bei der Erreichung geopolitischer Interessen – denn klar spielen auch die hier eine Rolle (Krim) – nicht zwangsläufig auf die Menschen vergessen muss. Daher betrachte ich Russland als einen weit gesünderen Staat als unsere westlichen (ausgehöhlten) Fassaden-„Demokratien“.
Darum wäre mir fast „lieber“, wenn der Frieden erst dann eintritt, wenn Russland die Macht hat, auch die Restukraine neu zu organisieren und erst einmal von diesem nationalistischen Korruptionssumpf zu befreien. Wenn der Westen die Rest-Ukraine wieder aufbaut, dann wird nichts bei den Menschen ankommen, sondern das bestehende Netzwerk neu befüttert und alles von Wert (Ländereien/Rohstoffe/Machtpositionen) in/an den Westen transferiert. Ich bin der Meinung, dass der Westen mit 100% Verlust aus diesem „Geschäft“ übrig bleiben muss. Er hat es sich „redlich verdient“.
Hallo,
der Wiederaufbau zeigt auch, dass es aus russischer Sicht keinerlei Fragen gibt, die Region ist Teil Russlands, das ist die ,,neue territoriale Realität“ Punkt.
Die Restukraine wird Russland sich höchstwahrscheinlich nicht antun, denn das wäre eine ökonomische Belastung für nichts.
Und der Westen ist schon bestraft genug, besonders die Deppen in der EU. Allein schon die Energiepreise wirken sich auf alle Bereiche aus, z.B. sind dadurch die Reallöhne gesunken, sowas kommt von sowas.