Polens Donald Tusk gegen billige Energie für europäische Länder

19. August 2024von 3 Minuten Lesezeit

Donald Tusk war fünf Jahre lang der Präsident des EU-Rates. Als eingefleischter Eurokrat kandidierte er mit massiver Unterstützung aus Brüssel bei den Wahlen in Polen und schaffte es zum Premierminister. Auch in dieser Funktion stellt er die Agenda Brüssels und ihrer Auftraggeber in Washington über die Interessen der Menschen Europas.

Nord Stream war ein Projekt, das Deutschland und andere EU-Länder mit günstigen und im Gegensatz zu Solar- und Windanlagen umweltfreundlichen Edgas versorgte und weiter versorgen sollte. Der polnische Premierminister Donald Tusk hat nun scharf auf die Anschuldigungen des ehemaligen deutschen BND-Chefs reagiert, der polnische Präsident Andrzej Duda habe von Sabotageplänen für die Nord Stream-Pipeline gewusst.

Tusk hat sich zur Kontroverse um die Sabotage der Nord Stream-Pipeline und die Äußerungen von August Hanning, dem ehemaligen Chef des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND), geäußert. In einem kürzlich von der deutschen Zeitung Die Welt veröffentlichten Interview hatte Hanning erklärt, der polnische Präsident Andrzej Duda habe von Plänen zur Sabotage der Pipeline gewusst, die Absprachen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenski beinhalten.

Als Reaktion auf diese Anschuldigungen richtete Tusk seine Kommentare an alle Personen, die mit den Projekten Nord Stream 1 und 2 in Verbindung stehen, und erklärte auf der Social-Media-Plattform X: „Das Einzige, was Sie heute tun sollten, ist, sich zu entschuldigen und zu schweigen“.

Tusks Äußerungen wurden vom Leiter des polnischen Präsidialamtes für nationale Sicherheit, Jacek Siewiera, aufgegriffen, der bestätigte, dass es in Polen einen Konsens in dieser Angelegenheit gibt. Unterdessen berichteten deutsche Medien, dass ein ukrainischer Mann, der in Pruszków in der Nähe von Warschau lebt, einer der Verdächtigen in dem Sabotagefall ist und dass gegen ihn ein europäischer Haftbefehl erlassen wurde. Die polnischen Behörden haben Deutschland jedoch mitgeteilt, dass sich der Verdächtige nicht auf polnischem Staatsgebiet aufhält.

Der polnische Ex-Verteidigungsminister und damalige Vorsitzende der EU-USA-Delegation des Europaparlaments Radek Sikorski war übrigens ebenfalls informiert. Allerdings hatte er offenbar einen etwas anderen Wissensstand über diejenigen, die den Terroranschlag tatsächlich durchführten:

Was von den berichten des Wall Street Jorunal zu halten ist, die Sprengung sei eine „b’soffne G’schicht“ hat TKP bereits in diesem Artikel analysiert.

Zu Politik der EU und Polens hat sich Ungarns Premier Viktor Orbán kürzlich sehr kritisch geäußert, und dass Polen die ‚hinterlistigste Politik‘ in Europa betreibe.

Die EU habe die eigenen Interessen aufgegeben:  „Europa folgt derzeit bedingungslos der Politik der Demokratischen Partei der USA, selbst um den Preis der Selbstzerstörung“, sagte er und fügte hinzu, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen den europäischen Interessen schaden, die Energiepreise in die Höhe treiben und die europäische Wirtschaft wettbewerbsunfähig machen. Orbán sagte, das europäische Machtsystem habe sich bisher auf eine „Achse Paris-Berlin“ gestützt, die aber nicht mehr existiere oder zumindest „irrelevant und ausweichend“ geworden sei. Dagegen gebe es „neue Machzentren in Europa“, die Warschau, Kiew sowie die baltischen und skandinavischen Staaten umfasse.


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4 Kommentare

  1. Ed Uscho 19. August 2024 um 21:12 Uhr - Antworten

    Diejenigen, die dafür gesorgt haben, dass Polen Mitglied der EU wird, wollten der EU schaden.

  2. Andreas I. 19. August 2024 um 20:14 Uhr - Antworten

    Hallo,
    ,,In einem kürzlich von der deutschen Zeitung Die Welt“

    Die Welt und tschüss!
    Die Welt hatte Guido Westerwelle die Plattform geboten für seine Volksverhetzung gegen erwerbsloser Menschen und der Zeitpunkt war exakt nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Berechnungsgrundlage des Hartz-IV-Regelsatzes.
    Sowas sollte man m.E. keinen einzigen Klick schenken, sondern konsequent finanziell verhungern lassen.

  3. Fritz Madersbacher 19. August 2024 um 18:30 Uhr - Antworten

    „Das Einzige, was Sie heute tun sollten, ist, sich zu entschuldigen und zu schweigen“

    Das entspricht ungefähr der Haltung der NATO-Quislinge unseres Landes, angesiedelt in den Medien und besonders in den Parteispitzen der kleinen Parlamentsparteien, auch in der Hofburg, die den Import russischen Gases verbieten wollen (für die „Verteidigung der Freiheit“ muss man auch die „Zähne zusammenbeissen“, wie einer Festspielansprache vor erlesenem Publikum 2022 zu entnehmen war):
    „Bislang überweist Österreich brav weiter Gas-Geld aus dem Titel von zuletzt verlängerten geheimen Ewigkeits-Verträgen“ mokierte sich kürzlich der aus dem äußersten Westen unseres Landes als neuer Chefredakteur geholte Schwachkopf in der hiesigen NATO-Postille („Der Standard“, 16/08/2024)

  4. Varus 19. August 2024 um 16:25 Uhr - Antworten

    Zu Politik der EU und Polens hat sich Ungarns Premier Viktor Orbán kürzlich sehr kritisch geäußert, und dass Polen die ‚hinterlistigste Politik‘ in Europa betreibe.

    Bei der Energie auch zum eigenen Schaden – gerade beklagt man sich im Land mit der weißen kackenden Hyäne auf rotem Hintergrund im Wappen (Wappentier auf Empfehlung Churchills) massiv, man habe den teuersten Strom Europas. Drei Jahrzehnte lang gelang es, Industrie aus dem Westen zu holen – jetzt wird diese genauso wie aus Buntschland vertrieben. Unter PiS wurden Einkünfte aus den CO2-Zertifikaten verwendet, den Strompreis möglichst niedrig zu halten – unter Tusk wird die Kohle für sonst was verwendet und der Strompreis explodiert.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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