EU-Kommissions-Vizepräsident Borell über die Profiteure von Terror und Krieg

27. März 2024von 2,5 Minuten Lesezeit

Gelegentlich sagen selbst die Spitzen der Politik in der EU die Wahrheit. Der katalanische Sozialdemokrat Josep Borrell, Vizepräsident der EU-Kommission und Chef der Außen- und Sicherheitspolitik der EU, ist manchmal recht offen. Er hält alles außerhalb des „Gartens“ der EU für „Dschungel“. Und er weiß auch wessen Interessen er zu vertreten hat und daher den Krieg in der Ukraine nicht verlieren darf.

Gegenüber der CNN Journalistin Christiane Amanpour enthüllt er im Interview einige interessante Wahrheiten. Interessant ist in der Tat, wie sehr die NATO-Agenda in Anbetracht der jüngsten Erfordernisse in die Öffentlichkeit gedrängt worden ist. Hier gibt es Borrell offen zu – und macht sich nicht einmal mehr die Mühe, an der Fassade festzuhalten -, dass es im Ukraine-Krieg nur um die Interessen Europas geht und nichts mit der Fürsorge für das ukrainische Volk zu tun hat:

Das Geheimnis, um seine ohnehin klare Sprache zu entschlüsseln, besteht darin zu verstehen, dass Borrell – wie der Rest der Euro-Technokraten-Mafia – nicht von den wahlberechtigten Bürgern gewählt, sondern von einer gesichtslosen hohen Kommission ernannt wird.

Wenn er also sagt, „wir können es uns nicht leisten, dass Russland diesen Krieg gewinnt„, weil dies „unseren“ Interessen schaden würde, wen könnte er damit wohl meinen? Das „Wir“ sind sicherlich nicht die Menschen, die er politisch nicht vertritt. Es ist natürlich der Rest der, die die oberste Schicht des Weltregierungsapparates kontrolliert, d.h. die Finanziers und die Bankenelite. Er spricht in deren Namen.

So sagt er, dass die Weltbankkabale es sich nicht leisten kann, dass Russland den Krieg gewinnt, weil dies eine Kaskade unsagbarer Konsequenzen für das monetäre Hegemonialnetz auslösen würde, in das sie den gesamten Globus eingewickelt haben.

Diese Kompradoren der zweiten Reihe versuchen nun, in letzter Minute eine „Eindämmungs“-Strategie für Russland zu entwerfen – und genau hier hat Macron kürzlich die Führung übernommen.

Was in den kranken Gehirnen der EU-Kommissare vorgeht enthüllt dieser Politico Artikel. Jetzt überbieten sich die obersten EU-Marionettenführer gegenseitig, um in dem neuen Kriegswettbewerb, den die aktuellen Ereignisse ausgelöst haben, hervorzustechen:

„Vergeude niemals eine gute Krise, vor allem nicht, wenn sie eine gute Gelegenheit für eine Kampagne ist“, schreibt Politico.

Inmitten des Durcheinanders und der Hektik sieht jeder die Gelegenheit, mehr Macht zu erlangen – schließlich ist eine Krise der absolut ideale Zeitpunkt, um sich von der Masse abzuheben und einen übermäßigen Vorteil zu erlangen.

Aber letztlich waren diese Angriffe auf russisches Territorium und insbesondere der mörderische Krokus-Terroranschlag notwendig, um die fortschreitende Degradierung der ukrainischen Streitkräfte zu verschleiern.

Was kann sich die EU leisten, um Borrellls Spruch „wir können es uns nicht leisten, dass Russland diesen Krieg gewinnt“ in die Realität umzusetzen?


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12 Kommentare

  1. […] German-language version of the author’s article can be found on the TKP Science and Politics blog, where it was first […]

  2. Fritz Madersbacher 27. März 2024 at 19:24Antworten

    „… eine Kaskade unsagbarer Konsequenzen für das monetäre Hegemonialnetz“
    Man kann es auch so ausdrücken. Es geht jedenfalls um Alles, um die Hegemonie über die Welt, deren Verlust „wir uns nicht leisten können“. Darum geht das Blutvergiessen weiter, begleitet von immer absurderen und verlogeneren Durchhalteparolen. Deutschland, Österreich, Europa, die EU muss „wieder kriegstüchtig“ werden, denn „wir können es uns nicht leisten, dass Russland diesen Krieg gewinnt“.
    „Der Stein, den sie erhoben haben, fällt auf ihre eigenen Füße“, der westliche Imperialismus ist zum Scheitern verurteilt und wir können es uns nicht mehr lange leisten, seinen Protagonisten freie Bahn zu lassen. Denn auch für uns bedeutet das „eine Kaskade unsagbarer Konsequenzen“ …

    • Hasdrubal 27. März 2024 at 21:52Antworten

      Sollten NATO-Soldaten Richtung Dnepr geschickt werden, werden vermutlich die Todesfälle verschwiegen. Gerade hörte ich auf Rutube, die Russen sollen bei Tschassow Jar einen Hubschrauber mit NATO-Offizieren abgeschossen haben, die die Ukros beraten haben. Darunter ein polnischer Brigadegeneral – polnische Medien berichten über seinen gestrigen Tod, aber aus „natürlichen Ursachen“.

      Die gesamte polnische Armee pausiert übrigens gerade aufgrund von fünf Todesfällen in den letzten Wochen bei Übungen. Würden die gegen Russland ziehen, gäbe es so viele pro Stunde – laut einer Umfrage ist aber über 90% der Polen strikt dagegen.

    • bruce pascal 27. März 2024 at 22:33Antworten

      Bei Ihren Gedanken dürfte es sich um Wunschdenken handeln?

      Die Realität sah immer schon so aus: Jedes Volk hat die Regierung die es verdient.
      Wenn es die Macht an ungewählte Vertreter einer einzigen Klasse überträgt, die natürlich nur ihre eigenen Interessen vertritt, so werden sie natürlich auch die Konsequenzen dieser eigenen Entscheidung zu tragen haben.

      Egal wie unangenehm diese Konsequenzen auch sein mögen, man kann dem Ganzen eine gewisse Gerechtigkeit nicht absprechen.
      (Jetzt muss ich schnell in die Küche um in eine Zitrone zu beissen. Sonst bekomme ich das Grinsen nie wieder aus meinem Gesicht weg…)

  3. suedtiroler 27. März 2024 at 14:37Antworten

    Pfuschi von der Pfeyzer wirds schon richten!

  4. Peter Ruzsicska 27. März 2024 at 10:00Antworten

    Wenn die Elite mit dem Rücken zur Wand steht gibt’s und gabs immer schon Hetze in den Totalsten Untergang Aller Zeiten – Finde die Lösung selbst und zwar JETZT.

    • Lucia Angela 27. März 2024 at 13:11Antworten

      Da haben sich Fäuste gelacht den Putin ist stärke und gewinnt den krieg.
      Die sind Nazis

  5. Andreas I. 27. März 2024 at 9:46Antworten

    Hallo,
    nur hat Russland den Krieg gewonnen.

    Im Übrigen scheint es so zu sein wie bei Barbock, als sie in Prag zu transatlantischen Publikum sprach („egal was meine deutschen Wähler denken“), so als ob die heimischen Bürger es nicht mitkriegen würden, was jemand anderswo sagt, jetzt Borelli im US-TV.

    • Hasdrubal 27. März 2024 at 10:54Antworten

      nur hat Russland den Krieg gewonnen.

      Noch nicht sichtbar genug – etwa bei Terny hat Russland gestern gerade mal 0,6 Km2 eingenommen und östlich von Sewersk krebst die russische Armee seit Wochen rum. Nichts, womit westliche Propaganda nicht fertig wäre. Wenn etwa Charkow fällt, dann könnte niemand mehr Zweifel haben (erst mal hat Putin in der Stadt den Strom abgeschaltet – Juri Podoljaka zeigte Bilder in seinem Podcast).

      • Andreas I. 27. März 2024 at 20:24

        Hallo,
        da haben Sie Recht; für die Mehrheit der westlichen Bevölkerungen ist der Krieg wohl erst verloren, wenn in Kiew die russische Flagge weht. Aber die Russen wollen die Ukraine ja gar nicht haben, damit können sich die westlichen Krösusse rumplagen, wenn sie wollen.
        Denn den Wirtschaftskrieg hat Russland zumindest insofern bereits gewonnen, als dass die russische Wirtschaft stabil geblieben ist und USA-Verbündete Federn ließen, besonders die BRD. (Und das ist kurzfristig gut für USA, aber langfristig…)

        Würde man versuchen die geopolitischen Dimensionen zu erfassen, wäre da nach wie vor noch der Krieg in Syrien, die Besatzung des Irak, die Eskalation in Palästina … und die Erweiterung der BRICS+, Niger …

        Und zurück zu Neurussland, die Geländegewinne der Russen sind langsam, aber stetig. Das bedeutet nebenbei auch, dass die russischen Verluste gering sind und die verschießen zwar massenweise Bomben und Munition, aber vergleichsweise billige, also der Aufwand bleibt ökonomisch verhältnismäßig klein.
        Im Westen hingegen knallen zwar die Korken bei den Rüstungsaktionären,. aber die Volkswirtschaften …

      • Hasdrubal 28. März 2024 at 0:33

        In einem der Lagebericht-Videos auf Rutube hörte ich, dass im Sommer eine der wichtigsten Städte angepeilt werden könnte (Charkow, Odessa, Saporosche, Kiew) – oder gleich alle vier? Russisch lernte ich im Ostblock per Zwang und nachlässig.

        Soweit ich russische Medien wie das Böse verfolge, öfter träumt man von Charkow und Odessa, manchmal Kiew – von Lemberg nie. Diesen Teil würde man vielleicht sogar Polen überlassen.

        Ich habe aufgeschnappt, dass um 50% der russischen Verluste und über 70% der banderistischen durch Drohnen entstehen sollen – damit wurde der Krieg längst zum Drohnenkrieg.

      • Andreas I. 28. März 2024 at 8:57

        Hallo,
        „damit wurde der Krieg längst zum Drohnenkrieg.“

        Und Russland kann zwar nicht alles 100%ig mit Luftabwehrsystemen abdecken, aber Russland kann alle Arten von Luftabwehrsystemen selber herstellen.

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