Wie der ORF tote Philosophen für politische Agitation missbraucht – Offener Brief

25. September 2023von 11 Minuten Lesezeit

Ortwin Rosner reagiert auf einen Beitrag des ORF, in dem Søren Kierkegaard gegen „Verschwörungstheorien“ zum Einsatz kommt. 

Klassiker der Philosophie sollen nun in alle Richtungen verdreht werden, um sie gegen sogenannte „Verschwörungstheorien“ ins Feld zu führen. Viel Platz für die Bewerbung dieses Projekts erhält die Philosophin Genia Schönbaumsfeld im ORF, die insbesondere Kierkegaard für politische Agitation instrumentalisieren will. Dabei kommt es zu erstaunlichen geistigen Verrenkungen, die den Philosophen Ortwin Rosner zu einem Offenen Brief an den zuständigen ORF-Redakteur veranlasst haben. Ab dem Herbst leitet Schönbaumsfeld an der Universität Southampton ein von der EU hochsubventioniertes Forschungsprojekt unter dem Motto „Mit klassischer Philosophie gegen Verschwörungstheorien“ mit dem Titel „The Ethics of Doubt“, das auch an Schulen wirksam werden soll, um Kindern und Jugendlichen von vornherein klar zu machen, wie sie zu denken haben.

 

Offener Brief an Mag. Lukas Wieselberg, Leiter von ORF Science

Stellungnahme gegen den Missbrauch der Philosophie zum Zwecke der Diffamierung eines kritischen Diskurses

Wie der ORF mit rhetorischen Tricks und philosophischen Nebelgranaten operiert, um gesellschaftskritisches Denken lächerlich erscheinen zu lassen

Und wie eine Professorin der Universität Southampton dabei federführend ist

Autor: Mag. phil. Ortwin Rosner

 

Sehr geehrter Herr Mag. Wieselberg!

Es ist ja inzwischen unter jenen, die die Diskursmacht innehaben, allgemein üblich geworden, den Begriff der „Wissenschaft“ zu missbrauchen, um politische Agitation damit zu betreiben und kritische Stimmen pauschal zu diskreditieren, sie grundsätzlich als „wissenschaftsskeptisch“ oder, schlimmer noch, „wissenschaftsfeindlich“, hinzustellen. Siehe hierzu etwa meinen „Offenen Brief an die Österreichische Akademie der Wissenschaften“, oder auch meinen Audiokommentar zum sogenannten „Goldenen Brett“ an dieser Stelle ab Min 47:40.

Weniger üblich war es bislang allerdings, zu diesem Zweck auf die Philosophie zurückzugreifen. Das ist also eine relativ neue Variante, die Sie in Ihrem ORF-Beitrag ins Spiel bringen, Herr Wieselberg, mit Berufung auf die an der Universität Southampton tätige Professorin Genia Schönbaumsfeld. Angeblich soll demzufolge ausgerechnet der dänische Begründer der modernen Existenzphilosophie, Søren Kierkegaard, nun die passende Begründung dafür liefern, warum die Maßnahmenkritiker und Corona-Demonstranten falsch gelegen sind!

Das mutet weit hergeholt an, ist es auch. Um diese hanebüchene Herleitung dennoch irgendwie plausibel zu machen, bedienen Sie sich, Herr Wieselberg, denn auch schon in Titel und Einleitung eines anderen, im zeitgenössischen Journalismus gleichfalls üblich gewordenen, fragwürdigen Mittels, das stets dann gezückt wird, wenn es darum geht, die Substanzlosigkeit der eigenen Argumentation zu überdecken: nämlich des Framings. Dementsprechend ist in Ihrem Artikel niemals neutral von „Corona-Maßnahmenkritik“ die Rede, wie es sich eigentlich gehörte, sondern von Anfang an operieren Sie mit dem diffusen Kampfbegriff „Verschwörungstheorie“. Der geübte Leser erkennt gleich, dass er sich hier keine sachliche Darlegung erwarten darf.

Auf den reißerischen Titel „Mit Kierkegaard gegen Verschwörungstheorien“ folgen Verweise, die, geschickt eingesetzt, dazu angetan sind, kritische Stimmen vorweg möglichst lächerlich erscheinen zu lassen. Diese werden zuerst einmal gleichgesetzt mit Personen, die an eine „gefakte Mondlandung“ glauben, und es wird dann so getan, als ob es eine gleichermaßen absurde Vorstellung wäre, dass es irgendwo „Drahtzieher“ in Sachen CoV-Pandemie gegeben haben könnte.

Sodann wird die Person des Studenten vorgeführt, den Schönbaumsfeld von seinen angeblich wahnhaften Vorstellungen, es könnte irgendetwas in der Corona-Zeit mit unrechten Dingen zugegangen sein, erfolgreich kuriert haben soll. Auch er wird natürlich, zumindest in dieser Hinsicht, möglichst lächerlich dargestellt, als einer, der kurzzeitig geglaubt hätte, es gäbe eine „globale Verschwörung von Microsoft und Bill Gates“.

Alles eine Sache des Framings. So lächerlich würde die Gedankenwelt des Studenten nämlich gar nicht wirken, wenn Sie, Herr Wieselberg, Ihre Darstellung ganz anders angelegt hätten. Wenn Sie, anstatt ihn von Anfang an gezielt als jemanden einzuführen, der an alberne „Verschwörungstheorien“ geglaubt habe, etwa die zusätzliche Information eingeflochten hätten, dass die Bill and Melinda Gates Foundation Millionenbeträge an den Spiegel gespendet hat und dementsprechend kritische Berichterstattung zumindest von dieser Seite nicht zu befürchten hat.[1] Oder wenn Sie nur einmal die Frage gestellt hätten, ob es wirklich unproblematisch ist, dass die WHO inzwischen überwiegend von privaten Geldgebern abhängig ist, und den Leser davon in Kenntnis gesetzt hätten, dass das Geld, das von dem selbsternannten Philanthropen kommt, keineswegs einfach geschenkt ist, sondern im Sinne des Spenders verwendet werden muss, sowie dass Giganten der Pharmaindustrie nicht weniger als andere Großkonzerne eng mit der Stiftung verflochten sind.[2] Umstände, die allesamt durchaus eine weitreichende Auswirkung auf die Tätigkeit der WHO haben. All dies spart Ihr Text aus.

Kommen wir zu der philosophischen Substanz Ihres Beitrags. Auch hier geht es nicht ohne Framing ab. Das ist in der Tat der absurdeste Teil. Denn in einem nächsten Schritt werden die von Ihnen pauschal als Anhänger von „Verschwörungstheorien“ verunglimpften Kritiker des offiziellen Corona-Narrativs als Nachfahren Descartes‘ dargestellt, die an allem und jeden zweifeln.

Wenn man sich das genau anschaut, ist schon diese Gleichsetzung äußerst fragwürdig. Zweifeln denn diejenigen, die an sogenannte „Verschwörungstheorien“ glauben, wirklich an allem und jeden? Haben sie nicht auch ihre Überzeugungen, wenn sie, wie zum Beispiel der genannte Student, von einer Einflussnahme von Finanzmächtigen auf die Politik ausgehen?

Man sieht also bei genauerem Hinsehen, dieser ganze Zusammenhang, den Sie, zusammen mit Schönbaumsfeld, hier herstellen, Herr Wieselberg, ist in der Form konstruiert. Und mehr noch: Hat jenes grundlegende Hinterfragen gesellschaftlich und politisch vorgegebener Narrative, das Sie hier als radikalen Skeptizismus hinstellen, früher nicht einmal ganz schlicht als das Grundwerkzeug kritischen linken Denkens gegolten? In der Tat ergibt eine breitere Betrachtung des öffentlichen Diskurses der vergangenen Jahre, dass es in Wahrheit oft schlichtweg traditionelle linke Machtkritik war, die von Meinungsmachern wie Ihnen unter dem Allerweltkampfbegriff „Verschwörungstheorie“ subsumiert und bekämpft wurde.

Dass Sie ein irreführendes Bild der Philosophie Descartes‘ zeichnen, kommt noch hinzu. Dass sein Zweifel niemals ein ernstgemeinter war, sondern lediglich ein methodischer, lassen Sie elegant unter den Tisch fallen. Man nennt das auch den „konstruktiven Zweifel“. Als Ahnherr eines „radikalen Skeptizismus“ gilt tatsächlich vielmehr Hume. Der stärkste Wissensvorbehalt des 20. Jahrhunderts kommt aber vom österreichischen Wissenschaftstheoretiker Karl Popper, der darauf insistierte, dass „wir nichts wissen können“. Wollen Sie, Herr Wieselberg, nun etwa Popper ebenfalls als Ahnherrn der „Verschwörungstheoretiker“ hinstellen? Und was ist dann mit Sokrates und seinem Diktum „Ich weiß, dass ich nichts weiß“? Hat er ab jetzt als „Schwurbler“ zu gelten? Natürlich ist auch mein eigenes Wissenkönnen begrenzt, aber so viel kann ich an diesem Punkt festhalten: nämlich, dass Ihr Text einiges durcheinander bringt, was die Philosophie betrifft.

Das gipfelt schließlich darin, dass nun ausgerechnet Kierkegaard als so eine Art Heilmittel vom radikalen Zweifel, der Descartes in die Schuhe geschoben wird, vorgestellt wird. Das ist allerdings eine Leistung, gerade Kierkegaard, den Philosophen des Zweifels und der Verzweiflung schlechthin, nun als potentiellen Verteidiger des offiziellen Corona-Narrativs hinzustellen, in dessen Namen man nicht zweifeln dürfe.

Wenn er dabei als derjenige angeführt wird, der für den „Mut zum Wissen“ eingetreten sei, dann mag das zwar stimmen, trotzdem ist eine solche Umdeutung Kierkegaards nur äußerst gewaltsam möglich, nämlich indem man diesen einen Gedanken des Philosophen völlig aus seinem Zusammenhang reißt. Und mit Corona hat das ohnehin nichts zu tun.

Denn wenn Kierkegaard vom „Wissen“ spricht, dann meint er doch nicht das Wissen, das aus dem ORF oder anderen Medien kommt. Er meint auch nicht das, was der jeweiligen Staatsdoktrin entsprechen würde. Und auch die Wissenschaft und die moderne Medizin meint er damit nicht. Solche Umdeutungen des tief religiösen Kierkegaard sind völlig absurd. Was für Kierkegaard stets Vorrang vor dem Allgemeinen hatte, das war der je Einzelne und seine Existenz vor Gott. Das kann man übrigens alles in dem Wikipedia-Artikel nachlesen, den Sie selbst verlinkt haben, Herr Wieselberg.

Mit dem notwendigen Sprung ins „Wissen“ meint Kierkegaard also das Wissen des je Einzelnen im Verhältnis zu sich selbst und vor Gott, nur das zählt. Mit diesem vom je eigenen Ich ausgehenden Ansatz steht er übrigens Descartes weit näher, als der vorliegende Artikel vermuten lässt, der einen radikalen Gegensatz zwischen den beiden Philosophen konstruiert, der so nicht gegeben ist.[3] Kierkegaard wurde damit der Ahnherr des Existenzialismus — ganz sicher aber nicht derjenige kollektivistischer Ideologien. Wenn man unbedingt Denker ausfindig machen will, die sich als „Staatsphilosophen“ eignen, muss man woanders suchen.

Dementsprechend mündet natürlich auch jene politische Anwendung von Kierkegaards Philosophie auf die Corona-Maßnahmenkritiker, in der Sie, Herr Wieselberg, sich zusammen mit Schönbaumsfeld üben, in eine Auslegung, die dem Geiste seines Werks nicht ferner stehen könnte. Aber auch sonst ist einiges wackelig daran. Was etwa den „Mut zum Wissen“ betrifft, den Sie beide in Anlehnung an Kierkegaard einfordern, so kann man ihn etwa den von Ihnen als Anhänger von „Verschwörungstheorien“ Diffamierten doch ganz sicherlich nicht absprechen. Diese weisen sogar den Mut auf, sich gegen die gesellschaftliche Mehrheit und die politisch Mächtigen, gegen das gesellschaftlich Anerkannte zu wenden. Dabei entsprechen sie übrigens weit mehr den Ideen Kierkegaards, der selbst ein deklarierter Einzelgänger und Außenseiter war, als die Maßnahmenbefürworter. Weniger ist es ja wohl der Fall, dass sie gar keine, sondern viel eher, dass sie andere Auffassungen vertreten, als es den vorgegebenen Linien entspricht.

Schlussfolgerung: Ihr Artikel, Herr Wieselberg, sowie die Aussagen Schönbaumfelds stellen ganz offenkundig eine politisch motivierte Umdeutung philosophischen Gedankenguts dar. Besonders verwerflich daran ist, dass Philosophie hier für die Stimmungsmache gegen Häretiker verwendet wird. Und die Instrumentalisierung geschieht mit einer kaum zumutbaren Brachialität. Weit hergeholte und obskure philosophische Herleitungen — ganz so, als wäre Descartes auf Seiten der „Verschwörungstheorien“ gestanden und Kierkegaard auf Seiten der Maßnahmenbefürworter — werden benutzt, um letztlich nur erneut altbekannte platte Ressentiments gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu schüren und sie nicht bloß, wie bisher, als Menschen zweiter Klasse hinzustellen, weil sie von Wissenschaft und Aufklärung nichts verstünden, — sondern überdies werden sie nun auch noch karikiert als Figuren, die lächerlich wären, weil sie philosophisch in die Irre gehen würden. Das ist der Mechanismus, der in Ihrem Text greift.

Ziel eines solchen Textes ist offensichtlich die Diffamierung des Zweifels. Aber natürlich nur die des Zweifels am herrschenden Narrativ. Denn wenn man Ihren Beitrag genau liest, Herr Wieselberg, hat dieser viele doppelte Böden. An dem, was die von Ihnen pauschal als Anhänger von „Verschwörungstheorien“ diffamierten Kritiker des Narrativs sagen, soll man ja zweifeln, das soll man keinesfalls für wahr befinden. Sind also dann nicht eigentlich Sie selbst der Zweifler, der Sie anderen zu sein vorwerfen? Denken Sie einmal darüber nach.

Den in Ihrem Beitrag lancierten Informationen zufolge geht es hier jedoch leider nicht bloß um ein paar Überlegungen, die Sie und Schönbaumsfeld zusammen in einem Interview mal nebenbei angestellt haben und über die man dementsprechend nicht so streng urteilen müsste, sondern um ein riesiges Forschungsprojekt, das die Professorin an ihrer Universität in Southampton auf die Beine gestellt hat und das im Herbst starten soll, um „mit klassischer Philosophie gegen Verschwörungstheorien“ ins Feld zu ziehen. Das Projekt wird von einer EU-Institution mit nicht weniger als 2,5 Millionen Euro ausgestattet. Von politisch unabhängiger Forschung kann hier also nicht die Rede sein.

Ein Projekt, das beispielsweise die Corona-Jahre kritisch aufarbeiten wollen würde, hätte wohl kaum eine Chance auf vergleichbare Finanzierung, viel eher hätte der Initiator oder die Initiatorin in diesem Fall einen Rauswurf zu befürchten. Besorgniserregend ist, wie sich hier an Universitäten Lehrende ganz leicht politisch instrumentalisieren lassen, wenn nur die Gelder richtig fließen. Richtiger als von einem „Forschungsprojekt“ wäre hier wohl von einem „Meinungsmache-Projekt“ zu sprechen. Man wird das kritisch unter Beobachtung halten müssen.

Und was Sie, Herr Wieselberg, betrifft: Anstatt sich mittels philosophischer Nebelgranaten an der ohnehin omnipräsenten Stimmungsmache gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen zu beteiligen, täten die Mitarbeiter des ORF gut daran, sich einmal ernsthaft zu fragen (auch das impliziert freilich die Fähigkeit zum Zweifel), warum sich in Folge der Corona-Zeit so viele Bürger und Bürgerinnen von der GIS abgemeldet und vom ORF abgewandt haben, dass er sich nun gezwungen gesehen hat, eine allgemeine Haushaltsabgabe einführen zu lassen. Besteht da möglicherweise ein Zusammenhang? Vielleicht kommt man doch endlich irgendwann zur Besinnung und erinnert sich daran, was denn jener seriöse, kritische und unabhängige Journalismus wäre, den man eigentlich zu machen hätte.

Ortwin Rosner

Wien, Ende September 2023

 

[1] https://www.welt.de/kultur/medien/plus238957311/Bill-Gates-der-Spiegel-und-die-Superreichen.html

[2] https://www.deutschlandfunkkultur.de/bill-gates-und-sein-image-die-stiftung-hilft-mit-blutgeld-100.html; https://www.infosperber.ch/wirtschaft/konzerne/who-geraet-immer-mehr-in-abhaengigkeit-von-bill-gates-co/

[3] Vgl. dazu auch diesen Beitrag, in dem die Verbindung zwischen Descartes und Kierkegaard aufgezeigt wird: https://www.deutschlandfunk.de/die-wahrheit-gottes-stellt-keine-vernunftwahrheit-dar-100.html

Bild „Kamera und Mikro des ORF“ by Wikiolo is licensed under CC BY-SA 4.0.

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Kriegstreiberei und Sprache

16 Kommentare

  1. Georg Uttenthaler 26. September 2023 at 15:05Antworten

    Die grün-Linken haben aufgrund geistiger Inkompetenz keine Argumente zum Klimawandel, zur Corona- Grippe oder Ukraine- Krieg und weil sie keine Argumente= Ahnung haben, sind all jene, die Argumente haben und sich gebildet haben oder Hausverstand besitzen: Schwurbler usw.

    Kritiker mit Weltruf werden zu Staatsfeinden erklärt. Unfähige Politiker, Journalisten, Wissenschaftler und Bosse waren sich nicht zu schade, sich als Totengräber der Demokratie zu betätigen und mittels quasireligiöser Dogmen und vermeintlich letzter Wahrheiten das Ende der liberalen Ordnung einzuläuten.

    • suedtiroler 28. September 2023 at 10:33Antworten

      Menschen, welche keine Argumente haben und die Wahrheit gegen sich, sind um so gefährlicher!
      denn es bleibt ihnen am Ende nur noch die Gewalt.

  2. Leontinger 26. September 2023 at 13:11Antworten

    Als ich noch „Der Standard“ Leser war, stolperte ich über Diskussionen Florian Aigner – Ortwin Rosner. Der Letztere wurde mein Favorit!
    Rosner ist ist Wissens-Bezogen und Aigner Meinungs-Bezogen. Es ging ums skandalöse „Goldene Brett“ für Bhakdi.
    Den „Standard“ lese ich nicht mehr und füttere ihn auch nicht mit Klicks.

  3. Hasdrubal 26. September 2023 at 4:28Antworten

    „Oder wenn Sie nur einmal die Frage gestellt hätten, ob es wirklich unproblematisch ist, dass die WHO inzwischen überwiegend von privaten Geldgebern abhängig ist, und den Leser davon in Kenntnis gesetzt hätten, dass das Geld, das von dem selbsternannten Philanthropen kommt, keineswegs einfach geschenkt ist, sondern im Sinne des Spenders verwendet werden muss, sowie dass Giganten der Pharmaindustrie nicht weniger als andere Großkonzerne eng mit der Stiftung verflochten sind.“

    In der IT-Welt sind die unsauberen Geschäftspraktiken von Bill Gates und Microsoft seit 20-25 Jahren berüchtigt. Vor 20 Jahren wurde in den USA diskutiert, Microsoft wie einst Standard Oil aufzuspalten – leider kam es nicht dazu.

    Wenn jemand nach lächerlichen Verschwörungstheorien fahnden möchte – besonders lächerlich ist die Vorstellung, mit „Philantropie“ und Menschenliebe könne man in kurzer Zeit über 100 Milliarden zusammenraffen.

    Die aktuelle Mega-Korruption im Westen wird vielleicht zu selten angesprochen (warum wohl?), dennoch dürften sie inzwischen die meisten Leute sehen – so etwas wie ein Gemeinwohl verschwindet. Nicht zuletzt deswegen ist der Westen am Fallen – was man vielleicht weniger sieht, wenn man andere Kulturkreise nicht kennt. Wenn ich manchmal mit Asiaten spreche, sind sie schockiert, was alles in Westeuropa abgeht.
    Ob harte Zensur oder Framing wie im Text angesprochen – dadurch können diese Probleme ja nicht verschwinden.

  4. Dr. Rolf Lindner 25. September 2023 at 21:56Antworten

    Das Volk wird sie richten

    Würde zu gerne nachvollziehen,
    was haben die denn in der Birne,
    die sich täglich darum bemühen,
    zu waschen die Volksgehirne.

    Die stets und ständig suggerieren,
    was man nicht denken sollte
    über die uns arg fehlregieren,
    denken nicht an Revolte.

    Zu wissen wäre nicht verkehrt,
    wie sie sich selber sehen,
    für die Wahrheit hat keinen Wert,
    wenn sie vorm Spiegel stehen.

    Mögen Phantasmen sie erdichten,
    Tatsachen verbiegen, statt zu berichten,
    in den Wind schlagen all ihre Pflichten,
    das Volk wird sie richten.

  5. MEDIEN - AustriaInfoCenter 25. September 2023 at 21:44Antworten

    […] 25.09.2023    Wie der ORF tote Philosophen für politische Agitation missbraucht – Offener Brief […]

  6. Bernhard 25. September 2023 at 20:50Antworten

    „Cogito ergo sum“ ist nicht dumm, es macht immun.

  7. Leontinger 25. September 2023 at 17:53Antworten

    Ortwin Rosner ist für mich der Qualitätsbegriff!
    Dieser Artikel kommt sofort in meinen WhatsApp-Status! Er muss von vielen Leuten gelesen werden.
    Danke Ortwin Rosner🙏📯😎

  8. Andreas N. 25. September 2023 at 17:43Antworten

    Für Beiträge wie diesen muss man tkp einfach lieben und ehren!
    Überhaupt : Respekt vor der hohen dichte an sehr guten Befunden in den letzten Tagen, welch ein Unterschied zur allgemeinen Ödnis und Wertlosigkeit im mainstream.

  9. Fritz Madersbacher 25. September 2023 at 17:24Antworten

    Dass jemand auf die Idee kommt, Descartes‘ für die „Aufklärung“ bis zur Gegenwart bahnbrechenden „methodischen Zweifel“, dargelegt in seinen „Meditationes de prima philosophia“ von 1641, einem Kierkegaard’schen „Mut zum Wissen“ entgegenzusetzen (wahrscheinlich, so nehme ich an, der Schrift „Die Krankheit zum Tode“ von 1849 entnommen, Quellenangaben fehlen ja), um die „Wissenschaftsskepsis“ der Massnahmengegner zu überführen, und das unterstützt mit EU-Mitteln, klingt fast originell, ist aber eine infantile Regression im Bereich der Philosophie, eigentlich eine (after-philosophische) Bankrotterklärung. Warum? „Mit dem notwendigen Sprung ins „Wissen“ meint Kierkegaard … das Wissen des je Einzelnen im Verhältnis zu sich selbst und vor Gott, nur das zählt“ – wie es der Verfasser des „Offenen Briefes“ formuliert, mit anderen Worten: Kierkegaard versteht unter „Wissen“ ziemlich genau das, was gewöhnlich unter (religiösem) „Glauben“ verstanden wird.
    Wenn nun von uns von staatlicher oder (quasi-)offiziöser Seite staatlichen Massnahmen gegenüber so etwas wie religiöser Glaube – im politischen Sinn Obrigkeitshörigkeit – verlangt wird, dann tanzen die „Konsenswissenschaftler“ mittlerweile auf sehr dünnem Eis, und wir dürfen als „verunglimpfte Kritiker des offiziellen Corona-Narrativs“ stolz darauf sein, „als Nachfahren Descartes‘ dargestellt“ zu werden, „die an allem und jeden zweifeln“ …

  10. Jan 25. September 2023 at 17:13Antworten

    Wirtschaft und Politik sind voll von unveröffentlichten Absprachen und geheimen Verträgen! Beispiel 1: Pfizer hat darauf gedrängt, die Verträge mit den Regierungen geheim halten zu können und wurden erst per Gericht zur Veröffentlichung gezwungen. Beispiel 2: Flinten-Uschi wurde vom EU-Parlament erlaubt, die Verhandlungen mit Bourla zum Kauf von Impfdosen in Milliardenhöhe geheim zu halten.

    Beide Male wurden für die Öffentlichkeit relevante Absprachen geheim gehalten.

    Eine Verschwörung ist eine geheim gehaltene Absprache von zwei oder mehr Leuten, häufig zum Nachteil anderer. Eine Verschwörungstheorie ist die Annahme, dass eine solche stattgefunden habe.

    Die Flat-Earth-Theorie kann man als absurd bewerten. Sie kann schon rein logisch keine Verschwörungstheorie sein. Nicht alles, was absurd erscheint, ist eine Verschwörung.

    Absprachen von Gates, Pfizer, EMA, Medien können belegt werden. Eine Schockstrategie, wie von Naomi Klein beschrieben, ebenso. Daran ist nichts absurd. Der Beweis einer kriminellen Handlung ist von der weisungsabhängigen Justiz zu erbringen. Und die möchte sich darauf berufen, dass Unregelmäßkeiten dem Anschein nach nicht anzunehmen seien. Dazu benötigt sie das herausgearbeitete Framing.

    Das interessante ist, dass Leute sich das gefallen lassen! Wie verdummt kann man sein?

    • lbrecht torz 26. September 2023 at 10:24Antworten

      Ich gehe noch viel weiter: Kapitalismus ist legalisierte, allumfassende offen praktizierte – und gerade deshalb nicht gesehene – Multi-Verschwörung.

      Ist nicht jede Firma eine Bande von Verschwörern gegen den Rest der Welt? Wollen nicht Firmenmitarbeiter ihren Vorteil gegenüber dem Rest der Welt realisieren? Gibt es nicht Firmengeheimnisse, Geheimhaltungs- und Verschwiegenheitserklärungen zwischen Firma, Angestellten, oder auch mit Kooperationspartnern? Arbeitet nicht die ganze Firma an einem gemeinsamen Ziel? Gibt es nicht einen äußeren, großen Kreis von nichteingeweihten Helfern (Arbeiter, kleinere und mittlere Angestellte) und nur einen kleinen, inneren Kreis von über die Firmenziele und Firmenmethoden voll informierte Eingeweihten? …

      In der Verdummbeutelung der Theorie über Verschwörungen (Dr. Butter, Pia Lamberty, cemas, EU-compact, …) wird letzter Punkt fast immer unterschlagen: dass Verschwörungen regelmäßig von einer Masse von Nicht-Eingeweihten durchgeführt werden, die von einer kleinen Zahl Eingeweihter geführt, befehligt, kommandiert werden.

      Denn dieser Punkt ist Augen-öffnend. Man muss verstehen, dass etwa bei 911-Verschwörung oder bei der Corona-Verschwörung, oder bei Krieg-gegen-Russland-Verschwörung oder bei CO2-Verschwörung die ALLERMEISTEN mitmachen, ohne die Ziele der Verschwörung zu kennen.

      Wenn man das erkannt hat, ist eine Verschwörung eher vorstellbar als wenn man denkt, bei großen Verschwörungen müssten doch hunderttausende Eingeweiht und alle gleich abgebrüht sein, und auch bei den schrecklichsten Folgen immer noch ihr Schweigen beibehalten, was eben kaum vorstellbar und glaubwürdig ist.

      Mit der Zeit muss man begreifen, dass genau die wahrsten und elementarsten Tatsachen bei uns am stärksten durch Lügen verborgen und geschützt werden. Je größer und schrecklicher die Verschwörungen, umso stärker der Kampf gegen die, die diese erkennen und durchschauen und aufklären. Umso stärker auch der Kampf, diese Dinge denk-unmöglich zu machen.

      Kapitalismus ist die Legalisierung und allgemeine Verbreitung von Verschwörungen (Lüge, Betrug, Täuschung – man denken etwa an Werbung, PR) als grundsätzliche Handlungsform in der Gesellschaft. In dessen Folge dann Leistungsdenken, Leistungsdruck, Konkurrenz, Alle gegen Alle, Ellbogenmentalität sich allgemein durchsetzt – und die Schlechtesten, Perfidesten, Heimtückischsten und Asozialsten nach oben getragen werden und an den Spitzen der Gesellschaften immer mehr dominieren.

      • rudi&maria fluegl 26. September 2023 at 14:35

        Nicht zu vergessen, das sich häufige hinwegsetzen über Kartellregeln.
        Und die damit einhergehende Entwicklung von klein zu groß, von Vielfalt zur „Einfalt“.

  11. suedtiroler 25. September 2023 at 17:12Antworten

    welche Verschwörungstheorien meint der ORF denn?

    etwa die, dass ein kaum getestetes neues Medikament keine Nebenwirkungen hat?
    oder dass ein Spurengas das Weltklima steuert und nicht die Sonne?

  12. federkiel 25. September 2023 at 16:33Antworten

    So präsentiert der ORF seine Angestellten:

    Lukas Wieselberg; „Lehrte an mehreren Universitäten und Fachhochschulen Wissenschafts- und Onlinejournalismus, fährt privat vor allem Rennrad und hat Philosophie und allerlei in Wien und Siena studiert.“ Das soll also ein Bio sein?
    Wie man auch sonst wenig über deren Personal nachlesen kann, das uns ja täglich, so man einschaltet, berieselt.

    Mich hat der ORFbeitrag auch irre gegiftet, nur bin ich philosophisch nicht so bewandert, als daß ich dazu so eine Breitseite wie Sie hätte schreiben könnnen, also Danke dafür.

  13. magerbaer 25. September 2023 at 16:10Antworten

    Wer wie ich in den zu seinem Studium gehörenden Statistikkursen sehr viel über die zahlreichen möglichen Berechnungsfehler gelernt hat, der kann sich heutzutage nur noch wundern, was der inkompetenten Bevölkerung als angeblich „korrekt“ untergejubelt werden soll.

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