Konfrontationen zwischen Kampfjets aus Russland und USA in Syrien

20. Juli 2023von 3,5 Minuten Lesezeit

Die beiden Supermächte Russland und USA tragen an mehreren Fronten Konfrontationen aus, nicht nur in der Europa. In Syrien sind die Streitkräfte der beiden Mächte sogar direkter konfrontiert als in der Ukraine. Es kommt immer wieder zu Zwischenfällen, die Gefahren der Eskalation in sich bergen.

In Syrien sind derzeit drei fremde Mächte mit Truppen vor Ort, nämlich die Türkei und USA, sowie Russland, wobei nur letztere als Verbündete und auf Einladung der legitimen Regierung Syriens im Lande sind.

Nach Angaben von US-Beamten flog ein russischer Kampfjet nahe an einem US-Aufklärungsflugzeug über Syrien vorbei, zwang es zu Ausweichmanövern und gefährdete das Leben der vier amerikanischen Besatzungsmitglieder, berichtete Politico am 18. Juli.

Die US-Medium zitierte Offizielle mit den Worten, der jüngste Vorfall vom 16. Juli sei „eine bedeutende Eskalation in einer Reihe von Konfrontationen zwischen US-amerikanischen und russischen Flugzeugen in Syrien in den letzten Wochen“, und fügte hinzu, dass „das Abfangen durch das russischen Su-35-Flugzeugs die Fähigkeit der amerikanischen Besatzung beeinträchtigte, ihr MC-12-Flugzeug sicher zu betreiben“. Die US-Beamten bezeichneten den Vorfall als „eine neue Stufe unsicheren Verhaltens, das zu einem Unfall oder dem Verlust von Menschenleben führen könnte.“

Die Beamten behaupteten, die MC-12, ein zweimotoriges Turboprop-Flugzeug, habe Überwachungsaufgaben wahrgenommen, um Operationen gegen ISIS in Syrien zu koordinieren.

Moskau hat jedoch den US-Streitkräften in Syrien vorgeworfen, ISIS zu unterstützen und auszunützen, um ein Druckmittel gegen die syrische Regierung aufrechtzuerhalten, die Washington seit 2011 durch verdeckte Unterstützung von mit Al-Qaida verbundenen Extremistengruppen zu stürzen versuchte.

Seit der Partnerschaft mit den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF), einem Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Ende 2015 haben die US-Streitkräfte mehrere Stützpunkte errichtet und halten große Teile Nordostsyriens besetzt. Dies ermöglicht es den USA, einen Großteil der syrischen Energie- und Getreideanbaugebiete zu kontrollieren und die Bemühungen von Damaskus um den Wiederaufbau des Landes nach über einem Jahrzehnt Krieg zu behindern.

Die US-Streitkräfte plündern regelmäßig syrisches Öl und transportieren es in großen Tankerkonvois über die Grenze zu US-Basen in den Irak, wo es über Tukiye weiterverkauft wird.

Die Partnerschaft der USA mit den SDF ist eine Reaktion auf das Eingreifen der russischen Luftwaffe in den Krieg im September 2015, durch das der Fall von Damaskus an die von den USA, dem Vereinigten Königreich, der Türkei und den Golfstaaten unterstützten Extremistengruppen, darunter die Nusra-Front und ISIS, verhindert wurde.

Infolgedessen sind sowohl US-amerikanische als auch russische Kampfflugzeuge über dem syrischen Luftraum aktiv, was Entflechtungsmechanismen erfordert, um direkte Konfrontationen zwischen den beiden atomar bewaffneten Mächten zu vermeiden.

Im Jahr 2016 ordneten US-Militärs die Bombardierung von Soldaten der syrischen Armee an, die in der Nähe der Stadt Deir Ezzor gegen die ISIS kämpften, und ignorierten dabei russische Aufforderungen, sich an die vorgesehene Dekonfliktlinie zu halten. Der US-Angriff tötete 100 syrische Soldaten und ermöglichte es ISIS, eine strategische Position in Deir Ezzor einzunehmen.

Wie Al-Mayadeen anmerkt, hat der russische Präsident Wladimir Putin zuvor gefordert, dass „die Vereinigten Staaten ihre Streitkräfte aus Syrien abziehen und aufhören müssen, den Reichtum des syrischen Volkes zu plündern“.

Nach Angaben von US-Beamten haben sich die russischen und iranischen Streitkräfte in Syrien koordiniert, um die Truppen Washingtons schließlich zum Rückzug aus dem Land zu zwingen.

Die USA hatten kürzlich einen Lenkwaffenzerstörer in die Region entsandt um „Stabilität und Sicherheit“ zu gewährleisten. Die Ankunft des Lenkwaffenzerstörers folgt auf die Entsendung zusätzlicher F-16-Kampfjets durch Washington in die Straße von Hormuz zum „Schutz von [Handels-]Schiffen vor iranischen Beschlagnahmungen„.

Der Iran ist verstärkt gegen den Treibstoffschmuggel im Persischen Golf vorgegangen und hat in den letzten Monaten mehrere Schiffe beschlagnahmt. Teheran hat auch die US-Marine beschuldigt, „Treibstoffschmuggler“ zu schützen.

Anna Zvereva from Tallinn, Estonia, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

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24 Kommentare

  1. Harald Eitzinger 21. Juli 2023 at 8:44Antworten

    Die verwerflichste Rolle in Syrien spielen dort die Amis, denn keiner weis wieso die dort sind! Während die Russen den Syrern im Kampf gegen die Aufständischen besteht, haben sie anfangs die IS für den Kampf gegen Assad bewaffnet und brüsten sich nun ihn bekämpfen zu wollen. Dabei besetzen sie illegal Teile Syriens und plündern deren Bodenschätze was die UNO wissentlich ignoriert ja nicht einmal verurteilt. So sehe ich die Amis als Brandstifter auf dem Globus dem die Weltgemeinschaft einmal Einhalt Gebieten muss!

  2. Vernk 20. Juli 2023 at 19:00Antworten

    Die syrische Regierung hat von Anfang an seine Zivilisten getötet und tut es bis heute. Früher ganz ohne Hilfe der russischen Unterstützer. Freie Wahlen hat es dort nie gegeben. Sie ist nicht legitim, es ist eine hereditäre Diktatur.
    Anerkannt ist sie mur, weil man mit ihr Geschäfte machen wollte und konnte und heute immer noch kann, auch wenn es jetzt andere sind.

    • asisi1 20. Juli 2023 at 19:37Antworten

      Und was macht der Ami da? Kann natürlich sein, das Syrien N.Y angegriffen hat!
      Diese Verbrechen haben sie schon 1916 bei uns begangen, denn sie haben auch nichts in Europa zu suchen gehabt!

    • Chefbohrer 20. Juli 2023 at 22:42Antworten

      Welche göttliche Legitimation haben Sie, dass Sie festlegen können, wer in Syrien legitim ist und wer nicht?

    • Andreas I. 21. Juli 2023 at 10:21Antworten

      Hallo,
      eine Hebamme berichtet, Saddam Husseins Soldaten reißen Frühgeborene aus Brutkästen und schmeißen sie auf die KALTEN Kacheln.
      Ein Geheimdienst berichtet, Irak habe Massenvernichtungswaffen.

      Etliche Menschen glauben auch die offensichtlichsten Lügen. Okay, es gibt gutgläubige Menschen.
      Beides wird sich später auch offiziell als erstunken und erlogen herausstellen.
      Aber dann gibt es noch etliche Menschen, die fallen auf Fehlinformationen dieses Musters immer wieder herein, die glauben den gleichen Qualitätsmedien, die nachweislich mehrmals Lügen verbreitet haben, immer wieder. Die haben keine Resilienz gegen Lügen, weil sie das Muster nicht erkennen.

    • I.B. 21. Juli 2023 at 12:21Antworten

      Vernk
      20. Juli 2023 at 19:00
      „…es ist eine hereditäre Diktatur.“
      Selbst wenn es so wäre, wäre es eine innere Angelegenheit. Die Amis (die natürlich niemals nie Zivilisten durch Drohnen töten oder Gefangene ohne Gerichtsurteile gefangen halten, wie es sich für einen demokratischen Rechtsstatt so gehört) haben dort nichts zu suchen.
      Woher haben Sie Ihre Informationen?
      Einen aufschlussreichen Artikel über die Informationen in unseren angeblichen Qualitätsmedien finden Sie bei Karin Leukefeld, die auch in Syrien wohnt, in den Nach Denk Seiten ()https://www.nachdenkseiten.de/?p=100812
      (…)Die enge Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und SNHR (Syrische Netzwerk für Menschenrechte, in GB ansässig, Leiter der Oppositonelle Fadel Abdul Ghany, der wiederholt eine ausländische Militärintervention in Syrien gefordert hat.) macht die Einseitigkeit deutlich, mit der die Regierung in Berlin die Lage in Syrien wahrnehmen und darstellen will und die doch eine Schieflage erzeugt.(…)
      Aus dem Lagebericht von SNHR:
      (…)Die Menschenrechtslage sei „katastrophal“, Drohnenanschläge (der Türkei), schwerer Artilleriebeschuss (syrische Armee, Originalton „syrisches Regime“) und Luftschläge der russischen Luftwaffe töteten „immer wieder Zivilisten“. SNHR habe erklärt, dass mehr als 1.000 Zivilisten 2022 getötet worden seien, darunter 250 Kinder. Das „Regime und seine Verbündeten“ – gemeint sind Russland, der Iran und die libanesische Hisbollah – griffen auch „gezielt kritische Infrastruktur“ mit „Präzisionsraketen und zielgenauen Waffensystemen von Kampfflugzeugen“ an.

      Von vor Ort:
      Zur Wahrheit gehört, dass auch die bewaffneten Oppositionellen in Idlib Drohnen und schwere Artillerie gegen die Gebiete einsetzen, die unter Regierungskontrolle stehen. Dabei werden auch Zivilisten getötet. Die Zahlen von SNHR über mehr als 1.000 getötete Zivilisten, darunter 250 Kinder, im Jahr 2022 lassen sich nicht verifizieren, Beweise für die Zerstörung „kritischer Infrastruktur“ durch die syrische Armee und die russische Luftwaffe fehlen. Allerdings bittet Syrien seit Jahren darum, Unterstützung für die Rekonstruktion kritischer, d.h. ziviler Infrastruktur – Elektrizitätswerke, Wasserwerke – zu erhalten, um die Bevölkerung im ganzen Land besser versorgen zu können. Alles, was sie erntet, ist Schweigen und Ablehnung seitens der westlichen Allianz, der auch Deutschland angehört.
      (…)Die einseitigen wirtschaftlichen Strafmaßnahmen (Sanktionen) der EU und USA, die Wiederaufbau und Investitionen blockieren.(…)

  3. I.B. 20. Juli 2023 at 15:33Antworten

    Endlose Debatten über humanitäre Hilfe
    (…)
    Grenzüberschreitende Hilfe setzt die souveränen Rechte des betroffenen Staates – Syrien – außer Kraft und wird daher von Syrien abgelehnt. Die Maßnahme greift massiv in die staatliche Integrität und Souveränität und in die territoriale Integrität des Staates Syrien ein, daher muß der UNO-Sicherheitsrat darüber entscheiden.

    Die grenzüberschreitende Hilfe, die aus der Türkei über den türkisch kontrollierten Grenzübergang Bab al Hawa nach Idlib gebracht wird, soll die rund 1,36 Millionen Inlandvertriebenen unterstützen, die zumeist entlang der Grenze zur Türkei in 1.154 Lagern untergebracht sind. Hinzu kommen rund 80.000 Personen, die bei dem Erdbeben Anfang Februar ihr Obdach verloren haben. Viele dieser Lager bestehen nicht mehr aus Zelten, sondern aus kleinen bungalowähnlichen Wohneinheiten oder Containern.

    Die syrische Regierung in Damaskus lehnt die Maßnahme ab, weil die Hilfe die dort agierenden bewaffneten Gruppen stärkt, die weiterhin die Absicht und das Ziel haben, die Regierung in Damaskus zu stürzen. Geführt werden die bewaffneten Verbände von Hay’at Tahrir al-Sham (HTS, Organisation für die Befreiung der Levante), die aus der Al-Qaida-nahen Nusra-Front hervorgegangen ist. Für die Verwaltung des von ihr kontrollierten Gebietes im Nordwesten der Provinz Idlib bedient HTS sich einer »Errettungsregierung«, die de facto als Partner der internationalen Hilfstransporte fungiert.

    Versuche des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds (SARC), Konvois mit Hilfslieferungen über die innersyrischen Frontlinien nach Idlib zu bringen, waren nach dem Erdbeben gescheitert. Ein Konvoi, der Hilfsgüter der UNO, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und aus den arabischen Golfstaaten nach Idlib bringen sollte, mußte nach zehn Tagen umkehren. Die »Autoritäten im Nordwesten« (gemeint ist HTS in Idlib) erklärten, nur Hilfe aus der Türkei zu akzeptieren, nicht aus Damaskus.

    Aktuell gibt es drei Grenzübergänge, über die Hilfe aus der Türkei in den Norden Syriens gebracht werden kann. Die Öffnung des Grenzübergangs Bab al Hawa nach Idlib wurde mit der Sicherheitsrats-Resolution 2672 am 9. Januar 2023 für sechs Monate verlängert. Die Öffnung der beiden Grenzübergänge Bab al Salam (nach Azaz) und Al Ra’ee (nach Al Bab) wurde von Syrien nach dem Erdbeben befristet freigegeben.

    UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hatte in der vergangenen Woche vor Journalisten über seinen jüngsten Besuch in Damaskus berichtet, wo er mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und Außenminister Faisal Mekdad zusammengetroffen war. Er wies auf die schlechte Finanzierung der UNO-Hilfsprojekte hin. Von den benötigten 5,4 Milliarden US-Dollar seien bisher lediglich 12 Prozent überwiesen worden.

    Karin Leukefeld in Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek 12. Juli 2023()https://www.zlv.lu/db/1/1442788704845/0

  4. Fritz Madersbacher 20. Juli 2023 at 15:07Antworten

    “Under the Barack Obama administration, the CIA gave millions of dollars worth of weapons to extremist groups in Syria. In 2015, Russia entered the war at the request of President Bashar al-Assad to prevent the fall of the Syrian government to jihadist groups such as ISIS and al-Qaeda. Washington exploited the chaos created by the CIA to deploy hundreds of American troops to Syria to occupy the eastern third of the country” (“The Libertarian Institute”, 16/07/2023)
    Die US-amerikanischen Raubritter wollen ihre Präsenz in Syrien sogar verstärken, aber die Schlinge um diese weitgehend isolierte Raubritterburg zieht sich immer enger zusammen. In Syrien, Irak, Saudi-Arabien und praktisch allen umliegenden Staaten werden die Forderungen nach ihrem Verschwinden immer lauter …

  5. Andreas I. 20. Juli 2023 at 14:50Antworten

    Hallo,
    wenn Krieg nicht so traurig wäre, dann wären die immer gleichen Reaktionen aus USA schon wieder lustig, ob bei der Reaper-Drohne vor der Krim oder jetzt bei diesem Aufklärungsflugzeug über Syrien:
    Wenn man keinem russischen Abfangjäger begegnen will, kann man das ganz einfach umsetzen, indem man nicht dorthin fliegt, wo man garantiert von einem russischen Abfangjäger empfangen wird.
    Aber genau dorthin fliegen und sich dann hinterher drüber beschweren?! :-D

  6. Jurgen 20. Juli 2023 at 12:20Antworten

    Es ist deutlich zu merken, dass der Wind gegen die USA und ihr Militär stark am Auffrischen ist. Das kann nur in die Pleite führen… insbesondere wenn man sich mit Stärkeren anlegt!

    • rudi & Maria fluegl 20. Juli 2023 at 14:04Antworten

      Andreas!
      Einfach das selber geschriebene lesen!

    • Gört 20. Juli 2023 at 20:42Antworten

      Das selbst Geschriebene lesen. Ich denke, so wäre es korrekt.

  7. federkiel 20. Juli 2023 at 10:05Antworten

    ….sowie Russland, wobei nur letztere als Verbündete und auf Einladung der legitimen Regierung Syriens im Lande sind………..Na, geh, bitte……..
    Assad, der Mörder, legitim?
    Zitat: Der UN-Sicherheitsrat hat sich nicht auf eine Verlängerung der Syrien-Hilfen einigen können. Russland legte ein Veto gegen den Resolutionsentwurf ein. Er sah eine Verlängerung um neun Monate vor, Russland beharrte aber auf sechs.

    • Andre 20. Juli 2023 at 10:24Antworten

      Nach Ihrer Schlussfolgerung wäre dann kein Staatschef legitim, da selbst Angela Merkel im völkerrechtswidrigen und bestialischen Angriffskrieg gegen Afghanistan unschuldige Zivilisten abschlachten ließ ohne dafür vor dem ICC zu landen. Ganz zu schweigen von Gerhard Schröder, der im völkerrechtswidrigen und bestialischen Angriffskrieg gegen Jugoslawien, Schulen, Krankenhäuser, Brücken und andere zivile Gebäude 78 Tage lang bombardieren ließ und damit wohl mehr Blut an seinen Händen kleben hat, als Assad. Auch gegen G. Schröder finden bis heute keine Ermittlungen des sog. ICC statt.

    • federkiel 20. Juli 2023 at 11:28Antworten

      Andre
      20. Juli 2023 at 10:24
      Wogegen ich mich verwahre, ist die hier zum Ausdruck kommende Relativierung der Rolle Russlands im Syrienkrieg als hätten sie dort keine Interessen. Was machen Sie? Sie klauben sich ein Wort heraus, schmücken dann Ihr Statement mit grauslichen Adjektiven, als wären diese eine Gegenargument. Schon klar, Assad und Putin sind die Guten, und die Amis die Bösen. Die Amis bedienen sich am Erdöl, und was macht die Wagner Truppe in Afrika, sie bedienen sich am Gold.
      Matti Ahtisaari, als Vermittler tätig für Syrien:
      „Was mich dabei immer wieder verärgert, ist, wie sehr wir solche Konflikte aus dem Ruder laufen lassen. Als Kofi Annan Sondergesandter der UN und der Arabischen Liga für Syrien war (von März bis August 2012, Anm. d. Red.), war meiner Meinung nach die Gelegenheit für einen echten Diskurs gegeben. Doch es geschah nichts, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch eine Chance dafür bestand. Ich war wirklich schwer enttäuscht, dass es in aller Öffentlichkeit Schuldzuweisungen gab, statt dass die fünf Hauptverantwortlichen – die Vetomächte im UN-Sicherheitsrat – ihre unterschiedlichen Ideen ausformuliert und sich dann ans Werk gemacht hätten.“
      Nachzulesen auf DW

    • Frank D. 20. Juli 2023 at 11:35Antworten

      2023: Rückkehr Syriens, vertreten durch Assad, in die arabische Liga.
      https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/521440/rueckkehr-syriens-in-die-arabische-liga/

      Aber was wissen die Araber schon vom Völkerball, äh, – recht.

      PS: Der bpb Abschnitt „Kritk“ ist vermutlich nicht ironisch gemeint.

    • Andre 20. Juli 2023 at 11:50Antworten

      @federkiel, ich möchte hier nichts relativieren. Natürlich hat Russland in Syrien ein Interesse, schließlich haben im Vorfeld des Krieges die USA Assad bedroht, wenn er das russische Militär nicht aus dem Hafen von Tartus entfernt, er dies bitter bereuen würde. Als Assad auf die „Forderungen“ der USA nicht einging, nun da taten die USA das, was sie immer tun – Terroristen ausbilden, finanzieren und einsetzen und als „demokratischen Aufstand“ maskieren um zuerst das Land ins Chaos zu stürzen und anschließend natürlich Assad zu stürzen. Dazu noch schön viele Desinformationen über westliche, vom CIA als Tarnung genutzte NGOs wie die deutsche Welle um Assad zu demonisieren und beinahe wäre der Plan aufgegangen und die USA hätten mal wieder ein Land ins absolute Chaos gestürzt und wieder mal tausende zivile Tote für ihren Kampf für „Freiheit, Menschenrechte und Demokratie“ hervorgebracht. Und aktuelle erzeugen die USA immer noch Chaos, in dem sie den Syrern den Hunger bringen. Dass Ihnen das anscheinend sch.. Egal ist und Sie sich nur auf Assad konzentrieren, sagt alles über den sog. Wertewesten aus – dem es nämlich im Grunde nur um brutale Vorherschaft geht, und Menschenrechte da nur eine sehr marginale Rolle spielen und idR nur als Feigenblatt genutzt werden, um die eigene Brutalität zu rechtfertigen.

      Ich habe auch einmal einen schönen Bericht gesehen über Jesiten, die erklärt haben, dass sie von Assad beschützt werden. Assad sorgt dafür, dass in Syrien alle Religionen unter einen Hut kommen. Ich persönlich glaube nicht, dass Assad der böse Menschenschlächter ist, auch wenn er mit Sicherheit kein Unschuldslamm ist – aber das ist eben keiner, und wir hier im Westen besitzen wohl leider Gottes immer noch die brutalsten Menschenschlächter, die Millionen Menschen mit Hunger erpressen, damit sie sich dem westlichen Willen der Macht und seiner „regelbasierten Weltordnung“ unterordnen.

    • Andreas I. 20. Juli 2023 at 14:10Antworten

      @ federkiel Hallo,
      „Wogegen ich mich verwahre, ist die hier zum Ausdruck kommende Relativierung der Rolle Russlands im Syrienkrieg als hätten sie dort keine Interessen.“

      Ist es denn eine „Relativierung“ der russischen Interessen?
      Nein.
      Denn es geht dabei nicht um die Interessen, sondern um die völkerrechtliche Legimität.
      Selbstverständlich hat jede Kriegspartei Interessen, aber ob bei der Durchsetzung der Interessen das Völkerrecht eingehalten wird oder nicht …
      Mit Einladung ist es völkerrechtlich legal.
      Ohne Einladung ist es völkerrechtswidrig.
      So.
      Und nun wirft USA Russland vor, völkerrechtswidrig in die Ukraine einmarschiert zu sein, aber mal abgesehen davon, dass LVR und DVR zwei Staaten waren, die sich mit dem Staat Ukraine im Krieg befanden und die Vorgeschichte mit u.a. Victoria Nuland …
      Wenn USA währenddessen selber völkerrechtswidrig syrisches Territorium besetzt, hat der Vorwurf an Russland ein Geschmäckle.

    • I.B. 21. Juli 2023 at 18:26Antworten

      @Frank D.
      20. Juli 2023 at 11:35
      Zu Ihrer Quelle:
      International bekannte Medien wie die New York Times, der Guardian, CNN und BBC sorgen seit Jahren dafür, dass die Zahlen von SNHR in den Schlagzeilen sind, wenn es um Syrien geht. Die „Zivilgesellschaft“, kirchliche, Friedens- oder Flüchtlingsinitiativen, die in den meisten Fällen keinen Zugang zum Geschehen haben, greifen interessiert, um nicht zu sagen begierig auf die beeindruckenden Schaubilder, Berichte und Zahlen zu. Regierungen nicht nur in Deutschland und selbst UN-Organisationen nutzen und verbreiten SNHR-Berichte und Newsletter und geben der Organisation dadurch Glaubwürdigkeit.

      SNHR (Syrische Netzwerk für Menschenrechte, in GB ansässig, Leiter der Oppositonelle Fadel Abdul Ghany, der wiederholt eine ausländische Militärintervention in Syrien gefordert hat.) arbeitet wie eine PR-Agentur, um sein Anliegen zu verbreiten. Stellungnahmen und Berichte über SNHR, die von internationalen Medien verbreitet werden, werden auf der Webseite ebenso präsentiert wie die Teilnahme von SNHR auf internationalen Konferenzen. Überall, wo Syrien vorkommt, ist SNHR zu finden. Geben Sie „Syrien Menschenrechtslage“ in eine Internetsuchmaschine ein und Sie landen sicher bei SNHR.

      Von Karin Leukefeld, siehe weiter oben

  8. Fritz Madersbacher 20. Juli 2023 at 9:56Antworten

    „Under the Barack Obama administration, the CIA gave millions of dollars worth of weapons to extremist groups in Syria. In 2015, Russia entered the war at the request of President Bashar al-Assad to prevent the fall of the Syrian government to jihadist groups such as ISIS and al-Qaeda. Washington exploited the chaos created by the CIA to deploy hundreds of American troops to Syria to occupy the eastern third of the country“ („The Libertarian Institute“, 16/07/2023)
    Die US-amerikanischen Raubritter wollen ihre Präsenz in Syrien sogar verstärken, aber die Schlinge um diese weitgehend isolierte Raubritterburg zieht sich immer enger zusammen. In Syrien, Irak, Saudi-Arabien und praktisch allen umliegenden Staaten werden die Forderungen nach ihrem Verschwinden immer lauter …

  9. Johanna 20. Juli 2023 at 9:10Antworten

    „Die US-Streitkräfte plündern regelmäßig syrisches Öl und transportieren es in großen Tankerkonvois über die Grenze zu US-Basen in den Irak, wo es über Tukiye weiterverkauft wird.“

    Tja, der „Wertewesten“… und dieser Schmugglerbande haben wir die Destabilisierung dieser erdölführenden Regionen mitsamt der Flüchtlingskatastrophe zu danken – auch die div. anderen „Krisen“… Und mit Russland wollen sie es auch so machen. Die Ukraine ist schon ruiniert.

  10. suedtiroler 20. Juli 2023 at 8:32Antworten

    Die USA sind völkerrechtswidrig in Syrien, brechen internationale Gesetze, plündern die Ölfelder, unterstützen islamische Terroristen – und unsere heuchlerischen „Medien“ schweigen!

    Ehrlich gesagt wäre ein Zwischenfall dort nicht mal so schlecht: vielleicht müssten die USA dann erklären wieso sie überhaupt dort sind.

    • OMS 20. Juli 2023 at 9:31Antworten

      Die Guten aus dem Westen erklären gar nichts! Die dürfen das! Nur alle anderen sind die Bösen. Geht seit 1945 so und die USA kommen damit in der ganzen Welt durch. Wer ist der größte Terrorist auf Erden? Die Frage ist leicht zu beantworten, wenn man auf die Taten der USA einen ehrlichen Blick wirft.

    • asisi1 20. Juli 2023 at 19:40Antworten

      Uns plündern die Amis schon seit 1918 aus!
      Darum sind in Deutschland überall ihre Helfershelfer installiert worden!

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