Berlusconi gibt Selenski Schuld für Krieg

14. Februar 2023von 2,3 Minuten Lesezeit

Silvio Berlusconi sorgt auch mit 86 noch für Aufregung. Er gab Selenski die Schuld für den Krieg. Von ukrainischen Präsidenten halte er generell “sehr sehr wenig”. 

Es ist nicht Georgia Meloni, die Premierministerin von Italien, die das polit-mediale Establishment Europas empört. Sie schüttelt mit Olaf Scholz die Hand. Es ist der alte „Bunga-Bunga“-Berlusconi, dessen Partei „Forza Italia“ auch Teil der Regierung ist. Er gab am Wochenende der Ukraine und Präsident Selenski die Schuld für den Krieg.

Selenskis Rolle

Zu italienischen Journalisten sagte Berlusconi am Sonntag:

Hätte Selenski aufgehört, zwei Donbass-Republiken anzugreifen, hätte es den Krieg nicht gegeben. Daher beurteile ich das Verhalten dieses Herrn sehr, sehr negativ.“

Es sei der ukrainische Präsident, der dafür verantwortlich sei, eine „Feuerpause“ herzustellen, um dann einen Frieden auszuverhandeln. So sei auch Selenski für die „Verwüstung seines Landes und des Gemetzels an seinen Soldaten und Zivilisten“ verantwortlich.

Ginge es nach Berlusconi, würde Italien keine Waffen und keine Gelder mehr an die Ukraine sende. Das ukrainische Außenministerium war in Rage. „Berlusconi  lächerliche Anschuldigungen gegen den ukrainischen Präsidenten sind ein Versuch, Putins Hände zu küssen, die mit Blut beschmiert sind“, hieß es von dort am Montag. Ein Berater Selenskis nannte den 86-Jährigen Alt-Premierminister „VIP-Agitator innerhalb der russischen Propaganda“.

Obwohl Italiens Premierministerin Giorgia Meloni der Ukraine weiterhin vollste Unterstützung zusichert, war sie vergangene Woche zu einem Abendessen in Paris mit Selenski ausgeladen worden. Berlusconi sagte dazu, dass er als Premierminister ohnehin „nie“ zu einem Essen mit Selenski gehen würde, denn diesen sehe er „sehr, sehr negativ“. Nach den Aussagen von Berlusconi sah sich Meloni gezwungen, ihr Bekenntnis zur vollen Unterstützung für die Ukraine zu erneuern.

Berlusconi relativiert

Verteidiger Melonis meinen, dass sie dies tue, um Brüssel nicht zu sehr zu verärgern. Denn Italien sei auf die Gelder aus der EU angewiesen. Kritiker Melonis sehen durch ihre Verbindung zur US-Elite keine Chance, dass sie einen NATO-kritischen Kurs in Italien etablieren könnte.

Einen solchen NATO-kritischen Kurs hatte auch Berlusconi seiner Zeit nicht, als er sich als eine Art postmoderner Sonnenkönig für Italien inszenieren konnte. Doch er pflegte ein freundschaftliches Verhältnis zu Wladimir Putin.

Am Montag ruderte dann aber auch Berlusconi via Twitter zurück:

„Ich bin nicht auf Putins Seite. Ich habe nie gedacht, dass meine Partei Forza Italia eine andere Position als jene der Regierung, der EU oder der USA einnehmen könnte. Wir brauchen einen Marshallplan, um die Ukraine wiederaufzubauen, die Massaker zu stoppen und endlich das Blatt zu wenden.“

Bild Ricardo Stuckert/PR, Silvio Berlusconi 09072008CC BY 3.0 BR

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6 Kommentare

  1. niklant 16. Februar 2023 at 11:14

    Berlust-Toni hat wohl nichts daran verdient, deshalb diese aussage! Haben ihn die Amerikaner nicht geschmiert?

  2. Die hören nicht auf... 14. Februar 2023 at 11:10

    Einen Schritt vor, zwei Schritte zurück.
    So wird das nie was mit dem Frieden.

  3. C. WT 14. Februar 2023 at 10:27

    Der hat schon damals viel Aufmerksamkeit gesucht. Typisch für Berlusconi. Der soll weiter sein Botox und Haartransplantation widmen. Seine Aussage: er halte generell vonSelenski “sehr sehr wenig”. Ops! Ausgerechnet aus seinem Mund kommt solche Sätze. Berlusconi, man soll nicht von sich auf andere schließen.

  4. Kriegsgegner 14. Februar 2023 at 10:25

    Selenski ist eine willenlose von westlichen Akteuren ferngesteuerte Marionette, eine Schachfigur, welcher permanent “befohlen” wird, vom “Westen” immer neue Waffen zu verlangen, damit femden (geo)politischen Interessen sowie der Rüstungslobby zu dienen, wirtschaftlich vor allem der EU zu schaden, wobei er dabei natürlich noch viel grösseres, ja unermessliches Unheil für sein eigenes Land und Leid für das ukrainische Volk bewusst in Kauf nimmt.

  5. Veron 14. Februar 2023 at 10:25

    Bin neugierig, wie all die Politiker argumentieren werden, wenn die USA, so wie von der RAND Corporation geraten, beschließt diesen Krieg zu beenden.
    Heißt die dauernde Formulierung, man werde die Ukraine so lange wie nötig unterstützen, dass man sie so lange unterstützt, solange die USA es fordert, denn es ist nötig um die USA nicht zu verärgern?

  6. Hausmann_Alexander 14. Februar 2023 at 9:50

    Selenki ist das nicht ein EX-Schauspieler der jetzt Präsident ist und permanent von schwer bewaffneten Ultranationalisten umgeben ist und einen Friedensvertrag mit Putin ausgehandelt hatte und die Briten und Amerikaner dazwischen gefunkt haben?

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