Schmerzkiller Vitamin B12 – Studien

1. Mai 2024von 3,2 Minuten Lesezeit

In Zusammenhang mit Krebs und anderen Krankheiten wie Neuropathie treten chronische Schmerzen auf. Als Behandlung werden meist Morphium, Opiate oder Cannabionide eingesetzt. Es gibt jedoch auch eine andere Möglichkeit, die keine unerwünschten Nebenwirkungen zeitigt, nämlich Vitamin B12.

Vitamin B12 ist so wie alle anderen B-Vitamine wasserlöslich. Daher ist eine Überdosierung kaum möglich, was der Körper nicht braucht wird ausgeschieden. Über die Aufnahme gibt es einige unrichtige Meinungen. Die Aufnahme über die Darmschleimhaut ist zwar möglich, aber nicht besonders effektiv. Abgesehen von Infusion ist die Aufnahme über die Mundschleimhäute am effizientesten. B12 wird daher auch in Form von Tabletten für die sublinguale (unter der Zunge) Verwendung angeboten.

Von Ärzten habe ich über die erfolgreiche Verwendung von B12 bei Krebspatienten erfahren, bei denen selbst Opiatpflaster nur mehr eingeschränkt wirksam waren. Allerdings sind Dosierungen von bis zu 12 Tablette pro Tag erforderlich, was aber kein Problem darstellt.

Die Wirksamkeit wird von Studien bestätigt. Scott Buesing et al vom Desert Clinic Pain Institute in Kalifornien haben eine Literaturstudie mit dem Titel „Vitamin B12 as a Treatment for Pain“ (Vitamin B12 zur Behandlung von Schmerzen) durchgeführt.

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„Tierstudien belegen mehrere positive Wirkungen von Vitamin B12, darunter die Regeneration von Nerven und die Hemmung von Cyclooxygenase-Enzymen und anderen Schmerzsignalwegen. Darüber hinaus haben Tierstudien die synergistische Wirkung von Vitamin B12 in Kombination mit anderen Schmerzmitteln, einschließlich nichtsteroidaler entzündungshemmender Medikamente und Opiate, gezeigt. Klinische Studien liefern Belege für die Wirksamkeit von Vitamin B12 bei der Behandlung von Kreuzschmerzen und Neuralgien, obwohl die Datenlage noch recht begrenzt ist und optimale Behandlungsschemata noch nicht ermittelt wurden.“

Eine Studie von Yu Sun et al fand „positive Auswirkungen auf somatische Symptome wie Schmerzen und Missempfindungen. In drei Studien verbesserte die Methylcobalamin-Therapie die autonomen Symptome.“ im Zusammenhang mit Neuropathie.

Ähnliches berichten Ming Zhang et al in „Methylcobalamin: A Potential Vitamin of Pain Killer“:

„Methylcobalamin (MeCbl), die aktivierte Form von Vitamin B12 …Vitamin B12 wurde in den vergangenen Jahren in der Regel als Sportnahrung behandelt und dazu verwendet, alte Menschen vor Anämie zu schützen. Ab 1950 wurde Vitamin B12 in einigen Ländern als schmerzstillendes Vitamin angesehen. Kürzlich haben Studien gezeigt, dass Vitamin B12 eine Schlüsselrolle für die normale Funktion des Gehirns und des Nervensystems sowie für die Blutbildung spielt. Vitamin B12 ist normalerweise an mehreren Stoffwechselvorgängen wie der DNA-Synthese und -Regulation, der Fettsäuresynthese und der Energieerzeugung beteiligt.

……….

Immer mehr Forschungen zeigen, dass MeCbl positive Auswirkungen auf klinische und experimentelle periphere Neuropathie hat.

………

Klinische Symptome in den Beinen, wie Parästhesien, brennende Schmerzen und spontane Schmerzen, wurden durch MeCbl verbessert [21, 22] (Tabelle 1). Die Wirkungen der alleinigen Anwendung von MeCbl oder der kombinierten Anwendung mit anderen Medikamenten wurden bei diabetischen Neuropathieschmerzen untersucht [12, 23] (Tabelle 1). Die klinische Evidenz beweist, dass MeCbl in der Lage ist, die mit der diabetischen Neuropathie verbundenen neuropathischen Schmerzen zu hemmen.“

Es gibt also eine ganze Reihe von Studien, die Vitamin B12 eine ganze Reihe positiver Wirkungen bescheinigen und vor allem Wirksamkeit gegen Schmerzen. Und das ohne schädliche Nebenwirkungen.

Beim netdoktor findet sich auch noch diese Bemerkung zu Vitamin B12:

„Manche Prominente schwören noch aus einem anderen Grund auf Vitamin 12 – abnehmen. Gespritzt in hoher Konzentration soll es den Stoffwechsel ankurbeln. Allerdings ist wissenschaftlich nicht belegt, dass dadurch tatsächlich die Pfunde purzeln.

Man kann es ja zumindest versuchen, schließlich ist Vitamin B12 „an mehreren Stoffwechselvorgängen wie der DNA-Synthese und -Regulation, der Fettsäuresynthese und der Energieerzeugung beteiligt“, wie in der Studie festgehalten.


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15 Kommentare

  1. Gabriele 2. Mai 2024 at 8:22Antworten

    Darf ich die Experten hier ein wenig bremsen und sagen, Vitamin B 12 ist kein „Wundermittel“ gegen Schmerzen und vor allem ist es nicht egal, welche Form von Vitamin B12 man einnimmt. Es gibt hier Cyanocobalamin, Hydroxocobalamin oder Methylcobalamin. Studien bestätigen, dass bei den verschiedenen Formen hinsichtlich der Bioverfügbarkeit ein großer Unterschied besteht. Wer also sicher sein möchte, dass er ausreichend mit Vitamin B12 versorgt ist, muss sich für eine hochwertige und gut bioverfügbare Form von Vitamin B12, am besten Methylcobalamin, entscheiden. Und sehr vielen Leuten fehlt aufgrund von Medikamenten-Einnahme oder Magensäureproblemen der Intrinsic-Faktor, sie nehmen es also generell nicht oder zu wenig auf, dann können Infusionen nötig werden – das aber nicht generell. Es ist wirklich leicht, sich hier zu informieren, warum tun das so Wenige?

    • Hans E. 4. Mai 2024 at 6:20Antworten

      Der „Unterschied“ besteht in Wirklichkeit nur im Verkaufspreis. Die Herstellungskosten von Cyanocobalamin sind wenige Cents pro Kilo, und der hohe Verkaufspreis reine Phantasie. In Österreich werden ca. 6 Tonnen jährlich in Nutztierfutter gemischt. Deshalb hat die Industrie jetzt viele andere, problematischere Formen hervorgeschwurbelt, welche hochpreisig an Bio-Konsumenten verkauft werden können, und wo sich die Leute gegenseitig informieren und belehren können. Würde mich nicht wundern, wenn viele Studien auch in Richtung Verkaufspreisoptimierung gemacht worden sind. Fakt ist, die stabilste und sicherste und einfachste Form der Supplementierung ist mit Cyanocobalamin, oral.

  2. […] 01.05.2024    Schmerzkiller Vitamin B12 – Studien […]

  3. andi pi 1. Mai 2024 at 21:36Antworten

    habe selber letztes jahr kurzzeitig zwei mal vitamin-B12-tabletten genommen – in ihrer funktion als beruhigungsmittel (ich leide leider unter ziemlichen angstzuständen bezüglich einer möglichen wiedereinführung der maskenpflicht, die bei mir auch massive schlaflosigkeit verursachen). da scheint es relativ gut funktioniert haben. vielleicht sollte ich das wieder aufnehmen – womöglich ein wertvoller tipp (auch wenn es in meinem fall nicht um das thema schmerzen geht).

    • Glass Steagall Act 2. Mai 2024 at 11:18Antworten

      Wäre für Sie nicht Lithium interessant, was Dr. Michael Nehls in seinen Vorträgen auch gegen Depressionen empfiehlt?

      • andi pi 2. Mai 2024 at 22:32

        @ Glass Steagall Act
        2. Mai 2024 at 11:18

        vielen dank für die rückmeldung!

        depressionen hin oder her (die habe ich zwar auch, halte sie aber für nicht so stark relevant), doch in meinem fall geht es v.a. um meine ängste, der ganze c-maßnahmenterror könnte sich bald jedes jahr wiederholen, sobald pandemievertrag, IHR-novellen & co. mal in kraft sind. und ich denke, meine derzeitigen schlafstörungen (und da geht es um wirklich starke) haben ganz primär damit zu tun. sollte lithium auch gegen angstprobleme wirken, so könnte ich es mir schon überlegen. von der pharmamafia mit ihren giftprodukten möchte ich mich hingegen möglichst zurückhalten.

  4. bodo 1. Mai 2024 at 15:01Antworten

    Hatte mir B12 spritzen lassen ,nach der 6 Spritze einen Wert von über 6000***nicht mehr messbar so hoch war der Wert ,Symptome starker Schwindel dadurch
    soviel zum Zuviel wird ausgeschieden

    • Dr. Peter F. Mayer 2. Mai 2024 at 8:01Antworten

      Infusionen, insbesondere mehrere davon, sind tatsächlich die einzige Möglichkeit eine Überdosierung zu erreichen.

    • HelmutK 2. Mai 2024 at 10:52Antworten

      Ja, der eine Fall wo es mit der Dosierung völlig übertrieben wurde, wird dann an die große Glocke gehängt und überall verkündet. Die Millionen die davon profitiert haben werden verschwiegen.

      Kennt man auch von allerlei anderen nützlichen natürlichen Heilmitteln. Wie bsw. bei Vitamin D und K, wo der eine Fall wo ein Hersteller sich selbst mit einer mehrtausendfachen Überdosis von Vitamin D (aufgrund falsch eingestellter Dosierungsmaschine) ins Krankenhaus brachte.
      Oder wo eine Mutter einem Kleinkind monatelang eine gigantische Überdosis Vitamin K verpasste, weil sie meinte ein einziger Tropfen (die empfohlene Dosierung für einen 90 kg Mann) sei viel zuwenig für das Baby und dem jeden Tag die komplette Pipette verpasste.

      Die wenigen Problemfälle selbstverschuldeter gigantischer Überdosierung werden dann ständig in den Medien hervorgehoben um die günstigen nicht pharmazeutischen hochwirksamen und nebenwirkungsfreien Helferlein zu verteufeln, die im Gegensatz zu den überteuerten Pharmaprodukten zur Prophylaxe geeignet sind.

  5. oHenri 1. Mai 2024 at 14:34Antworten

    Meine Erfahrung: bei mir wurde ein B12-Mangel festgestellt – Zufallsbefund. Behandlung: B12-Tabletten, nach 4 Monaten war der Mangel wieder aufgefüllt, und: nach jahrelangen häufigen (überfallartigen) Krämpfen in Fuss und Unterschenkel sind diese nun weg. Magnesium auch in hohen Dosen hatte da nie geholfen.
    Korrelation? Kausalität? Keine Ahnung, aber es ist so: mir hat B12 gegen Krämpfe geholfen.

    • Karsten Mitka 1. Mai 2024 at 17:24Antworten

      Magnesium allein hilft nicht unbedingt immer bei Krämpfen, wenn nicht genügend Kalium im Körper vorhanden ist. Die Zusammenhänge sind sehr komplex.

  6. federkiel 1. Mai 2024 at 14:00Antworten

    Für die Aufnahme von Vitamin B12 ist im Magen ein Protein notwendig, der Intrinsische Faktor. Ist das gestört, muß man VitB12 spritzen. Ich habe kürzlich Spritzen erhalten, man nimmt weder ab, noch lindert es Schmerzen, außer jene, die durch einen Mangel verursacht waren.

    • Karsten Mitka 1. Mai 2024 at 14:39Antworten

      Aber nicht ausschließlich, es wird tatsächlich auch ein sogar größerer Teil über den Darm aufgenommen und auch das wirkt, anders als im Artikel behauptet. Bei einer Einnahme von 500µg können 1,5µg durch den Intrinsic Faktor und 5µg durch die Darmschleimhaut aufgenommen werden, also 6,5µg, solange keine anderweitigen Störungen vorliegen.

    • Ogmios 1. Mai 2024 at 15:45Antworten

      Das muss man mir einmal erklären. Im Magen befindet sich eine hoch konzentrierte Säure, die Proteine, Eiweiß und Fette aufspalten soll.

      Meine Frage lautet:

      Wie also soll sich im Magen ein Protein befinden, welches der Körper benötigt, um Vitamin B12 aufzunehmen?

      Irgendwie verstehe ich das nicht und bitte daher um eine Erklärung, um mein Wissen zu erweitern.

    • Ogmios 1. Mai 2024 at 16:10Antworten

      Frage hat sich nun selbst beantwortet.

      Nicht der „Magen“ nimmt das Vitamin B12 auf, sondern die Magenschleimhaut, in dieser ist intrinsischer Faktor (ein Glykoprotein bei Säugetieren) eingebettet, welches als „Bindungsmittel“ dient. Diese Art der Aufnahme ist auch stark begrenzt.
      Hauptsächlich wird Vitamin B12 über den Dünndarm aufgenommen und in der Leber gespeichert und dieser Speichervorrat hält für 100 Tage.

      Bei den Säugetieren liegt es daran, dass die Bakterien, welche Vitamin B12 ausscheiden, HINTER der Aufnahmepforte (Dickdarm) sich befinden. Es ist einer der möglichen Gründe, weswegen verschiedene Arten ihren eigenen Kot essen, wegen des darin enthaltenen Vitamin B12.

      Wenn die Magenschleimhaut „beleidigt“ ist, wird dadurch dann die Vitamin B12 Aufnahme gestört.

      Wenn man gleich von Anfang an Sachverhalte präzise präsentiert, kommt es zu weniger Missverständnissen.

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