US-Geheimdienst widerspricht Trumps Behauptungen über venezolanischen Fentanylhandel

28. Oktober 2025von 3,1 Minuten Lesezeit

US-Geheimdienstbeamte bestätigen, dass Venezuela kein bedeutender Fentanylproduzent ist, und widerlegen damit Trumps Behauptungen, dass Militärschläge gegen Drogenhändler gerichtet waren, die Fentanyl in die Vereinigten Staaten transportierten. Trotzdem setzen die USA die Provokationen fort, unter anderem mit Bomberflügen an der Grenze.

Bei den jüngsten Luftangriffen des US-Militärs gegen mutmaßliche Drogenhändler in der Karibik kamen mindestens 32 Menschen ums Leben. Präsident Donald Trump behauptete, die Boote hätten Fentanyl an die amerikanische Küste transportiert. Diese Behauptungen werden jedoch durch Einschätzungen des US-Geheimdienstes widerlegt, wonach Venezuela laut einem mit der Angelegenheit vertrauten hochrangigen Beamten nur wenig bis gar kein Fentanyl für die USA produziert.

Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, ob die Trump-Regierung Drogenhandelsvorwürfe als Vorwand nutzt, um die militärischen Maßnahmen gegen die sozialistische Regierung von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro zu eskalieren – ein langjähriges Ziel der Bemühungen der USA um einen Regimewechsel.

In einer kürzlich abgegebenen Erklärung behauptete Trump, dass die abgefangenen Boote mit Fentanyl beladen waren, einem synthetischen Opioid, das jährlich für Zehntausende von Todesfällen durch Überdosierung in den USA verantwortlich ist.

„Jedes Boot tötet durchschnittlich 25.000 Menschen – manche sagen sogar mehr. Wenn man sich diese Boote ansieht, sind sie vollgestopft mit Säcken voller weißem Pulver, das größtenteils aus Fentanyl und anderen Drogen besteht“, sagte Trump.

Doch Geheimdienstmitarbeiter teilten Drop Site News mit, dass Venezuela kein bedeutender Fentanyl-Produzent ist und viele der ins Visier genommenen Schiffe nicht über die nötige Treibstoffkapazität verfügten, um US-Gewässer zu erreichen. Senator Rand Paul (R-KY) hatte ebenfalls öffentlich erklärt, dass „in Venezuela kein Fentanyl produziert wird“.

Trotzdem hat Kriegsminister Pete Hegseth den venezolanischen Drogenhandel als eine nationale Sicherheitsbedrohung dargestellt, die mit Al-Qaida vergleichbar ist. „Genauso wie Al-Qaida Krieg gegen unser Heimatland geführt hat, führen diese Kartelle Krieg gegen unsere Grenze und unser Volk“, erklärte Hegseth. „Es wird keine Zuflucht und keine Vergebung geben – nur Gerechtigkeit.“

USA führen dritten Bomberflug vor der Küste Venezuelas durch

Zwei US-Bomber vom Typ B-1B Lancer starteten am Montag in den USA und flogen laut Daten von Flight Trackern in der Nähe der Küste Venezuelas, was die jüngste Provokation der USA gegen das Land und seinen Präsidenten Nicolas Maduro darstellt.

Dies ist bereits der dritte Flug von US-Bombern in der Nähe von Venezuela seit dem 15. Oktober, was darauf hindeutet, dass solche Provokationen regelmäßig stattfinden werden. Laut dem Air & Space Forces Magazine starteten die Bomber von der Grand Forks Air Force Base in North Dakota und tankten auf ihrem Weg in die Karibik über Florida auf.

Als Vorwand dient der Drogenhandel, doch US-Beamte haben deutlich gemacht, dass das eigentliche Ziel ein Regimewechsel ist. Präsident Trump hat außerdem bestätigt, dass er verdeckte Operationen der CIA in Venezuela genehmigt hat.

Die venezolanische Regierung behauptete am Sonntag, sie habe Söldner festgenommen, die mit der CIA in Verbindung stehen und aus Trinidad und Tobago kamen, wo die USA gerade ein Kriegsschiff angedockt hatten. Die venezolanische Regierung erklärte, sie habe festgestellt, dass „ein Angriff unter falscher Flagge aus den Gewässern vor Trinidad und Tobago oder aus Trinidad oder dem venezolanischen Hoheitsgebiet selbst im Gange ist“.

Balon Greyjoy, CC0, via Wikimedia Commons

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4 Kommentare

  1. Jurgen 29. Oktober 2025 um 12:33 Uhr - Antworten

    Oh je, oh je, das Öl in Amerika wird knapp, obwohl schon alles rausgequetscht wird, was überhaupt nur geht mit dem Fracking. Jetzt kann man das Grundwasser dort nicht mal mehr trinken.

  2. cwsuisse 28. Oktober 2025 um 19:24 Uhr - Antworten

    Die USA sind nicht nur der größte Rüpel auf dem Schulhof, sondern der Rüpel läuft Amok.

  3. Jurgen 28. Oktober 2025 um 17:05 Uhr - Antworten

    Wenn das amerikanische Militär mit den Bombern die venezulanische Hoheitszone verletzt wird es richtig spannend. Da legt sich Trump dann mit Xi und Putin wieder an, der nächste Stellvertreterbullshit ante portas.

  4. OMS 28. Oktober 2025 um 16:54 Uhr - Antworten

    Diese Angriffe auf sogenannte Drogenboote sind nichts anderes als Mord ohne Anklage, ohne Urteil, ohne Beweise und außerhalb jeglicher Rechtsordnung. Die USA begehen somit wieder ein Verbrechen nach dem anderen und die Welt schaut zu!

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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