
Kehrtwende in Ukraine von Trump – oder neuerliches Täuschungsmanöver?
Trump behauptet plötzlich, die Ukraine könne alle von Russland eroberten Gebiete zurückerobern und möglicherweise sogar „noch weiter gehen“. Offenbar eine Kehrtwende um 180 Grad. Oder wird es eine um 360 Grad?
Die Aussagen spiegeln die Meinung von Trumps eigenartigem Sonderbeauftragten für die Ukraine, Keith Kellogg, wider. Präsident Trump behauptete am Dienstag, dass die Ukraine alle Gebiete zurückerobern könnte, die russische Truppen seit Februar 2022 erobert haben, und möglicherweise „noch weiter gehen“ könnte, was darauf hindeutet, dass er bereit ist, die Idee einer ukrainischen Invasion Russlands zu unterstützen.
„Nachdem ich die militärische und wirtschaftliche Lage der Ukraine und Russlands kennengelernt und vollständig verstanden habe und nachdem ich die wirtschaftlichen Probleme gesehen habe, die dies für Russland mit sich bringt, denke ich, dass die Ukraine mit der Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, zu kämpfen und die gesamte Ukraine in ihrer ursprünglichen Form zurückzugewinnen“, schreibt der Präsident in einem langen Beitrag auf Truth Social.
„Mit Zeit, Geduld und der finanziellen Unterstützung Europas und insbesondere der NATO sind die ursprünglichen Grenzen, von denen aus dieser Krieg begann, durchaus eine Option. Warum nicht? Russland kämpft seit dreieinhalb Jahren ziellos einen Krieg, für dessen Gewinn eine echte Militärmacht weniger als eine Woche gebraucht hätte.“
- Mayer, Peter F.(Autor)
Trump sagte, Russland wirke wie ein „Papiertiger“ und die Ukraine werde „immer besser“. Seine Kommentare spiegeln die Meinung seines Sonderbeauftragten für die Ukraine, Keith Kellogg, wider, der kürzlich behauptete, die USA könnten „Russland in den Hintern treten“, und darauf bestand, dass die Ukraine den Krieg gewinnen könne, trotz der anhaltenden Gewinne Russlands in der Ostukraine und seines klaren personellen Übervorteils.
Trump weiter in seinem Beitrag, dass die Ukraine „in der Lage sein könnte, ihr Land in seiner ursprünglichen Form zurückzuerobern, und wer weiß, vielleicht sogar noch weiter gehen!“ Der Präsident behauptete auch, dass Russland und Putin in „großen“ wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckten, obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Androhung neuer US-Sanktionen oder Zölle irgendeinen Einfluss auf den Krieg oder eines der BRICS-Länder haben wird.
„Auf jeden Fall wünsche ich beiden Ländern alles Gute. Wir werden weiterhin Waffen an die NATO liefern, damit die NATO damit machen kann, was sie will. Viel Glück an alle!“, sagte der Präsident am Ende seines Beitrags.

Damit kehrt Donald also plötzlich um und unterstützt nun voll und ganz den Kampf der Ukraine um die Rückeroberung ihres gesamten „historischen“ Landes von Russland bis zu den Grenzen von 1991 und sogar darüber hinaus, da er andeutet, dass die Ukraine vielleicht sogar auf Moskau vorrücken könnte, wobei er sich an Juschtschenkos jüngstem Moment der Erleuchtung orientiert.
Einige sehen darin sogar eine Art große Kriegserklärung an Russland und einen Beweis dafür, dass die USA nun alle erdenklichen Waffen bereitstellen und alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um Russland in dieser Mutter aller Stellvertreterkriege zu „besiegen“.
Trumps Bemerkung, dass die USA weiterhin „Waffen an die NATO liefern“ werden, bezieht sich auf die neue Initiative, in deren Rahmen die Verbündeten der USA die Mittel für US-Waffen bereitstellen, die in die Ukraine geliefert werden sollen. Reuters berichtete letzte Woche, dass die Trump-Regierung die ersten Waffenpakete genehmigt habe, die im Rahmen der Initiative, bekannt als „Prioritized Ukraine Requirements List“ (PURL), aus den Beständen des US-Militärs entnommen werden sollen.
Trump hat seine fortgesetzte Unterstützung für den Stellvertreterkrieg, den er während seines Wahlkampfs zu beenden versprochen hatte, damit begründet, dass die NATO-Länder nun die US-Waffenlieferungen finanzieren. Allerdings haben die USA kürzlich ein Geschäft über Marschflugkörper für die Ukraine genehmigt, das teilweise von den USA finanziert wird, und die Trump-Regierung hat die zuvor von Präsident Biden genehmigten Waffenlieferungen fortgesetzt.
Was Trump wirklich meinte, oder was er morgen oder übermorgen meinen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Vielleicht schafft er es in Baerbock’scher Manier eine Kehrtwende um 360 Grad hinzulegen.
Eines schafft Donald jedoch immer wieder: Er liefert Medien, Analysten, Kommentatoren und Wahrsagern ausreichend Futter.
Image by mark jennings-bates from Pixabay
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https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/neue-toene-von-trump-zum-ukrainekrieg-was-steckt-hinter-der-kehrtwende-li.2359300
Gute Analyse…Trumps Äußerungen sind substanzloses Bla.
Das einzig Konkrete ist nichts Neues. Die NATO darf den Amis Waffen abkaufen und was sie damit machen (zB Schnorrlenski schenken), ist ihre Sache.
Er sagt das mMn alles, weil es Kellogg und die Neocons sagen (oder man ihm gesagt hat, wir krageln dich sonst o), aber es ist nicht sein Ernst. Auf die Frage, ob EU-Länder Russenjets abschießen sollen, antwortete er: Ja..ich glaub, das ist sein Humor. Rubio korrigierte rasch und meinte, nur wenn sie angreifen….
Ich dachte, dem Orang-Utan täten die vielen Toten im Krieg leid.
„Auf jeden Fall wünsche ich beiden Ländern alles Gute. Wir werden weiterhin Waffen an die NATO liefern, damit die NATO damit machen kann, was sie will. Viel Glück an alle!“
Das klingt eher, als würde er zwei Sportmannschaften anfeuern. US-Präsidenten sind ja selten keine Kriegsverbrecher und Abschaum, aber das Zitat ist eine neue Qualität an Dystopie und kompletten moralischen Zerfall.
Trump macht einen auf laissez-faire: Die Ukrainer dürfen sich zu Tode kämpfen und die europäischen Staaten dürfen in den USA bis zum Staatsbankrott Waffen bestellen und auch ihre Truppen, soweit sie welche haben, in die Ukraine schicken und der amerikanische Präsident betrachtet das mit wohligem Staunen vom Oval Office aus.
Jakob behauptet er könne durchaus den Mount Everest besteigen und sogar noch weiter gehen.
Diese Aussage muss allerdings unter dem Gesichtspunkt gesehen werden, dass Jakob über 70 Jahre, untrainiert und übergewichtig ist.
Es macht einen Unterschied, für wie autonom man die Position des Präsidenten hält. Macht ist üblicherweise komplex und das Oberwasser der europäischen Schranzen deutet daraufhin, dass jemand oder etwas seinen Einfluss geltend gemacht hat. Das Essen mit Bill Gates ist uns in Erinnerung.
Auch der einfache Mann hat durchaus Einfluss! Entsprechend kann man ihn für sein bedauerliches Schicksal auch selbst verantwortlich machen.
Vielleicht möchte er Putin motivieren, sich doch etwas zu beeilen? Manchmal empfinde ich die täglichen Rutube-Frontberichte wie Reportagen vom Gras-Wachsen.
Es steht Ihnen frei, sich an der Front zu melden, wenns Ihnen nicht schnell genug geht.
Tja! :-)
Hm? Er leiert runter, was die „Falken“ meinen bzw. ihn permanet ansudern. Er hat ja auch Selenskistein wiedergesehen. Dieses Posting ist möglicherweise ein Hilferuf an Putin, dieser möge deutlicher zeigen, wo der Bartl den Most herholt. Aber ja, so denken Kellogg, Môrds und Örschi, Emmanuele.. ja. Ich denke, Selenskistein ist ja ein guter Freund und Glaubensgenosse von Bibi und kônnte ihn daher ebenso erpressen.
Aber das wäre schon die einzige Ausrede für diesen Zickzackkurs. Es ist schwer nachzuvollziehen. Sicher, er steht massiv unter Druck, aber wie auch immer, dann ist er eben ein Weichei. Vielleicht ist es ja nur eine Drohung, dass Putin endlich fertig werden soll.
Was Wahres ist auch dran. Seit einem Jahr ca. beißt Russland sich die Zähne an Pokrowsk aus… wieso dauert es denn wirklich so lange, die vier Oblaste zu „befreien“?