Israel zerstört Gaza-Stadt mit ferngesteuerten Robotern mit 7 Tonnen Sprengstoff

19. September 2025von 4,2 Minuten Lesezeit

Die Bewohner von Gaza-Stadt werden morgens von Erschütterungen geweckt – nicht durch ein Erdbeben, sondern durch sieben Tonnen schwere Explosionen, die von ferngesteuerten Robotern ausgelöst werden, die durch ihre Stadtviertel rollen.

Das ist keine Science-Fiction. Es ist die neue Realität für die Palästinenser in Gaza-Stadt, wo das israelische Militär eine beispiellose Welle von mit Sprengstoff beladenen Robotern losgelassen hat, von denen jeder einzelne in Sekundenschnelle ganze Stadtviertel dem Erdboden gleichmachen kann.

Augenzeugen beschreiben die Explosionen als „verheerender als Luftangriffe”, mit Schockwellen, die so stark sind, dass sie noch in 40 Kilometern Entfernung Fenster zum Klappern bringen. Über 100 dieser „Selbstmord-APCs” – umfunktionierte gepanzerte Fahrzeuge, die mit Sprengstoff beladen sind – wurden allein im letzten Monat eingesetzt und haben täglich 300 Wohnhäuser in Schutt und Asche gelegt. Menschenrechtsbeobachter warnen, dass Gaza-Stadt bei diesem Tempo innerhalb von zwei Monaten vollständig zerstört sein könnte, nicht als Kollateralschaden, sondern als Teil einer gezielten Strategie, palästinensische Gemeinden von der Landkarte zu tilgen.

Weitaus verheerender als Luftangriffe

Das israelische Militär nennt sie „Selbstmord-APCs”, veraltete gepanzerte Mannschaftstransporter vom Typ M113, die ihrer ursprünglichen Funktion beraubt und zu ferngesteuerten Sprengmaschinen umgebaut wurden. Jeder von ihnen transportiert bis zu sieben Tonnen Sprengstoff, genug, um 20 Wohnhäuser mit einer einzigen Explosion dem Erdboden gleichzumachen. Laut dem Euro-Med Human Rights Monitor werden diese Roboter in dicht besiedelten Stadtvierteln wie Jabalia, Zeitoun, al-Shuja’iyya und al-Tuffah gezündet, wo Familien nirgendwo mehr hinfliehen können.

Hussein Mansour, ein 55-jähriger Einwohner von Gaza-Stadt, sagte gegenüber Middle East Eye, dass die Explosionen „für alle, insbesondere für Kinder, extrem erschreckend“ seien. Er beschrieb, wie er morgens aufwachte und „massive Roboterbomben in den Stadtvierteln und Straßen von Gaza explodierten und massive Zerstörungen verursachten“.

Jenin Raffia, eine 23-jährige Mutter von acht Kindern, sagte, dass 20 solcher Roboter in der Nähe ihrer Unterkunft gezündet wurden und jeweils große Gebiete zerstörten. „Wir versuchen seit über einer Woche, Gaza-Stadt zu verlassen, mit jedem verfügbaren Transportmittel, ob mit dem Auto oder dem Traktor, aber derzeit gibt es keine Möglichkeit dazu“, sagte sie.

Der psychologische Terror ist beabsichtigt. Das israelische Militär zündet die meisten dieser Roboter in der Morgendämmerung, wenn die Familien schlafen, um die Panik und die Zwangsumsiedlung zu maximieren. Die Explosionen sind so stark, dass Trümmer kilometerweit auf Zivilisten herabregnen, während die verbleibenden Gebäude unter der Wucht der Explosionen erbeben. Der Lärm ist so laut, dass er den gesamten Gazastreifen erfüllt und die Menschen in einem Zustand unerbittlicher Angst zurücklässt.

Eine kalkulierte Kampagne zur Auslöschung von Gaza-Stadt

Dies ist nicht nur Krieg, sondern systematische Zerstörung. Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich bezeichnete die Zerstörung offen als „die erste Phase der Erneuerung der Stadt”. Mit anderen Worten: erst zerstören, dann wieder aufbauen… ohne Palästinenser. Der Euro-Med Monitor bestätigte, dass derzeit 15 Roboter pro Tag eingesetzt werden, dreimal so viele wie zuvor, wobei jede Explosion Dutzende von Häusern auf einmal zerstört. Bei diesem Tempo könnte die gesamte Stadt in zwei Monaten verschwunden sein.

Die Strategie ist zweigeteilt: maximale Zerstörung bei minimalen Verlusten auf israelischer Seite. Da militante Hamas-Kämpfer das Tunnelnetzwerk in Gaza effektiv für Hinterhalte auf Bodentruppen genutzt haben, setzt Israel nun auf Roboter-Kriegsführung und schickt unbemannte, mit Sprengstoff beladene gepanzerte Mannschaftstransporter vor, um den Weg für die Infanterie freizumachen. Die Kosten dafür tragen jedoch die Zivilisten. „Das beispiellose Tempo der Zerstörung zeigt Israels Entschlossenheit, die Stadt von der Landkarte zu tilgen“, warnte Euro-Med.

Experten für internationales Recht sagen, dass diese Waffen gegen die Grundsätze der Unterscheidung und Verhältnismäßigkeit verstoßen – grundlegende Regeln der Kriegsführung, die verlangen, dass militärische Aktionen wahllose Schäden an Zivilisten vermeiden müssen. Stattdessen setzt Israel sie an einem der am dichtesten besiedelten Orte der Erde ein, wo 2,4 Millionen Menschen, die Hälfte davon Frauen und Kinder, keine sichere Fluchtmöglichkeit haben.

Während Papst Leo und EU-Beamte zu Waffenstillständen aufrufen und Demonstranten in den USA ein Ende des Gemetzels fordern, liefern Israels Verbündete – insbesondere die Vereinigten Staaten – weiterhin die Waffen, die diese Zerstörung ermöglichen. Die UNO hat Israel des Völkermords bezichtigt, doch es wurden keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, um die robotergesteuerte Zerstörung von Gaza-Stadt zu stoppen.

Die Frage ist nicht mehr, ob Gaza zerstört wird, sondern wie schnell und wer übrig bleiben wird, um davon zu berichten. Für die Familien, die dort gefangen sind und mitten in der Nacht „riesigen Roboterbomben” ausweichen müssen, ist die Antwort bereits klar: Das ist kein Krieg. Das ist Auslöschung.


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15 Kommentare

  1. Varus 21. September 2025 um 11:03 Uhr - Antworten

    Der treu hinter den Zionisten stehende Trumpissimus wünscht einen Flächenbrand im Nahen Osten. Aus dem Bösen Medium: „… US-Präsident Trump hat am Samstag Afghanistan gedroht, falls es die Kontrolle über den Luftwaffenstützpunkt Bagram nicht an die Vereinigten Staaten zurückgibt. „Wenn Afghanistan den Luftwaffenstützpunkt Bagram nicht an diejenigen zurückgibt, die ihn gebaut haben, nämlich die Vereinigten Staaten von Amerika, WERDEN SCHLECHTE DINGE PASSIEREN“, schrieb Trump in einem Beitrag auf Truth Social. …“

    Sind die Amis dort nicht erst kürzlich hochkant rausgeflogen? Wie will er überhaupt Afghanistan erreichen – durch Iran oder Pakistan?

  2. cwsuisse 20. September 2025 um 11:38 Uhr - Antworten

    Die Israelis, im 3.ten Reich selber die Opfer eines Genozids, erheben sich jetzt als neue „Herrenrasse“ über die Palästinenser, sprechen ihnen die Existenzrechte ab und vernichten sie im großen Maßstab eines Völkermords. Das ist tragisch und wird den Niedergang Israels herbeiführen.

  3. audiatur et altera pars 20. September 2025 um 10:11 Uhr - Antworten

    Israelische Regierungsvertreter haben von Anfang an offen mit „Dresden“ gedroht. Keiner der Diplomaten und Länder, die dieses Vorgehen unterstützen, kann sagen, er hätte von nichts gewusst. Problem: Für „Dresden“ wurde niemand bestraft. Ganz im Gegenteil: Die Täter waren „Helden“. Und solange die Geschichte der „Sieger“ schreibt, wird sich an diesem und (gar nicht so unhäufig ähnlichem) extremem Unrecht wenig ändern. Das gilt in alle Richtungen und für alle Kriegsherren dieser Welt. Das vielleicht nicht mal so Besondere Israels ist meiner Ansicht, dass sich sein nicht besonders kluger Führer öffentlichst lautstarkst rühmte, „keine Romane zu lesen“ und gleichzeitig ein Bibelzitat nach dem anderen raushaute. Das „nicht besonders klug“ ist demnach diplomatisch formuliert. Er ging auch generalstabsmäßig beim „Impfen“ voran. Kurz zog nach und weiter voran. Wie wir Ösis überhaupt eine besonders merkwürdige Neigung haben, in etwa auf halber Höhe den scheinbar vollsten Koffern (insbesondere in Immosachen) hinterherzulaufen. Welche sich früher oder später als schwere Hypotheken entpuppen. Tja, blöd gelaufen? Tja, nicht unbedingt. „Wir“ tragen ja ein große historische Hypothek. Und wissen post Persönlichkeiten wie Kreisky und per Postpersönlichkeiten wie Babler, Meinl-Reisinger und Stocker nicht wirklich wie. Und zB der „gute“ und vorbildhafte Bobby Kennedy machte es in diesem Punkt genauso, obwohl der nicht mal „rechts“ ist. Und der Orbi und der Kontrafunk und die Weltwoche undundund. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die das alle freiwillig (wie auch beim „Impfen“ mit-)machten, ist sehr hoch.

  4. Daisy 20. September 2025 um 9:31 Uhr - Antworten

    Trump braucht bitte nicht mehr herumheucheln, wieviele Soldaten im Ukr-Krieg stxrben müssen, wenn er hierbei selenruhig zusieht.

    • audiatur et altera pars 20. September 2025 um 12:04 Uhr - Antworten

      Ihr Foto ist ein bisserl schief, aber zeitlos schön, Daisy! Nur Mannsbilder wie Donald hätten es längst gegen ein aktuellere Version ausgetauscht. Selbstverständlich ohne am Wesen wirklich was zu verändern.

      • Daisy 20. September 2025 um 13:21 Uhr

        lieg ich am Boden – es ist nicht verdreht – und 2. zeigt das meine eigenen Zähne. Ich hab auch Fotos von heuer, die ich auch schon mal hier gezeigt habe, aber darum geht es mir nicht. Selbstverständlich achau ich gut aus, aber das wollte ich nicht zum Ausdruck bringen. Ich erzâhlte hier meinen Leidensweg beim Zahnarzt, dazu gehört es.

      • Daisy 20. September 2025 um 13:29 Uhr

        Sie haben ja einen geschlechtsneutralen Nick. Sind Sie vielleicht weiblich? ;-)

      • Daisy 20. September 2025 um 14:03 Uhr

        So, das sieht man das besser. Es löscht sich automatisch nach einer gewissen Zeit.
        https://ibb.co/gFDcsPps

  5. Varus 20. September 2025 um 3:45 Uhr - Antworten

    Irgendwo in einem Stützpunkt werden die Dinger mit Sprengstoff beladen. Würden die Araber sie genau dort mit Drohnen erwischen, gibt es weniger Barbarei in der Welt.

  6. Hausmann_Alexander 19. September 2025 um 21:18 Uhr - Antworten

    Bei Atombomben steht bei google:

    „Das heißt: Sie unterscheiden nicht zwischen Soldat:innen, Frauen, Kindern, älteren oder jüngeren Menschen. Deswegen ist ein Drohen mit und der Einsatz von Atomwaffen nach internationalem Recht verboten, ein Einsatz demnach ein Kriegsverbrechen.“

    Dass muss dann auch für diese
    „Selbstmord-APCs” gelten!

  7. Sabine Schoenfelder 19. September 2025 um 17:48 Uhr - Antworten

    Was für eine Schweinerei und Trump läßt es gewähren. Bin fassungslos.

    • Karsten Mitka 19. September 2025 um 17:52 Uhr - Antworten

      Trump hat doch selbst oft genug verlauten lassen, daß er sich dort ein weiteres „Atlantic City“ wünscht und zudem heißt das ganze Staatenkonstrukt im Volksmund ja nicht umsonst USrael.

      • Sabine Schoenfelder 20. September 2025 um 9:38 Uhr

        Trump erklärte, daß er den jüdischen Einfluß auf den amerikanischen Kongress verkleinern will. Außerdem dachte ich, bestünden persönliche Animositäten zwischen Netanjahu und Trump.
        Israel kann nicht die gesamte arabische Welt zusammenbomben und Gaza wird niemals zur Touristenhochburg, allenfalls für Lebensmüde…
        Schauen wir mal wie es weitergeht. Menschenleben bedeuten, unter globaler Anleitung und nach dem aggressiven Impfangriff der Pharmabranche, auf dieser Welt n i c h t s mehr…..🤮

  8. Karsten Mitka 19. September 2025 um 16:51 Uhr - Antworten

    Und die Welt schaut weiter nur zu, vor allem die Staaten drumrum …

    • Varus 19. September 2025 um 17:58 Uhr - Antworten

      Besonders die Länder drumrum wundern mich, da die alle irgendwie das Heilige Groß-Zionistenstan besetzen, welches Herr/Frau/GottendePerson JHW angeblich vor Jahrtausenden wem anders zusagte. Die müssten verstehen, dass die demnächst dran sind. Angst vor den USraelischen Atombomben und der „Samson-Option“? Sind die Anführer irgendwie gekauft?

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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