
Deutschlands Remilitarisierung: Gefahr für Europa?
Deutschland Remilitarisierung wird Europa vor neue Herausforderungen stellen. Was sind seine Ambitionen? Wird Deutschland in absehbarer Zeit auch seine Grenzen neu ziehen wollen?
Anfang dieses Monats warnte Foreign Affairs, dass ein selbstbewusstes und remilitarisiertes Deutschland eine neue Herausforderung für die europäische Stabilität darstellen könnte. Die Zeitschrift ist überzeugt, dass die von Ex-Kanzler Olaf Scholz ausgerufene „Zeitenwende“ diesmal – unter Friedrich Merz – Wirklichkeit wird. Denn dieser besitzt sowohl die parlamentarische als auch die gesellschaftliche Unterstützung besitzt, um Deutschland in eine Großmacht zu verwandeln. Dies könnte zwar Europa und die Ukraine stärken, birgt jedoch drei ernsthafte Risiken.
Die beiden Autoren des Artikels nennen folgende Gefahren: eine Zunahme russischer hybrider Kriegsführung gegen Deutschland; eine mögliche Verstärkung nationalistischer Strömungen in Nachbarländern als Reaktion auf Deutschlands Aufstieg; und die Gefahr, dass Deutschland selbst ein ultranationalistischer Kurs einschlägt. Auslöser für all dies ist die schrittweise Abkehr der USA von der NATO, bedingt durch die Priorisierung der Asien-Pazifik-Region unter der Trump-Administration. Mit dem Rückzug des amerikanischen Einflusses entsteht ein politisches und sicherheitspolitisches Vakuum, die andere Akteure zu füllen versuchen.
Zwar liegt der Fokus des Artikels darauf, die vermeintlichen Vorteile der verspäteten Umsetzung von Scholz’ „Zeitenwende“ zu betonen, die die Autoren als überfällig und als natürliche Reaktion auf den genannten Auslöser loben – schließlich ist Deutschland bereits de facto die führende Macht der EU. Doch die Erwähnung der Risiken stärkt ihre Glaubwürdigkeit, erlaubt subtile Kritik an Trump und positioniert die Autoren als weitsichtig, falls eines der Szenarien eintritt.
- Mayer, Peter F.(Autor)
Das erste Risiko – verstärkte russische Geheimdienstoperationen gegen Deutschland – ist naheliegend, sollte Deutschland die führende Rolle bei der Eindämmung Russlands übernehmen, was Moskau aus historischen Gründen als Bedrohung wahrnehmen würde. Der Artikel verschweigt jedoch, wie diese deutsche Rolle russische Interessen beeinträchtigen könnte, und stellt Moskaus Reaktionen als unprovozierte Aggression dar.
Beim zweiten Risiko – wachsender Nationalismus in Nachbarländern als Reaktion auf ein selbstbewusstes und remilitarisiertes Deutschland – sind die Autoren fairer, gehen jedoch nicht ins Detail. Polen ist hier der wahrscheinlichste Kandidat, da nationalistische Stimmungen dort bereits zunehmen. Dies liegt an der allgemeinen Ablehnung der liberal-globalistischen Regierung, deren vermeintlicher Unterwerfung unter Deutschland und der Sorge, dass ein möglicherweise von der AfD geführtes Deutschland die von Polen als „wiedergewonnene Gebiete“ betrachteten Territorien zurückfordern könnte.
Das dritte Risiko, das die Autoren als worst-case-Szenario bezeichnen, ist besonders bedeutsam: „Ein deutsches Militär, das zunächst von politisch gemäßigten, pro-europäischen Regierungen gestärkt wurde, könnte in die Hände von Führern geraten, die bereit sind, Deutschlands Grenzen neu zu verhandeln oder auf EU-typische Beratungen zugunsten militärischer Erpressung zu verzichten.“ Während die ersten beiden Risiken dauerhafte Merkmale der neuen geopolitischen Ära in Europa sein dürften, ist dieses Szenario ungewiss.
Die polnische Präsidentschaftswahl im nächsten Monat wird die Dynamik der deutsch-polnischen Beziehungen maßgeblich beeinflussen. Sollte ein liberaler Kandidat den konservativen Amtsinhaber ablösen, könnte Polen sich Deutschland weiter unterordnen, auf Frankreich setzen, um ein Gleichgewicht zu schaffen, oder sich Frankreich annähern. Ein Sieg eines konservativen oder populistischen Kandidaten würde hingegen die Abhängigkeit von Deutschland verringern, entweder durch ein Gleichgewicht mit Frankreich oder durch eine stärkere Orientierung an den USA.
Frankreich wird in jedem Fall eine größere Rolle in Polens Außenpolitik spielen, nicht nur wegen der historischen Partnerschaft seit der Napoleonischen Ära, sondern auch wegen gemeinsamer Bedenken hinsichtlich eines selbstbewussten und remilitarisierten Deutschlands. Franzosen sind weniger besorgt über eine deutsche Grenzrevision als manche Polen, fürchten jedoch, ihre Führungsrolle in Europa – ganz oder teilweise – nach dem Ende des Ukraine-Konflikts zu verlieren.
Frankreich, Deutschland und Polen konkurrieren in diesem Zusammenhang miteinander. Die wahrscheinlichsten Szenarien sind eine deutsche Hegemonie durch die „Zeitenwende“, eine gemeinsame Verhinderung dieser Hegemonie durch Frankreich und Polen in Mittel- und Osteuropa oder ein wiederbelebtes „Weimarer Dreieck“ für eine Dreierführung in Europa. Solange die Freizügigkeit von Personen und Kapital in der EU gewährleistet bleibt – was nicht garantiert, aber wahrscheinlich ist –, sind die Chancen gering, dass ein von der AfD geführtes Deutschland die Grenzen zu Polen neu verhandelt.
Denn Gleichgesinnte aus Deutschland könnten einfach Land in Polen kaufen und dorthin ziehen, wobei sie polnischen Gesetzen unterliegen, die sich im Alltag kaum von deutschen unterscheiden. Zudem plant Deutschland zwar eine beispiellose militärische Aufrüstung, doch Polen ist bereits mittendrin in einer noch erfolgreicheren Aufrüstung und wurde im letzten Sommer zur drittgrößten Militärmacht der NATO. Auch die USA werden Polen und Mittel- und Osteuropa kaum vollständig verlassen, sodass ihre Truppen dort als symbolische Abschreckung gegen Russland und Deutschland bleiben dürften – auch wenn keiner der beiden Staaten Polen angreifen will.
Zusammenfassend ist das von Foreign Affairs beschriebene worst-case-Szenario unwahrscheinlich, da Polen nach den Wahlen entweder Deutschland nachgibt oder sich stärker an Frankreich (oder den USA) orientiert, die EU-Freizügigkeit wahrscheinlich bestehen bleibt und die USA Mittel- und Osteuropa nicht aufgeben werden. Diese Faktoren werden ein potenziell ultranationalistisches Deutschland entweder besänftigen, ausgleichen oder von territorialen Revisionen abhalten.
Insgesamt wird die neue europäische Ordnung wohl nicht zu einer Wiederkehr der Risiken der Zwischenkriegszeit führen, sondern zu einer Aufteilung in Einflusssphären ohne militärische Spannungen. Ob Polen eigenständig agiert, mit Frankreich kooperiert oder sich Deutschland unterordnet – Grenzänderungen sind weder im Westen noch im Osten zu erwarten, und die deutsch-polnische Konkurrenz bleibt beherrschbar.
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.
Andrew Korybko ist ein in Moskau ansässiger amerikanischer politischer Analyst, der sich auf den globalen systemischen Übergang zur Multipolarität spezialisiert hat. Er veröffentlicht auf Englisch auf seinem Substack-Blog. Auf Deutsch exklusiv bei TKP.
„Wird Deutschland in absehbarer Zeit auch seine Grenzen neu ziehen wollen?“ – Glaube kaum, Deutschland ist ja noch nichtmal willens, seine Grenzen zu sichern.
„Deutschlands Remilitarisierung: Gefahr für Europa?“
Betrachtet man sich die dummen bis geistesgestörten deutschen Politiker, dann lautet die Antwort: „Ja, Deutschland ist eine Gefahr für Europa, wirtschaftlich schon seit den letzten 3 Jahren, militärisch spätestens, wenn die Remilitarisierung erfolgreich ist – den deutschen Polikern würde ich nicht mal ein Küchenmesser in die Hand geben, geschweige denn die macht über ein funktionierendes Militär.
Wir können aber guter Hoffnung sein, dass diese Remilitarisierung im deutschen Bürokratie- und Beamtendschungel hoffnungslos ertrinkt – und wenn wir Glück haben, wird der wirtschaftliche Niedergang Deutschlands die EU mit ins Verderben reissen – das wäre dann sogar ein Glück für ganz Europa.
Für den Frieden ist der Einsatz eines Jeden gefragt! Wenzel macht es vor! Die Propagandagläubigen müssen uns bemerken. Die großen Corona-Demonstrationen haben bewirkt, dass jedes Kind wusste : Es gibt Querdenker. Und jetzt müssen alle wissen : Es gibt eine Friedensbewegung!
Dank Euch, ihr Sowjetsoldaten – wie unterschiedlich doch mit dem Erbe umgegangen wird. Offener Brief von Ekkart Wenzel anlässlich einer antirussischen Eskapade. https://kinesiologiewordpress.wordpress.com/2025/04/25/dank-euch-ihr-sowjetsoldaten-wie-unterschiedlich-doch-mit-dem-erbe-umgegangen-wird-offener-brief-von-ekkart-wenzel-anlasslich-einer-antirussischen-eskapade/
Der „Autor“ und seine schrulligen Phantasien…..
Ich persönlich habe da gar keine Sorgen. Bis Deutschland eine militärische Bedrohung darstellt bräuchte es zu viel und zu lange. Da ist man vorher längst pleite.
Die relevanten Fragen der Zeit sind wieder einmal andere – und der „Autor“ versucht mit seinem Noise/Rauschen die Leser zu verwirren.
Die „Remilitarisierung“ hat nichts mit Militär und Rüstung zu tun, sondern mit gesellschaftlicher „Transformation“ bzw Unterwerfung. Es geht darum, die Gesellschaft weiter zu entdemokratisieren und in eine totale Herrschaft zu überführen, ohne, dass es der Michel bemerkt. So ein Feind (sowohl im „Innersten“ (Virus) als auch Inneren – die Rächten – als auch im Äußeren – Russland) hat sich dabei bewährt. Damals. Vor 80 Jahren.
Das dt. Deutschland ist woke-gaga und der andere Teil ist islamisch. Kriegsgeil ist dort bestenfalls die Antifa und die Tütüisten mit dem Einhorn-Jeep. Ob sie allerdings ernst zu nehmen sind, bezweifle ich. Deutschland ist zudem pleite. Das wird nix mehr. Wer schlau ist, wandert aus. Deutschland hat sich deindustrialisiert. Es hat bald 2.Welt Status. Als nächstes kaufen sie teures Kriegsspielzeug vom Geld der Sparer und der Rentner. Zur Bedienung sind sie aber zu dämlich, weil die Schlauen schon alle ausgewandert sein werden. Auch die Sparer hauen ab. Als letzten verzweifelten Versuch, die Wirtschaft zu retten, werden sie das Pensionsantrittsalter auf 90 anheben. Da das auch nicht klappt, sprengen sie sich täglich ein paar mal in die Luft.
Ich sehe also eine Zukunft für Deutschland, dass es immer irgendwo knallt, weil grad wieder ein Taurus explodiert ist. 5 x am Tag wird dazu in Richtung Mekka gebetet. So in diesem Intervall… Allaaaahhchlamlduliilaaoijauiauaaah-💥-Allaaaahhchlamlduliilaaoijauiauaaah-💥…etc
Wie soll denn Deutschland physisch remilitarisiert werden? Die Industrie ist kaum noch in der Lage ausreichend Stahl herzustellen, von „grünem Stahl“ ganz zu schweigen und selbst wenn die Waffen aus den USA kommen sollen, bleibt die Frage, wie das bezahlt werden soll.
Deutschland wird auf den Lebensstandard von 1850 zurückfallen und kann höchstens noch mit einem Bauernheer aufwarten.
Seit Merz wissen wir doch, wo man das Geld für die Aufrüstung hernehmen will, nämlich vom bereits versteuerten Geld der Sparer! Außerdem haben wir das runderneuerte „Lastenausgleichsgesetz 2024“! Damit kann die Regierung in einer „finanziellen Notlage“ an alles ran, was der Bürger besitzt! Zwangshypotheken auf Immobilien sind der Joker der Regierung! Ein Eintrag der Grundschuld für alle Immobilienbesitzer erfolgt einfach vom Staat direkt ins Grundbuch. Der Staat bekommt sofort das Geld und Bürger stottert dann den Betrag über Jahre bei der Bank ab! Wer das nicht mehr kann, der kann mit diesem Gesetz auch enteignet werden, Stichwort Zwangsversteigerung! Das alles ist bereits in das Gesetz geschrieben worden! Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann sie es anwenden!
Damit kann man eine Menge Waffen von den USA kaufen, wenn Deutschland selbst nichts mehr herstellen kann! Ich bin mir sicher, der deutsche Bürger wird noch sein letztes Hemd für die Aufrüstung geben müssen!