Pipeline Sperre durch Ukraine: Fico droht mit Stopp der Diesel-Lieferungen

30. Juli 2024von 2,3 Minuten Lesezeit

Die Ukraine hat die Lieferung die durch das Land laufende Druschba-Pipeline gesperrt und damit die Versorgung von Ungarn und Slowakei mit russischen Erdöl. Die Slowakei hat nun der Ukraine gedroht, ihre Diesellieferungen einzustellen, wenn sie nicht den Transit von russischem Rohöl der Firma Lukoil durch ihr Gebiet zulässt.

Der slowakische Premierminister Robert Fico hat die Ukraine aufgefordert, die Durchleitung von russischem Rohöl durch die Druschba-Pipeline wieder aufzunehmen, andernfalls werde er die Diesellieferungen aus der slowakischen Ölraffinerie an die Ukraine einstellen. Kiew hat im vergangenen Monat den Hahn der so genannten Freundschaftspipeline, die Ungarn und die Slowakei mit russischem Rohöl verbindet, zugedreht. Ein Großteil dieses Öls wird dann von Slovnaft, einem slowakischen Ölraffinerieunternehmen, raffiniert.

Der Schritt erfolgte, nachdem die Ukraine Lukoil, das zweitgrößte russische Ölunternehmen, mit Sanktionen belegt hatte, weil sie es beschuldigte, die russischen Kriegsanstrengungen zu unterstützen.

Dieser Schritt führte zunächst zu Versorgungsengpässen in Budapest und Bratislava. Auf Lukoil entfiel die Hälfte der russischen Ölimporte Ungarns und ein Drittel der gesamten Ölimporte der Slowakei. Andere russische Exporteure sprangen jedoch ein, um die Lücke zu schließen, so dass das Verbot für Lukoil kurzfristig keine Auswirkungen hatte und russisches Öl normal zu den Raffinerien der ungarischen MOL-Gruppe in Százhalombatta (Ungarn) und Bratislava (Slowakei) floss.

„Wenn der Transit von russischem Öl durch die Ukraine nicht bald wieder aufgenommen wird, wird Slovnaft die Lieferung von Dieselkraftstoff an die Ukraine, der ein Zehntel des ukrainischen Verbrauchs deckt, nicht wieder aufnehmen“, sagte Fico in einem Beitrag auf Facebook.

Fico kritisierte die einseitige Entscheidung der Ukraine, Lukoil zu sanktionieren, scharf und betonte, dass die Slowakei „nicht die Absicht hat, eine Geisel der ukrainisch-russischen Beziehungen zu sein“.

Der Slowakei blieb keine andere Wahl, als Vergeltungsmaßnahmen in Betracht zu ziehen, nachdem die Europäische Kommission sich Anfang der Woche geweigert hatte, zu intervenieren, da sie mehr Zeit benötige, um die Situation zu beurteilen.

Sowohl Ungarn als auch die Slowakei hatten die Europäische Kommission gebeten, ein Streitbeilegungsverfahren und, falls dieses nicht erfolgreich sein sollte, ein Schiedsverfahren gegen die Ukraine einzuleiten, doch der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, vertröstete die Financial Times darauf, dass die EU-Exekutive den Fall erst prüfen müsse.

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat die Ukraine beschuldigt, gegen das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union zu verstoßen, das es Kiew untersagt, den Energietransit zu blockieren.


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15 Kommentare

  1. xbtory 1. August 2024 um 12:51 Uhr - Antworten

    „Der slowakische Premierminister Robert Fico hat die Ukraine aufgefordert, die Durchleitung von russischem Rohöl durch die Druschba-Pipeline wieder aufzunehmen, andernfalls werde er die Diesellieferungen aus der slowakischen Ölraffinerie an die Ukraine einstellen.“

    Also die Ukraine lässt den Rohstoff zur Herstellung des Diesels für die Ukraine nicht mehr durch – und die Slowakei droht nun damit, keinen Diesel mehr zu liefern, für dessen Herstellung sie das Öl brauchen, das die Ukraine nicht mehr durchlässt? Habe ich das richtig zusammengefasst?

    Das klingt so ähnlich wie wenn der Bäcker droht, dem Müller keine Brote mehr zu liefern – nachdem der Müller schon längst aufgehört hat, dem Bäcker Mehl zu liefern.

    Sind die Slowaken so langmütig und aufopferungsbereit (dass sie ihr dann ja wohl selbst benötigtes Diesel der Kokaine geben) – oder sind die Slowaken so dumm, sich immer noch an Verträge zu halten, während die Gegenseite darauf scheißt?

    Bitteschön, ich will keine Slowaken beleidigen – aber das kapier ich echt nicht. Wer den Rohstoff nicht mehr liefert, kann doch wohl nicht ernsthaft erwarten, dass er das daraus hergestellte Produkt dennoch bekommt. Muss man das allen Ernstes der Kokaine erst erklären …?

  2. niklant 31. Juli 2024 um 10:10 Uhr - Antworten

    Hier dürften wohl die Interessen einer Korrupten EU ihren Druck gemacht haben!

  3. Gerhard Umlandt 31. Juli 2024 um 2:18 Uhr - Antworten

    Was ist, wenn Putin den Ukrainern
    SÄMTLICHE(!) Treibstoff- und Gas-Lager
    in die Luft jagt – und zwar IMMER WIEDER?
    Man kann ja auch zu Fuss gehen und im
    Wohnzimmer ein Lagerfeuer machen,
    besonders im Winter!

    • Andreas I. 31. Juli 2024 um 11:05 Uhr - Antworten

      Hallo,
      ,,Was ist, wenn Putin … “

      Dann ist er nur noch in der Ukraine unterwegs und kommt nicht mehr zu seiner Arbeit, Russland zu regieren.

  4. Jurgen 31. Juli 2024 um 0:22 Uhr - Antworten

    Tja, neben der Verbärbockung werden wir hier auch noch ukrainetriert zum Elektrofahrzeug. Aber zum Glück kann man ja auch mit Rapsöl das Diesel verlängern. Rudolf Diesel wurde übrigens von den Nazis eliminiert, als er zu Verhandlungen mit der Fähre nach England übergesetzt ist. Heute macht das die Eu(tha)Nato…

    • 1150 31. Juli 2024 um 5:12 Uhr - Antworten

      1913 gab es schon nazi’s?
      es werden wohl angelsächsische „patrioten“ gewesen sein

    • Jurgen 31. Juli 2024 um 22:50 Uhr - Antworten

      Oops, habt ja recht, war nur der deutsche Gemeindienst…

  5. Karsten Mitka 30. Juli 2024 um 18:13 Uhr - Antworten

    Die Ukraine braucht die Leitung doch einfach nur sprengen und die Schuld dann auf die Russen schieben. Kennt man doch schon von Nordstream.

  6. Josef 30. Juli 2024 um 17:37 Uhr - Antworten

    Zum Jahreswechsel sind unsere Gaslieferungen aus Russland dran. Das kümmert aber unsere Regierung nicht. Es verarmten ja nur die einfachen Leute.

    • Jan 30. Juli 2024 um 20:06 Uhr - Antworten

      Wenn Slovnaft die Diesellieferungen nicht wieder aufnimmt, wird es die Landwirtschaft treffen und die Frontversorgung sowie die zivile Logistik. Diesel ist aktuell schwer zu bekommen, die USA fördern ja kein Crude, sondern nur gasähnliche Fraktionen, die sie als Öl deklarieren, damit die OECD beweisen kann, dass es niemals zu Peak Oil kommen wird – vorher fällt die Nachfrage wegen der tolle Wind- und Solar-Angebote. Nur, dass das irgendwie nicht wie vorhergesagt anspringt.

      Kanada liefert ein bisschen. Und Russland drosselt gerade die Förderung.

      Venezuela hätte schweres Öl, aber das bedeutet Krieg der USA mit Russland.

      Ich vermute einmal, das Slovneft deshalb nicht liefern will, da sie ohne russische Lieferung kein dieselfähiges Rohöl bekommen?

      Von der Leyden muss sich etwas einfallen lassen! Vielleicht Öl aus Insekten? Oder Traktoren mit Akku?

      Das Lustige ist, dass Russland dem Kriegsgegner liefert!

      • edwina 31. Juli 2024 um 10:04 Uhr

        ja, seltsam, Russland beliefert den Kriegsgegner und damit indirekt auch sog. unfreundliche Nationen … ich frage mich schon lange ob die nicht sowieso alle unter der gleichen Decke stecken. Ein Good-Guy-Bad-Guy-Theaterstück was uns da präsentiert wird? um die Völker der Erde zu spalten, abzulenken, zu schädigen, und gleichzeitig noch etwas in ihrer Anzahl zu reduzieren?

      • Andreas I. 31. Juli 2024 um 11:39 Uhr

        An Jan Hallo,
        ,,Das Lustige ist, dass Russland dem Kriegsgegner liefert!“

        Krieg ist Ökonomie.
        Also wäre* eher lustig, dass Ukraine und EU einen Krieg mit Russland anfingen.
        *Wenn es kein Stellvertreterkrieg der USA wäre und daher vollkommen in USA-Interesse, die EU zu schwächen, was ja dank der fünften Kolonne in Brüssel auch bestens gelingt.

  7. Fongern 30. Juli 2024 um 17:29 Uhr - Antworten

    Jetzt wird es Zeit der Ukraine mit erheblichen Sanktionen zu drohen bzw.diese Drohungen auch umzusetzen.wenn sie sich weiterhin so gegen Ungarn und der Slowakei vertragswidrig verhält.Die Ukraine ist grössenwahnsinnig,seitdem die EU dieses korrupte Land unterstützt.Dieses Land will in die Nato und die EU.Das wäre der Untergang Europas.

    • Hasdrubal 31. Juli 2024 um 5:23 Uhr - Antworten

      Es wäre besser, könnten die Russen das Banderastan zerschlagen und weitere Regionen würden dem Beitritt zustimmen. Das Gebilde denkt tatsächlich, die gesamte Welt müsste sich um „Slava Ukraini“ drehen, selbst wenn sie in einen Nuklearkrieg hineingezogen werden sollte.

      Schade, dass Polen nicht an der Seite von der Slowakei und Ungarn steht – mit dem Potenzial, die Banderas schnell abzuschalten. Noch keine Einsicht nach dem Anblick des Fahlen Reiters in Paris? Ähnliches würde ich noch von Tschechien, Rumänien und Bulgarien erwarten. Und natürlich Österreich.

  8. borisondrasik 30. Juli 2024 um 17:05 Uhr - Antworten

    Wir brauchen die EU in der Form, zu der sie jetzt mutiert ist, nicht. Offensichtlich kann es nicht einmal geändert werden, um der EU einen Nutzen zu verleihen. EU richtet sich gegen die Bürger Europas.

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