Orban-Fico-Koalition gegen neue EU-Waffenlieferung

22. März 2024von 2,7 Minuten Lesezeit

Tschechien will Munition außerhalb der EU beschaffen, finanziert soll es vom EU-Steuerzahler werden. Ungarn und die Slowakei schließen sich dieser neuen Waffeninitiative für die Ukraine aber nicht an. 

Die Ukraine ist mit zwei Problemen am Schlachtfeld konfrontiert: Es fehlt an Munition und an Soldaten. Um den Munitionsmangel anzugehen, kommt eine Initiative aus Tschechien, die man vor allem in Brüssel besonders gern sieht. Die Tschechen beschaffen Munition außerhalb Europas. Bratislava und Budapest werden sich dieser Aktion aber nicht anschließen.

Keine Einheit

Tschechiens Präsident Petr Pavel hatte bei der Münchner Sicherheitskonferenz bereits angekündigt, dass sein Land „eine beträchtliche Menge Waffen für die Ukraine außerhalb Europas“ beschaffen könne. Damals sprach er von 500.000 Schuss 155-Millimeter-Munition und 300.000 Schuss 122-Millimeter-Munition. Damit meint es Pavel ernst.

Denn am Donnerstag waren dafür die Außenminister der Visegrád-Gruppe (V4) in Prag zusammenkommen. Doch auch diese Gruppe ist sich nicht mehr einig: Tschechien und Polen stehen der Slowakei und Ungarn gegenüber. Bratislava und Budapest wollen eine diplomatische Schlichtung des EU-Konflikts mit Russland und stellen sich gegen die Finanzierung von Waffenlieferung durch die EU. Insofern werden sich die beiden Länder der tschechischen Initiative nicht anschließen. Das erklärte der slowakische Außenminister nach dem Treffen auf einer Pressekonferenz. Medien berichten zudem über dieselbe Position aus Ungarn.

Das kleine Ungarn steht also nicht mehr ganz alleine da. Ein weitere „EU-Zwerg“ hat sich angeschlossen. Über die Orban-Fico-Allianz hat TKP bereits berichtet. 

In der Slowakei hat Robert Fico trotz heftigen Widerstands aus Brüssel und innenpolitisch den Machtwechsel konstituiert. Die Regierung der Slowakei schert aus dem EU-Kurs aus. Ob das die Waffenhilfe für die Ukraine, ihr Wunsch eines NATO-Beitritts, ein Pakt zwischen Washington und Bratislava oder die Einleitung einer Untersuchung der Covid-Politik ist. Fico bereit Brüssel „Kopfschmerzen“, und dabei ist er erst wenige Wochen im Amt.

Nun stehen die Präsidentschaftswahlen an. Im Grunde kämpfen drei Personen um das Amt. Favorisiert wird Peter Pellegrini, der EU-treue Part der slowakischen Sozialdemokratie. Sein Gegner ist Ivan Korcok, der ehemalige US-Botschafter der Slowakei und der Kandidat der liberalen prowestlichen Opposition. Als dritter Kandidat geht der nationalistisch-souveränistische  Stefan Harabin an den Start  – laut Medien ein „Verschwörungstheoretiker“. Er wird im ersten Wahlgang auf über 10 Prozent kommen, allerdings die Stichwahl nicht erreichen.

Bisher ist Fico mit Zuzana Caputova noch mit einer Gegnerin seines Kurses konfrontiert. Pellegrini, der zwar nicht auf Fico-Linie ist, wird ihm das Leben aber leichter machen. Letzztlich ist seine Partei Koalitionspartner und Verbündeter. Für Fico ist die Wahl also alles andere als unwichtig.

Auch nationalistische Politiker erkennen den Richtungswechsel im Land durch den Sozialdemokraten Fico an: „Robert Fico ist erst seit vier Monaten im Amt, aber er hat begonnen, die richtige Politik zu machen. Er hat begonnen, Politik für sein Volk, für sein Land zu machen“, sagt aktuell etwa Peter Marcék, Parteichef der nationalistischen Kleinpartei HZD (Hnutie za demokraciu).

Bild: Ministerpräsidentenamt/ Vivien Cher Benko

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4 Kommentare

  1. Georg Uttenthaler 22. März 2024 at 22:52Antworten

    Orban und Fico arbeiten für das eigene Volk und nicht für die Ukraine. Es gibt, wenn auch nicht hierzulande, war ohnehin schon immer rar, noch gesunder Menschenverstand. Einen Gegenpart zu den Bürokraten in Brüssel und den Schwab-Figuren bei uns und in den westlichen Regierungen ist auch dringend notwendig.

    In Ländern wie Polen, Slowakei und Ungarn bleiben den Menschen die monokulturellen muslimischen Tötungs und Vergewaltigungs- No-go Areas und die Zustände bezüglich Asylbetrug und Kriminalität in den westeuropäischen Ländern wie Frankreich, Österreich, Belgien, Schweiz oder Deutschland nicht verborgen und man verzichtet dankend darauf, im eigenen Land irgendwann die gleichen Zustände zu haben. Fantastisch!!!

    Das Leben in D-Ö. wird langsam unerträglich. Hier keine Steuern bezahlen und in der sozialen Hängematte liegen, ist unverschämter Betrug am arbeitenden Bürger. Ungehinderte Migration von Moslems, Corona, Krieg, Gendern, Auf die Strasse kleben, Klimahysterie, Bunte Gesellschaft und noch buntere Fähnchen. Immer Regierungskonform zu sein bei steigendem KUMMERL- Sozialismus…..Es ist einfach nur noch Müll in D-Ö zu Leben. Ihr ach so toleranzbesoffenes Volk. LMAA! Ich werde nach Ungarn auswandern. Da kann man noch leben wie bei uns vor vierzig- fünfzig Jahren.

  2. Kamil 22. März 2024 at 18:25Antworten

    Fico lügt!! Verteidigungsminister Kalinak (Smer-SSD) besitzt Waffenunternehmen in der Slowakei, wo sie öffentlich präsentierten, dass Hersteller Waffen und Munition in die Ukraine liefern können!! Fico hat ein Paket für die Ukraine von 50 Milliarden für die Ukraine genehmigt, während dort auch die Bewaffnung der Ukraine diskutiert wird!! Fico stimmte der Aufstockung des Brüsseler Budgets um eine halbe Milliarde zusätzlich zu, auch für die Rüstung der Ukraine!! Fico sagt das eine und tut das andere!! Sie sagten sogar öffentlich im Fernsehen, dass seine Regierung mit Sanktionen gegen Russland, Unterstützung für die Ukraine usw. einverstanden sei!! Überprüfen Sie die Informationen sorgfältig!! Er sagte auch öffentlich, dass er den EU-Ausweis, die digitale Geldbörse und die WHO unterstützt … !!! Herzliche Grüße, Kamil Jakub

  3. Hasdrubal 22. März 2024 at 17:13Antworten

    Ungarn und die Slowakei konnten bei ähnlicher Geschichte umdenken, während es in Tschechien und Polen bisher ausbleibt. In Tschechien gibt es wenigstens große Demos gegen die aktuelle Regierungspolitik – könnte TKP berichten, wie es in Polen aussieht? Nur Betonköpfe im ganzen Land?

  4. Josef Wein 22. März 2024 at 14:36Antworten

    endlich 2 vernünftige ( männer )!

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