
Benkos geplanter Alterssitz auf der Innsbrucker Hungerburg
Die „Benko-Immobilien“ sind spätestens seit der SIGNA-Insolvenz in aller Munde. Auf einer Villa im Innsbrucker Stadtteil Hungerburg, liegt aber noch wenig öffentliches Interesse. Dabei sollt das Benkos Alterssitz werden. Eine investigative Spurensuche von Bernd Stracke.
Innsbruck, Höhenstraße 118a: Dies könnte die Adresse für René Benkos dereinstigen Wunsch-Alterssitz sein. So interpretieren jedenfalls Nachbarn Andeutungen, die der Tiroler Milliarden-Jongleur ihnen gegenüber noch vor kurzem machte. In der Tat ist das 300 Meter über dem Stadtzentrum gelegene Objekt im nördlichen Innsbrucker Stadtteil Hungerburg durchaus repräsentativ und hat – im Gegensatz zu anderen, längst unzählige Male in schmucken Farbbildern durch Medien geisternden „Benko-Immobilien“ in aller Welt – zudem den Vorteil, noch nicht in den zentralen Fokus von Reportern und Ermittlern geraten zu sein.
Kavalierstarts mit dem roten Ferrari und der hohe Besuch der Heiligen drei Könige
Als 1/1-Eigentümerin der 2.088 Quadratmeter großen Liegenschaft firmierte mit der Einlagezahl 4385 (Katastralgemeinde 81111 Innsbruck-Hötting) im Grundbuch zumindest noch vor kurzem die „RB Immobilienverwaltung GmbH & Co KG“ (Firmennummer 252439i). Auf den ersten Blick scheint die Immobilie nichts mit René Benko zu tun zu haben. Für eingeweihte Nachbarn handelt es sich jedoch nicht nur unzweifelhaft um eine von zahlreichen „Benko-Privatwohnsitzen“, sondern sogar um Benkos Lieblingsbleibe und seinen expliziten Wunsch-Alterssitz. Freilich macht das Objekt momentan einen eher verlassenen Eindruck. Allerdings klingt bei Anrainern immer noch Ärger durch, wenn sie sich daran erinnern, wie noch vor gar nicht langer Zeit Benkos roter Ferrari mit aufheulendem Kavalierstart-Karacho von der Garage heraus über die kleine S-Kurve in die Höhenstraßen-Einmündung zu schießen pflegte.
Etliche weitere Wohnungen auf der Hungerburg – etwa in einem der hässlichen Neubauklötze, die lieblos auf den Grund der abgerissenen Villa des verstorbenen weltberühmten Karikaturisten Prof. Paul Flora hingeknallt wurden, oder in einem Nachbarobjekt mit den Quartieren für die Benko-Leibwächtergarde – sind von weniger imponierendem Charakter, wenngleich auch sie entweder direkt Benko selbst, seiner Mutter oder seiner Tochter aus erster Ehe oder zumindest dem Benko-Imperium im weiteren Sinn zuzurechnen sind.

Das zentrale Objekt
Das zentrale Objekt 118a selbst: Ausgefallene Architektur mit pagodenähnlichem Dach und herrlichem Blick über ganz Innsbruck, bis hinüber nach Igls, wo, quasi vis-à-vis, auf dem Standort des einstigen Schlosshotels, Benkos neu hingeklotzter und weitaus bekannterer „Palazzo Prozzo“ thront.
Doch hier, am Ende der Hungerburg-Höhenstraße, deutlich bescheidener, aber dennoch weitläufig ausladend, Benkos alternative Terrassenvillen-Anlage, gespickt mit Überwachungskameras und Gegensprechanlagen. Ein Namensschild sucht man natürlich vergebens.
Eine 2024er-Sternsinger-Markierung in Goldschrift verrät allerdings, dass vor wenigen Tagen noch die drei Weisen aus dem Morgenland hier waren, um der Bewohnerschaft mit Weihrauch (gegen schlaflose Nächte?), Gold (für möglicherweise momentan leere Tresore?) und Myrre (für ein langes Leben?) ihre Aufwartung zu machen.

Sternsingerbesuch
Der vor einer Tür liegende Prospekt der Firma Hettich, Nordrhein-Westfalen, verrät, dass hier vor wohl nicht langer Zeit „Roominspirations für Möbelwelten von heute und morgen“ Platz gegriffen haben. Ein Außengenerator der globalen Firmengruppe LG („Lucky Goldstar“) brummt Tag und Nacht vor sich hin. Ob er heizt oder kühlt, lässt sich a priori nicht feststellen.
Die „Privatperson Herr Mag. Manuel Pirolt“
Zurück zur – im Grundbuch vermerkten – „RB Immobilienverwaltung GmbH & Co KG“: Deren Formaler Firmensitz ist die zentrale noble Innsbrucker Maria Theresienstraße 31, jedem Innsbrucker als „Kaufhaus Tyrol“ bekannt. Am heutigen Montag 26. Februar finden übrigens weitere Gläubigerzusammenkünfte statt. Im März soll sich entscheiden, ob die Sanierungspläne halten und allenfalls auch, an wen das Kaufhaus Tyrol verkauft werden soll.
Laut Firmen-ABC firmiert als alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer „die Privatperson Herr Mag. Manuel Pirolt“. Der Name musste einem zumindest bis vor kurzem nicht wirklich etwas sagen.
Als Gesellschafter scheint die ebenfalls bis vor kurzem kaum jemandem geläufige „Firma Laura Privatstiftung“ mit einem mickrigen Anteil von 35.000 EUR auf.
Als einer der beiden Kommanditisten ist, schon interessanter, die „Firma Familie Benko Privatstiftung“ gelistet, allerdings mit einem noch mickrigeren Anteil von 1.000 EUR.
Zweiter Kommanditist ist wiederum die „Firma Laura Privatstiftung“ (Anteil 249.000 EUR)
Als Komplementär der „RB Immobilienverwaltung GmbH & Co KG“ fungiert die „RB Immobilienverwaltungs GmbH“.
Befragt man die Creditreform, Europas größte Wirtschaftsauskunftei, zu den Funktionen der „Privatperson Mag. Manuel Pirolt“, purzeln solche gleich seitenweise hervor und gehen in die Hunderte: 216 (!) Unternehmen führt Pirolt als Geschäftsführer, in zehn weiteren Firmen ist er Vorstand, in acht weiteren Firmen fungiert er als Gesellschafter (davon in 6 Firmen als persönlich haftender), und in einer Firma ist er alleinvertretungsberechtigter Komplementär (Quelle Firmenabc)
Diversifikation und Multitasking sind bei Herrn Pirolt wohl nur Untertreibungen: Über 49 Firmen des inneren Signa-Dschungels hat Pirolt den souveränen Überblick in jeweils leitender Funktion, ebenso in vier Kaufhaus-Tyrol-Firmen, in sechs (teilweise steirischen) Forstgut-Firmen, in vier auf Kinder- und Babymode spezialisierten Karussell- bzw. Emma-Firmen in Tirol und Vorarlberg, und in zwei Tyrolglas-Firmen. Völligen Durchblick dürfte Pirolt vor allem über die Laura-Stiftung haben, führt er doch zu in sage und schreibe 23 Laura-Firmen die Geschäfte.
Die Laura-Stiftung
Der Name Laura-Stiftung taucht schon seit Längerem sowohl auf den Wirtschaftsseiten als auch in den Gesellschaftsspalten des Boulevards auf. „Zufällig“ heißt Benkos 20jährige Tochter (aus erster Ehe) mit Vornamen Laura. Sie ist Zigtausenden Instagram-Followern auf atemberaubenden Bildern aus der Schicki-Szene wohlbekannt. Der „Exxpress“ bezifferte die bereits im Juni 2023 aufscheinenden Verbindlichkeiten der „von Benko und dessen Mutter gegründeten“ Laura-Stiftung mit „über 202,4 Millionen Euro“.
Als Sitz der Laura Privatstiftung gibt das Firmenbuch die Adresse des Kaufhauses Tyrol an. Gegründet wurde die Stiftung im Jahr 2006, zwei Tage vor dem Heiligen Abend. Unter der Rubrik „Tätigkeitsbeschreibung“ vermerkt die Auskunftei Creditreform https://www.firmenabc.at/laura-privatstiftung_HFRO schlicht „Förderung der begünstigten Personen“. Unter der Rubrik „handelnde Personen“ liest man die Namen von drei Vorständen, allesamt Privatpersonen und alle drei gemeinsam vertretungsberechtigt:
- Laura-Vorstand Mag. Manuel Pirolt: Der 40jährige ist/war Finanzchef der Prime- und der Development-Selection-AG und zählt neben Christoph Stadlhuber (vormals BIG), Marcus Mühlberger (Signa-Chief Compliance Officer mit mehr als 100 Funktionen), Timo Herzberg (Signa-CEO), Christoph Keese (Kommunikationsprofi, Geschäftsführer der Innsbrucker Signa Medien GmbH und Benkos Dinner-Gast in dessen „Chalet N“ in Oberlech) sowie dem Schweizer Dieter Berninghaus (Mastermind der Retail-Aktivitäten, die Signa viel Geld und Reputation, Stichwort Galerie Karstadt Kaufhof, kosteten) zur ersten Führungsebene in Benkos Reich (siehe auch Bericht in der Krone und hier). Die Signa Prime Selection Org. Chart listet als Pirolts 10 wichtigste Kollegen – sie sind allesamt „Direktoren“ – auf: Dir. Erhard Grossnig, Dir. Alfred Gusenbauer (der Ex-SPÖ-Kanzler gab in der Vorwoche seinen Rückzug aus den Signa-Aufsichtsratsgremien am 18. März bekannt), Dir. Karl Gernandt, Dir. Susanne Riess, Dir. Jürgen-Johann Rupp, Dir. Karl Samstag, Dir. Karl Sevelda, Dir. Michael Siefert und Dir. Christoph Stadlhuber auf.
- Laura-Vorstand Dr. Heinz Hager, Wirtschaftsprüfer, angebliches Erpressungsopfer von SVP-Chef Philipp Achammer in Südtirol ( Quelle hier );
- Laura-Vorstand Dr. Bernhard Vetter von der Lilie, entstammend dem untersteirischen Geschlecht der Grafen Vetter von der Lilie und Freiherrn zu Burg Feistritz ( Quelle hier )
Laura-Stiftungs-Beteiligungen
Beim Lesen der Namen von manchem der 45 Gesellschafter wird es beim einen oder anderen klingeln, bei vielen nicht:
RB Immobilienverwaltungs GmbH (Anteil 100%)
RB Immobilienverwaltungs GmbH & Co KG (Anteil 35.000 EUR)
RB Immobilienverwaltungs GmbH & Co Boznerplatz 5 KG (Anteil 35.000 EUR)
RB Immobilienverwaltungs GmbH & Co Zinshaus Holding KG (Anteil 35.000 EUR)
Sevelt Resort Immobilien GmbH (Anteil 6%
RB Immo Mitteldeutschland Finance GmBH (Anteil 100%)
Laura Invest GmbH (Anteil 100%)
Dolce Vita Gastro GmbH (Anteil 51&)
Laura Bacchus GmbH (Anteil 100%)
Laura Demeter GmbH (Anteil 100,00%)
RB Immo Mitteldeutschland Beteiligung GmbH (Anteil 100%)
RB Immo Mitteldeutschland GmbH (Anteil 100%)
Laura Galene GmbH (Anteil 100%)
Laura Asset GmbH (Anteil 100%)
Sevelt Resort Beteiligung GmbH (Anteil 100%)
Laura Harmonia GmbH (100%)
RB Mitteldeutschland Halle GmbH & Co KG (35.000 EUR)
RB Mitteldeutschland Dresden GmbH & Co KG (35.000 EUR)
RB Mitteldeutschland Chemnitz GmbH & Co KG (35.000 EUR)
RB Mitteldeutschland Leipzig GmbH & Co KG (35.000 EUR)
Sevelt Resort Management GmbH & Co KG (35.000 EUR)
Sevelt Resort Beteiligung GmbH & Co KG (10.000 EUR)
Objekt Speckbacherstraße 4 Management GmbH (100%)
Licca Immobilien GmbH (100%)
SIGNA Innovations Selection GmbH (100%)
RB Urbes Alias GmbH & Co KG (35.000 EUR)
Objekt Speckbacherstraße 4 Immobilien GmbH & Co KG (35.000 EUR)
Objekt Speckbacherstraße 4 Beteiligung GmbH & Co KG (35.000 EUR)
Laura AT 2019 Eins GmbH (100%)
Laura AT 2019 Zwei GmbH (100%)
Laura AT 2019 Drei GmbH (100%)
Forstgut Holding GmbH (100%)
Laura AT 2020 Drei GmbH (100%)
Laura AT 2020 Zwei GmbH (100%)
Laura AT 2020 Eins GmbH (100%)
Laura AAA Kunst GmbH & Co KG (35.000 EUR)
Signa Alpha GmbH & Co KG (35.000 EUR)
Laura Heli GmbH (100%)
Laura 2017 Drei GmbH & Co KG (35.000 EUR)
FABIO Restaurationsbeteiligungs- und -betriebs GmbH (Anteil 7,40%)
Satalia Beteiligungsverwaltungs GmbH (100%)
Schlosshotel Igls Betriebs GmbH & Co KG (10.000 EUR)
SiRe Beteiligung GmbH (100%)
APIC Investments GmbH (Anteil 85%)
Fleischmarkt 1-5 Immobilien GmbH (100%)
Kommanditisten sind:
RB Immobilienverwaltungs GmbH & Co KG (249.000 EUR)
RB Immobilienverwaltungs GmbH & Co Bozner Platz 5 KG (9.900 EUR)
RB Immobilienverwaltungs GmbH & Co Zinshaus Holding KG (1.000 EUR)
Sevelt Resort Management GmbH & Co KG (1.000 EUR)
Sevelt Resort Beteiligung GmbH & Co KG (1.000 EUR)
Objekt Speckbacherstrasse 4 Beteiligung GmbH & Co KG (1.000 EUR)
Laura AAA Kunst GmbH & Co KG (1.000 EUR)
Schlosshotel Igls Betriebs GmbH & Co KG (940 EUR)
Warum Hungerburg?

Herrlicher Blick über Innsbruck
Warum Benko ausgerechnet die Innsbrucker Hungerburg, den „Balkon der Tiroler Landeshauptstadt“ als künftigen Alterssitz auserkoren hat, dürfte nach Ansicht von Nachbarn überwiegend familiär-sentimentale Gründe haben: Auf der Hungerburg liegen – bis heute noch nicht gänzlich gekappte – Wurzeln seiner Mutter, der früheren Erzieherin Ingeborg Benko, wenngleich sich deren „Lebensbaum“ über die Ingeborg-Benko-Stiftung (offiziell „INGBE-Stiftung“) längst international ausgebreitet hat, speziell auch nach Liechtenstein, Italien und Luxemburg. Einiges könnte (wird er aber sicher nicht) Johannes Michael Burger dazu sagen, seines Zeichens „Key Principal“ der in Vaduz, Heiligenkreuz Nr. 6, domizilierten Domar Treuhand-und Verwaltungs-Anstalt, die adress-identisch mit dem Sitz der INGBE-Stiftung ist.
Mit einem Zweig des vielverästelten Firmenbaumes muss sich Benko-Sanierungsverwalter Christof Stapf – wie er nach einer Gläubigerversammlung der Signa Holding im Dezember bekanntgab – wohl ohnehin besonders beschäftigen müssen, nämlich mit einem merkwürdigen Kauf-Rückkauf-Pingpong rund um die „Ingbe Beteiligung Société à responsabilité limitée“ (kurz Sàrl, eine mit der deutschen GmbH vergleichbare französische Gesellschaftsform, Anm.)
Bar Centrale als zentrale gastronomische Attraktion
Als besondere gastronomische Attraktion im Kaufhaus Tyrol und somit im Zentrum Innsbrucks gilt die beliebte „Bar Centrale“. Eigenwerbungs-O-Ton: „Ob in der Früh, zu Mittag oder nachmittags – hier gibt es köstlichen Kaffee oder kühle Drinks in einzigartiger Atmosphäre. Bei schönem Wetter schmeckt es besonders gut auf der gemütlichen Terrasse, mitten auf der Maria-Theresien-Straße. Gegen Abend besucht man die Bar gerne für einen After-Work-Cocktail, der sich mitunter schon bis in eine rauschende Partynacht verlängern kann. Internationale DJs legen feine House-Tunes auf und garantieren beste Stimmung.“ Betrieben wird diese Bar von Alexander „Alex“ Sterchele, dem Bruder von Benkos zweiter Ehefrau Nathalie, mit der Benko drei Kinder hat.

Kaufhaus Tyrol
Glücklose Vorbesitzer der Höhenstraße 118a
Von Glück gesegnet waren die Vorbesitzer der Höhenstraße 118a nicht gerade: Die Sonnenhang-Liegenschaft erwarb 1984 der frühere Tiroler Raika-Generaldirektor Dr. Fritz Hakl. Von der kalkigen Nordkette herunter drang, manch teurem Sanierungsversuch zum Trotz, immer wieder Nässe in das Gemäuer der Villa, was den Wohngenuss der Benützer – ab 2006 hatten die Benkos die Eigentümerschaft übernommen – nachhaltig störte. Über den Raika-Voreigentümer finden sich übrigens, nach wie vor für jedermann abrufbar, nicht gerade schmeichelhafte Berichte über eine rechtskräftig gewordene Gefängnis-Verurteilung des Bank-Generaldirektors wegen Erpressungsversuchs im Archiv der ORF-Gerichtsredaktion: Hier und hier.
Wo ist Benko?
Wo ist der von ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter einst als „Tiroler des Jahres“ und vom Wirtschaftsmagazin „trend“ als „Immobilienmanager des Jahres“ ausgezeichnete René Benko derzeit? Seit VOL, das Online-Magazin der Vorarlberger Nachrichten, über eine Shopping-Tour Benkos per Privat-Jet nach Barcelona berichtete, halten (Möchtegern?)-Insider zumindest ein temporäres Untertauchen in den belebten Ramblas für nicht unwahrscheinlich, zumal man ihn dort weniger gut kennt. Über Flugbewegungen eines allfälligen Benko-Jets verweigert der Innsbrucker Flughafen unter Berufung auf Datenschutz natürlich jegliche Aussage. Die „Krone“ mutmaßte noch vor wenigen Tagen unter Berufung auf „Signa-Kenner“, Benko habe sich möglicherweise in seinem legendären „Chalet N“ in Oberlech am Arlberg verkrochen, immerhin nur 120 Kilometer von der Innsbrucker Hungerburg entfernt und – auch ohne Ferrari – in 100 Autominuten erreichbar. Innsbrucker wollen Benko in den letzten Tagen immer wieder persönlich am Steuer seines blauen Oberklasse-Mercedes auf der Fahrt durch die Höttinger Botanikerstraße gesichtet haben. Die Tageszeitung Heute zitierte am 19. Februar diffuse Aussagen, wonach der Vielgesuchte beim Betreten der Signa-Zentrale auf der Wiener Freyung oder im Wiener Park Hyatt Hotel in „seinem“ Goldenen Quartier gesehen worden sein soll. Er könnte sich aber auch, so lässt „heute“ sicherheitshalber offen, am Gardasee aufhalten, wo Benko das 78.000 Quadratmeter große, von den Star-Architekten Matteo Thun und David Chipperfield gestaltete Areal „Villa Eden Gardone“ an der Westküste des Gardasees mit 24-Stunden-Security erworben hat.
Für eine Teilnahme an einem Gerichtstermin im Insolvenzverfahren, das die Republik Österreich momentan gegen Benko persönlich anstrengt, fehlte Benko zuletzt offensichtlich die Zeit. Bis März müssen zumindest seine Anwälte dem Gericht in Innsbruck neue Unterlagen vorlegen.
Auf dem Schreibtisch der grünen Justizministerin Alma Zadić landete mittlerweile eine parlamentarische Anfrage, ob in der Causa Benko auch gegen Innsbrucker Finanzbeamte ermittelt werde, etwa wegen Missbrauchs der Amtsgewalt oder im Zusammenhang mit inkorrekt durchgeführten Abgabeverfahren.
Bild „Benko_Portrait(c)SIGNA_GeorgSchoenwiese“ by SIGNAGroupOfCompanies is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.
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Bernd Stracke ist freier Journalist und lebt in Innsbruck.
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Danke für den erhellenden Artikel. Dass ein weit verbreitetes Firmengeflecht vorliegt, sollte uns nicht verwundern. Das machen andere auch so. Viel interessanter ist die wirtschaftliche Situation. Wie es ausschaut, scheint es sich um ein Immobilien-Kredit-Karusell zu handeln. Wenn diese Systeme gestört werden, implodieren sie auf ihren inneren Wert. Noch interessanter dürfte sein, wann und welche Bank in Erklärungsnöte gerät.
Ja, und wer kauft nun seinen Anteil an der Kakaozeitung, der Ben-Klo?
herzig! das ist das system övp, altparteien bzw. röbag (republik österreich betriebsaktiengesellschaft).
der tiroler exhandwerker, darf nun als sündenbock herhalten, der große zampano, der belzebub. lustig geht es zu in diesem saustall, äh land.
demokratie jetzt!
Ein weiterer, vlt ergiebigerer Promi-Fall für die WKSTA, nachdem sie – anscheinend (oder scheinbar) – Ex-Kanzler Kurz zur Strecke gebracht haben wird?
Angesichts seines Geschäftsgebahrens könnte der Altersruhesitz auch etwas weniger komfortabel werden.
Sieht aus wie eine Station der Hungerburgbahn. Vielleicht war Tarnung der Gedanke bei der Planung :-) Guten Geschmack kann man sich eben nicht kaufen.