Militärtisch Skurriles und Abschreckendes

6. Februar 2024von 2,7 Minuten Lesezeit

An Kriegen ist derzeit kein Mangel. In alle sind die angelsächsischen Mächte USA und UK verwickelt. Ihre Strategien der Eskalation sind teilweise skurril wie im Ukraine Konflikt, teils wenig aussichtsreich wie in Westasien. Hier zwei Beispiele dazu.

London schlug angeblich die Einrichtung einer Flugverbotszone über dem von Kiew kontrollierten Gebiet vor und schloss Angriffe auf „strategische Infrastruktureinrichtungen in den nördlichen Regionen Russlands“ nicht aus.

Danach, so der britische Plan, würden die NATO-Truppen eine „Pufferzone“ innerhalb der besetzten Stellungen schaffen, einschließlich der Grenze zu Weißrussland und des Gebiets um Kiew, und die freigelassenen ukrainischen Armeekräfte sollten sich in die Sondereinsatzzone zurückziehen.

Zu diesen ohnehin höchst vagen Plänen äußert sich der Ex-CIA-Analyst und frühere Außenagent Larry Johnson in seinem Blog.

Er meint, es handle sich dabei um eine „phantastische Wahnvorstellung der Briten, die keine Grundlage in der Realität hat“. Die britische Armee sei eine ausgehöhlte Hülle. „Sie ist nur noch ein Fünftel so groß wie die Streitkräfte, die im Zweiten Weltkrieg aus Dünkirchen gerettet wurden. Die britische Armee ist ein zahnloser, zerlumpter Pudel.“

Er bestätigt, dass die NATO unbedingt verhindern will, dass Russland sich das gesamte Gebiet östlich des Dneiper-Flusses sichert. „Bis jetzt haben die NATO-Länder die kriminellen Aktivitäten der Ukraine unterstützt und keine Konsequenzen gezogen. Ich glaube, sie interpretieren die ausbleibende Reaktion Russlands als ein Zeichen von Schwäche.“

Die Russen gingen sehr geduldig vor und haben angesichts der zunehmenden Unruhen in Kiew keine Eile. Der Kampf um die Kontrolle zwischen Präsident Zelensky und General Zaluzhny spitzt sich zu und die Russen seien damit zufrieden zu sein, ihre Zermürbungsstrategie fortzusetzen.

„Russland genießt jedoch einen unerwarteten Vorteil: Auch die NATO wird entmilitarisiert.“

Zur Situation in Westasien

Iran hält in den nächsten Wochen eine gemeinsame Marineübung mit Russland und China ab, berichtet die iranische Agentur Tasim. Ein Angriff von Seestreitkräften der USA gegen den Iran könnte sich also umgehend in einen Krieg gegen China und Russland ausweiten.

Militärische Kräfte aus dem Iran, Russland und China werden in den kommenden Wochen gemeinsame Marineübungen veranstalten, sagte der iranische Marinekommandeur Konteradmiral Shahram Irani.

In einer Rede auf einem Marinestützpunkt in der nordiranischen Stadt Manjil sagte Konteradmiral Irani am Montag, die gemeinsame Übung werde noch vor dem Ende des laufenden iranischen Jahres (19. März) stattfinden.

Der Kommandeur wies darauf hin, dass auch eine Reihe anderer Länder zur Teilnahme an der gemeinsamen Übung eingeladen worden seien. Die Übung werde mit dem Ziel abgehalten, die Sicherheit in der Region zu gewährleisten und gemeinsame Interessen zu verfolgen, fügte er hinzu.

Im März 2023 führten die iranischen, chinesischen und russischen Seestreitkräfte im nördlichen Teil des Indischen Ozeans das Kriegsspiel 2023 Marine Security Belt durch.

Es war die vierte gemeinsame Übung der beiden Länder in den letzten Jahren.

Der Irak und Syrien bestehen immer energischer darauf, dass die USA ihre illegale Präsenz in ihren Ländern beenden und auch die Unterstützung und Bewaffnung von Terrororganisationen.

Bild von 12019 auf Pixabay

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8 Kommentare

  1. Anna Schneider 7. Februar 2024 at 8:59Antworten

    Als skurril würde ich eher die subjektive Haltung des Autors betrachte.
    Die Lobgesänge auf die Militärmanöver der “ Freunde“ sind nicht zu überhören.
    Militär Manöver Russland, China, Iran – Gut.
    NATO Manöver – Schlecht.

    • konerad 7. Februar 2024 at 23:16Antworten

      Nun, Frau Schneider, Sie haben zu wenig im Blick.
      Das ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung. Ich selbst wurde als 13-Jähriger 1956 (Niederschlagung des Ungarnaufstandes) Antisowjet. Sozialismus und Kommunismus hatten bei mir nie eine Chance, weil ich ein nüchterner Konservativer, also ein Rechter bin. Um 1990 war die Zeitenwende, als die UDSSR Deutschland ohne Friedensvertrag räumte. Der Warschauer Pakt wurde aufgelöst und die US-Nato begann sich russischen Grenzen anzunähern. Warum? Die U. S. wollen Rußland zerlegen in handliche Teilstücke, in die man leichter hineinwirken kann. Schauen Sie nach Moldawien.
      Ich mußte 80 werden, bis mir ein einziger Satz die Augen aufriß.
      „Der Amerikaner ist konservativ, er will eine Waffe haben.“ Ja, aber, die Freimaurerischen Staatssymbole?
      Die Feinde der Menschheit sind der Islam, der Sozialismus und die United States.

  2. therMOnukular 6. Februar 2024 at 20:57Antworten

    Feigling…..;))

  3. Andreas I. 6. Februar 2024 at 19:51Antworten

    Hallo,
    was bisher geschah:
    in der ehem. Ukraine / in den jetzt wieder zu Russland gehörenden Gebieten konnte USA nicht genügend Artilleriemunition liefern, trotzdem USA auf ihre Verbündeten zurückgreifen konnte.
    Und die restlichen Wunderwaffenlieferungen haben auch nicht den Endsieg gebracht.

    Mal angenommen es könnte sein, dass die pro-iranischen Kräfte in Irak und Syrien analysieren, was in der ehem. Ukraine / in den jetzt wieder zu Russland gehörenden Gebieten passiert, dann könnte es sein, dass sie planen die militärische Auseinandersetzung entsprechend zu führen.
    Denn in Irak und Syrien kann das USA-Militär am Boden herzlich wenig tun, weil es da verwundbar im Sinne des Wortes ist. Was USA kann und das sehr gut, ist von weit entfernten Flugplätzen starten und Gleitbomben, Luft-Boden-Raketen u.ä. abwerfen und damit einige wenige Ziele zerstören, aber die sehr genau. Insbesondere wenn der Gegner keine Luftabwehr hat.
    (Und es wäre nur müßig den terrestrischen USA-Flugzeugträger jedes Mal extra zu erwähnen, es versteht sich von selbst, dass für Israel gilt, was für USA gilt.)
    Also wäre es aus Sicht der pro-iranischen Kräfte in Irak und Syrien folgerichtig zu versuchen, die USA in einen Engpass an gelenkten Präzisionsbomben u.ä. zu treiben.

  4. Jurgen 6. Februar 2024 at 17:45Antworten

    Die Briten hören erst auf, wenn der Tsunami über ihre Insel hinweg geschwappt ist, sozusagen die russische Fliegenklatsche gegen die vielen Moskitos, die per Ukraine Stechen.

    Und man muss sagen, dass die Briten jeden hängen gelassen haben, mit dem sie einen Vertrag hatten für gegenseitige Unterstützung. Und selbst französische Zivilisten haben sie bombardiert, trotz Vertrag. Das ist erst 80 Jahre her. Von den 1045 bombardierten deutschen Städten sollte man auch wissen, das ist Allgemeinbildung, auch dass die USA und GB bereits vor Ausbruch des 2.WK die Bomber Serienfertigung betrieben haben!

  5. Jan 6. Februar 2024 at 16:16Antworten

    Briten und Amis haben kein Öl mehr. Ohne können sie auch nicht billig Munition erzeugen oder Autos – und natürlich auch keine Nahrungsmittel.

    Deswegen schauen die immer so blass aus.

    Aber Gender, CO2 und Spritzen sind erst einmal vorrangig!

  6. Sandako 6. Februar 2024 at 10:41Antworten

    Angesichts der Marineübungen von Iran, Russland und China, die in den kommenden Wochen stattfinden sollen, ist die derzeitige amerikanische Vorgehensweise des gezielten Angriffes auf Militäreinrichtungen in Syrien und dem Irak ein Spiel mit dem Feuer. Vermutlich soll die Behauptung, man habe vom Iran unterstützte Milizionäre angegriffen, von der Konzeptlosigkeit der amerikanischen Politik ablenken und davon, dass in breiten Bevölkerungsschichten in diesen Ländern die Unzufriedenheit mit amerikanischen Besatzungstruppen wächst.

  7. Hasdrubal 6. Februar 2024 at 7:43Antworten

    London schlug angeblich die Einrichtung einer Flugverbotszone über dem von Kiew kontrollierten Gebiet vor und schloss Angriffe auf „strategische Infrastruktureinrichtungen in den nördlichen Regionen Russlands“ nicht aus.

    Früher habe ich gerne London besucht, allerdings zuletzt bin ich auf ein mieses Hotel reingefallen, welches auf Booking.com mit gemogelten Fotos und Angaben schwindelte, für die Briten vielleicht symbolträchtig. (Hätte ich nur rechtzeitig die verheerenden Bewertungen gelesen!) Anscheinend war es das letzte Mal und die Briten wünschen ein verstrahltes 404 an dieser Stelle. Könnten die wenigstens so nett sein und all die tollen Kunstwerke aus Museen rechtzeitig dem Eremitage schicken?

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