Financial Times: EU-Firmen verlieren durch Sanktionen 100 Milliarden Euro

12. August 2023von 1,3 Minuten Lesezeit

Die direkten Verluste europäischer Unternehmen auf dem russischen Markt haben seit Beginn der antirussischen Sanktionen im Februar 2022 mindestens 100 Milliarden Euro erreicht, teilte die britische Zeitung The Financial Times mit.

Die auf Wirtschaftsnachrichten konzentrierte Tageszeitung gab an, dass bei 176 europäischen Unternehmen nach dem 24. Februar 2022 eine „Vermögensbeeinträchtigung“ aufgetreten sei, dass ihnen darüber hinaus Kosten im Zusammenhang mit Wechselkursen sowie einmalige Kosten für den Verkauf und die Neuorganisation des russischen Geschäftssegments entstanden seien .

Im Gesamtbetrag sind jedoch erhebliche indirekte Verluste und Kosten aufgrund gestiegener Energiepreise und anderer Ausgaben aufgrund der antirussischen Sanktionen des Westens nicht enthalten.

Die Financial Times erinnerte an die Entscheidungen der russischen Führung in Bezug auf die Unternehmen Danone und Baltika und schätzte, dass „den europäischen Unternehmen noch viel Leid bevorsteht“.

Die britische Zeitung weist darauf hin, dass Öl- und Gasunternehmen durch den Austritt aus dem russischen Markt die größten Verluste erlitten hätten. Sie schätzte die Gesamtverluste von BP, Shell und TotalEnergies auf 40,6 Milliarden Euro. Dabei erzielten diese Unternehmen Ende letzten Jahres dank des weltweiten Anstiegs der Energiepreise einen Gesamtgewinn von 95 Milliarden Euro.

Die Verluste der Industrieunternehmen, darunter auch der Automobilindustrie, werden auf 13,6 Milliarden Euro geschätzt. Finanzkonzerne und Banken hätten durch die Sanktionen 17,5 Milliarden Euro verloren.

Die Kyiv School of Economics behauptet, dass die Hälfte der 1.900 Firmen im Besitz europäischer Unternehmen weiterhin in Russland tätig ist. Der ungarische Premierminister Viktor Orbán erklärte dazu, dass westliche Unternehmen den russischen Markt nicht verlassen wollen, weil sie wüssten, dass die russische Wirtschaft Teil der Weltwirtschaft bleiben werde.

9 Kommentare

  1. Jurgen 12. August 2023 at 17:44Antworten

    Die Firmen verlieren garnichts, nur Umsatz! Der Gewinn bleibt gleich, weil man entsprechend bei den Fixkosten spart, die passende Anzahl Leute feuert und damit alles weitergeht wie zuvor… nur als Freiberufler muss man verstärkt um seine Marge kämpfen.

    • asisi1 16. August 2023 at 15:57Antworten

      Als Freiberufler hat mir dieser Staat das Genick gebrochen! Man kann die ganzen „Zwangsbeiträge“ gar nicht mehr erwirtschaften. Da kommen dann staatlich und von meinem Geld lebende Parasiten und drangsalieren mich mit „Zwangsbeiträgen! All die blödsinnigen angeblichen „Sozialsysteme“ sind von Politikern als „Zwang“ geschaffen worden. Wegen angeblicher Demokratie und als Solidarbeitrag zu betrachten. Allerdings zahlt kein Politiker und Beamter die diese Systeme ein! Und Jeder sollte sich mal fragen, warum nicht?

  2. niklant 12. August 2023 at 13:22Antworten

    Sie verlieren Milliarden und können sich dann bald wie Bürger der EU fühlen! Arm ausgeraubt und als Politische Spielzeuge! Nur wer mit der Grünen Regierung heult, wird oben gehalten und Subventioniert. Was sind da schon 100 MilliardenEuro? Wenn das Sozialamt Deutschland kippt, gibt es ja noch Frankreich, das diesen Part übernehmen kann! Alles läuft nach Plan, entsprechend einer Amerikanischen EU.

  3. suedtiroler 12. August 2023 at 9:35Antworten

    dürfte den Verantwortlichen („Demokraten“) egal sein.
    die bekommen über verschiedene dunkle Kanäle einen großen Teil des Geldes zurück, welches sie vorher als Regierung den Ukrainern überwiesen haben

  4. Jan 12. August 2023 at 8:25Antworten

    100 Mrd? Leyen hat angeblich am Rechtsrahmen vorbei per SMS Injektionen für 70 Mrd EUR gekauft und laut Orban weitere 70 Mrd der Ukraine geschenkt – aus dem EU-Budget der nächsten drei Jahre. Zum Vergleich: der russische Militäretat beträgt 70 Mrd, der deutsche 45 Mrd.

    • Fritz Madersbacher 12. August 2023 at 9:18Antworten

      @Jan
      12. August 2023 at 8:25
      „EU-Firmen verlieren durch Sanktionen 100 Milliarden Euro“, aber auch diese Verluste sind nur Vorboten weiterer Verluste, wenn der „Westen“ seinen auf Krieg orientierten Kurs beibehält und seine zunehmende Isolierung in der Welt nicht wahrhaben will …

      • suedtiroler 12. August 2023 at 9:38

        der Westen verliert hier nicht gleichmäßig.
        die USA profitieren, die US Waffenschmieden feiern und die US-„Demokraten“ können sich Geld über die Ukraine zuschieben.
        nur die EU Länder bezahlen und das ist den Amis egal oder sogar recht (Konkurrent Deutschland)

      • Fritz Madersbacher 12. August 2023 at 10:30

        @suedtiroler
        12. August 2023 at 9:38
        „der Westen verliert hier nicht gleichmäßig“
        Am meisten verlieren die Bevölkerungen der westlichen Länder, egal ob in den USA oder in der EU, sie büßen für die exorbitanten Profite der Rüstungskonzerne und anderen Kriegsgewinnler …

      • Kurt Flury 12. August 2023 at 11:23

        Das ist der Zweck dabei. – Darum sprechen die Organisatoren und Veranstalter dieses Irrsinns ja auch nicht nur von einem Neustart, sondern von einem GROSSEN Neustart.

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