Der Geist von Shanghai

2. September 2025von 6,8 Minuten Lesezeit

Geografisch und geopolitisch gesehen schafft die SOZ allmählich einen Schutzwall um das Rimland gegenüber dem Heartland.

Von ihren Anfängen als wichtiger Hafen am Großen Kanal bis zu ihrem heutigen Status als kosmopolitische Metropole, in der Kolonialgebäude neben modernen Wolkenkratzern und hochmodernen Technologievierteln stehen, ist Tianjin eine Stadt im ständigen Wandel. Als eine Säule der Integrationsstrategie von Peking-Tianjin-Hebei ist sie heute ein globaler Knotenpunkt für Innovation, Handel und die konkrete Umsetzung des „Geistes von Shanghai”.

Der SOZ-Gipfel 2025 wird für die Gestaltung der Welt in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein.

Die SOZ ist eine regionale zwischenstaatliche Organisation, die 2001 in Shanghai von China, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan gegründet wurde. Ihre Wurzeln reichen jedoch bis zur 1996 gegründeten „Shanghai-Gruppe” zurück, deren ursprüngliches Ziel die Lösung von Sicherheits- und Grenzfragen zwischen China und den postsowjetischen zentralasiatischen Staaten war. Im Laufe der Jahre hat sich die SOZ allmählich von einem regionalen Kooperationsforum zu einer breit angelegten multilateralen Plattform gewandelt, die nicht nur im Bereich der Sicherheit, sondern auch in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Energie aktiv ist.

Der Shanghai-Gedanke basiert auf gegenseitigem Vertrauen, gegenseitigem Nutzen, Gleichheit, Respekt vor kultureller Vielfalt und dem Streben nach gemeinsamer Entwicklung. Dieser Ansatz hat sie zu einer einzigartigen Einrichtung auf der internationalen Bühne gemacht, zu einer Alternative zu den vorherrschenden Modellen traditioneller Militärbündnisse oder westlich geprägter Wirtschaftsinstitutionen.

Dieses Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation überrascht jeden Besucher, denn die Geschichte Tianjins spiegelt in kleinem Maßstab die Entwicklung Chinas wider: verwurzelt in der Vergangenheit, aber auf die Zukunft ausgerichtet.

In den letzten Jahren hat die Organisation eine bedeutende Expansion erlebt: 2017 wurden Indien und Pakistan Vollmitglieder, 2023 trat der Iran bei, und die Türkei, Saudi-Arabien und Ägypten wurden Dialogpartner, wodurch das Bündnis geografisch erweitert und sein politisches Gewicht gestärkt wurde. Tatsächlich repräsentiert die SOZ 40 % der Weltbevölkerung und mehr als 20 % des globalen BIP.

Gleichzeitig hat die SOZ ihre Tätigkeitsbereiche erweitert. Neben der Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich wurden Initiativen zur Integration von Wirtschaft, Infrastruktur und Energie umgesetzt, wodurch Bereiche der handelspolitischen Zusammenarbeit für die Entwicklung der Belt and Road Initiative sowie Projekte im Bereich der grünen Energien geschaffen wurden. Tianjin leistet einen aktiven Beitrag zu diesem Prozess: Die Entwicklung von Solar-, Wind- und neuen Energien reduziert Emissionen und verbessert den Energiemix. Die SOZ-Plattform beschleunigt diesen Wandel und ermöglicht den Austausch von grünen Technologien und Projekterfahrungen mit der gesamten Region.

Die Ausrichtung des SOZ-Gipfels ist die Krönung dieser Entwicklung. Er bietet die Gelegenheit, die Fortschritte von Tianjin und sein Engagement für den „Geist von Shanghai” und die regionale Zusammenarbeit zu präsentieren. Durch die aktive Förderung der SOZ-Initiativen festigt die Stadt ihre Rolle als globales Tor und Motor für eine prosperierende, nachhaltige und multipolare Zukunft.

Die SOZ funktioniert, und sie beweist dies der ganzen Welt.

Alles unter dem Himmel

Der Geist von Shanghai, diese Berufung zu einer prosperierenden und friedlichen gemeinsamen Zukunft, hat seinen Ursprung in einem der grundlegenden Konzepte der chinesischen Tradition: Tianxia (天下).

Tianxia bedeutet wörtlich „alles unter dem Himmel” und ist nicht nur ein geografischer Begriff, sondern eine Vision der Welt und der internationalen Beziehungen. Im alten China bezog sich Tianxia auf die bekannte Welt, aber auch auf eine politische und moralische Ordnung, die auf Harmonie und Hierarchie beruhte. Das Reich des Kaisers wurde nicht nur als ein Staat unter anderen angesehen, sondern als das zivilisatorische Zentrum, um das sich die gesamte Menschheit organisierte. Deshalb war China das „Reich der Mitte“ zwischen Himmel und Erde.

Tianxia ist auch eine universelle moralische Gemeinschaft. Nachbarvölker konnten Teil dieser Ordnung sein, indem sie die rituelle und symbolische Vorherrschaft des Kaisers anerkannten, ohne notwendigerweise direkt von ihm regiert zu werden. In der Praxis verkörperte das chinesische Tributsystem, durch das Nachbarstaaten Geschenke im Austausch für Anerkennung und Handelsvorteile brachten, Tianxia als eine Form der internationalen Beziehungen, die auf Ehrerbietung und Gegenseitigkeit beruhte. Mit der Zhou-Dynastie (11.–3. Jahrhundert v. Chr.) wurde Tianxia mit der konfuzianischen Kosmologie und dem Konzept der moralischen Gerechtigkeit des Herrschers verbunden. Während der gesamten Kaiserzeit, insbesondere während der Han-, Tang- und Ming-Dynastien, wurde Tianxia zum Rahmen, durch den China seine Beziehungen zu anderen Völkern interpretierte und zwischen den „Zivilisierten“ (denen, die die sinozentrische Ordnung akzeptierten) und den „Barbaren“ (denen, die außerhalb dieser Ordnung blieben).

Tianxia ist in jeder Hinsicht ein alternatives Modell zum westfälischen Modell der internationalen Beziehungen, das auf konkurrierenden Nationalstaaten basiert. Tianxia steht für asiatische Weisheit, ein brillantes, integratives System, das weltweit angewendet werden kann und in dem Konflikte durch Integration und gemeinsame Verantwortung statt durch Hegemonie überwunden werden.

Deshalb kann die SOZ Großes leisten.

Multilateralismus, Baby

Die Verbindung zwischen Tianjin und der Mission der SOZ ist tiefgreifend. China hat die Luban-Werkstätten ins Leben gerufen – mittlerweile gibt es 36 Standorte in 30 Ländern –, professionelle Ausbildungszentren im Ausland, die Fähigkeiten vermitteln und neue Generationen von Fachkräften in den Mitgliedsländern ausbilden, wodurch die lokale Entwicklung gefördert und das Kernprinzip des Shanghai-Geistes verkörpert wird: gegenseitiger Nutzen. Im Jahr 2024 wurde die Initiative mit dem World Vocational Education Award ausgezeichnet und von den internationalen Medien als „technologisches Zentrum der weltweit führenden Bildungsmarke” bezeichnet.

Der Hafen von Tianjin, der wichtigste Hafen im Norden Chinas und strategischer Knotenpunkt der Belt and Road Initiative, ist das pulsierende Herz des Handels mit den SOZ-Ländern. Seine effiziente Logistik unterstützt integrierte Wirtschaftsströme. Das Engagement der SOZ für die Erleichterung des Handels, die Modernisierung der Infrastruktur (Schiene, Straße, Energie) und die Schaffung von Investitionsplattformen stärkt Tianjin direkt und erhöht den Verkehr, die Attraktivität und den internationalen Einfluss.

Die China-SOZ Local Economic and Trade Cooperation Demonstration Zone in Tianjin bietet beispiellose Möglichkeiten. Sie dient als Sprungbrett für lokale Unternehmen, um in die SOZ-Märkte einzutreten, und fördert durch konkrete Kooperationen die industrielle Modernisierung und wirtschaftliche Optimierung.

In einem unsicheren globalen Kontext, der durch Herausforderungen für den Multilateralismus gekennzeichnet ist, gewinnt die SOZ zunehmend an Bedeutung. Sie bietet den Ländern des globalen Südens ein alternatives Modell: Zusammenarbeit auf der Grundlage von Konsultationen, gemeinsamen Beiträgen und geteilten Vorteilen, die sich gegen Unilateralismus und Protektionismus richtet.

Die praktische Ausrichtung der SOZ – von der wirtschaftlichen Integration über die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich bis hin zum kulturellen Austausch – liefert auch wertvolle Erkenntnisse für die globale Governance. Der „Geist von Shanghai“ bringt neue und konstruktive Prinzipien in den internationalen Dialog ein, die nicht ignoriert werden können, nicht zuletzt weil China nicht nur redet, sondern auch handelt, und das ist mehr wert als jede Doktrin oder Theorie. Der kürzliche Beitritt wichtiger Länder des Nahen Ostens bestätigt die Expansion der Organisation und ihre einzigartige Fähigkeit, unterschiedliche Interessen miteinander zu verbinden und umfangreiche Märkte, beispiellose Kooperationsperspektiven und Sicherheitsmechanismen zu bieten, die für die regionale Stabilität von entscheidender Bedeutung sind.

Geografisch und geopolitisch gesehen schafft die SOZ allmählich einen Schutzgürtel um das Rimland gegenüber dem Heartland, und sogar noch mehr als das, denn sie schützt alle möglichen Heartlands im multipolaren Kontext. Das ist der Fall, ob es uns gefällt oder nicht. Und der kollektive Westen wird dies berücksichtigen müssen.

Bild: Quelle

Der Artikel erschien zuerst auf Englisch. Übersetzung TKP mit freundlicher Genehmigung des Autors.


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wider. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Lorenzo Maria Pacini, Assoc. Professor für politische Philosophie und Geopolitik, UniDolomiti von Belluno. Er ist Berater für strategische Analyse, Nachrichtendienste und internationale Beziehungen.


Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram oder GETTR und abonniere unseren Newsletter.



Totaler Flop für Politik von Trump und EU gegenüber Indien

Trumps Zölle helfen bei Beilegung des Konflikts Indien mit China

Xi Jinping bei SOZ: „Gerechtigkeit, Multipolarität, und Ablehnung der Hegemonie“

Der SOZ-Gipfel in Tianjin und das Dilemma der Türkei

Ergebnisse der Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Indien

6 Kommentare

  1. Daisy 3. September 2025 um 8:49 Uhr - Antworten

    In China haben sich die Autokraten versammelt, ist die Behauptung des deutschen Mainstreams. Demokratie findet vornehmlich im Westen statt, geht damit einher. Doch schon nach kurzer Überlegung wird klar: Das Gegenteil ist der Fall. Nirgendwo ist Demokratie so in der Krise wie in Westeuropa, schreibt ein sehr oft angesehenes Medium…
    Ja, bei uns wird die Opposition verboten und so mancher hervorragende Geist wird zum Forumsgeist…

    Die dt. Einheitspresse hyperventiliert, was immer ein Zeichen dafür ist, dass wieder etwas Großes passiert ist, das mit Freiheit und Selbständigkeit zu tun hat. Die SOZ werden sich vom Petrodollar lösen und man hat sich wirtschaftliche Zusammenarbeit zugesagt. Geplant ist ein eigenes Zahlsystem, um von den Turbulenzen und Unberechenbarkeiten des „Westens“ unabhängig zu sein. Der klaut gerade russisches Geld. Ca. 300 Milliaren Euro sind kein Pappenstiel. Und das ist ja sehr vertrauenserweckend für Anleger, nicht wahr? Diese Länder verfügen auch über die meisten Rohstoffe. Weiters gibt es ja auch schon die BRICS-Olympiade, weil Russlands hervorragende Athleten von westlichen Sportveranstaltungen ausgeschlossen werden. Bei der BRICS-Olympiade darf übrigens jedes Land mitmachen, auch eins vom Tütü-Westen, wenns mag. Erdowahn ist übrigens sehr happig, was sich da in Shanghai abgespielt hat und möchte auch dabei sein. Die Türki wurde von der NATO massiv hochgerüstet und von der EU gepäppelt, denn sie befindet sich an einem geostrategisch wichtigen Ort.

    Tja, das war alles abzusehen. Ich wünsche viel Erfolg.

  2. Jan 2. September 2025 um 21:26 Uhr - Antworten

    Autoritätsverhältnisse basieren immer auf realer Macht oder verliehener Macht, im täglichen Leben, wie auf der internationalen Bühne. Um diese zu einzuhegen gibt es eine Reihe von Checks and Balances, das kann christliche Verpflichtung sein oder die Weisheit des Kaisers oder eine Verfassung, deren Grundprinzipien der Macht Grenzen setzt.

    Diese gewachsenen Checks and Balances geraten derzeit innen- wie außenpolitisch ins Wanken. Bei der Corinakrise zB hat man wegen einer der Influenza vergleichbaren Notlage die Grundrechte massiv beschränkt, ohne dass eine Evidenz dazu auch nur einleuchtend gewesen wäre. Das muss man in weiteren Sinne als ideologisch oder esoterisch bewerten.

    Man hat das, was die Juristerei einen Wahrheitsanspruch und die Naturwissenschaft einen emprischen Zugang nennen, einfach durch völlig haltlose Behauptungen und Freund-Feind-Schemata ersetzt – also das, was wir dem tiefen Mittelalter vorwerfen.

    Wenn wir nun versuchen, die Verschiebungen der Machtverhältnisse zu analysieren, so können wir das auf der Basis von Moralsystemen machen, Pacini exerziert das so vor. Am Beispiel vom Kapitalismus und seiner „Weiterentwicklung“ – Adam Smith verbot Monopole, der heutige Staat fördert sie – zeigt sich aber, dass Moral recht biegsam ist. Nicht umsonst hatte die Sowjetunion Heerscharen von Aufsehern, die darüber wachten, welche Interpretation von Marx die Richtige ist, das hatte sie sich vom Vatikan abgeschaut.

    Wir können aber auch die Verschiebungen von Macht an überprüfbaren, empirisch nachweisbaren (nicht unbedingt nachgewiesenen) Konstanten festmachen. Zum Beispiel die Kohle- und Öl/Gas-Ressourcen eines Landes oder eines Zusammenschlusses. Oder deren Lößböden. Oder deren Pisaergebnissen.

    Wir können bespielsweise sagen, dass die Heiratspolitik der Habsburger das Recht der Frau, sich einen liebenden Partner zu suchen, missachtet und die armen Prinzessinnen in Goldene Käfige gezwungen hat. Wir können aber auch sagen, dass die Heiratspolitik der Habsburger Handelserleichterungen mit sich brachte und durch das Zusammenführen von Ressourcen, zB Eisenerz und Steinkohle, die Frühindustrialisierung ermöglichte. Zweiteres führt zu einer Theorie der Macht. Sie erklärt, wie durch Heiratspolitik Reichtum und Macht entsteht und gesichert wird, sie erklärt die Win-Win-Lösung, was eine Kritik am Patriachat nicht tut. Denn welcher Mann will eine Frau, die ihn verabscheut und dann auch noch politische Forderungen ihres Vaters umsetzen? Wie soll da Macht entstehen?

    Natürlich sind Entscheidungen immer ideologie- und kulturgetrieben. Aber es gibt auch die Normativität des Faktischen. Wenn sich die Öllagerstätten in den Schiitischen Halbmond verlagern, ist das ein Faktum, das die Weltpolitik besser erklärt als die Moral gewisser Banker, die sich schändlicherweise weigern, das perpetuum mobile weiter zu entwickeln.

    Wenn wir nach solchen Konstanten suchen, um die Verhältnisse in Asien zu erklären, würde ich die Forderung nach Friedensdividende vorschlagen, also den Verlust der USA an Produktivität, was auf deren Ölfördersituation zurück zu führen ist. Diese führt zu einem Verlust des hegemonialen Machtanspruchs, Trump spricht das offen aus. Vielleicht sollte man sagen, der hegemonialen Machtmöglichkeiten, Ukraine und Iran machens vor. Die gleiche Ursache erklärt die Machtlosigkeit Europas, einschließlich Deindustrialisierung und Degrowth. Mit der gleichen Konstante lässt sich der Machtzuwachs Russlands und des Irans erklären. Chinas Kohlevorräte haben den Peak überschritten, auch das erklärt Chinas Interesse am Iran. Der „Ring um das Rimland“ folgt einfach den Pipelines. Um Europa, ebenfalls Rimland, zieht China keinen Ring.

    Bleiben wir in Europa: das Schleifen der Grundrechte ermöglicht es erwartbaren Versagern im Degrowth Unzufriedenheit per orde du mufti zu kriminalisieren. Ursache ist das Ende des Nordseeöls. Wenn die Syrer und Maghrebiner, die derzeit Europa verheeren, zuhause ihr Öl selbst nutzen würden, wäre uns auch nicht gedient.

    Der Unterschied in der Betrachtungsweise ist die Voraussagekraft. Wenn die Politik nicht „falscher Moral“ folgt, sondern ihren Machterhalt im energiebasierten Abschwung sucht, böte dies auch Auswege: wir könnten Tiefenbohrungen probieren oder Claus Turturs Energie-Raum-Beziehungen anschauen oder eine Professur für Tesla oder Schauberger errichten, schlimmer als für Genderforschung oder Erneuerbare Energien kanns nicht werden. Und wir verstehen, dass die USA uns nicht helfen kann, und dass wir einen Energiepartner brauchen oder bald wieder Ziegen hüten werden.

    Was auch nicht das Schlimmste wäre!

    • triple-delta 3. September 2025 um 11:24 Uhr - Antworten

      Die Politik folgt nicht falscher Moral.
      Die Politik folgt den Vorgaben der herrschenden Klasse.

  3. cwsuisse 2. September 2025 um 21:14 Uhr - Antworten

    Die Politik des Westens ist von arroganter Überheblichkeit geprägt. Die Sonne geht im Osten auf und im Westen geht sie unter.

  4. therMOnukular 2. September 2025 um 19:50 Uhr - Antworten

    Der „kollektive Westen“ gibt sich lieber seinen üblichen Hirngespinnsten hin. Weil ich schlecht gelaunt bin, habe ich wieder einmal ein Funfact zur Erheiterung nötig:

    Wie der ORF in dieser Sekunde „berichtet“, verlief der „Vorfall“ um den Flieger von der Uschi „glimpflich“ und es gäbe „keine Ermittlungen“.
    In derselben Sekunde berichtet Flightradar24, dass sie laut den erhaltenen Transponderdaten von Uschis Flieger weder einen GPS-Ausfall (das System meldete durchwegs stabile Verbindungsqualität), noch eine Stunde Verspätung (9 Minuten) und auch keine Abweichungen der Flugroute erkennen können. Der Flug verlief vollkommen normal, kein Anzeichen eines „Vorfalls“……..

    Wie verzweifelt muss man als „Politiker“ sein, wenn man so um Zustimmung und Rückhalt betteln muss?

  5. Fritz Madersbacher 2. September 2025 um 19:17 Uhr - Antworten

    „Tianjin leistet einen aktiven Beitrag zu diesem Prozess: Die Entwicklung von Solar-, Wind- und neuen Energien reduziert Emissionen und verbessert den Energiemix“

    Tianjin hat eine bewegte Geschichte, war de facto lange ein Protektorat der europäischen Großmächte (bis zum japanischen Überfall 1937) und symbolisierte durch die vielen ausländischen Konzessionen die quasi-koloniale Durchdringung Chinas. Nach der Machtergreifung Deng Hsiaopings wurde es zum Einfallstor ausländischer Konzerne, z.B. zum Standort einer Produktionsstätte von Airbus. Auch der Konzern, in dem ich beschäftigt war, hatte (und hat bis heute) ein Werk in Tianjin, wo Faserverbundwerkstoffe für die Windenergie-Industrie hergestellt werden.
    Tianjin ist beispielhaft für die Entwicklung Chinas, aber auch der ganzen Welt: die „Globalisierung“ des Kapitalismus durch die großen Konzerne auf der Jagd nach billigerer Produktion hat das wirtschaftliche Schwergewicht vom „Westen“ in den „Nicht-Westen“, in die Länder der „globalen Mehrheit“ verschoben. Diese globale Mehrheit setzt sich zur Wehr gegen die westlichen Diktate, nicht ohne (zwangsläufig) viele Fehler der einstigen Oberherren zu reproduzieren.
    Aber: die Beseitigung der westlichen Hegemonie ist ein unabdingbarer Schritt in eine bessere Zukunft, der Weg dorthin noch voller Windungen und Wendungen …

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge