Russland warnt vor katastrophalen Folgen im Nahen Osten falls Trump den Iran bombardiert

2. April 2025von 3 Minuten Lesezeit

Als ob der Krieg in der Ukraine nicht schon genug Spannung zwischen den Vereinigten Staaten und Russland verursachen würde, veranlassen nun die Befürchtungen über die Bombardierung des Iran durch die USA Russland dazu, einzugreifen und seinen Verbündeten zu verteidigen.

„Sie drohen wirklich und stellen Ultimaten. Wir halten solche Methoden für unangemessen, wir verurteilen sie, wir halten sie für eine Methode, mit der die USA der iranischen Seite ihren Willen aufzwingen“, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Ryabkov. Er warnte außerdem vor ‚katastrophalen‘ Folgen, falls Trump den Iran bombardieren sollte.

„Die Folgen, insbesondere eines Angriffs auf die nukleare Infrastruktur, könnten für die gesamte Region katastrophal sein“, erklärte er. Ein Treffer in den Anlagen zur Urananreicherung oder den Speicher für Reaktorbrennstäbe könnte die ganze Region radioaktiv verseuchen.

Welche Folgen die Verwendung selbst von abgereichertem Uran, also mit fast keinen radioaktiven Uranisotopen, in Munition hat, ist in Serbien und Montenegro sowie im Irak noch sichtbar. Viele Menschen leiden unter Krebskrankheiten oder sind bereits daran verstorben. Ein Bombentreffer in den iranischen Nuklearanlagen hätte Folgen, die um mehrere Größenordnungen schlimmer wären, möglicherweise für den gesamten Nahen und Mittleren Osten.

Derzeit bombardieren die USA den Jemen schwer und treffen über 220 Ziele. Die Trump-Regierung gibt an, dass die Militäraktion die Huthis und den Iran schwächen soll.

Trump fordert derzeit, dass der Iran sein Atomprogramm aufgibt, und droht mit Luftangriffen, falls dies nicht geschieht. Teheran bestreitet offiziell, solche Waffen zu bauen. Im vergangenen Jahr sagte der damalige CIA-Direktor William Burns, es gebe keine Beweise dafür, dass der Iran beschlossen habe, den Bau einer Atombombe zu beschleunigen.

Ryabkov kritisierte Trump und sagte, die jüngsten Äußerungen des Republikaners „verkomplizierten die Situation“.

Teheran ist nicht nur mit Russland verbündet, sondern auch mit China, wobei die drei Länder kürzlich gemeinsam Marineübungen durchgeführt haben. Der Iran hat Russland während des Krieges in der Ukraine auch in großem Umfang mit Shahed-Drohnen beliefert.

Trump strebt ein neues Atomabkommen mit dem Iran an, hat sich jedoch 2018 selbst aus dem ersten zurückgezogen. Zu diesem Zeitpunkt setzte Trump die Sanktionen gegen Teheran wieder in Kraft. Er hatte in einem Brief den geistlichen Führer des Iran Ayatollah Ali Khamenei aufgefordert einen „Deal“ mit den USA auszuhandeln. Der Iran lehnt aber direkte Gespräche mit den USA als sinnlos ab, weil sie sich sowieso an keine Abkommen halten. Trump hatte 2018 den 2015 mit dem Iran ausgehandelten Nuklearvertrag einseitig gekündigt. Der iranische Außenminister erklärt, dass sich der Iran weiter daran gebunden fühlt und eben keine Atomwaffen herstellen wird:

Wenn Trump den Iran bombardiert, würden viele seiner Unterstützer an der Basis dies als Verrat an seinen anfänglichen Versprechen betrachten, die USA aus Kriegen im Ausland herauszuhalten. Es könnte jedoch eine Politik sein, maximalen Druck auf den Iran auszuüben, um das für die USA günstigste Abkommen zu erzielen.


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11 Kommentare

  1. cwsuisse 4. April 2025 um 12:15 Uhr - Antworten

    Die amerikanischen Pläne den Iran anzugreifen, zeigen deutlich dass die amerikanische Regierung den Verstand komplett verloren hat.

  2. Jurgen 3. April 2025 um 19:44 Uhr - Antworten

    Wird der Iran bombardiert, werden 100 Millionen Chinesensoldaten kurz mal aufräumen auf der ganzen Welt…

  3. Andreas I. 3. April 2025 um 7:43 Uhr - Antworten

    Hallo,
    und apropos:
    Der russische Präsident verkündete ja vor einigen Tagen einen Friedensvorschlag, bei dem m.E. ausgeschlossen ist, dass USA den überhaupt in Betracht ziehen könnte, aber ich fand bemerkenswert, dass der russische Präsident als Ort der Verkündung dieses Friedensvorschlags ein russisches U-Boot wählte. Diese Geste mag mehrere Aspekte haben, aber eine Botschaft an den Westen ist klar: Sportsfreunde, vergesst nicht, mit wem ihr euch anlegen wollt!

  4. karl_53 2. April 2025 um 23:59 Uhr - Antworten

    abgereichertem Uran, also mit fast keinen radioaktiven Uranisotopen,
    Alle Uran-Isotope sind radioaktiv, U-235 ist allerdings ~6,4 mal so aktiv wie U-238, der Hauptbestandteil von abgereichertem Uran, allerdings enthält dieses auch noch geringe Mengen an U-235.

  5. Daisy 2. April 2025 um 21:57 Uhr - Antworten

    Ich denke zwar nicht, dass er das wirklich tun wird, aber es ist sehr daneben, damit zu drohen. Übrigens heizt dieses Verhalten die Inflation an. Will er ein Abkommen mit dem Iran erreichen (keine Atomwaffen ist ein legitimes Ziel), so sollte er den diplomatischen Weg – auch über Riad wählen. Ich würde mich da mit Russland und China beraten. Überhaupt sollten sie viel mehr reden, wie nun das Problem Netanjahu gelöst werden könnte, denn der hat dort unten alles angezündet. Wenn er sich schleicht, ist das Mxrden bald vorbei. Nicht umsonst wird dieser Typ vom Internationalen Strafgerichtshof verfolgt.

    • Jurgen 3. April 2025 um 19:51 Uhr - Antworten

      Der Drops ist doch schon gelutscht, weil Trump hatte den Atomvertrag mit dem Iran höchst selbst gekündigt. Hier wollen die Marionettenlenker hinter Trump doch nur den Gegner zum BRICs Machtblock zwingen, um endlich das ganz, ganz große Kriegsspiel zu bekommen. Und das eigentliche Zielobjekt ist die Abschaffung aller Regierungen (Verschuldung) und die Bekämpfung aller Bürger (Ausdünnung s. Bombardierung deutscher Städte im 2.Wk). Öl ist nur das Vehikel für das Ellenbogen ausfahren.

      • Daisy 4. April 2025 um 5:51 Uhr

        Trump ist keine Marionette, sonst hätte man nicht versucht, ihn aus dem Weg zu räumen.

      • Jurgen 5. April 2025 um 14:04 Uhr

        @Daisy ein echter Scharfschütze hätte bei einem Fehlschuß nochmal geschossen…

  6. Fritz Madersbacher 2. April 2025 um 19:58 Uhr - Antworten

    „Ryabkov kritisierte Trump und sagte, die jüngsten Äußerungen des Republikaners „verkomplizierten die Situation“
    Es ist eine Rhetorik der Unberechenbarkeit, bei der offenbleibt, was passieren wird, wenn sich jemand nicht einschüchtern läßt. Aber sie funktioniert nicht mehr als Mittel zur Durchsetzung imperialistischer Interessen, wirft vielmehr ein Licht auf die schwindende Durchsetzungskraft derjenigen, die ihr frönen. Auch Israel als „Ratgeber“ hinter den Drohungen wandelt nur mehr auf dünnem Eis …

  7. Jan 2. April 2025 um 16:56 Uhr - Antworten

    Es geht natürlich nicht um Nuklearwaffen, sondern um Öl. Relevante Mengen gibt es, Venezuela und die kanadischen Ölsande einmal ausgenommen, nur in der Banane, die sich von der saudischen Halbinsel über Irak/Iran bis zum Kaspischen Meer zieht.

    China hat sich das iranische Öl gesichert und wird es sich nicht wegnehmen lassen. Sie haben keine Alternative. Russland hat ein strategisches Interesse, da der Iran ans Kaspische Meer grenzt. Aber China hat ein vitales Interesse, da Chinas Kohle den Zenit überschritten hat. China kämpft um ein Leben als Industrienation.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

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