Anti-Kriegs-Proteste gegen Macron in Paris

Der Wunsch Macrons, französische Soldaten in die Ukraine zu schicken und die EU aufzurüsten, mobilisiert die Franzosen. Sie protestieren gegen die Pläne. 

Macron, der gerne die Führung des neuen antirussischen EU-Kriegsbündnisses übernehmen würde, hat bei weitem nicht die Franzosen hinter sich. Tausende Menschen versammelten sich am Wochenende in Paris um gegen die Kriegs- und Rüstungspläne des französischen Präsidenten zu demonstrieren. Explizit wurde gegen die Entsendung französischer Truppen in die Ukraine protestiert.

Am Samstag wurde die Demonstration von der Partei „Les Patriotes“ unter der Führung von Florian Philippot organisiert. Philippot, der vor Jahren mit Le Pen gebrochen hatte, ist einer der bekanntesten Souveränisten Frankreichs und fordert einen umgehenden NATO- und EU-Austritt Frankreichs. Die Demonstranten wollen keine französischen Soldaten, auch als „Friedenstruppen“ in die Ukraine schicken und forderten ein Ende der militärischen Unterstützung für Kiew. „Macron, wir werden nicht für die Ukraine sterben“, ist einer der zentralen Slogans.

JUST IN: 🇫🇷 Protest breaks out in France condemning President Macron.

„Macron, we won’t die for Ukraine.“ pic.twitter.com/wecbEqALad

— BRICS News (@BRICSinfo) March 8, 2025

Offizielle Teilnehmerzahlen gibt es von den Behörden keine, Beobachter und auch Videos zeigen eine „riesige Menschenmenge“. Die Mobilisierungskraft der französischen Anti-Kriegsbewegung dürfte jedenfalls nicht zu unterschätzen sein. Die ohnehin bereits massive Unzufriedenheit mit Macron wurde durch Macrons napoleonische Außenpolitik nur noch größer. So versuchen die Demonstranten die Ukraine-Frage auch mit der Wirtschaftskrise und der sozialen Ungleichheit zu verknüpfen. Ein Hauch von Gelbwesten.

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Macron selbst äußert sich zu den Protesten nicht. Doch sollte Macron seinen außenpolitischen Kurs fortsetzen, wird er wohl mit erheblichem Widerstand der Franzosen rechnen müssen. Auch die in Frankreich traditionell kämpferischen und einflussreichen Gewerkschaften dürften der Aufrüstung nicht zustimmen. Manche optimistische Souveränisten glauben, dass die Forderungen nach einem Rückzug aus NATO und EU in den nächsten Monaten an Fahrt gewinnen könnten, insbesondere wenn sich die Ukraine-Frage weiter zuspitzt.

Die Demonstranten sehen den Protest als Erfolg. Auch Philippot ist höchst zufrieden, nachdem Bilder der Demo um die Welt gehen – und im besten Fall andere Länder zu Friedensdemos motivieren. Der Politiker der Kleinpartei schreibt:

„‚Macron tritt zurück!‘, ruft die unglaubliche Menge der nationalen Friedensdemonstration, die diesen Samstag von Les Patriotes in Paris organisiert wurde!

Was für eine Kraft! Die Parlamentarier müssen aus ihrem Schlaf oder gar aus ihrer verräterischen Gesinnung erwachen und sich unverzüglich an der Absetzung beteiligen! Die Zeit ist ernst!“

« #Macron démission ! » hurle l’incroyable foule de la manif nationale pour la Paix organisée ce samedi à Paris par Les Patriotes ! (cf vidéo ⤵️)

Quelle force !
Les parlementaires doivent sortir de leur endormissement, ou même de leur esprit de trahison, et engager sans tarder… pic.twitter.com/jKarrjyaoH

— Florian Philippot (@f_philippot) March 9, 2025

Bild Screenshot X

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