
Googles Atomgeschäft läutet neues Energiezeitalter ein
Google hat eine interessante Vereinbarung über den Kauf von Strom aus mehreren kleinen modularen Reaktoren (Small Modular Reactorc – SMR) bekannt gegeben, die die wachsende Bedeutung fortschrittlicher Kerntechnologien unterstreicht. Nachdem Microsoft einen Vertrag über die Lieferung von Atomstrom abgeschlossen hatte, folgt nun auch der Suchmaschinenriese.
Diese Vereinbarung, die weltweit die erste ihrer Art ist, signalisiert eine neue Ära für zuverlässige Energie, in der die Kernenergie eine zentrale Rolle bei der Deckung des durch die künstliche Intelligenz (KI) bedingten steigenden Strombedarfs spielen wird. Und dazu braucht es zuverlässig verfügbare und günstige Energie, was weder Windkraft noch Photovoltaik liefern können.
Kürzlich war bekannt geworden, dass Microsoft seinen Strom von einem Reaktor (der seit 2019 abgeschaltet ist) beziehen wird, der bei der teilweisen Kernschmelze von Three Mile Island im Jahr 1979 nicht beschädigt wurde. Der Liefervertrag zwischen Constellation Energy und Microsoft hat eine Laufzeit von 20 Jahren und sieht vor, dass der Reaktor vor Inkrafttreten des Vertrags sicherheitstechnisch aufgerüstet und behördlich genehmigt wird.
Googles Schritt in Richtung Kernenergie
Seit über einem Jahrzehnt ist Google Vorreiter bei der Nutzung von Wind- und Solarenergie bis hin zur Geothermie, als Teil seines vorgeblichen Ziels, „kohlenstofffreie“ Energie zu erzeugen., zumindest dann wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Der jüngste Einstieg in die Kernenergie durch eine Partnerschaft mit Kairos Power zielt darauf ab, den ersten SMR von Kairos Power bis 2030 in Betrieb zu nehmen, wobei weitere Reaktoren bis 2035 erwartet werden. Letztendlich sollen bis zu 500 Megawatt (MW) Strom in das US-Netz eingespeist werden, um den Energiebedarf von Google zu decken .
Diese SMR-Reaktoren versprechen, viele Herausforderungen zu überwinden, die mit traditionellen Kernkraftwerken verbunden sind. Ihre kleinere, modulare Bauweise ermöglicht kürzere Bauzeiten und Flexibilität beim Einsatz, so dass die Kernenergie an verschiedenen Standorten genutzt und nahtlos in bestehende Netze integriert werden kann. Die mit geschmolzenem Salz gekühlten Reaktoren von Kairos Power sind noch attraktiver, da sie über inhärente Sicherheitsmerkmale verfügen und mit niedrigeren Drücken arbeiten können, was die Konstruktion vereinfacht und die Kosten senkt.
Für Google ist die Umstellung auf Kernenergie durch den Bedarf an zuverlässiger, rund um die Uhr verfügbarer Energie für seine KI-Aktivitäten bedingt, die erhebliche Rechenressourcen erfordern. Mit der Ausweitung von KI-Anwendungen in Bereichen wie wissenschaftliche Forschung, autonome Fahrzeuge und Gesundheitswesen steigt der Energiebedarf zur Unterstützung dieser Technologien. Durch den Einsatz von SMR will Google diese Anforderungen erfüllen.
Der entscheidende Vorteil liegt in der modularen Bauweise dieser Reaktoren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kernkraftwerken, deren Bau über ein Jahrzehnt dauern kann, sind SMR-Reaktoren für einen schnelleren Einsatz ausgelegt. Dank dieser Flexibilität können sie in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden, von der Stromversorgung der Google-Rechenzentren bis zum Antrieb riesiger Containerschiffe über die Weltmeere.
Die wirtschaftlichen Vorteile der Kernkraft gehen über die Energieerzeugung hinaus. Das US-Energieministerium schätzt, dass durch das Erreichen von 200 Gigawatt (GW) fortschrittlicher Kernkraftkapazität bis 2050 bis zu 375.000 gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Für Gemeinden in den USA bedeuten Investitionen in die Kernenergie neue Chancen in einem wachsenden Sektor.
U.S. Government Accountability Office from Washington, DC, United States, Public domain, via Wikimedia Commons
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Der Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN), Richard Mergner, sprach angesichts des Atomausstiegs von einem „Riesenerfolg für die Umweltbewegung, die ein halbes Jahrhundert lang gegen diese Hochrisiko-Technologie gekämpft hat“ und betonte: „Weder sind bei uns die Lichter ausgegangen, noch ist die Kohleverstromung nach oben geschnellt.“
Der Rückbau der staatssubventionierten AKW hat begonnen, dauert Jahrzehnte und kostet weltweit Millarden. Die Endlagersuche ist risikoreich und erfolglos, die Zwischenlager quellen über. Grossangekündigte aktuelle Atomprogramme wurden eingestampft, da – zu teuer.
Abgeordneter Thorsten Frei zur Versicherungsfrage (!):
Antwort von Thorsten Frei
CDU
13.10.2022
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Frage. Selbstverständlich gibt es in Deutschland klare Haftungs- und Versicherungsvorschriften für den Betrieb von Kernkraftwerken. Diese sind in § 25 AtG ff. geregelt. Diese sind mit Blick auf eine Reaktorkatastrophe wie in Tschernobyl oder Fukushima faktisch nicht ausreichend. Schließlich würde kein Betreiberunternehmen und auch kein Rückversicherer solche Schäden finanziell kompensieren können. Deshalb hat sich der Staat in § 34 Abs. 1 AtG verpflichtet, alle Schadensersatzansprüche die über die Deckungsvorsorge der Betreiber hinaus gehen, ab einer Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu übernehmen. Das dürfte in anderen Ländern ähnlich sein.
Eine klassische Versicherung kommt für Kernkraftwerke auch deshalb nicht in Betracht, weil sie wegen der dann zu erwartenden Versicherungsprämie nicht wirtschaftlich betrieben werden könnten und der Strompreis bis um den Faktor 40 steigen dürfte.
Die werden sich aber freuen, die Gemeinden, wenn sie neue, zukunftsorientierte Chancen und Arbeitsplätze durch Kernkraft erhalten! Das AMS vermittelt sicher gern günstige Mitarbeiter für ein paar Wochen, um die Strahlendosis beim Aufwischen niedrig zu halten.
Na ja, man muss halt Prioritäten setzten. Atomkraft? Nein Danke! – Atomkrieg? Ja Bitte!
Die Vertreter der grün-woken Sekte können bei Interesse mit ihrem Lastenfahrrad hin radeln und sich die Sache vor Ort anschauen. Manch eine/einer von ihnen würde vielleicht vom Paulus zum Saulus (die Reihenfolge stimmt in diesem Fall).
Es geht darum die Menschheit drastisch zu reduzieren, was schon eingetreten ist, und gleichzeitig steigt der Energiebedarf. Das ist ja ein Ding ! Bin ich im Film oder was läuft hier wirklich ab.
Das ist eine Kompensation des ab ca. 2030 entfallenden Frackings.
Natürlich wird mit abnehmender Bevölkerung auch die Kundschaft Googles abnehmen!
Ich schicke Voraus, dass ich nicht gegen die Nutzung der Kernenergie bin.
Traditionell hat man, soweit ich weiß, aus den Analysen der Ökonomie von AKW den GAU herausgelassen oder sehr gering bewertet. Es wäre gut zu wissen, ob diese schlechte Praxis auch in diesem Fall angewendet wurde.