Grönland Eisschild wächst langsam

3. September 2024von 2,6 Minuten Lesezeit

Seit einiger Zeit schon wächst die Eisbedeckung in Grönland, was sich als unpraktisch für die Klimawandler erweist. Das zeigen uns immer neue Studien und Erfahrungen, sowie die Datensätze des dänischen Polarportals.

Sowohl die Arktis als auch die Antarktis werden seit einigen Jahren kälter. Auch Grönland verzeichnet ein wachsendes Eisschild und das hat jetzt im Juli zu Hafenausfällen wegen zu hoher Eislage bei Kreuzfahrten geführt. Fachmedien meldeten, dass das Kreuzfahrtschiff MSC Poesia, aktuell auf ihrer einzigen dreiwöchigen Grönland-Kreuzfahrt im Sommer 2024, wegen der Eissituation im Südwesten Grönlands nur einen Hafen auf Grönland planmäßig anlaufen konnte. Mehr dazu hier.

Wie berichtet, lag auch im Jahr 2023 die Eisbedeckung Grönlands während des größten Teils des Jahres (1. September 2022 bis 31. August 2023) deutlich über dem langfristigen Klimadurchschnitt (1981-2010). Der grönländische Eisschild hat nicht einmal während der „global kochenden“ Schmelzmonate Juli und August mit der Erzählung de UN Generals Antonio Guterres kooperiert.

Grönland widersetzt sich dem Narrativ nun schon seit Jahrzehnten. Nach einer kurzen, starken Erwärmung von 1994 bis Anfang der 2000er Jahre sind die mittleren jährlichen Landoberflächentemperaturen (LST) seit etwa 2003 ohne Trend. Seit 2012 hat sich Grönland abgekühlt (Fang et al., 2023).

Auch das eben zu Ende gegangenen Jahr zeigt  laut dem dänischen Polarportal das gleich Bild wie die Jahre zuvor:

 

 

Das grönländische Inlandeis hat sich also in den letzten 12 Monaten völlig normal entwickelt, wobei die Massenbilanz an der Oberfläche mit der normalen Rate zunahm.

Die Karte veranschaulicht, wie hoch die Zu- und Abgänge des Eisschildes an der Oberfläche im „Massenbilanzjahr“ seit dem 1. September 2023 im Vergleich zum Zeitraum 1981-2010 waren. Diese Oberflächenmassenbilanz ist im Laufe eines Jahres immer positiv, da nicht der gesamte gefallene Schnee wieder vom Eisschild abfließt.

Die Oberflächenmassenbilanz ist nicht identisch mit der gesamten Massenbilanz (d. h. Gesamtgewinn oder -verlust der Eiskappe), die auch die Masse umfasst, die verloren geht, wenn Gletscher von Eisbergen abkalben, das Schmelzen von Gletscherzungen, wenn sie mit warmem Meerwasser in Berührung kommen, sowie Reibungs- und andere Effekte am Boden des Eisschildes.

Die blaue Kurve zeigt die eben beendete Saison, die hellgraue Kurve die vorangegangene Saison, während die rote Kurve die entsprechende Entwicklung für die Saison 2011/12 zeigt, als der Grad der Schmelze rekordverdächtig hoch war.

Die dunkelgraue Kurve zeigt den Mittelwert des Zeitraums 1981-2010.

Das hellgraue Band zeigt die Unterschiede von Jahr zu Jahr. Für jeden Kalendertag zeigt das Band die Spanne über die 30 Jahre (im Zeitraum 1981-2010), wobei jedoch die niedrigsten und höchsten Werte für jeden Tag weggelassen wurden.


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12 Kommentare

  1. kokesch 9. September 2024 um 12:31 Uhr - Antworten

    ich weiß es ja nicht und bin auch nicht vom Fach – wenn ich chat gpt frage erhalte ich folgende Antwort, die dem Text hier jedoch widerspricht:
    Die gesamte Massenbilanz Grönlands bezieht sich auf den Nettoverlust oder -gewinn von Eis, indem sowohl die Oberflächenmassenbilanz (Schneefall minus Schmelze) als auch der dynamische Eisverlust durch Gletscherabfluss und das Kalben von Eisbergen berücksichtigt werden. Im Gegensatz zur Oberflächenmassenbilanz, die nur die Schmelze und den Schneefall auf der Eisoberfläche einbezieht, betrachtet die gesamte Massenbilanz auch die Bewegung des Eises, das über Gletscher ins Meer gelangt.

    Entwicklung der gesamten Massenbilanz Grönlands in den letzten 20 Jahren

    In den letzten zwei Jahrzehnten hat die gesamte Massenbilanz Grönlands zunehmend negative Werte aufgewiesen. Dies bedeutet, dass Grönland kontinuierlich Eis verliert. Dieser Verlust ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen:

    Erhöhte Schmelzrate an der Oberfläche:

    Aufgrund der steigenden Lufttemperaturen in der Arktis schmilzt das Eis an der Oberfläche schneller als der Schneefall neues Eis hinzufügt. Besonders in den Sommermonaten sind großflächige Schmelzereignisse auf Grönland zu beobachten.

    Verstärkter Gletscherabfluss:

    Durch die Erwärmung des Ozeans und der Atmosphäre fließen Grönlands Gletscher schneller ins Meer. Dies führt zu einem beschleunigten Eisverlust an den Rändern des Eisschildes, insbesondere durch das Kalben von Eisbergen, also das Abbrechen von Eismassen in den Ozean. Dieser Prozess hat sich seit den frühen 2000er-Jahren deutlich beschleunigt.

    Zahlen und Trends:

    Satellitenmessungen (insbesondere durch die GRACE-Mission der NASA, die Veränderungen im Schwerefeld der Erde misst) zeigen, dass Grönland zwischen 2002 und 2020 etwa 4.700 Gigatonnen Eis verloren hat. Dies entspricht einem jährlichen Eisverlust von etwa 234 Gigatonnen im Durchschnitt, wobei die Verlustrate in den letzten Jahren tendenziell gestiegen ist.
    Besonders starke Eisverluste wurden während Hitzewellen verzeichnet, wie im Jahr 2012 und erneut 2019, als über 500 Gigatonnen Eis innerhalb eines einzigen Jahres verloren gingen.

    Gesamte Auswirkungen:

    Diese Eisverluste tragen signifikant zum globalen Meeresspiegelanstieg bei. Es wird geschätzt, dass der Grönländische Eisschild seit 1992 etwa 25–30 % des gesamten Meeresspiegelanstiegs verursacht hat.
    Die Geschwindigkeit des Eisverlustes nimmt zu. Studien deuten darauf hin, dass die Eisverlustrate in den 2010er-Jahren etwa viermal so hoch war wie in den 1990er-Jahren.

    Fazit:

    Die gesamte Massenbilanz Grönlands zeigt einen deutlichen Trend zur Eisabnahme. Diese Entwicklung hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten beschleunigt, wobei sowohl die Oberflächenschmelze als auch der dynamische Gletscherverlust dazu beitragen. Die negativen Werte der gesamten Massenbilanz deuten darauf hin, dass Grönland weiterhin erhebliche Mengen an Eis verliert, was maßgeblich zum globalen Anstieg des Meeresspiegels beiträgt.

    • Herr Wetter 14. September 2024 um 9:40 Uhr - Antworten

      Schön, dass Sie es auf sachliche Weise geschafft haben, den etwas komplexeren Sachverhalt bündig darzulegen. Wahrheiten sind eben eher selten einfach. Und wer einfache Wahrheiten sucht oder verbreitet, wird immer Unwahrheiten finden oder Dummheit säen.

  2. federkiel 4. September 2024 um 11:28 Uhr - Antworten

    …………und auf der Pasterze wachsen die Ribiselstauden. Ich wohne nicht in Grönland, sondern in Mitteleuropa. Wieviel Unwetter haben heuer in Österreich dreingeschlagen und Verwüstung gebracht? Also, das sind so Dinge, die unvereinbar sind mit obigen Aussagen, bzw. fehlen mir da Erklärungen?

  3. KR 4. September 2024 um 9:39 Uhr - Antworten

    Dieser Text ist nicht korrekt. Auf der angegebene Seite http://polarportal.dk/en/greenland/mass-and-height-change/ ist zu lesen: „Based on this data, it can be seen that during the period 2003-2011 the Greenland Ice Sheet has lost 234 km3 of water per year, corresponding to an annual contribution to the mean increase in sea level of 0.65 mm“ Auch ich bin alles andere als ein Klima-Paniker, ganz sicher nicht. Aber einfach selektiv zu zitieren, das macht doch keinen Sinn. Im Gegenteil, das schadet allen, die eine unaufgeregte Debatte um das Klima für nötig halten.

  4. Magooo-1 4. September 2024 um 5:51 Uhr - Antworten

    Herr Dr. Mayer,
    das ist hanebüchen!
    „Die Oberflächenmassenbilanz ist nicht identisch mit der gesamten Massenbilanz (d. h. Gesamtgewinn oder -verlust der Eiskappe“, im Original ist das Wort NOT sogar dick in ROT gedruckt!
    „The surface mass balance is NOT identical to the TOTAL mass balance (i.e. overall gain or loss of the ice cap“
    Für die Umgebung Grönlands und der Antarktis gilt meines Wissens eine deutliche Zunahme der Windgeschwindigkeiten über die letzten Jahrzehnte und damit eine deutliche Zunahme des Windchill-Effekts (Windkühlung) an der Oberfläche und damit selbstverständlich eine Zunahme der Eisfläche!
    Das sagt hingegen gar nichts aus über die Eisdicke, also das VOLUMEN, und damit der Eismasse.

    In Ihrer Übersetzung der dänischen Quelle nennen Sie das ja auch: „Die Oberflächenmassenbilanz ist nicht identisch mit der gesamten Massenbilanz (d. h. Gesamtgewinn oder -verlust der Eiskappe), die auch die Masse umfasst, die verloren geht, wenn Gletscher von Eisbergen abkalben, das Schmelzen von Gletscherzungen, wenn sie mit warmem Meerwasser in Berührung kommen, sowie Reibungs- und andere Effekte am Boden des Eisschildes.“
    Stichworte sind u.a.: Schmelzwasser, Gletschermühlen, Reibungswiderstand, Gletscherdrift -> beschleunigte Abkalbung der Gletscher. Und vieles mehr.

    Zur Klarstellung: Das IPCC und die Klimapaniker gehen mir ebenfalls gehörig auf den Wecker. ;-)

    • Dr. Peter F. Mayer 4. September 2024 um 7:18 Uhr - Antworten

      Im Artikel steht genau das:
      Die Oberflächenmassenbilanz ist nicht identisch mit der gesamten Massenbilanz (d. h. Gesamtgewinn oder -verlust der Eiskappe), die auch die Masse umfasst, die verloren geht, wenn Gletscher von Eisbergen abkalben, das Schmelzen von Gletscherzungen, wenn sie mit warmem Meerwasser in Berührung kommen, sowie Reibungs- und andere Effekte am Boden des Eisschildes.“
      Nicht gelesen?

      • Dr. rer. nat. Mueller 16. September 2024 um 11:59 Uhr

        Sehr geehrter Herr Dr. Mayer,
        Ich finde es höchst ärgerlich und ihrem Berufsstand als Physiker und Journalist unwürdig, dass Sie hier fragwürdige Thesen in Ihrem Blog publizieren indem sie seriöse Quellen nur teilweise zitieren, Aussagen aus dem Zusammenhang reißen und damit deren Aussagen verfälschen. Da die meisten Menschen Ihre Aussagen nicht weiter hinterfragen, wird hier seriöse Wissenschaft in Misskredit gebracht und Halbwahrheiten für politische Zwecke missbraucht.
        Der von Ihnen zitierte Bericht auf dem Dänischen Polar-Portal ist, wie in vielen Kommentaren hier angemerkt wurde, unvollständig und falsch wiedergeben. Sie weisen sogar selbt darauf hin, dass die Oberflächenmassenbilanz ist nicht identisch mit der gesamten Massenbilanz ist. Weiterhin ist auch Ihr Zitat von Fang et al., 2023 unvollständig und damit falsch. Bezüglich des Temperaturtrends schreiben die Autoren: „Allerdings sind flachere oder leicht rückläufige Temperaturtrends für einige Standorte seit etwa 2010 im Allgemeinen unbedeutend und liegen gut innerhalb des Bereichs natürlicher Variabilität“. Die Autoren geben weiter an: „[…] unter der Annahme, dass sich die eisdynamischen Verluste und die Topographie des Eisschildes ähnlich wie in der jüngsten Vergangenheit verhalten, ergibt eine lineare Extrapolation einen entsprechenden Beitrag des GrIS zum globalen Meeresspiegelanstieg von 10,0–12,6 cm bis 2100“. Das ist zwar etwas weniger als der vom IPCC 2019 berichtete Wert, stellt aber nur eine „untere Grenze für zukünftige Veränderungen des GrIS dar“.

        Mir scheint, dass Sie mit Methode agieren, nur ist mir Ihre Mission nicht klar. Ich bin weder Klimatologe noch Klimapaniker oder politisch aktiv, aber wie Sie hier seröse wissenschaftliche Arbeit missbrauchen und damit gewisse politische Strömungen befeuern ist im höchsten Maße unmoralisch.

      • Dr. Peter F. Mayer 16. September 2024 um 17:37 Uhr

        Die Autoren geben weiter an: “[…] unter der Annahme, dass sich die eisdynamischen Verluste und die Topographie des Eisschildes ähnlich wie in der jüngsten Vergangenheit verhalten, ergibt eine lineare Extrapolation einen entsprechenden Beitrag des GrIS zum globalen Meeresspiegelanstieg von 10,0–12,6 cm bis 2100”. Das ist zwar etwas weniger als der vom IPCC 2019 berichtete Wert, stellt aber nur eine “untere Grenze für zukünftige Veränderungen des GrIS dar”.

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        Ich zitiere solche Textstellen nicht, weil ich sie für kompletten Schwachsinn und völlig unwissenschaftlich halte. Eine Vorhersage einer linearen Entwicklung bis 2100 ist Sonnenleugnung! Wir kennen eine Reihe von Sonnenzyklen, die nach Ansicht vieler Astrophysiker zu einem Grand Solar Minimum führen werden. !2 dieser Studien sind in TKP wiedergegeben.
        Selbst die US-Behörde NOAA geht in ihrem Space Weather Prediction Service davon aus, dass ab 2031 die Zahl der monatlichen Sonnenflecken auf Null fallen wird wie beim Maunder Minimum. und dann wird es kalt und das Eisschild garantiert dicker.

        Der von Ihnen zitierte Bericht auf dem Dänischen Polar-Portal ist, wie in vielen Kommentaren hier angemerkt wurde, unvollständig und falsch wiedergeben. Sie weisen sogar selbt darauf hin, dass die Oberflächenmassenbilanz ist nicht identisch mit der gesamten Massenbilanz ist. Weiterhin ist auch Ihr Zitat von Fang et al., 2023 unvollständig und damit falsch. Bezüglich des Temperaturtrends schreiben die Autoren: “Allerdings sind flachere oder leicht rückläufige Temperaturtrends für einige Standorte seit etwa 2010 im Allgemeinen unbedeutend und liegen gut innerhalb des Bereichs natürlicher Variabilität”.

        Also was jetzt? zitiere ich unvollständig oder weise ich eh selbst darauf auf das hin, was angeblich fehlt?

  5. uhu יוחנן אליהו 4. September 2024 um 0:16 Uhr - Antworten

    Ich halte diese Aussagen für nicht richtig.

    Worauf stützen sich die Behauptungen, daß die Eisschilder der Antarktis und Grönlands wachsen würden?
    Gab es dort mehr Niederschläge oder wie kommt man zu solchen Aussagen?

    Beide Eisschilde schmelzen, soviel Niederschlag kann es gar nicht gegeben haben, daß sie ‚plötzlich‘ wieder wachsen könnten.

    Sowohl das grönländische als auch das antarktische Eisschild verringern sich, was ja leicht anhand der Satelliten-Höhenmessungen nachgewiesen werden kann.

    • Daisy 4. September 2024 um 6:26 Uhr - Antworten

      Die Gletscher kalben halt weniger :-)

  6. Jan 3. September 2024 um 21:04 Uhr - Antworten

    Wenn so etwas wie ein Maunder-Minimum kommt und 80% angeschlagen sind wegen der Spritzleins, der Dollar kracht, das Internet ebenfalls und wir nicht genug Öl billig aus der Erde bekommen, dann wird es unangenehm.

    Man sollte die Narzissten aus dem Fokus nehmen und sich etwas gescheites überlegen!

  7. Dorothea 3. September 2024 um 19:24 Uhr - Antworten

    Alle Klimawandelfanatiker ab nach Grönland zur Vermessung. Und zwar so lange, bis sie ihren Irrtum eingestehen.

    Jeder Irrtum hat drei Stufen:
    Auf der ersten wird er ins Leben gerufen,
    auf der zweiten will man ihn nicht eingestehen,
    auf der dritten macht nichts ihn ungeschehen.
    Franz Grillparzer

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