
Auch Österreicher ziehen Richtung Russland: Vom Druschba-Fahrer zum Einwanderungshelfer
Russland ist kein Einwanderungsland und die bürokratischen Hürden einer Einwanderung sind hoch. Manch einer scheitert daran, was zu Stress, Frustration und sehr viel Ärger führt. Moja Rossija, eine gemeinnützige Organisation, die Menschen bei der Einwanderung nach Russland kostenlos unterstützt, trägt wesentlich dazu, dass immer mehr Einwanderungen erfolgreich verlaufen.
Martin Held ist eines der Gesichter von Moja Rossija. Ich habe ihn bei der Friedensfahrt Berlin – Moskau, der Druschba 2016, kennengelernt. Damals lebte er in Oberösterreich, jetzt hat er seinen Wohnsitz in Russland, pendelt aber regelmäßig in seine alte Heimat.
Bevor wir auf die Problematik der Einwanderung und Moja Rossija eingehen, kannst Du Dich erst mal kurz vorstellen bitte?
Ich bin 51 Jahre alt, stamme aus Österreich, bin verheiratet und habe vier Töchter. Aktuell habe ich zwei russische Wohnsitze. Einer liegt in Krasnodar in Südrussland, der andere in Moskau. Ich bin Unternehmer und besitze mehrere Firmen, wobei der Schwerpunkt meiner Tätigkeit in der IT-Branche liegt.
- Mayer, Dr. Peter F.(Autor)
War die Druschba Dein erster direkter Kontakt zu Russland?
Nein.
Wann warst Du das erste Mal dort?
Das war 2009. Das war ganz spontan, weil eine russische Freundin von mir nach Hause fahren wollte, um ihre Familie zu besuchen. Ich habe gefragt ob ich mitfahren kann und war nicht der einzige, der diese Idee hatte. Zwei andere Freunde von ihr fuhren ebenfalls mit. Das war ein österreichisches, homosexuelles Paar. Es war eine spannende Reise, die wir da zu viert unternommen haben. Wir haben Moskau, St. Petersburg und Nischni Novgorod besucht. Es war mein erster Kontakt mit Russland, aber auch mein erster Kontakt mit Homosexuellen.
Warum betonst Du die Sexualität so deutlich?
Weil meine Erfahrungen durch diese beiden Homosexuellen in Russland im direkten Widerspruch zu dem standen, was ich anschließend in der Zeitung las. Durch meine Mitreisenden hatte ich die Gelegenheit in den Städten erstmals in meinem Leben Homo-Bars zu besuchen. In Russland. Das war an sich schon außergewöhnlich. Aber dann las ich kurz danach in der Zeitung, dass Schwule in Russland massiv unterdrückt werden.
Wie bitte? Ich hatte gerade eine völlig andere Erfahrung gemacht. Wie kann das sein? Es war offensichtlich Propaganda, was die in den Medien über Russland berichteten. Ich habe mehrere Homosexuelle in Russland kennengelernt, war in Bars, war mit Homosexuellen vor Ort ins Gespräch gekommen. Alle lebten dort sicher und ungefährdet – von Verfolgung durch den Staat keine Spur. Das hat überhaupt nicht zusammengepasst.
Das hat Dich verändert?
Ja. Das war ein sehr prägender Moment für mein Leben. Die Tatsache, dass die Medienberichte überhaupt nicht meinen eigenen Erfahrungen entsprachen, war sehr irritierend.
Ich hatte ja auch das festgefahrene Bild über Russland aus den Medien. Sozialisiert in Österreich hatte ich geglaubt „was man in der Zeitung liest“. Aber in diesen Tagen habe ich angefangen zu denken. Ich wurde sehr sensitiv, was die Berichterstattung über Russland anging und habe immer mehr Ungereimtheiten entdeckt.
Welche zum Beispiel?
Kennst Du die Geschichten zu Pussy Riot? Die waren damals sogar bei Angela Merkel. Meine russischen Freunde haben mich über Hintergründe aufgeklärt. In Russland kannte sie kaum jemand, in Deutschland waren sie überall bekannt. Irgendwann war mir klar: Journalisten lassen nicht nur Informationen weg, sondern erfinden auch welche noch dazu. Bei Pussy Riot waren sie sehr kreativ.
In dieser Zeit zerbrach mein Weltbild. Das war ein dramatischer Moment, knapp zwei Jahre nach meiner Russlandreise. Ich kann mich an diesen Tag heute noch erinnern.
Welche Bedeutung hatte die Druschba für Dich?
Ich fand die Idee der Völkerverständigung sehr wichtig: miteinander, nicht übereinander reden. Das hat mich sehr interessiert. Gerade nach Beginn des Ukraine-Konfliktes 2014 war das besonders wichtig. Ich bin mit meiner Frau mitgefahren – erst von Wien nach Berlin und dann von Berlin nach Moskau – und alles wieder retour. Das war meine erste Tour. Ich habe das Druschba-Team in den Folgejahren speziell im Bereich IT unterstützt, begann dann aber auch meinen eigenen Ausstieg, weil es in Österreich einfach keinen Spaß mehr gemacht hat. Besonders die IT-Branche war wirklich kein Vergnügen.
Wieso das?
2017 hatte ich das Problem, für meine Firma in Österreich keine Fachkräfte zu finden. Da ich aber dringend Mitarbeiter benötigt habe, entschloss ich mich eine Firma in Russland zu gründen. Gedacht getan – 2017 entstand die erste IT-Firma in Krasnodar. Da wurde mir der Unterschied zwischen russischen und österreichischen Mitarbeitern sehr krass bewusst.
Welcher Unterschied?
Russische Entwickler waren leistbar, innovativ und hoch motiviert, die Österreicher dagegen kaum leistbar, wenig innovativ und vergleichsweise gering motiviert. Während die Menschen in Russland sagten: „Cool, ein neues Projekt, ich kann bei einem jungen, westlichen Unternehmen arbeiten, da hänge ich mich voll rein“, hieß es in Österreich: „So ein junges Unternehmen ist mir zu riskant. Geregelte Arbeitszeiten sind auch nicht sicher, da arbeite ich lieber bei einer Bank“.
In nur einem Jahr sind wir in der russischen Firma auf 25 Mitarbeiter angewachsen. Es ist unvorstellbar in Österreich, dass jeden Monat zwei neue Kollegen ins Unternehmen kommen. Im zweiten Jahr waren es bereits über 50 und im dritten Jahr habe ich noch eine Firma mit 280 Mitarbeitern dazugekauft. Nach gut drei Jahren war es fast 400 Mitarbeiter. Eine derartige Dynamik ist in Österreich nicht denkbar.
Was für ein Geschäftsmodell stand denn dahinter?
Wir haben mit jungen Entwicklern hauptsächlich Projektgeschäft gemacht. Das waren Outsourcing-Projekte von Banken, Versicherungen oder Verwaltungen. Aber auch der Handel war mit Online-Shops vertreten. Die Services haben wir primär in Russland erbracht, aber ich konnte auch einige Projekte aus der österreichischen Firma über Russland abwickeln. 2021 hatte ich noch den Plan, diese Dienstleistung verstärkt nach Westeuropa zu verkaufen und habe entsprechend expandiert. Ich habe Vertrieb und Marketing in Europa und den USA mit Tochterunternehmen aufgebaut, die Dienstleistung in Russland eingekauft und an Kunden im Westen weiterverkauft haben. Aber das Ganze ist dann leider gescheitert.
Warum gescheitert?
Eigentlich war es kein Scheitern. Das 10. Sanktionspaket von September 2022 hat den Einkauf von IT-Dienstleistungen aus Russland verboten. Das hätte ich ja noch irgendwie umgehen können, aber als dann auch die Rechtslage für unternehmerisches Arbeiten durch die EU zerstört wurde, war Schluss.
Was bedeutet das?
Mit dem 10. Sanktionspaket wurde es russischen Unternehmen ebenfalls verboten, rechtsanwaltliche und notarielle Beratung oder Vertretung in Anspruch zu nehmen. D.h. bei Problemen mit Finanzamt oder Kunden hätte mich kein Anwalt oder Notar vertreten dürfen. Verträge waren nicht mehr justiziabel, meine Firma stand damit außerhalb des Rechtsraumes. Da wurde mir klar, ich kann als Unternehmer nicht in einem Rechtsraum leben, der mir Regeln aufzwingt, auf die ich mich selbst aber nicht berufen kann. Das führt jede unternehmerische Tätigkeit ad absurdum und verträgt sich überhaupt nicht mit meinem Rechtsverständnis. Das ist kein staatlich fairer Rechtsrahmen, sondern der Bruch aller rechtsstaatlichen Prinzipien. Ich kann ja nicht mal vor EU-Gerichte ziehen, um gegen die Entscheidung zu klagen, denn ich darf ja keinen Anwalt beauftragen.
Als ich das erkannt habe, habe ich meine Investitionen in westliche Firmen abgehakt und mich aus dem rechtsfreien westlichen Raum nach Russland zurückgezogen, wo es einen korrekten Rechtsrahmen für Unternehmen gibt.
Wann war das?
Im September 2022 konnte bzw. wollte ich nicht mehr zwischen den Welten leben. Ich gebe es zu, ich hatte auch kurz die Idee, Russland wieder zu verlassen und heimlich das Potential meiner russischen Mitarbeiter zu nutzen. Ich hatte im Westen viel investiert. Aber ich wusste, ich muss mich entscheiden. Ost oder West, gut oder böse. Die Entscheidung war dann schnell klar.
Du reist regelmäßig zwischen Österreich und Russland hin und her?
Ja – sehr regelmäßig. Ich habe noch Verwandte und Freunde in Österreich. Ich bin da aufgewachsen und es ist meine alte Heimat. Aber das ist auch absolut problemlos möglich.
Jetzt engagierst Du Dich für Menschen, die nach Russland einwandern wollen. Wie kam es dazu?
Wie 2014, als vielen Menschen die Lügen im Westen bewusst wurden, gab es auch Anfang 2022 fast eine Welle von Menschen, die sich auf einmal für Russland interessiert haben. Es war eine andere Generation – acht Jahre später.
Als Folge der Pandemie haben sich viele Deutsche, aber auch Österreicher, im eigenen Land nicht mehr wohlgefühlt. Ich habe mir mal die Zahlen angeschaut und festgestellt, dass sehr viele Deutsche inzwischen Deutschland verlassen.
Hast Du Zahlen greifbar?
In 2023 haben 1,27 Millionen Deutschland verlassen. Dieser Trend hat 2020 begonnen, da waren es lt. statista.com 980.000. Ich bin als IT-ler eben ein Datenfetischist. Und während in Deutschland die Auswanderungswelle anstieg, stieg auch das Interesse nach Russland einzuwandern. Ich habe mich gefragt, wieso kommen die Menschen? Ich habe meine eigene Geschichte, aber was treibt einen Pensionär ohne Russisch-Kenntnisse nach Russland? Ich habe mit Kollegen wie Alina Lipp und Thomas Röper gesprochen und nach Antworten aber auch nach Lösungen gesucht. Es ist ja nicht leicht nach Russland zu kommen. Nicht wenige scheitern.
Scheitern sie an der Bürokratie?
Nein. Die Bürokratie ist sehr berechenbar. Sie scheitern am eigenen Verständnis für die hiesige Bürokratie und am eigenen Verständnis Russlands. Auch wenn viele das nicht gerne hören wollen.
Wie meinst Du das?
Die meisten sind es gewohnt sich mit dem Schengen-Visum frei in der EU zu bewegen. In Russland braucht man ein Visum und es gibt sehr strenge Gesetze für Ausländer. Aber das ist eigentlich überall auf der Welt so – nur nicht in der EU. Wer die Reisefreiheit und Migrationspolitik aus der EU kennt und als Ausländer ins Land kommt, erwartet, dass es auch in Russland leicht geht. So ist es aber nicht. Russland will seine Grenzen schützen, will wissen, wer kommt und wer geht. Es ist eine Gesellschaft, die auch wissen will, von was die Zuwanderer leben.
Viele glauben, weil sie Youtube-Kanäle über Russland verfolgen, viele Videos gesehen und mal einen Kurzbesuch gemacht haben, dass sie eine vernünftige Vorstellung von Russland haben. Aber die ist meist falsch, weil das Land in vielerlei Hinsicht komplett anders tickt als der Westen.
Kannst Du dafür Beispiele geben?
Das fängt schon bei der einfachsten Sache an. Eine Frau trägt einen Rock, ein Mann trägt eine Hose – als Westler hat man dann Assoziationen. Die Rollenvorstellung hier ist aber gänzlich anders als in der westeuropäischen Gesellschaft, da die Menschen anders sozialisiert sind. Es sieht ähnlich aus, ist aber anders. Darum übersieht man sehr viel, weil man denkt, dass es gleich ist. Jetzt kommen Einwanderer, denken sie wissen schon vieles, wissen aber nichts. Viele solche Missverständnisse haben auch die sehr russlandaffinen Menschen, das kann zum Scheitern führen.
Und manche sind eingewandert und wollen Russland verändern. Da kann ich nur sagen: „never mess with the locals“ – das funktioniert gar nicht. Hinzu kommt der Grad an Unselbstständigkeit, der in westlichen Gesellschaften normal geworden ist.
Wie meinst Du das?
In der österreichischen bzw. deutschen Gesellschaft haben die Menschen viel von ihrem Leben dem Staat anvertraut. Sie gehen davon aus, dass der Staat ihre Probleme und die ihres Nachbarn löst, sie sich selbst nicht kümmern müssen. Das hat zu einem hohen Maß an Unselbständigkeit geführt, für das Freiheiten aufgegeben bzw. an den Staat übertragen wurden. Die Schweizer erlebe ich da sehr viel freiheitsliebender. Der russische Staat kümmert sich um das Notwendige, mischt sich aber nicht in das Leben der Menschen ein.
Der Staat übernimmt nur Aufgaben, die man nicht in der Familie organisieren kann. Dazu gehören z.B. der Betrieb der Infrastruktur wie Gesundheit, Wasser, Strom oder Straßen – aus allem anderen hält sich der Staat raus. Und das ist für die Menschen auch ok. Die wollen nicht, dass der Staat in ihr Leben eingreift.
Wer nicht gerade Mitarbeiter des Präsidenten war, musste sich nicht impfen lassen. Die Pandemie war für die meisten Russen eine große Grippewelle. Darum tragen Menschen auch heute immer wieder Masken, wenn sie krank sind also z.B. Schnupfen haben. Sie wollen andere nicht anniesen. Selbstverantwortung und Eigenständigkeit der Russen sind höher – und das wird von den Politikern auch so gesehen und entsprechend (re)agiert. Sie gehen auf die Befindlichkeiten der Menschen ein.
Du meinst, dass russische Politiker den Willen der Bevölkerung ernst nehmen? Das habe ich schon lange nicht mehr gehört …
Ich habe das selbst erlebt! Während des ersten Lockdowns war ich im März 2020 in Krasnodar. Die Menschen waren „not amused“ – um es mal vorsichtig zu sagen. Ende August – als man in Österreich schon wieder Panik wegen der Virus-Welle aufgrund der Urlaubsreisen schob – habe ich zufällig bei einer Ballettaufführung einen Lokalpolitiker getroffen. Ich habe ihn gefragt, ob wieder ein Lockdown kommt. Er sagte ganz klar nein. Auf meine Frage nach einer zweiten Welle, antwortete er eindeutig: „Weil die Menschen es nicht wollen und nicht wieder mitmachen werden. Ich rufe auch nicht meinen Hund zurück, wenn ich weiß, dass er nicht kommt. Ich werde als Politiker nicht gegen den Willen der Menschen agieren. Der erste Lockdown war eine Überreaktion, daraus haben wir gelernt.“
Dieser Politiker will wieder gewählt werden. Man sieht an diesem Beispiel sehr klar, wie anders die russische Gesellschaft tickt.
Um das Scheitern aufgrund von Unkenntnis zu verhindern, wollt Ihr den Menschen helfen. Entstand deshalb Moja Rossija?
In einem Gespräch zwischen Alina, mir sowie einer russischen TV-Journalistin wurde deutlich, dass wir alle viele Menschen kannten, die Probleme haben. Denen musste geholfen werden. Und das machen wir jetzt gemeinsam mit anderen Eingewanderten, die ähnliche Erfahrungen haben. Neben Alina, Thomas und mir ist das ein Team von 13-14 Menschen, die die Einwanderung erfolgreich hinter sich gebracht haben.
Ist das das Ziel von Moja Rossija?
Wir versuchen ein reales Bild von Russland zu vermitteln. Es gibt ja kaum Medien, die das tun. Die meisten vermitteln nur politische oder aktionsgetriebene Ausschnitte. Wir helfen bei der Organisation von Reisen – für selbstverantwortliche Reisen und wirkliche Entdeckungsreisen – und bieten Sprachkurse an. Wir tun das, was nötig ist, damit die Menschen Russland kennenlernen können. Dabei arbeiten wir non-profit. Die Partner, die wir empfehlen, verdienen natürlich Geld, nehmen die Menschen aber nicht aus.
Mit ask.moyarossiya.com haben wir einen Bot entwickelt, der automatisiert antwortet und wirklich fast jede Frage rund um Russland beantworten kann. Er funktioniert im Grunde wie chatGPT, bietet das gesamte Wissen des Internets aus Russland. Und natürlich haben wir unsere Kanäle, in denen wir regelmäßig aus Russland berichten. Das sind teilweise banale Dinge wie Supermarktbesuche oder Wohnungssuche. Wir wollen kein besseres oder schlechteres Licht auf Russland werfen. Unsere Themenauswahl folgt keiner Agenda, wir zeigen, was bei uns im Alltag passiert.
Warum macht Ihr das? Ihr verdient ja nichts daran.
Jeder muss doch irgendetwas tun. Wenn du Ungerechtigkeit, Falschinformation oder Bedarf siehst – dann kannst du sagen: „das ist das Problem der anderen der anderen“ oder du tust etwas, um es zu ändern. Das ist doch die ursprünglichste Form: ein Mensch sieht einen Bedarf und – wenn er es kann – befriedigt diesen. Ich habe Arbeit nie als etwas verstanden, was dazu dient Geld zu verdienen. Arbeiten muss Sinn ergeben.
Was soll jemand tun, der nach Russland einwandern will? Was sind Deine wichtigsten Empfehlungen?
Das Allerwichtigste ist aus meiner Sicht nach Russland zu fahren und sich das Land mehrfach anzuschauen. Wer noch nie da war, braucht sich nicht zu überlegen, ob er auswandern will oder nicht. Die bürokratischen und finanziellen Hürden spielen keine Rolle, wenn man das Land nicht kennt.
Man kann vieles online erfahren. Wir haben alles Wichtige auf der Webseite, im Bot. Geldbedarf oder Bürokratie spielen aber keine Rolle, wenn man nicht weiß, wie sich ein Land anfühlt. Die Reisen quer durchs Land beantworten so viele Fragen. Darum sage ich jedem: „Schau hin und überzeuge Dich, was Russland für Dich bedeutet.“
Der zweitwichtigste Punkt ist, sich für eine Region zu entscheiden. Man muss sich ja integrieren, eine Wohnung oder Haus finden und dort Teil der Gesellschaft werden. Man hängt u.U. an einem Ort fest, da man als Einwanderer ortsgebunden ist, bis man seinen Daueraufenthaltstitel hat. Das kann auch 2, 3 oder 4 Jahre dauern. Russland ist 39 mal so groß wie Deutschland und ist nicht überall gleich. Deutschland oder Österreich sind auch nicht überall gleich. Ob Wien oder Innsbruck, München oder Berlin – es gibt wahrnehmbare Unterschiede – was Mentalität, Klima und Lebensqualität angeht. Ich sage jedem, fahre nicht nur nach Moskau, fahre aufs Land. Informiere dich über Kinderbetreuung, Krankenversorgung, Arbeitsmöglichkeit und, und, und. Wähle Deinen Ort aus, reise nochmals mehrfach hin, prüfe Deine Erwartungen und beruflichen Möglichkeiten. Wenn das alles passt, ist es Zeit über das Auswandern ernsthaft nachzudenken.
Auf den Punkt gebracht: Wer nicht in Russland war, den kann ich nicht ernst nehmen.
Die wichtigsten Themen habe ich in dem Video „Auswandern nach Russland: 6 wichtige Punkte“ zusammengefasst. Darin erkläre ich, was Interessenten aus unserer Erfahrung unbedingt beachten sollten, wenn sie sich überlegen nach Russland auszuwandern. Diese Punkte sind entscheidend, da eine Auswanderung von Deutschland nach Russland in jedem Fall gut überlegt sein muss. Wer das nicht beachtet, wird möglicherweise scheitern und mit Frustration und Geldverlust rechnen müssen.
Manch einer muss Deutschland kurzfristig verlassen, weil die dortigen Behörden juristisch gegen ihn vorgehen. Man kann ja heute schnell wegen „Leugnung eines völkerrechtswidrigen Angriffskriegs“ in die Mühlen der Justiz geraten. Aber auch diese Menschen finden bei Euch Unterstützung – daher danke für Eure Arbeit und Euer Engagement!
Hier die wichtigsten Kanäle von Moja Rossija
- Kanal für Einwanderer nach Russland
- Direkte Kontaktaufnahme über Bot @moyarossiyabot
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- Reisen nach Russland
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