
Smartphone-Verbot an Italiens Schulen
Schritt für Gesundheit und Bildung in Italien: Ab dem nächsten Schuljahr sind Smartphones an Schulen verboten. Auch der Umgang mit Stift und Papier wird wieder gefördert.
Europäische Schulen haben ein Problem: Das Bildungsniveau sinkt immer weiter. Immer mehr Jugendliche können nicht mehr sinnerfassend Lesen oder einfache Rechenaufgaben lösen. Italien versucht nun zumindest einen Ansatz, um dagegen zusteuern. Smartphones werden in italienischen Schulen nun verboten.
Schäden gut untersucht
Ab dem neuen Schuljahr sind Smartphones an Italiens Schulen verboten – auch zu Unterrichtszwecke. Als digitale Geräte werden Tablets und PCs eingesetzt, allerdings nur unter Aufsicht der Lehrer. Damit wird die TikTok und Instagram-Zeit für die Schüler auf radikale null Minuten heruntergestrichen.
Wissenschaftlich argumentieren lässt sich dieser Schritt. Populärwisschenaftlich hat der Psychiater Manfred Spitzer die negativen Auswirkungen des Smartphones auf Kinder und Jugendliche aufbereitet. In seinem Buch „Achtung Smartphone: Über Risiken und Nebenwirkungen für Kinder und Jugendliche“ sammelt er Daten und Studien, die es zum Smartphone-Gebrauch gibt. Es gibt gar nicht so wenige Studien – etwa aus England – die die „geradezu fatalen Auswirkungen auf die schulische Leistung“ belegen.
Insofern wundert man sich eigentlich, dass ein solcher Schritt wie ihn Italien nun setzt, bisher von wenigen EU-Ländern unternommen worden ist. Oder eben nicht. Sofern man annimmt, dass die Schulen in der EU nicht mehr dazu dienen sollen, die Schüler wirklich zu bilden. Immerhin: 2018 verbot Frankreich Smartphones in den Schulen. Es folgen Schweden, Finnland und Niederlande.
Italien geht aber noch einen Schritt und will auch explizit den Umgang mit Stift und Papier wieder fördern. Naturgemäß folgte Spott und Hohn von progressiv-liberalen Geistern. Die Melonie-Regierung würde Italiens Schüler zurück in die Steinzeit befördern, so die lächerliche Kritik.
„Ich habe angeordnet, dass für das nächste Schuljahr und die folgenden Jahre der altmodische Schülerkalender wieder eingeführt wird, in dem das Kind die Schulaufgaben mit einem Stift einträgt. Wir müssen unsere Kinder wieder an den Umgang mit Stift und Papier gewöhnen“, so der Bildungsminister von Giorgia Meloni.
Weiters erklärt Giuseppe Valditara: „Ich glaube nicht, dass man mit einem Mobiltelefon gut unterrichten kann. Und damit ist natürlich nicht die Verwendung von Tablets oder PCs gemeint, die allerdings nur unter Aufsicht des Lehrers verwendet werden dürfen.“
Manfred Spitzer…man, wie habe seine Sendungen (Geist & Gehirn) auf BR Alpha verschlungen.
Und seine Bücher, z.B. „Digitale Demenz“, Spitzer warnte schon früh vor dem Verdummungspotential von smartphones. Natürlich ungehört.
Aber nicht nur geistige, auch körperliche Schäden dürften smartphones verursachen. An der HWS und am Daumensattelgelenk.
ich denke mir, dass es langsam ein mindestalter für smartphones geben sollte (nicht für handys allgemein – telefonieren und sms schreiben sollen ruhig auch kinder dürfen). und dieses kann ich mir durchaus bei 14 jahren vorstellen. denn das problem betrifft ja nicht nur die schulen, sondern alle lebensbereiche von kindern/jugendlichen.
NA ENDLICH !!! Aber natürlich wieder mal aus den falschen Gründen…
Gerade an der Supermarktkasse vor mir gesehen. Eine junge Frau tippte wie wild und in hoher Geschwindigkeit in sozialen Netzwerken, während das Band lief. Und natürlich bezahlte sie mit Hilfe ihres Handys rein digital. Solche Marionetten brauchen die Eliten!
Die Italiener werden sich noch wundern, wenn man den Kindern im Unterricht ihr Handy verbietet! Die Süchtigen werden zetern, schreien und Aufstände proben!
Macht man in Schweden wohl auch so,aus Israel gabs auch ne Studie die das selbe sagt-ob sie auch umstellen weiss ich aber nicht.Dafür weiss ich aber das meine Nachbarin so süchtig nach dem Smartphone ist das sie nicht mal Essen für den Ehemann macht wenn er von der Arbeit kommt…
Italien ist mit diesem Problem offensichtlich nicht allein. Siehe Rechtschreibung, Satzbau, Satzzeichen und immer wieder Grammatik. ‚Man gewöhnt sich an allem, nur nicht mehr am Genitiv.‘ Aua!
😏
Da ergibt der Spruch Sinn: „Enfant perdu, kluge Kinder sterben früh!“ Verlorenes, verirrtes Kind.
Wir werden im deutschen Sprachraum wohl noch Jahrzehnte brauchen, bis uns der Wahnsinn dämmert…und dann nochmal zehn Jahre, um zu reagieren. Hierzulande sind wir ja gerade voll im Digitalisierungswahn, statt endlich aufzuwachen. So wie immer halt… Besonders Österreich: Die Insel der schlafenden Seligen. Der Smartphone-verblödeten Seligen mittlerweile…
Es gibt hier ein Buch von Fritz Weilharter: Die neue Elite – Warum Kindern ohne Smartphone die Zukunft gehört. edition a, Wien
Darin wird sehr gut erklärt, warum dieser Titel stimmt…. obwohl er die Beschränkten natürlich aufheulen lässt. Weil wir dürfen ja nicht digital „zurückbleiben“. Allerdings sind in Wahrheit die Smombies die Zurückgebliebenen.
Bedeutet auch nicht, dass man nicht digital fit werden soll – aber frühestens mit 12 Jahren und unter korrekter Anleitung, wie man NICHT süchtig wird nach dem Kram. Dazu gehört eine möglichst analoge Kindheit und Jugend. Und es muss künftig IMMER und ÜBERALL die Möglichkeit geben, analog zu bleiben. Sei es bei Ämtern, im Gesundheitswesen oder sonstwo.
Stattdessen kündigt unser Herr Gesundheitsminister an, dass man sich ab 2026 nur noch digital beim Arzt anmelden können soll. Und jeder wird auch zuerst digital beraten (erst dann ambulant oder gar klinisch). Die Rettung wird bald nur noch kommen dürfen, wenn die KI es vorab genehmigt hat – ganz egal, ob sie mit einem Herzinfarkt im Wohnzimmer liegen.. und zu Ungeimpften kommt sie vielleicht gar nicht mehr – außer bei Unfällen, wenn man die Organe noch gut brauchen kann. Nur eine Dystopie? Ich glaube nicht.
Sehr pointiert und in Vielem zutreffend …
„Die Rettung wird bald nur noch kommen dürfen, wenn die KI es vorab genehmigt hat …“ – und wenn sie noch (junge) Leute zur Verfügung hat, die sie schicken kann:
„Alternde Bevölkerung, akuter Fachkräftemangel und Überlastung in der Gesundheitsbranche: Die Notwendigkeit einer Pflegereform ist unbestreitbar. Laut einer Studie des Sozialministeriums werden bis 2030 rund 34.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt“ („Der Standard“, 12/07/2024)
Dazu sollten sich auch jene äußern, die sich nicht masslos genug über den Zuzug „kulturferner“ Menschen nach Österreich ereifern können, die offenbar alle nur bestrebt sind, uns mit Messern und Macheten niederzumachen. Sonst bleiben sie reichlich unglaubwürdige Hetzer …
@ Gabriele
12. Juli 2024 at 12:16
„Stattdessen kündigt unser Herr Gesundheitsminister an, dass man sich ab 2026 nur noch digital beim Arzt anmelden können soll. Und jeder wird auch zuerst digital beraten (erst dann ambulant oder gar klinisch). Die Rettung wird bald nur noch kommen dürfen, wenn die KI es vorab genehmigt hat“
das bereitet auch mir große sorgen. wozu das ganze? eine KI darf bitte NIEMALS über medizinische behandlungen entscheiden.
Eine ganz einfache Maßnahme, die noch nicht mal was kostet, zu der sich unsere Diletanten anscheinend nicht durchringen können. Ist bestimmt zutiefst undemokratisch, tatsächlich gabs so einen dämlichen Kommentar dazu aus Deutschland.